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Martin Bormann

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Martin Bormann (* 17. Juni 1900 in Wegeleben bei Halberstadt; † 2. Mai 1945 in Berlin) war in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus Leiter der Parteikanzlei der NSDAP mit den Befugnissen eines Reichsministers. Er hatte einen Bruder, Albert Bormann, und war verheiratet mit Gerda Bormann, der Tochter des Parteirichters Walter Buch.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Martin Bormanns Vater war der bayerische Oberpostassistent Theodor Bormann (1. Juli 1862 - 8. Juli 1903). Nachdem 1898 dessen erste Ehefrau Louise Grobler 30-jährig verstorben war und ihn mit zwei Kindern zurück gelassen hatte, heiratete er noch im selben Jahr die 35 Jahre alte Tochter eines Arbeitskollegen, Antonie Bernhardine Mennong. Antonie brachte in rascher Folge drei Söhne zur Welt (der mittlere starb kurz nach der Geburt) bis Theodor Bormann kurz nach seinem 41. Geburtstag unerwartet starb.

Am 2. September 1929 heiratete Bormann in Solln die 19-jährige Gerda Buch, älteste Tochter des Partei-Juristen Major a. D. Walter Buch. Sie brachte zwischen 1930 und 1943 10 Kinder zur Welt, von denen eines (die Tochter Ehrengard) kurz nach der Geburt starb. Außerdem hatte sie mindestens eine Fehlgeburt.

Kinder von Martin und Gerda Bormann:

[Bearbeiten] Leben

Bormann war Freikorps-Mann und trat 1928 in die NSDAP ein, war kurzzeitig Fahrer von Gauleiter Fritz Sauckel in Weimar und stieg bereits ein Jahr später in die Führungsriege der NSDAP auf. 1928 übernahm er die SA-Versicherung und baute sie später weiter zur Hilfskasse der NSDAP aus. 1933 wurde er Stabsleiter bei Rudolf Heß, dem „Stellvertreter des Führers“, und machte sich unentbehrlich.

Adolf Hitler ernannte Bormann zum Verwalter seines Vermögens und betraute ihn mit dem Bau und der Aufsicht seines Berghofes Obersalzberg. Bormann war schließlich auch der Drahtzieher dafür, dass der bisherige persönliche Adjutant Hitlers, SA-Obergruppenführer Wilhelm Brückner, aus seinem Amt und somit dem unmittelbaren Umfeld des Führers gedrängt wurde. Nachdem Heß 1941 nach England geflogen war, ernannte Hitler keinen neuen Stellvertreter, machte aber Bormann zum Chef der Parteikanzlei mit den Befugnissen eines Reichsministers. Bormann war inoffiziell der mächtigste Mann nach Hitler. Je länger der Krieg dauerte, umso mehr konnte er beeinflussen, wer direkten Zugang zu Hitler bekam, um seine Anliegen vorzutragen. Am 12. April 1943 erhielt er dann den Titel eines „Sekretärs des Führers“.

Durch die ständige Nähe zu Hitler und dessen immer ausschließlichere Konzentration auf die Kriegsführung, erlangte Bormann eine Machtstellung, gegen die auch mächtige Männer wie Hermann Göring, Heinrich Himmler oder Albert Speer machtlos waren. In seinem Testament bezeichnete Hitler Bormann als den „Treuesten seiner Parteigenossen“.

Bis zum Ende im Führerbunker im April 1945 blieb der in Parteikreisen und beim Militär unbeliebte Bormann bei „seinem Führer“, ohne dessen Anwesenheit seine Machtbasis und Legitimation nicht sichergestellt war. Bormann war bei der Verbrennung von Hitlers Leiche dabei, verschwand danach Anfang Mai vorerst spurlos und wurde 1946 bei den Nürnberger Prozessen in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Zur Zeit des Prozesses war noch keineswegs sicher, dass Bormann bereits tot war. Die Aussagen der Zeugen hatten die Richter mit Recht nicht überzeugt.

Im Mai 1945 hatten Bormann und Ludwig Stumpfegger, der letzte Leibarzt Hitlers, nach Hitlers Tod zusammen mit anderen Insassen des Führerbunkers einen Durchbruch aus dem damals stark umkämpften Stadtzentrum Berlins versucht. Dabei wurden die beiden von ihrer Fluchtgruppe getrennt.

1973 wurde in der Nähe des Lehrter Bahnhofs zufällig und durch die Aussagen seines und wohl auch Ludwig Stumpfeggers damaligen Bestatters ein Skelett im Boden entdeckt, das genau untersucht wurde. Dieses wurde schnell Bormann zugeordnet. 1998 wurde durch eine DNA-Analyse endgültig bewiesen, dass es sich um das Skelett Bormanns handelt. Bis zur Auffindung des Skeletts waren Geschichten kursiert, nach denen Bormann nach Südamerika geflohen sei und sich dort versteckt halte. Noch heute kann das angebliche Versteck Bormanns im argentinischen Urwald in der Nähe des Städtchens San Ignacio besichtigt werden.

Bormann war weiters Trauzeuge bei der Hochzeit von Adolf und Eva Hitler.

Nach dem Bericht von Heinz Linge ist anzunehmen, daß Martin Bormann und Ludwig Stumpfegger bei der Explosion eines Panzers ums Leben kamen (siehe Heinz Linge "Bis Zum Untergang" ISBN 3-442-06448-1)

Martin Bormann überlebte die Explosion des Panzers, er und der Arzt Stumpfegger begingen in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai, vermutlich zwischen 1 Uhr und 3 Uhr, Selbstmord durch die mitgeführten Giftkapseln. Dies kam bei der Autopsie zutage. Die Leichen wurden übrigens nicht zufällig gefunden, bereits seit Mitte der sechziger Jahre ließ die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main aufgrund von Zeitzeugenberichten auf dem in Frage kommenden Gelände graben.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Jochen von Lang: Der Sekretär. Martin Bormann: Der Mann, der Hitler beherrschte. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, 3. überarbeitete Neuauflage, München/Berlin 1987, ISBN 3776614951
  • Martin Bormann jr.: Leben gegen Schatten. Bonifatius Druckerei, 9., aktualisierte Auflage. Paderborn 2003, ISBN 3897102668
  • Albert Speer: Erinnerungen. Propyläen, ISBN 3549071841
  • Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß: Enzyklopädie des Nationalsozialismus. München 1997
  • Wigbert Benz, Bernd Bredemeyer, Klaus Fieberg: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Beiträge, Materialien Dokumente. CD-Rom, Braunschweig 2004
  • Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 1998
  • Ernst Klee: Martin Bormann, Eintrag in ders.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Aktualisierte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 65

[Bearbeiten] Weblinks

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