Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Bund Deutscher Pfadfinderinnen - Wikipedia

Bund Deutscher Pfadfinderinnen

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Dieser Artikel beschreibt zwei nicht mehr existierende Pfadfinderinnenbünde, die beide den Namen Bund Deutscher Pfadfinderinnen trugen. Der Artikel über den heute noch aktiven Bund Deutscher PfadfinderInnen (mit großem Binnen-I) findet sich hier: Bund Deutscher PfadfinderInnen

Den Namen Bund Deutscher Pfadfinderinnen (BDP, nach 1945 auch BDPi) trugen zwei von einander unabhängige deutsche Pfadfinderinnenbünde.

Der erste Bund mit diesem Namen wurde 1912 gegründet. In den Jahren bis 1922 stand er der Frauenbewegung nahe. Nach 1922 schloss er sich der Völkischen Bewegung an und arbeitete mit den Artamanen zusammen. 1933 wurde er wie zahlreiche andere Gruppen der Bündischen Jugend aufgelöst.

Nach 1945 wurde erneut ein Pfadfinderinnenbund unter dem gleichen Namen gegründet. Zum BDP der Weimarer Republik gab es keine Verbindungen, die Bezeichnung wurde in Anlehnungen an den gleichzeitig entstehenden interkonfessionellen Jungenbund Bund Deutscher Pfadfinder gewählt. Dieser zweite BDPi schloss sich 1976 mit dem Bund der Pfadfinder, der aus dem Bund Deutscher Pfadfinder hervorgegangen war, zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Der BDP im Deutschen Reich

Die ersten deutschen Pfadfinderinnengruppen entstanden 1911 in Hamburg und in Frankfurt am Main. Als 1912 in Berlin der Deutsche Pfadfinderbund für junge Mädchen unter Vorsitz von Elise von Hopffgarten gegründet wurde, schlossen sie sich ihm an. 1913 änderte dieser Bund seinen Namen in Bund Deutscher Pfadfinderinnen (BDP).

In seiner Arbeit orientierte sich der BDP am 1913 von Elise von Hopffgarten veröffentlichten „Pfadfinderbuch für junge Mädchen“. Die Inhalte wurden teilweise aus dem im gleichen Verlag erschienen Pfadfinderbuch des Deutschen Pfadfinderbundes übernommen; ergänzt wurden sie durch damals weiblich besetzte Themen wie Hauswirtschaft oder Gartenbau. Die Auswahl der dort vorgestellten „Pfadfinderinnen des Volkes“ zeigt deutlich den emanzipatorischen Ansatz des BDP. Ebenfalls 1913 nahm der BDP Verbindung zu Hedwig Heyl auf, der Begründerin der Hauswirtschaftslehre, die dem BDP einen Gemüsegarten für den Versuchsanbau zur Verfügung stellte.

Da er von staatlicher Seite stark gefördert wurde, wuchs der BDP sehr schnell. 1914 umfasste er bereits 6.000 Mädchen.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wandelte sich die Arbeit schnell. Im Vordergrund standen jetzt bei vielen Gruppen Hilfsmaßnahmen für die Bevölkerung. Mehrere Gruppen konzentrierten sich auf den Gemüseanbau, um die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern, andere betreuten gegen Kriegsende Flüchtlingsheime. Da die Möglichkeiten zur Kommunikation und zu Reisen im Reichsgebiet zunehmend eingeschränkt wurden, lösten sich zahlreiche Gruppen auf.

Nach Kriegsende kam es auch im BDP zu Konflikten zwischen den älteren Führerinnen der Vorkriegszeit und jüngeren Führerinnen, die während des Krieges Aufgaben übernommen hatten. 1920 wurde auf einer Tagung in Weimar zunächst die alte Bundesführung bestätigt, erst 1922 kam es in Jena zu einem Bruch mit der Vergangenheit. In seinen neuen Strukturen orientierte sich der BDP an germanischen und mittelalterlichen Idealbildern, als „Schutzherrin“ wählte er sich Thusnelda, die Ehefrau von Hermann dem Cherusker.

Die völkische Orientierung des BDP verstärkte sich in den folgenden Jahren. 1923 gründete er mit anderen konservativen Jugendverbänden den Deutschen Jungmädchendienst. Ab 1926 warb der BDP in seiner Zeitschrift für die Siedlungsbewegung der Artamanen. Wenige Jahre später versuchte er mit der so genannten Grenzlandarbeit die Ansätze der Artamanen praktisch umzusetzen.

Im Sommer 1933 wurde der BDP wie zahlreiche andere Gruppen der Bündischen Jugend aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt hatte er etwa 2.000 Mitglieder.

[Bearbeiten] Der BDPi in der Bundesrepublik Deutschland

Ab 1945 bildeten sich in den drei Westzonen wieder Pfadfinderinnengruppen, häufig unter Mithilfe ausländischer Pfadfinderinnen und der World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS). Diese bildeten zunächst zonale Zusammenschlüsse, bevor 1949 ein neuer Bund deutscher Pfadfinderinnen gegründet wurde. Zwischen dem neuen Bund und seinem Vorgänger gleichen Namens gab es keine Traditionslinien, die Namensgebung geschah in Anlehnung an den 1948 gegründeten Bund Deutscher Pfadfinder.

Noch im gleichen Jahr gründeten der BDPi, der Bund Christlicher Pfadfinderinnen, der Evangelische Mädchen-Pfadfinderbund und die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg den Ring Deutscher Pfadfinderinnenbünde als gemeinsamen Dachverband. Dieser wurde 1950 Mitglied von WAGGGS und 1952 Mitglied des Deutschen Bundesjugendrings.

1956 führte der BDPi ein Bundeslager in Immenhausen durch, das von Olave Baden-Powell, Chief Guide of the World, besucht wurde. Der Lagerplatz in Immenhausen war 1955 durch den BDPi gepachtet worden und wurde in den folgenden Jahren zum Bundeszentrum des BDPi und seines Nachfolgers BdP ausgebaut.

In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre verstärkten sich die Kontakte zwischen dem BDPi und dem Bund Deutscher Pfadfinder. Bereits 1968 kam es zu ersten Gesprächen über eine Fusion. Wegen der sich zuspitzenden Situation im Bund Deutscher Pfadfinder und der auf weiblicher Seite vorhandenen Vorbehalte wurden diese Gespräche zunächst abgebrochen. Sie wurden erst wieder aufgenommen, als 1971 mit dem Bund der Pfadfinder ein neuer Gesprächspartner auf männlicher Seite zur Verfügung stand. Nach mehrjährigen Verhandlungen schlossen sich der BDPi und der Bund der Pfadfinder am 1. Januar 1976 zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammen. An der Basis war diese Fusion schon von zahlreichen Gruppen vorweggenommen worden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Elise von Hopffgarten: Pfadfinderbuch für junge Mädchen. Reprint. Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 1991 ISBN 3-88778-169-4
  • Wolf Kuhnke. Blaue Blume und Spinnrocken. Die Geschichte des Bundes Deutscher Pfadfinderinnen 1912-1933. Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Gießen 1984

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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