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Pfadfindergeschichte im deutschsprachigen Raum

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Die Pfadfinderbewegung erreichte bereits kurz nach ihrer Gründung in England im Jahre 1907 durch Baden-Powell den deutschsprachigen Raum. In fast allen deutschsprachigen Ländern entstanden noch vor dem Ersten Weltkrieg Pfadfindergruppen, die sich in unterschiedlichen, häufig nach Geschlechtern und Konfessionen getrennten Verbänden zusammenschlossen.

Während sich in fast allen deutschsprachigen Ländern die Pfadfinderverbände bis zum Zweiten Weltkrieg gleichmäßig auf der Grundlage von Scouting for Boys und eng an das englisch Ausbildungssystem angelehnt weiterentwickelten, schlug das deutsche Pfadfindertum (und in geringerem Umfang auch das österreichische) durch den Kontakt mit der Wandervogel-Bewegung einen Sonderweg ein: Die Pfadfinderbünde wurden Teil der Jugendbewegung, sie verschmolzen die Formen des englischen Scoutismus mit denen des Wandervogels. Dies hatte zur Folge, dass sich innerhalb der Bünde unterschiedliche Erneuerungsbewegungen entwickelten, die zur Abspaltung und Vereinigung verschiedenster kleinerer und größerer Bünde führten. Die so genannte Bündische Jugend mit einer Vielzahl von Pfadfinder-, Wandervogel- und Jungenschafts-Bünden entstand.

Nach der so genannten Machtergreifung wurden 1933 und 1934 in Deutschland die interkonfessionellen Pfadfinderverbände aufgelöst und ihre Mitglieder in die Hitler-Jugend überführt. Die konfessionellen Verbände konnten sich unter starker Einschränkung ihrer Arbeit etwas länger halten, wurden aber bis spätestens 1938 ebenfalls von der Gestapo verboten. Während des Zweiten Weltkriegs ereilte das gleiche Schicksal die Pfadfinderverbände in den vom Deutschen Reich besetzten Ländern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in allen Ländern die Pfadfinderverbände wieder aufgebaut. Nur in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. später der DDR blieb die Pfadfinderarbeit weiterhin verboten, der einzige erlaubte Jugendverband war die FDJ, deren Kinderorganisation, die Pionierorganisation Ernst Thälmann, der Pfadfinderbewegung nachempfunden war.

Fast immer schlossen sich die Pfadfinderverbände zu Dachverbänden oder Gesamtorganisationen zusammen, um allen Pfadfinderinnen und Pfadfindern die Mitgliedschaft in den Weltverbänden WOSM und WAGGGS zu ermöglichen. Dennoch setzte in der Bundesrepublik Deutschland nach der erste Aufbauphase wieder eine zunehmende Zersplitterung der Pfadfinderbewegung ein, zuerst erneut am Konflikt scoutistisch - bündisch festzumachen, später verstärkt in der Auseinandersetzung zwischen traditionellen und progressiven Pfadfindern, da sich viele Verbände angeregt durch den gesellschaftlich Wertewandel gegen Ende der 1960er Jahre auch politisch engagieren.

Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts öffneten sich die meisten Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände für das jeweils andere Geschlecht oder fusionierten mit ähnlich ausgerichteten Gruppen zu koedukativen Verbänden.

Nach der politischen Wende in der DDR wurden dort ab 1990 auch Pfadfindergruppen aufgebaut. Zu großen Teilen wurden sie von den westdeutschen Verbänden angeregt oder orientierten sich an ihnen. Die meisten neuen Gruppen schlossen sich diesen auch sehr bald an, in einigen Gebieten entstanden aber auch eigenständige Verbände. Insgesamt ist die Anzahl und Größe der Pfadfindergruppen im Osten Deutschlands bis heute deutlich geringer als in vergleichbaren westdeutschen Gebieten.

Etwa gleichzeitig mit der Ausweitung in den Osten Deutschlands entstanden insbesondere in Deutschland verschiedene freikirchliche Pfadfinderverbände, die sich zum Teil rasant entwickelten. Zu ihnen gehören mit den Royal Rangers und den Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfindern der Adventjugend auch zwei internationale Verbände mit Gruppen in Österreich und der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Deutschland

[Bearbeiten] Von der Gründung bis 1918

1896 entsteht in Berlin die erste Wandervogelgruppe.

1908 lernt Alexander Lion auf einer Englandreise die Pfadfinderbewegung kennen. Nach einem Briefwechsel mit Baden-Powell besucht er 1909 diesen in London. Im gleichen Jahr erscheint in erster Auflage „Das Pfadfinderbuch“, die deutsche Übertragung von „Scouting for Boys“ durch Alexander Lion unter Mitarbeit von Maximilian Bayer. Spätere Ausgaben ab 1911 tragen den Titel „Jungdeutschlands Pfadfinderbuch“. Eine Gruppe des Alt-Wandervogels trifft in England mit Baden-Powell und englischen Boy Scouts zusammen. In Bayern (München, Bamberg) werden die ersten deutschen Pfadfindergruppen gegründet.

1910 reist eine Delegation des Evangelischen Jungmännerwerks nach England, um unter anderem die Pfadfinderbewegung kennen zu lernen. Daraufhin entstehen in Bayern, Württemberg und Sachsen die ersten evangelischen Pfadfindergruppen im CVJM, die sich selbst als Christliche Pfadfinder bezeichnen.

1911 wird in Berlin als erste deutsche Pfadfinderorganisation der Deutscher Pfadfinderbund gegründet. Zum Reichsfeldmeister wird Maximilian Bayer gewählt. Die ersten deutschen Pfadfinderinnengruppen entstehen in Hamburg, Frankfurt, Darmstadt, Berlin und Metz.

1912 wird der Deutsche Pfadfinderbund für junge Mädchen gegründet. Ab 1913 heißt er Bund Deutscher Pfadfinderinnen.

1913 veröffentlicht Elise von Hopffgarten das „Pfadfinderbuch für junge Mädchen“. Auf dem Hohen Meißner treffen sich verschiedene akademische Verbände und Wandervogelgruppen zum Ersten Freideutschen Jugendtag und schließen sich zur Freideutschen Jugend zusammen. Sie prägen dort die so genannte Meißner-Formel.

1914-1915 leisten deutsche Pfadfinder militärische Hilfsdienste, zum Beispiel in Brüssel.

1916 wird in Deutschland die Pfadfinderarbeit in die vormilitärische Jugenderziehung einbezogen.

Während des Ersten Weltkrieges werden die meisten Pfadfinderführer zum Militär eingezogen. Deshalb zerfällt ein Teil der Pfadfindergruppen, in anderen übernehmen Jugendliche die Leitung. Die Inhalte und Strukturen der Pfadfinderarbeit verändern sich dadurch deutlich.

[Bearbeiten] Von 1918 bis 1945

Als ab 1919 der Deutsche Pfadfinderbund wieder aufgebaut werden soll, kommt es deshalb zu Auseinandersetzungen zwischen drei unterschiedlichen Gruppierungen:

  • den älteren Führern der Vorkriegszeit, die den DPB in der alten Form wiederherstellen wollen,
  • den jüngeren Führern, die während ihres Kriegseinsatzes mit Wandervögeln zusammengetroffen waren und die sowohl das Fronterlebnis als auch den Wandervogelgeist in die Arbeit einbringen wollen
  • und den jugendlichen Führern, die während des Ersten Weltkriegs aktiv waren und ihre Positionen nicht aufgeben wollen.

Etwas verkürzend wird vom „Einbruch“ der Jugendbewegung in den Deutschen Pfadfinderbund gesprochen. Die Folge ist die Entstehung und Abspaltung verschiedener Erneuerungsbewegungen, zu denen unter anderem die Neupfadfinder und die Ringpfadfinder gehören. Bis 1933 entsteht so eine Vielzahl unterschiedlicher Pfadfinderbünde, die in ihrer inhaltlichen Ausrichtung vom vormilitärischen Pfadfindertum des Vorkriegs-DPB bis hin zu sehr stark vom Wandervogel geprägten Bünden reichen und die politisch nahezu das gesamte Spektrum der Weimarer Republik abdecken.

1920 entsteht mit der Tatgemeinschaft Sachsen auch bei den Christlichen Pfadfindern eine jugendbewegte Erneuerungsbewegung. 1921 schließen sich in Neudietendorf die einzelnen Gruppen der Christlichen Pfadfinder zur Christlichen Pfadfinderschaft (CP) zusammen. 1922 gründen evangelische Pfadfinderinnen die Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen (TCP – ab 1945 BCP), die sich in ihrer Arbeit eng an die Tatgemeinschaft Sachsen anlehnt.

1924 nehmen in Kopenhagen erstmals deutsche Pfadfinder an einem Welt-Jamboree teil.

1926 wird der Evangelische Mädchen-Pfadfinderbund innerhalb des Evangelischen Reichsverbandes der weiblichen Jugend (Burckhardthaus) (EMP) gegründet, der sich stark an skandinavischen CVJM-Pfadfinderinnen orientiert. Der Großdeutsche Pfadfinderbund, der Altwandervogel, Deutsche Jungenschaft und der Wandervogel, Deutscher Jugendbund schließen sich zum Bund der Wandervögel und Pfadfinder (BdWuP) zusammen; nach dem Anschluss weiterer Bünde ändert dieser 1927 seinen Namen in Deutsche Freischar.

1928 werden innerhalb des katholischen Jungmännerverbandes die ersten katholischen Pfadfindergruppen gegründet.

1929 schließen sich die katholischen Pfadfindergruppen in Altenberg zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg zusammen (DPSG). Innerhalb der Deutschen Freischar gründet tusk – Eberhard Koebel „eine geheime Verschwörung“: die Deutsche Autonome Jungenschaft vom 1. 11. 1929 (dj.1.11).

1930 wird dj.1.11 nach tusks Ausschluss aus der Deutschen Freischar selbständig. Ein Anschluss von dj.1.11 an den DPB hat nur kurzen Bestand.

1931 gründen in Saarbrücken Schülerinnen den Bund katholischer Pfadfinderinnen.

1932 entstehen in Aachen die katholischen Hildegardispfadfinderinnen.

1933 schließen sich nach der Machtergreifung verschiedene Pfadfinder- und Wandervogelbünde, unter ihnen der DPB und die DF, zum Großdeutschen Bund zusammen. Mit ihm soll der Bestand freier Jugendbünde neben der Hitler-Jugend gesichert werden. Deshalb bekennt sich die Bundesführung mehrfach zum Nationalsozialismus. Nach knapp drei Monaten wird der Großdeutsche Bund durch den „Jugendführer des Deutschen Reiches“ Baldur von Schirach aufgelöst.

1933 und 1934 werden im Rahmen der so genannten Gleichschaltung alle Pfadfinderbünde mit Ausnahme der großen konfessionellen Bünde (CPD, TCP, DPSG) aufgelöst und ihre Mitglieder in die Hitler-Jugend eingegliedert. Um dieser Zwangseingliederung zu entgehen löst sich ein Teil der Bünde vorher auf. Andere schließen sich schon vor den entsprechenden Anordnungen freiwillig der Hitler-Jugend an.

Ein Beispiel für das zwiespältige Verhalten vieler Pfadfinderbünde und die Unsicherheiten gegenüber dem NS-Regime ist das Ergebenheits- und Bittschreiben des Bundes der Reichspfadfinder vom 19. Juni 1933 an Adolf Hitler, mit dem dieser Bund seine Eigenständigkeit neben der Hitler-Jugend wahren wollte:
Wir begrüßen die von dem Herrn Reichskanzler Adolf Hitler getroffene Ernennung Baldur von Schirachs als ‚Jugendführer des Deutschen Reiches' sowie die Bestrebungen, die Jugenderziehung im neuen Deutschland nach einheitlichen Prinzipien zu reorganisieren, weil uns nur so eine Gewähr für die Erziehung zu dem neuen Menschenbild des nationalbewußten, sozialistischen Gemeinschaftsmenschen innerhalb aller Schichten der Jugend zu bestehen scheint.
(…)
Wir richten diese Bittschrift an den Herrn Reichskanzler, weil uns seine durch Herrn Minister Dr. Goebbels zum Ausdruck gebrachte Meinung: - ‚Einigkeit soll aber nicht zur Eintönigkeit werden! Der Farbigkeit des deutschen Wesens hiesse es Gewalt antun, wollte man sie uniform gestalten. So uniform wir sein wollen in den Grundsätzen, so polyform wollen wir in den Nuancen sein' - eine Lösung in diesem Sinne verspricht. (Bundesführer Frank Iden) [1]
Die Reichsschaft Deutscher Pfadfinder, in der der Bund der Reichspfadfinder inzwischen aufgegangen war, wurde am 26. Mai 1934 verboten.

1937 verbietet die Gestapo die Weiterarbeit der Christlichen Pfadfinderschaft und der Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen. Beide Bünde hatten zuletzt nur noch aus Erwachsenen (siehe Kreuzpfadfinder) bestanden.

1938 wird auch die DPSG endgültig verboten, zur Fortführung der Arbeit wird die Gemeinschaft Sankt Georg gegründet.

1942 gründen evangelische Pfadfinderinnen im Untergrund mit dem Casteller Ring einen direkten Nachfolger der Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen. 1945 ändert der Casteller Ring seinen Namen in Bund Christlicher Pfadfinderinnen (BCP).


[Bearbeiten] Exkurs: Auslandsdeutsche Pfadfinderbünde der Zwischenkriegszeit

Nach 1920 entstehen auch außerhalb des Deutschen Reichs und Österreichs innerhalb der deutschstämmigen Bevölkerung verschiedene Pfadfinderbünde, die sich an der deutschen durch die Jugendbewegung beeinflussten Spielart der Pfadfinderbewegung orientieren. Spätestens mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lösen sich diese Bünde wieder auf - von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen.

Baltikum

Die schon vor dem Ersten Weltkrieg im Baltikum entstandenen deutschen Pfadfindergruppen schlossen sich nach 1918 dem lettischen Pfadfinderverband an. 1928 verselbständigen sich die deutschen Pfadfinder im Baltikum im Deutsch-baltischen Pfadfinderbund. Dieser schließt sich 1931 dem Deutschen Pfadfinderbund an. Ebenfalls 1928 gründet die Christliche Pfadfinderschaft eine Bundespfadfinderschaft Estland - Lettland - Litauen.

Elsass (Frankreich)

Auch im Elsass besteht um 1935 ein Bund Elsässischer Pfadfinder mit Sitz in Straßburg.

Polen und Freie Stadt Danzig

In Polen entstehen nach 1918 einige deutsche Pfadfindergruppen, die sich 1926 mit Wandervogelgruppen zur Deutschen Jungenschaft in Polen zusammenschließen. Diese ist bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 aktiv. Den Kontakt zu reichsdeutschen Gruppen halten die deutsch-polnischen Gruppen über das Gebiet der Freien Stadt Danzig, über das sie in das Deutsche Reich einreisen können.

In der Freien Stadt Danzig gab es keine eigenständigen Pfadfinderbünde, die Gruppen gehörten zu den entsprechenden reichsdeutschen Bünden.

Rumänien, Banat und Siebenbürgen

Die deutschsprachigen Pfadfinder in Rumänien wurden vom Banater Student Karl Becker gegründet. Er kam im Wintersemester 1924/1925 in Freiburg im Breisgau erstmals in Kontakt mit dem Gruppen des Deutschen Pfadfinderbund und als er in den Sommerferien 1925 zurückkehrte fand seine Idee eigenen Pfadfindergruppen zu Gründen unter den älteren Schülern des Realgymnasium in Temeschburger begeisterte Anhänger.

Diese erste Pfadfindergruppe im Banat wuchs schnell und fand bald auch in Nachbarorten Anhänger. Drei Jahre später kam es auch in Bistritz in Siebenbürgen zur Gründung einer Pfadfindergruppe, die sich eng an den Stil und die Organisationsform des DPB in Deutschland anlehnte. Als äußeres Zeichen wurde die Pfadfinderlilie und die Pfadfinderkluft übernommen. Sie nahmen auch an zahlreichen Treffen mit den ortsansässigen Wandervögeln teil. Auch gemeinsame Fahrten, gemeinsame Singetreffen und gemeinsamer Volkstanz sind belegt. In Bistritz wurde gemeinsam mit dem Wandervogel ein Heim im Fassbinderturm bezogen. Es kam auch zu zahlreichen Treffen mit befreundeten Pfadfindergruppen des DPB aus Deutschland.

Obwohl es seit 1912 auch rumänische Pfadfindergruppen gibt waren Kontakte von diesen zum DPB in Rumänien aus politischen Gründen nicht erwünscht. Zum Ende des Jahres 1935 lösten sich die meisten Pfadfindergruppen auf politischem Druck hin auf. Die Pfadfindergruppen in Bistritz traten als Horst dem Wandervogel bei, der bald darauf ebenfalls verboten wurde.

Südamerika

In Südamerika entstehen zwischen 1925 und 1935 in fast allen größeren deutschen Ansiedlungen deutsche Pfadfindergruppen, meistens an den deutschen Schulen. Im Süden Brasiliens schließen sie sich für kurze Zeit zum Deutschen Pfadfinderbund vom Rio Grande do Sul zusammen. Die meisten dieser Gruppen lösen sich bald wieder auf, einige wenige existieren noch heute innerhalb der entsprechenden nationalen Pfadfinderverbände (zum Beispiel in Santiago de Chile).

Tschechoslowakei

Bereits 1913 entstehen in der späteren Tschechoslowakei die ersten deutschen Pfadfindergruppen, die sich von 1915 bis 1917 zum Deutschböhmischen Pfadfinderkorps vereinen. 1922 wird dann mit dem Verband sudetendeutscher Pfadfinder erneut ein deutscher Pfadfinderbund gegründet. Er arbeitet innerhalb der Tschechoslowakei eng mit dem Sudetendeutschen Wandervogel zusammen, daneben bestehen aber auch enge Kontakte zu den reichsdeutschen Ringpfadfindern. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich verbietet der Reichskommissar für Organisationen 1938 alle Jugendbünde und überweist ihre Mitglieder in die Hitler-Jugend.


[Bearbeiten] Von 1945 bis zur Gegenwart

Bereits 1945 werden trotz alliierter Verbote in Deutschland neue Pfadfindergruppen gegründet, zum Teil von „Altpfadfindern“ aus der Zeit vor 1933. In Abhängigkeit von der Jugendpolitik der Besatzungsmächte bezeichnen sich die Gruppen als Pfadfinder oder geben sich auch andere Namen.

Im Dezember 1945 rief Dr Alexander Lion über den Rundfunk alle früheren Pfadfinderführer auf, sich bei ihm zu melden. Es kam zu Gründung einzelner Pfadfindergruppen, die von den Militärregierungen unterschiedlich behandelt wurden: in der US Zone werden sie unterstützt, in der französischen und sowjetischen Zone sind sie verboten, in der britischen Zone dürfen sie sich zunächst nicht Pfadfinder nennen.

In den Jahren bis 1949 erlauben dann die Besatzungsbehörden in allen drei Westzonen die Pfadfinderarbeit und fördern sie in unterschiedlichem Umfang. Die größten der neu- oder wiedergegründeten Bünde sind:

  • BDP - Bund Deutscher Pfadfinder (interkonfessionell)
  • BDPi - Bund Deutscher Pfadfinderinnen (interkonfessionell)
  • DPBDeutscher Pfadfinderbund (interkonfessionell), zuerst als Bund deutscher Jugend von Berlin
  • DPSG - Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (katholisch)
  • PSG - Pfadfinderinnenschaft St. Georg (katholisch)
  • CPD - Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands (evangelisch)
  • EMP - Evangelischer Mädchen-Pfadfinderbund (evangelisch, nicht in Bayern)
  • BCP - Bund Christlicher Pfadfinderinnen (evangelisch, nur in Bayern)

Damit entspricht das Spektrum der Bünde im Wesentlichen dem der späten Weimarer Republik, lediglich im interkonfessionellen Bereich wird versucht mit dem BDP alle Gruppierungen unter einem Dach zu sammeln. Dass mit dem DPB ein zweiter großer interkonfessioneller Pfadfinderbund entsteht, liegt hauptsächlich an den Besonderheiten des Viermächtestatus von Berlin, an der schlechten Erreichbarkeit Berlins aus den Westzonen und an persönlichen Differenzen zwischen den neu entstehenden Bundesführungen.

1949 gründen BDP, DPSG und CPD den Ring deutscher Pfadfinderbünde (RdP) als Dachverband. Als weibliches Pendant entsteht der Ring Deutscher Pfadfinderinnenbünde (RDP) mit BDPi, PSG, EMP und BCP als Mitgliedern.

1950 nimmt der Deutsche Bundesjugendring den RdP als Mitglied auf, der RDP folgt 1952. Ebenfalls 1950 wird der Ring deutscher Pfadfinderbünde Mitglied in der World Organization of the Scout Movement. Der Ring Deutscher Pfadfinderinnenbünde wird in die World Association of Girl Guides and Girl Scouts aufgenommen.

Die zentralistischen Bestrebungen des BDP in den 50er Jahren einen einheitlichen Bund zu schaffen führen zu erheblichen Spannungen. Zum Teil treten Teile ganzer Landesmarken aus und bilden neue Bünde, wie 1955 die "Freie Pfadfinderschaft Schleswig Holstein", 1956 die "Pfadfinderschaft Grauer Reiter" in Schwaben, 1958 der "Pfadfinderbund Großer Jäger" in Nordhessen und 1960 der "Pfadfinderbund Nordbaden". Bisher war es den Gruppen möglich freiwillig zusammenzufinden, sie konnten sich nach ihren unterschiedlichen Wurzeln bündischen oder scoutistischen zusammenschließen und organisieren und die Mitgliedschaft in einem Bund akzeptieren. Die Neuordnung des BDP führte dazu, dass Stämme und Gaue Landesmarken administrativ zugeordnet wurden, denen sie nicht angehören wollten.

1956 Schließt sich die "Bündische Pfadfinderschaft Berlin" dem BDP an, einige Gruppen gehen in den DPB.

1961 tritt Kajus Roller der Bundesfeldmeister des BDP zurück, sein Nachfolger wird der Pastor Jochen Senft.

Auf dem Meißner-Treffen 1963 bildet sich die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pfadfinderbünde" (AG) aus DPB, Pfadfinderbund Großer Jäger, Pfadfinderschaft Grauer Reiter, Pfadfinderbund Nordbaden und später auch dem Bund deutscher Jungenschaften, die zur Gründung des "Ring junger Bünde" führt. Die AG führt noch bis 1966 Gespräche mit dem BDP mit dem Ziel einer Wiedervereinigung der interkonfessionellen Pfadfinderbünde.

Ab etwa 1965 erreicht der gesellschaftliche Wertewandel auch die Pfadfinderarbeit. Viele Gruppen suchen nach neuen Methoden und Inhalten. In den meisten Verbänden wird eine koedukative Ausrichtung der Gruppen gefordert. Heftig umstritten ist die politische Neutralität der Pfadfinderbewegung, die von Anhängern der APO als in ihrer Wirkung konservativ bezeichnet wird.

Am 19. März 1966 wird der Ring junger Bünde (RjB) gegründet, ein Zusammenschluss selbständiger, unabhängiger und selbstverantwortlicher Pfadfinder- und Wandervogelbünde und bezweckt, deren gemeinsamen Interessen nach außen zu vertreten und deren Verbindung untereinander zu fördern. Der RjB und alle in ihm vertretenen Jugendbünde bekennen sich zur Grundsatzerklärung der jungen Bünde zum Meißnertag 1963.

1970 spalten sich vom BDP wegen der zunehmenden, als sozialistische Unterwanderung empfundenen Politisierung die ersten Gruppen ab und gründen eigene Pfadfinderbünde, die sich wenig später unter dem Namen Deutsche Pfadfinder e.V. zusammenschließen. 1971 benennt sich dieser Dachverband in Deutscher Pfadfinderverband (DPV) um.

1971 verlässt nach knapp verlorener Vorstandswahl ein weiterer Teil des Verbandes den BDP wegen unüberbrückbare Differenzen über die politische Ausrichtung des BDP und gründet den Bund der Pfadfinder (BdP). Der Weltverband der Pfadfinderbewegung WOSM hatte signalisiert, diesen Verstoß gegen den Grundsatz der internationalen Pfadfinderbewegung, politisch neutral zu sein, nicht mehr länger zu dulden. Daraufhin löst sich im Mai 1971 der Ring deutscher Pfadfinderbünde auf. Mit der DPSG, dem vom BDP abgespaltenen Bund der Pfadfinder (BdP) sowie dem durch Zusammenschluss der drei evangelischen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände entstandenen Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) gründet sich der Dachverband am 1. Januar 1973 als Ring deutscher Pfadfinderverbände neu. Dieser Dachverband ist notwendig für die Mitgliedschaft im Weltverband der Pfadfinderbewegung WOSM. Etwas vereinfachend gesagt war dieser Vorgang also der Ausschluss des BDP aus der internationalen Pfadfinderbewegung.

1973 entsteht der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) durch den Zusammenschluss des Bundes Christlicher Pfadfinderinnen, des Evangelischen Mädchen-Pfadfinderbundes und der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands.

1976 schließen sich der Bund Deutscher Pfadfinderinnen und der Bund der Pfadfinder zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammen. Mit der wiedergegründeten Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD e.V.; vom VCP abgespalten) und der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (von der DPSG abgespalten) entstehen zwei kleinere konfessionelle Pfadfinderbünde, die die Reformen der sechziger und siebziger Jahre in ihren Herkunftsverbänden teilweise ablehnen.

1981 gründet Richard Breite in Bremen die Christliche Pfadfinder Royal Rangers Deutschland, die ihre Ursprünge in den USA haben.

1982 tagen die Bundesversammlungen von DPSG und PSG gemeinsam zu Fragen der Koedukation. In der Folge beschließt die PSG weiterhin ein Verband nur für Mädchen und Frauen zu bleiben.

1986-1989 verhandeln der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder und der Deutsche Pfadfinderverband ergebnislos über einen Zusammenschluss der zwei größten interkonfessionellen Pfadfinderbünde.

Ab 1990 werden auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Pfadfindergruppen gegründet. Dabei entstehen einige selbständige Pfadfinderbünde, die meisten Gruppengründungen werden aber von westdeutschen Pfadfinderbünden angeregt, denen sich die Gruppen dann auch anschließen.

Nach 1995 verstärkt sich auch im evangelischen Pfadfindertum die Tendenz zur Gründung verschiedener kleinerer Bünde, die meist einen freikirchlichen Hintergrund haben. Zu ihnen gehören die Baptistische Pfadfinderschaft (BPS), die Christlichen Pfadfinder Royal Rangers (RR) und die Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Adventjugend (CPA).

[Bearbeiten] Liechtenstein

1927 helfen in Liechtenstein Pfadfinder aus Österreich und der Schweiz bei Aufräumarbeiten nach einem Rheinhochwasser.

1931 werden auf Wunsch des Fürstenpaares Franz I. und Elsa von und zu Liechtenstein in Liechtenstein Pfadfindergruppen gegründet. Den Aufbau der Gruppen unterstützen Pfadfinder aus Österreich und der Schweiz.

1932 schließen sich die Pfadfindergruppen zum Fürstlich Liechtensteinische Pfadfinderkorps St. Georg (FLPK) zusammen. Die ersten Pfadfinderinnengruppen werden gegründet.

1933 wird das FLPK Mitglied von WOSM.

1952 wird das Liechtensteinische Pfadfinderinnenkorps Santa Maria von WAGGGS als Mitglied aufgenommen.

1989 fusionieren das Pfadfinder- und Pfadfinderinnenkorps zu einem Verband, den Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins (PPL).

[Bearbeiten] Luxemburg

1914 werden die ersten Pfadfindergruppen in Luxemburg gegründet.

1915 entstehen die ersten Pfadfinderinnengruppen in Luxemburg. Pfadfinder unterstützen während des Ersten Weltkrieges das Rote Kreuz bei der Betreuung von verwundeten Soldaten.

1916 schließen sich die nicht konfessionell gebundenen Pfadfindergruppen zur Fédération Nationale des Eclaireurs du Luxembourg (FNEL) zusammen.

1919 gründen katholische Pfadfindergruppen die Lëtzebuerger Scouten (Fédération Nationale des Scouts du Luxembourg - FNSL).

1928 wird die Association des Girl Guides Luxembourgeoises (AGGL) Gründungsmitglied von WAGGGS.

1938 werden durch Pierre Posing die katholischen Lëtzebuerger Guiden (Catholic Luxembourg Girl Guides) gegründet.

1940 verbieten die deutschen Besatzungsbehörden die Pfadfinderarbeit. Einige Pfadfinderführer werden in Konzentrationslager verschleppt, da sie im Untergrund weiterarbeiten.

1945 gründen die Lëtzebuerger Scouten und die Fédération Nationale des Eclaireurs du Luxembourg als gemeinsamen Dachverband die Luxembourg Boy Scouts Association (LBSA), um eine gemeinsame Mitgliedschaft bei WOSM zu ermöglichen.

1966 öffnet sich die Fédération Nationale des Eclaireurs du Luxembourg auch für Mädchen. Deshalb ändert sie 1976 ihren Namen in Fédération Nationale des Eclaireurs et Eclaireuses du Luxembourg.

1994 schließen sich die Lëtzebuerger Scouten und die Lëtzebuerger Guiden zu den Lëtzebuerger Guiden a Scouten (Guides et Scouts du Luxembourg – LGS) zusammen.

2004 im April werden die Royal Rangers Luxemburg gegründet, die stark durch die Einflüsse der Royal Rangers Deutschland geprägt sind und deren Leiter deutsche Ausbildungsmaßnahmen absolvieren.

[Bearbeiten] Namibia

1928 wird im Mandatsgebiet des Völkerbundes Südwestafrika (dem heutigen Namibia) der Bund deutscher Pfadfinder Südwestafrikas gegründet.

1935 wird die Pfadfinderarbeit nach der Entpolitisierung durch die Mandatsbehörden als Deutscher Pfadfinderbund Südwestafrika wieder erlaubt. Grund dieser Maßnahme war die Befürchtung der Mandatsbehörden, dass der bisherige Bund nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich zu einer nationalsozialistischen Kader-Organisation umgebaut wird.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird 1939 die Pfadfinderarbeit erneut verboten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird der Deutsche Pfadfinderbund Südwestafrikas erneut gegründet. Im Jahr 2004 besteht noch eine Gruppe in Windhuk.

[Bearbeiten] Österreich

1910 entsteht die erste österreichische Pfadfindergruppe in Wiener Neustadt, die heute noch bestehende Gruppe Wiener Neustadt 1. In kurzer Zeit entwickeln sich in ganz Österreich-Ungarn sowohl deutsche Pfadfindergruppen wie auch solche der anderen Nationalitäten, die sich meist in nationalen Verbänden organisieren.

1912 gründet Emmerich Teuber die erste Pfadfindergruppe in Wien. Zur gleichen Zeit gründet auch die katholische Kirche eine Pfadfinderorganisation - das "Pfadfinderkorps St. Georg". Die Gruppe von Emmerich "Papa" Teuber erfreute sich immer größeren Zulaufs und konnte 1913 ihr erstes Lager abhalten.

1913 entstehen die ersten Pfadfinderinnengruppen in Österreich.

1914 gründet sich in Wien der Österreichische Pfadfinderbund (ÖPB). In ihm sind im Österreichischen Pfadfinderinnenbund auch die Pfadfinderinnen organisiert. 1917 hat der ÖPB 3.450 Mitglieder (3.150 männl. + 300 weibl.).

Ab 1920 entstehen auch in Österreich Gruppen jugendbewegter Pfadfinder, die sich fast immer deutschen Bünden anschließen, so dem Deutschen Pfadfinderbund, den Neupfadfindern oder den Ringpfadfindern.

1922 wird der ÖPB Mitglied von WOSM.

1926 verlassen katholische Pfadfindergruppen den ÖPB und gründen das Österreichische Pfadfinderkorps St. Georg (ÖPK) unter der Leitung von Adolf Klarer. Für katholische Pfadfinderinnen entsteht das dem ÖPK angeschlossene Österreichische Pfadfinderinnenkorps St. Georg. Auch das ÖPK gehört WOSM an.

1929 wird der Bund der Helferinnen als erster unabhängiger Pfadfinderinnenverband gegründet.

1938 werden nach dem so genannten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich die österreichischen Pfadfinderbünde verboten.

1945 wird der Bund Österreichischer Pfadfinderinnen gegründet.

1946 beschließen Vertreter der beiden vor 1938 aktiven Jungenverbände, Österreichisches Pfadfinderkorps St. Georg und Österreichischer Pfadfinderbund, unter Eindruck der Verbotszeit, der kirchlichen und politischen Situation und auf Wunsch des Weltbüros, eine einzige Organisation zu gründen. So konstituiert sich 1946 der Verband Pfadfinder Österreichs (PÖ), der im gleichen Jahr von WOSM aufgenommen wird.

1949 spaltet sich der Österreichische Pfadfinderbund (ÖPB) aus inhaltlichen und persönlichen Gründen von den PÖ ab, insbesondere wegen der als zu eng empfundenen Bindung der PÖ an die katholische Kirche. Zwischen den beiden Bünden gibt es aber weiterhin Kontakte.

1950 Nach dem Zerfall des Bundes Österreichischer Pfadfinderinnen gründet ein Teil der Gruppen den Österreichischen Pfadfinderinnenverband St. Georg (ÖPVSG).

1951 findet in Bad Ischl das 7. World Jamboree statt.

1957 nimmt WAGGGS den Österreichischer Pfadfinderinnenverband St. Georg als Mitglied auf.

1972 gründen sechs Führer aus dem ÖPB, unter der Führung von Karl Turetchek, die Jugendburg Streitwiesen.

1976 schließen sich die Pfadfinder Österreichs und der Österreichische Pfadfinderinnenverband St. Georg zu den Pfadfindern und Pfadfinderinnen Österreichs zusammen.

1985 werden in Dornbirn die Christliche Pfadfinder Royal Rangers Österreich gegründet.

1995 vereinbaren die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs und der Österreichische Pfadfinderbund einen Kooperationsvertrag.

[Bearbeiten] Schweiz

1910 wird in Basel auf Initiative des Arztes Dr. Karl Graeter die erste Pfadfindergruppe in der Schweiz gegründet. Sie war der Guttemplerjugend angeschlossen und damit Teil der Abstinenzbewegung.

1911 entstehen die ersten Pfadfinderinnengruppen in der Schweiz.

In der Schweiz stieß der Pfadfindergedanke rasch auf einige interessierte Erzieher und Jugendfreunde, so dass in der welschen Schweiz die Knabengruppen des Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM) sehr schnell erkannten, dass die Ideen, die Baden-Powell in die Welt gebracht hatte, die Jungen wesentlich mehr begeisterten. Am 18. März 1912 wurde der erste schweizerische Pfadfinderbund gegründet und in der Maiausgabe ihrer Knabenzeitung der Wahlspruch der Pfadfinder „Allzeit Bereit!“, das erste Abzeichen mit der Armbrust, die erste Form des Pfadfinderversprechens, das Pfadfindergesetz in zwölf Sätzen, die Uniform veröffentlicht.

In Genf wurde gleichzeitig durch Louis Blondel, der Leiter des „Jeunesse Club“, und Maurice Vautier in Lausanne mit mehreren Freunden einen von dem CVJM unabhängigen Pfadfinderverband gegründet.

Im Herbst 1912 wurden beide Richtungen vereinigt und im Oktober 1913 wurde in Bern für die deutsche und die welsche Schweiz der Schweizerische Pfadfinderbund (SPB) gegründet, dessen erster Zentralpräsident Oberst William Borel war, und dem bis 1942 Walter von Bonstetten als Bundesfeldmeister (Bundesleiter) vorstand.

1919 gründet sich der Bund Schweizerischer Pfadfinderinnen (BSP).

1920 wird der BSP Gründungsmitglied von WAGGGS.

1922 wird der SPB Mitglied von WOSM.

1931 findet das erste World Scout Moot in Kandersteg statt.

Nach dem Kriegsbeginn 1939 werden auch in der Schweiz die Pfadfinder im Pfadfinder-Hilfsdienst zur Unterstützung der Armee eingesetzt. Viele Pfadfinderinnen melden sich beim Roten Kreuz.

1953 wird in Kandersteg erneut ein World Scout Moot durchgeführt.

1957 hält WAGGGS ein Weltlager im Vallée de Conches ab.

1980 findet das erste gemeinsame Bundeslager von SPB und BSP statt.

1982 begann die Arbeit der Christlichen Pfadfinder Royal Rangers in der Schweiz.

1987 schließen sich SPB und BPS zur Pfadibewegung Schweiz (PBS) zusammen.

1992 wird in Kandersteg zum dritten Mal ein World Scout Moot durchgeführt.

1994 wird im Napfgebiet ein Bundeslager unter dem Motto Cuntrast (Kontrast) mit etwa 20.000 Teilnehmern durchgeführt.

2003 Die PBS gibt sich eine neue Verbandsstruktur. Die PBS wird neu von einer Verbandsleitung statt Bundesleitung und Bundesvorstand geführt.

2008 findet das nächste Bundeslager der PBS in der Linthebene statt.

[Bearbeiten] Südtirol (Italien)

1969 entstehen in Südtirol die ersten deutschsprachigen Pfadfindergruppen innerhalb der katholischen Jungschar. In ihrer Arbeit orientieren sie sich an der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG).

1973 gründen diese Gruppen einen eigenständigen Verband, die Südtiroler Pfadfinderschaft (SP).

1997 wird die SP Mitglied im italienischen Dachverband FIS und damit in den Weltverbänden WOSM und WAGGGS.

[Bearbeiten] Literatur

Deutschland:

  • Robert Dollinger: Geschichte der christlichen Pfadfinder in Bayern: 1910-1980. Selbstverlag, Bubenreuth 1980.
  • Christina Hebben: Pfadfinder nach 1945 - Neubeginn im besetzten Deutschland. Puls 23 – Dokumentationsschrift der Jugendbewegung. ISSN 0347-3328
  • Paul-Thomas Hinkel: Die Pfadfinderverbände in der Bundesrepublik Deutschland. Deutscher Spurbuchverlag, 3. Aufl., Baunach 1990. ISBN 3-88778-154-6
  • Elise von Hopffgarten: Das Pfadfinderbuch für junge Mädchen. Reprint. Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 1991. ISBN 3-88778-169-4
  • Axel Hübner: Straßen sind wie Flüsse zu überqueren: ein Lesebuch zur Geschichte des Bundes Deutscher Pfadfinder (BDP). Verlag Jugend und Politik, Frankfurt am Main 1981. ISBN 3-88203-067-4
  • Dieter Kraeter, Hanns-Dieter Lohnes (Hrsg.): Aus der Arbeit und Gemeinschaft der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands. Pfad-Verlag, Kassel 1960.
  • Alexander Lion: Das Pfadfinderbuch. Reprint. Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 1987. ISBN 3-88778-164-3
  • Florian Malzacher: Jugendbewegung für Anfänger. 2. Auflage. Witzenhausen, Verlag der Jugendbewegung 2004. ISBN 3882581247
  • Christoph Schubert-Weller: So begann es, Scouting als vormilitärische Erziehung. Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 1988. ISBN 3-88778-161-9
  • Reinhard Schmoeckel: Strategie einer Unterwanderung : vom Pfadfinderbund zur revolutionären Zelle. Olzog, München 1979. ISBN 3-7892-7141-1
  • Karl Seidelmann: Die Pfadfinder in der Deutschen Jugendgeschichte (3 Bd.):
  • Bd. 1. Darstellung. Hannover, Schroedel 1977. ISBN 3507380374
  • Bd. 2.1. Quellen und Dokumente aus der Zeit bis 1945. Hannover, Schroedel 1980. ISBN 3507380382
  • Bd. 2.2. Quellen und Dokumente von 1945 bis in die Gegenwart. Halle/Saale. Pädagogisches Verlagskontor 1991. ISBN 3782690508

Österreich:

  • Thomas Ertlthaler: Die Geschichte der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs im internationalen Konnex. Dissertation, Universität Wien, 1994.
  • Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich. 2. Auflage. Pfadfinder-Gilde Österreichs, Wien 2004.
  • Horst Ziegler: Die Geschichte der österreichischen Pfadfinderbewegung aus steirischer Sicht. Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Landesverband Steiermark, Graz 1999.

Schweiz:

  • Dominik Stroppel: Der Schweizerische Pfadfinderbund 1918 bis 1945. Dissertation, ETH Zürich 1996.

[Bearbeiten] Weblinks

  • Deutschland
Allgemeine Übersicht unter Einschluss der Jugendbewegung
Umfangreiche Darstellung des interkonfessionellen Pfadfindertums
Geschichte des VCP und seiner Vorläufer
Geschichte der DPSG
Geschichte der PSG
Pfadfinder in Sachsen zwischen 1911 und 1939
Texte zur Geschichte des BDP in Schleswig-Holstein
  • Liechtenstein
Geschichte der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins
  • Luxemburg
Geschichte der FNEL – auf Lëtzebuergesch
  • Österreich
Darstellung aus Sicht der PPÖ - nur auf Englisch verfügbar
Institut für Pfadfindergeschichte
  • Schweiz
Zentralarchiv und Museum der Pfadibewegung Schweiz
Wie die Pfadfinderbewegung nach Basel kam
  • Südtirol
Geschichte der Südtiroler Pfadfinderschaft

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