Finnland
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Suomen tasavalta (finn.) Republiken Finland (schwed.) |
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Amtssprache | Finnisch, Schwedisch | ||||
Hauptstadt | Helsinki | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsidentin Tarja Halonen | ||||
Regierungschef | Ministerpräsident Matti Vanhanen | ||||
Fläche | 338.145 km² | ||||
Einwohnerzahl | 5.249.034 (2005) | ||||
Bevölkerungsdichte | 15,5 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 30.922 US-$ (2004) | ||||
Währung | Euro | ||||
Unabhängigkeit | 6. Dezember 1917 | ||||
Nationalhymne | Maamme / Vårt land | ||||
Zeitzone | UTC+2 | ||||
Kfz-Kennzeichen | FIN (bis 1993: SF) | ||||
Internet-TLD | .fi | ||||
Telefonvorwahl | +358 | ||||
Finnland (finn.: Suomi, schwed.: Finland) ist ein Staat in Nordeuropa und Mitglied der Europäischen Union. Er grenzt an Schweden, Norwegen, Russland und die Ostsee. Historisch-politisch sind die Verbindungen zu Schweden eng. Auch zum sprachverwandten Estland bestehen über den Finnischen Meerbusen enge Kontakte. Die schwedischsprachige Inselgruppe Åland (finn. Ahvenanmaa) hat einen weitgehenden Autonomiestatus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Finnland ist mit einer Fläche von 338.144,53 km² das sechstgrößte Land Europas. Zwischen dem 60. und 70. Breitengrad liegend, zählt es zu den nördlichsten Ländern der Erde. Es ist nur im Norden mit der Skandinavischen Halbinsel verbunden, man spricht geographisch präzise von Fennoskandinavien. Finnland besitzt im Nordwesten eine 580 km lange Grenze zu Schweden und im Norden eine 716 km lange Grenze zu Norwegen. Die längste Staatsgrenze ist mit 1.270 km die zur Russischen Föderation im Osten. Die Inseln der autonomen Inselgruppe Åland liegen zwischen 15 und 100 km vom finnischen Festland entfernt.
In Finnland gibt es keine sehr großen Gebirge, jedoch gibt es im Norden so genannte Inselberge (Tunturit), die sich aus der flachen Landschaft erheben. Im äußersten Nordwesten hat das Land Anteil am Skandinavischen Gebirge. Dort befindet sich auch die höchste Erhebung, der 1.324 m hohe Haltitunturi.
Die Ostseeküste Finnlands ist eine reich gegliederte Schärenküste. Der längste Fluss in Finnland ist der Kemijoki; dieser fließt bei Kemi in den Bottnischen Meerbusen, der mehrere Monate im Jahr zugefroren ist. Im Südosten liegt die Finnische Seenplatte, die Finnland den Beinamen „Land der Tausend Seen“ beschert hat. Präzise gibt es in Finnland 187.888 Seen (Gewässer mit mindestens 500 m² Fläche).
Bei Gliederung des Landesgebiets ist zu beachten, dass Lappland geographisch immer noch getrennt betrachtet wird. Dies hat zur Folge, dass das Gebiet ungefähr zwischen Oulusee und Polarkreis Nordfinnland genannt wird, obwohl es in der Mitte des Landes liegt. Ebenfalls heißt die Landschaft um die Stadt Jyväskylä trotz ihrer südlichen Lage Keski-Suomi (dt. Zentrales Finnland).
[Bearbeiten] Geologie
Die Geologie Finnlands ist von präkambrischen Gesteinen des Baltischen Schildes (Gneise, Granite, Schiefer) geprägt. Gebirgsbildungen liegen in Finnland ca. eine Milliarde Jahre zurück. Durch Erosion sind häufig nur noch dünne eiszeitliche Ablagerungen vorhanden und kaum hohe Berge.
Die heutige Landschaftsform ist durch die letzte Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren geprägt. Die großen Eismassen haben Gesteine abgetragen, das Schmelzwasser hat die Landoberfläche weiter geformt. Typisch sind die Küstengebiete und Seenplatten. Als Auffangbecken des glazialen Schmelzwassers diente nach dem Ende der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren der Ancylussee, ein Süßwasserreservoir, das Vorläufer der heutigen Ostsee war. Dieses ständig anwachsende Gewässer brach vor 7.000 Jahren zur Nordsee durch, wodurch sich die einstigen Schmelzwasserseen zu Salzgewässern wandelten. Schon zuvor hatte sich der Schild infolge des Gletscherrückzugs durch die verminderte Drucklast zu heben begonnen, wobei dieser Vorgang an der Westküste schneller fortschritt als in den östlichen Landesteilen. Im Zuge dieser Erhebung wurde dem Wasser der nach Westen abfließenden Binnengewässer der Weg abgeschnitten, sodass es sich mit dem Fluss Vuoksi einen neuen Abfluss nach Süden bahnte. Diese Erhebung ist ein bis heute andauernder Vorgang, und die westliche Küstenlinie wandert ständig weiter nach Westen.
[Bearbeiten] Klima
(für allgemeine Erläuterungen siehe: Klimadiagramm) |
Das finnische Klima wird durch die Ostsee, den Golfstrom und das gegenüber Mitteleuropa trockenere Kontinentalklima beeinflusst. Dadurch liegt die jährliche Durchschnittstemperatur um 5-10° C höher als in anderen Gebieten dieser Breitenlage, bei sehr kalten Wintern und vergleichsweise heißen Sommern. Von Süd nach Nord nehmen die Durchschnittstemperaturen und die Niederschläge deutlich ab. Der Temperaturunterschied ist vor allem im Winter sehr ausgeprägt. Frühling und Herbst sind im Norden des Landes sehr kurz.
Für viele Menschen sind der Juni und Juli die schönsten Monate, wenn es nachts nicht richtig dunkel wird und wenn nördlich des Polarkreises die Sonne überhaupt nicht untergeht. In dieser Zeit sind die Niederschläge zwar am höchsten, liegen jedoch mit 300 mm im Norden und 700 mm im Süden noch deutlich unter den mitteleuropäischen Werten. Die Höchsttemperaturen steigen dann in Südfinnland auf bis zu 30° C, die Wassertemperaturen der Binnenseen erreichen aufgrund ihrer geringen Tiefe oft 25° C.
Schneesicherheit herrscht in Lappland von November bis April, im Süden hingegen wechselt der Zeitpunkt des Winterbeginns stark ab und sorgt von Dezember bis Anfang März für eine meist geschlossene Schneedecke. Der Schnee mildert auch die winterliche Dunkelheit in den nördlichen Landesteilen etwas ab.
Auf den Inseln von Åland ist es im Sommer kühler und im Winter milder als auf dem finnischen Festland. Mit knapp 1900 Sonnenstunden ist Åland die sonnigste Region Skandinaviens.
[Bearbeiten] Flora und Fauna
Etwa drei Viertel des Landes bestehen aus Wald. Süd- und Mittelfinnland ist überwiegend von Kiefern-, Fichten- und Birkenwald bedeckt. Im Süden und auf den Ålandinseln treten auch Ahorne, Eichen und andere Pflanzen auf. Im Norden (Lappland) wird die Vegetation deutlich karger. Ein Drittel der Landesfläche sind Moore.
In Süd- und Mittelfinnland sind Elche trotz intensiver Bejagung weit verbreitet. Der Bestand wird auf etwa 120.000 Tiere geschätzt. In Nordfinnland wird Rentierzucht betrieben, weshalb dort zahlreiche domestizierte aber frei lebende Rentiere anzutreffen sind. Von Süd nach Nord zunehmend, treten im Sommer in gewässernahen und windarmen Gebieten zuweilen regelrechte Mückenplagen auf. Zur finnischen Fauna gehören auch der Braunbär, Wölfe, Eurasischer Luchs (vor allem in Ostfinnland) und der Vielfraß sowie zahlreiche Singvögel, Elstern und Raben.
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Finnlands
[Bearbeiten] Frühgeschichte
Die früheste sicher nachgewiesene Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Finnland stammt aus der Zeit nach Ende der letzten Eiszeit rund 8500 v.Chr. Ursprung und Sprache der mittelsteinzeitlichen, nach der wichtigsten Fundstelle Suomusjärvi-Kultur genannten Kultur in Südfinnland sind ungeklärt. Zur gleichen Zeit lebte in der heutigen Finnmark die wahrscheinlich von Westen eingewanderte Komsa-Kultur, die sich auch in das heutige Nordfinnland ausbreitete. Um 5100 v.Chr. ging die Suomusjärvi-Kultur mit der Erfindung des Tongeschirrs in die jungsteinzeitliche sogenannte Kammkeramikkultur über. Um 3200 v.Chr. sickerten aus dem baltischen Raum Vertreter der sogenannten Streitaxtkultur ein, die eine frühe indogermanische Sprache sprachen und sich allmählich mit der Stammbevölkerung vermischten, woraus schließlich die Kiukainen-Kultur als letzte steinzeitliche Kultur in Finnland hervorging.
Die Bronzezeit begann in Finnland um 1700 v. Chr. und setzte sich bis etwa 500 v.Chr. fort, jedoch setzte sich der Gebrauch von Metallgegenständen in dieser Zeit erst allmählich, von der Südwestküste ausgehend durch. Besonders an der Küste begann in dieser Zeit die Ausübung von Ackerbau und Viehzucht. Aus der folgenden vorrömischen Eisenzeit bis etwa zum Beginn unserer Zeitrechnung liegen wegen der geringen Zahl von Funden nur vereinzelte Erkenntnisse vor, Finnland ist in dieser Zeit aber durchgehend besiedelt gewesen.
Von 100 v. Chr. an nahm der Handel mit Mittelleuropa zu, und es wurden viele römische Gegenstände aus dieser Zeit gefunden. Während der Zeit der Völkerwanderung erwarben die finnischen Küstenregionen Wohlstand durch den belebten Ostseehandel, der sich in der Zeit der Wikinger ab dem 8. Jahrhundert weiter verstärkte. Um die Jahrtausendwende verdichteten sich über den Osthandel die Beziehungen Ostfinnlands zu Nowgorod. Mit den Handelsverbindungen kam die Bevölkerung Finnlands auch in Kontakt mit dem christlichen Glauben, im Westen dem römisch-katholischen, im Osten dem orthodoxen.
[Bearbeiten] Finnland als Teil Schwedens
Die Anbindung Westfinnlands an Schweden war ein allmählicher Vorgang. Die erstarkten Mächte Schweden und Nowgorod traten aus politischen, wirtschaftlichen und religiösen Gründen in Wettbewerb um das von den Finnen bewohnte Gebiet, und beide Staaten unternahmen ab dem 12. Jahrhundert mehrere mehr oder weniger militärische Kreuzzüge in die Region. Die Grenze zwischen beiden Staaten und damit die Ostgrenze Finnlands wurde erstmals 1323 im Vertrag von Nöteborg festgelegt. Die Tätigkeit der Kirche, die Siedlungsbewegungen schwedischer Einwanderer sowie die Reichsgesetzgebung und -verwaltung trugen dazu bei, dass die neuen Gebiete als Österland einer der vier festen Landesteile Schwedens wurden. Ab 1362 hatte Österland das Recht zur Teilnahme an der schwedischen Königswahl. Während des Mittelalters entstand in Finnland eine ständische Gesellschaft europäischen Stils, ein Städtewesen und eine katholische Kirchenorganisation.
Vom Ende des 14. bis zum 16. Jahrhundert war Finnland als Teil Schwedens Bestandteil der Kalmarer Union bis zu deren Zerfall unter Führung von Gustav I. Wasa. In seiner Herrschaftszeit von 1523 bis 1560 entwickelte sich Schweden zu einem starken Zentralstaat, der die Grundlage für die Großmachtstellung des Reiches im 17. Jahrhundert bildete. Ebenfalls unter Gustav Wasa wurde im Zuge der Reformation der katholische Glauben durch das evangelisch-lutherische Christentum ersetzt.
Während der Großmachtperiode gelang es Schweden, sein Gebiet in Kriegen mit Dänemark, Polen und Russland im Umkreis der Ostsee zu erweitern. Finnland, das während dieser Zeit von Kriegshandlungen verschont blieb, wurde enger in die Reichsverwaltung integriert. Unter der Leitung des Generalgouverneurs Per Brahe des Jüngeren wurden mehrere Städte neu gegründet, in Turku die Akademie und ein Hofgericht geschaffen sowie ein Postwesen entwickelt.
Während des 18. Jahrhunderts schwand die Machtstellung Schwedens, besonders im Großen Nordischen Krieg, in dessen Zuge Finnland 1714 bis 1721 russisch besetzt wurde. Nach Abschluss des Friedens von Nystad endete die Besetzung Finnlands, aber auch die Großmachtstellung Schwedens. In einem weiteren russisch-schwedischen Krieg, dem so genannten Krieg der Hüte 1741 bis 1743 wurde Finnland erneut besetzt, und im anschließenden Frieden wurde die schwedische Ostgrenze bis an den Fluß Kymijoki vorgeschoben.
[Bearbeiten] Russische Herrschaft
1809 musste Schweden Finnland an Russland abtreten. Dann war es als Großfürstentum Finnland in Personalunion mit der russischen Krone verbunden, behielt aber schwedisches Privatrecht, eigene politische Organe, führte 1860 eine eigene Währung ein und als erster europäischer Staat vor dem Ersten Weltkrieg bereits 1906 das Frauenwahlrecht.
[Bearbeiten] Unabhängigkeit und Kriege
Nachdem die zaristische Macht infolge der russischen Februarrevolution zerbrochen war, erklärte das finnische Parlament das Land am 6. Dezember 1917 für unabhängig. Die Unabhängigkeit wurde im Januar 1918 zunächst durch das bolschewistische Russland und in der Folge durch zahlreiche andere Staaten anerkannt. Der Prozess der Ablösung von Russland wurde allerdings von schweren inneren Konflikten begleitet, die am 27. Januar 1918 in einem sozialistischen Umsturzversuch gipfelten. In einem dreimonatigen Bürgerkrieg behielten letztlich die bürgerlichen „Weißen“ die Oberhand.
Im Jahr 1919 bekam Finnland eine republikanische Verfassung. Mit Sowjetrussland wurde 1920 ein Friedens- und Grenzvertrag unterzeichnet, aufgrund dessen die Grenzen Finnlands mit dem früheren Großherzogtum übereinstimmten, Finnland aber zusätzlich das Gebiet Petsamo mit dessen Zugang zum Nordmeer zugestanden wurde. Im Verhältnis zu Schweden entstand Streit um die strategisch bedeutsamen Ålandinseln. Eine Entscheidung des Völkerbundes sprach die Inseln schließlich 1921 Finnland mit der Maßgabe zu, dass sie eine weitgehende Autonomie erhielten.
Im 1939 geschlossenen Hitler-Stalin-Pakt wurde Finnland der sowjetischen Interessensphäre zugewiesen. Der Angriff der Sowjetunion auf Finnland am 30. November 1939 bildete den Auftakt für den Winterkrieg. Trotz zahlreicher erfolgreicher Abwehrschlachten stand die Verteidigung im März vor dem Zusammenbruch, als der Krieg am 13. März 1940 durch den Friedensvertrag von Moskau beendet wurde. Finnland musste große Teile Kareliens und andere Gebiete an die Sowjetunion abtreten.
Als Hitler im Juni 1941 die Sowjetunion überfiel, trat Finnland in Kooperation mit Deutschland in den Krieg ein, der in Finnland als Fortsetzungskrieg bezeichnet wird. Die finnische Armee eroberte nicht nur die verlorenen Gebiete zurück, sondern drang auch tief in das zur Sowjetunion gehörige Gebiet Ostkareliens ein mit dem Ziel, die von finnischstämmiger Bevölkerung bewohnten Gebiete zu einem Großfinnland zusammenzuführen. 1944 war Finnland jedoch zum Rückzug aus den besetzten Gebieten gezwungen und sah sich erneut der drohenden sowjetischen Besetzung gegenüber. Am 19. September 1944 schloss Finnland mit der Sowjetunion einen Separatfrieden, der den Fortsetzungkrieg beendete. Die Gebietsverluste des Winterkrieges wurden bestätigt, zudem musste Petsamo abgetreten werden.
Der Separatfrieden verpflichtete Finnland, die deutschen Truppen aus dem Land zu vertreiben, und so schloss sich der finnisch-deutsche Lapplandkrieg an, in dessen Verlauf die sich zurückziehenden deutschen Truppen große Teile Lapplands völlig zerstörten. Der Krieg endete am 27. April 1945 mit dem Abzug der letzten deutschen Soldaten aus Kilpisjärvi. Der Kriegszustand wurde endgültig beendet durch den Pariser Friedensvertrag von 1947.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit
In der Nachkriegszeit und insbesondere im Kalten Krieg nahm Finnland einer Sonderstellung im Spannungsfeld zwischen den Blöcken ein. Das Land hatte sich im Krieg seine Unabhängigkeit und die marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung bewahrt, die Sowjetunion behielt aber einen großen Einfluss auf die finnische Politk. Finnland verfolgte einerseits eine strikte Neutralitätspolitik, andererseits eine insbesondere durch Präsident Juho Kusti Paasikivi vorangetriebene Versöhnung mit der Sowjetunion. 1948 wurde mit der Sowjetunion ein Freundschafts- und Kooperationsabkommen geschlossen, das durch mehrfache Verlängerung bis zum Ende der Sowjetunion in Kraft blieb. Konflikte mit dem östlichen Nachbarn wurden durch intensive, oftmals inoffizielle Kontakte der finnischen Politik mit Moskau vermieden. Diese Politik, die verschiedentlich den Eindruck des vorauseilenden Gehorsams erweckte, wurde im westlichen Ausland mit dem geringschätzigen Prädikat der Finnlandisierung belegt.
Der prägende Politiker im Nachkriegsfinnland war Urho Kekkonen, der von 1956 bis 1982 Präsident der Republik Finnland war. Er verband die seinerzeit weitreichenden verfassungsmäßigen Befugnisse des Präsidenten mit einem autokratischen Führungsstil, und die Pflege der Beziehungen zur Sowjetunion betrachtete er weigehend als seine Privatangelegenheit. 1973 ließ er seine Amtszeit durch ein parlamentarisches Ausnahmegesetz verlängern, obwohl an seiner Wiederwahl in den regulären Wahlen kaum Zweifel bestanden hätte. Insgesamt wird der Amtszeit Kekkonens daher ein Demokratiedefizit bescheinigt, der Präsident konnte sich aber während der gesamten Periode der Unterstützung der Wählermehrheit sicher sein.
Zu den bedeutendsten Erfolgen Kekkonens gehört die 1975 in Helsinki abgehaltene KSZE-Konferenz, welche neben deren Auswirkungen auf den Verständigungsprozess in Europa auch die Stellung Finnlands als neutralem Staat festigte.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion stürzte Finnland, dessen Wirtschaft sich zu einem großen Teil auf den Osthandel stützte, Anfang der Neunzigerjahre in eine schwere Wirtschaftskrise. Gleichzeitig erlangte das Land aber größeren außenpolitischen Spielraum. 1992 nahm Finnland Verhandlungen zum Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft auf, die 1995 in der Vollmitgliedschaft in der heutigen Europäischen Union mündeten.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Finnland hat eine Bevölkerung von etwa 5,25 Millionen Menschen und ist damit ein dünn besiedeltes Land mit einer Bevölkerungsdichte von rund 15,5 Einwohnern je Quadratkilometer. Dabei ist die Bevölkerung sehr ungleich verteilt. Während die nördliche Provinz Lappland mit 1,9 Einwohnern je Quadratkilometer fast menschenleer ist, konzentrieren sich etwa 40 % der Bevölkerung auf die Provinz Südfinnland mit 62,6 Einwohnern je Quadratkilometer. Allein rund 1,233 Millionen Menschen leben im Großraum Helsinki. Weitere Ballungsräume sind die Städte Tampere, Turku und Oulu mit ihren Einzugsgebieten.
[Bearbeiten] Demographische Entwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung ist bis heute von einer andauernden Landflucht geprägt, vor allem junge Menschen ziehen zur Ausbildung und Arbeit in die Städte, wodurch die ländlichen Gemeinden besonders in Ost- und Mittelfinnland unter Bevölkerungsschwund und Überalterung zu leiden haben. Während zum Beispiel 2005 landesweit rund 36 der Bevölkerung unter 30 Jahren alt war, waren es im ostfinnischen Suomussalmi nur 28 %.[1]
Insgesamt zeigt die Bevölkerungsstruktur eine Tendenz zur Alterung. Die Geburtenrate liegt zwar mit rechnerisch 1,74 Kindern pro Frau über dem europäischen Durchschnitt,[2] genügt aber nicht, um insbesondere die Alterung der besonders geburtenstarken Jahrgänge 1946 bis 1949 auszugleichen. Derzeit zeigt die Bevölkerungsentwicklung noch eine leicht ansteigende Tendenz. Es wird erwartet, dass diese insbesondere durch Zuzug von Ausländern noch bis etwa 2030 anhält und es dann zu einer Bevölkerungsabnahme kommt.[3]
In der Nachkriegszeit wanderten über eine halbe Million Finnen aus[4], zumeist nach Schweden. Ihre Spitze erreichte diese Entwicklung um 1970, als in Schweden Hochkonjunktur herrschte und in Finnland die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge auf den Arbeitsmarkt drängten und jährlich rund 40.000 Finnen nach Schweden umsiedelten.[5] In der Folge hat der Auswandererstrom stark nachgelassen. Heute verlassen jährlich rund 10.000-15.000 Menschen das Land, ein Verlust, der durch die Zuwanderung von knapp 20.000 Menschen überkompensiert wird.[6]
[Bearbeiten] Bevölkerungsgruppen und Sprachen
Finnland ist offiziell zweisprachig. Landesweit geben 91,7 % der Bevölkerung Finnisch und von 5,5 % Schwedisch als Muttersprache an. Die schwedischsprachige Bevölkerung konzentriert sich vor allem auf die Küstenregionen im Süden und in Österbotten, wo der finnlandschwedische Dialekt verwendet wird, sowie auf die Provinz Åland.
Die Sprachpolitik Finnlands wurde seit dem 19. Jahrhundert durch teilweise erbitterte Auseinandersetzungen um das Verhältnis zwischen der finnischen und der schwedischen Sprache bestimmt. Heute sind beide Sprachen durch die finnische Verfassung als Amtssprachen festgeschrieben.[7] Jede Gemeinde ist entweder finnischsprachig, schwedischsprachig oder zweisprachig. Eine Gemeinde gilt als zweisprachig, wenn die sprachliche Minderheit von mindestens 3000 Einwohnern repräsentiert wird oder alternativ einen Bevölkerungsanteil von 8 % ausmacht. Nach der derzeitigen, bis zum Jahr 2012 gültigen Einteilung sind in Finnland 19 Gemeinden schwedischsprachig (davon 16 in der Provinz Åland) und 44 Gemeinden zweisprachig. Die übrigen 383 Gemeinden sind ausschließlich finnischsprachig.[8]
Besonderen Schutz als ethnische Minderheit genießen die Samen, die ihr Siedlungsgebiet in den nördlichen Regionen Lapplands haben. Die samischen Sprachen, die sich in die eigenständigen Sprachen Nord-Sami, Inari-Sami und Skolt-Sami unterteilen, werden heute noch von etwa 1750 finnischen Samen als Muttersprache gesprochenen und haben einen offiziellen Status in den den Gemeinden Enontekiö, Inari und Utsjoki sowie im Nordteil der Gemeinde Sodankylä.[9] Zur Überwachung der Stellung der samischen Sprachen und zur Verwirklichung einer sprachlichen und kulturellen Selbstverwaltung wurde 1996 eine eigene parlamentarische Vertretung der Samen (sámediggi) gegründet.
Seit etwa 500 Jahren sind kleinere Gruppen von Roma in Finnland ansässig. Deren Sprache, Romani, hat einen Status als offizielle Minderheitensprache.[10] Durch Zuwanderung aus dem Ausland sind heute auch zahlreiche andere Ethnien in Finnland vertreten, ohne allerdings einen besonderen Status zu genießen. Insgesamt ist der Ausländeranteil mit rund 2 % im europäischen Vergleich gering. Die größte sprachliche Minderheit besteht aus den etwa 40.000 Sprechern der Russischen Sprache.[11] Zu ihnen gehören auch zahlreiche finnischstämmige Zuwanderer aus Karelien und dem Ingermanland, denen seit den Neunzigerjahren das Recht auf „Rückkehr“ nach Finnland zugestanden wurde.
[Bearbeiten] Religion
Seit 1923 ist die Religionsfreiheit in der finnischen Verfassung garantiert. Die Evangelisch-Lutherische Kirche und die Orthodoxe Kirche sind per Gesetz als Volkskirchen festgeschrieben und genießen besondere Vorrechte. Ihre Mitglieder zahlen eine Kirchensteuer in Höhe von 1 bis 2,25 % ihres Einkommens, zudem erhalten die Volkskirchen weitere staatliche Zuwendungen für soziale und karitative Zwecke, aber auch für Instandsetzungsaufgaben wie die Friedhofspflege. Obwohl die finnische Gesellschaft weitgehend säkularisiert sind, sind rund 85% der Bevölkerung konfessionell gebunden; nur 14,7% erklärten sich im Jahr 2006 konfessionslos.[12]
Die überwiegende Mehrzahl der Finnen gehört der Evangelisch Lutherischen Kirche Finnlands an. Sie hatte im Jahr 2006 4.366.255 Mitglieder, was über 83% der Gesamtbevölkerung entspricht.[13] Die Zahl ist allerdings seit Jahren rückläufig, insbesondere seit ein Gesetz im Jahre 2003 den Kirchenaustritt erleichterte. Auch die Anzahl der Gottesdienstbesucher nimmt ab. Nur 2 % der Kirchenmitglieder besuchen wöchentlich eine Kirche, rund 10 % einmal monatlich.[14] Die meisten Gläubigen besuchen Gottesdienste nur an hohen Feiertagen wie Weihnachten, Ostern oder zu familiären Anlässen wie Taufen, Hochzeiten und Bestattungen. Dennoch genießt die Kirche hohes Ansehen in der Bevölkerung und stellt insbesondere in ländlichen Gebieten ein wichtiges soziales Netzwerk dar.
In manchen ländlichen Gegenden dominieren Erweckungsbewegungen das Gemeindeleben. In Nordfinnland ist der Laestadianismus weit verbreitet, insgesamt hat er in Finnland rund 120.000 Anhänger.[15] Vor allem in Teilen Savos und Österbottens sind pietistische Gruppen stark vertreten.
Der seit 1923 autonomen Orthodoxen Kirche in Finnland gehören rund 60.000 Menschen in 24 Gemeinden an, also rund 1,1% der Bevölkerung.[16] Das orthodoxe Christentum verbreitete sich seit dem Mittelalter von Nowgorod aus vor allem nach Karelien. Während der russischen Herrschaft bildeten sich mit den Zuzug von russischen Beamten und Militärs auch orthodoxe Gemeinden in den Großstädten des Landes, deren Nachkommen, die so genannten „alten Russen,“ heute rund 3000 Köpfe zählen.[17] Als Finnland nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg große Teile Kareliens an die Sowjetunion abtreten musste, wurden auch zehntausende orthodoxe Karelier umgesiedelt und über ganz Finnland verstreut. Auch die Mönche des berühmten Inselklosters Valamo im Ladogasee flohen vor dem sowjetischen Vormarsch nach Westen und gründeten in Heinävesi das Kloster Uusi-Valamo („Neu-Walamo“). Eine weitere orthodoxe Gruppe, die 1945 ins finnische Kernland floh, sind die rund 400 Skoltsamen in der Gemeinde Inari. Seit 1990 hat sich die Anzahl der orthodoxen Christen durch die Einwanderung von „neuen Russen“ aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion deutlich erhöht.
Nicht zur evangelischen Volkskirche gehören die verschiedenen Pfingstkirchen, denen mindestens 50.000 Menschen angehören. Zudem gibt es in Finnland 19.200 Zeugen Jehovas und über 3.300 Mormonen. Die Katholische Kirche in Finnland hat rund 8.000 Anhänger, zumeist Ausländer oder Einwanderer vor allem aus Polen. Das katholische Bistum Helsinki besteht seit 1995 und umfasst ganz Finnland.
In Finnland existieren zwei jüdische Gemeinden mit insgesamt rund 1.500 Mitgliedern, von denen 1.200 in Helsinki und 200 in Turku leben.[18] Die finnischen Juden sind überwiegend Nachkommen von Kantonisten, also Zwangsrekruten der Zarenarmee, die nach dem Ende ihrer Dienstzeit in Finnland blieben, oder von russischen Juden, die nach der Oktoberrevolution nach Finnland flohen. Sie sind in der finnischen Gesellschaft gut integriert und sprechen zumeist beide Landessprachen fließend[19]. Jiddisch wird nurmehr von wenigen Älteren gesprochen. Im unabhängigen Finnland waren die Juden zu keiner Zeit systematischem Antisemitismus ausgesetzt. So gab es selbst im Fortsetzungskrieg, als Finnland an der Seite des nationalsozialistischen Deutschland gegen die Sowjetunion kämpfte, eine Feldsynagoge für die auf finnischer Seite kämpfenden Juden.
Ebenfalls seit der Zarenzeit ist eine tatarische Minderheit muslimischen Glaubens ansässig, deren Vorfahren zwischen 1870 und 1920 vom Oberlauf der Wolga nach Finnland übersiedelten. 1925 gründeten sie die Finnische Islamische Gemeinde, die erste staatlich anerkannte islamische Gemeinde Westeuropas. Heute leben in Finnland rund 800 Tataren, die meisten von ihnen in Helsinki und Umgebung. Sie haben auch in der fünften und sechsten Generation ihre Sprache bewahren können, sprechen aber auch durchweg fließend Finnisch oder Schwedisch. Seit 1990 hat sich die Zahl der in Finnland lebenden Muslime durch die Aufnahme von tausenden somalischer Flüchtlinge, aber auch durch Einwanderung aus dem Nahen Osten und Südosteuropa vervielfacht. Insgesamt leben in Finnland heute rund 20.000 Muslime. [20]
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Präsident
Der Finnische Staatspräsident wird für maximal zwei Amtsperioden von je sechs Jahren direkt vom Volk gewählt. Nach der Verfassung von 1919 war Finnland eine Präsidialrepublik mit dominierender Stellung des Staatspräsidenten. Der Präsident hatte das Recht, das Parlament aufzulösen, konnte gegen jedes vom Parlament erlassene Gesetz ein Veto einlegen und ernannte den Ministerpräsidenten. Zugleich mit dem Amtsantritt der derzeitigen Staatspräsidentin Tarja Halonen im Frühjahr 2000 trat eine Verfassungsänderung in Kraft, die die zuvor sehr ausgedehnten Befugnisse des Staatsoberhauptes beschränkt. Infolge dessen konnte Tarja Halonen nicht mehr in demselben Ausmaße wie ihre Vorgänger Urho Kekkonen, Mauno Koivisto und Martti Ahtisaari auch in der Gestaltung der Innen- und Außenpolitik hervortreten. Nach der neuen Verfassung leitet der Präsident in Zusammenarbeit mit der Regierung die Außenpolitik. Außerdem hat der Präsident den Oberbefehl über die Streitkräfte und kann hohe Staatsbeamte und Richter ernennen.
Seit 2000 ist die Sozialdemokratin Tarja Halonen als erste Frau die Präsidentin von Finnland. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 2006 erhielt sie 46,3% der Stimmen. In der Stichwahl am 29. Januar 2006 zwischen Halonen und dem früheren Finanzminister Sauli Niinistö, der in der ersten Runde mit 24,1% Platz zwei erreicht hatte, setzte sie sich dann mit 51,8% durch. Um das Amt des Präsidenten hatten sich insgesamt acht Kandidaten beworben, darunter auch der amtierende Ministerpräsident Matti Vanhanen, der in der ersten Runde mit 18,6% der Stimmen ausschied.
[Bearbeiten] Parlament
Gesetzgebendes Organ ist das Parlament (finn. Eduskunta, schwed. Riksdag), ein Einkammerparlament mit 200 Abgeordneten, die für vier Jahre gewählt werden. Aufgrund der hohen Anzahl kleiner Splitterparteien und der Tatsache, dass wichtige Gesetze bis zur Grundgesetzänderung 2000 eine Zweidrittelmehrheit benötigten, wurden oft breite Koalitionsregierungen gebildet. Seit dem 1. März 2000 ist dies nicht mehr erforderlich. Dennoch gibt es nach wie vor übergrosse Koalitionen, unter anderem weil bisher die Schwedische Volkspartei in die Koalition der Roten Erde (Sozialdemokraten und ländliche Zentrumspartei) eingebunden wurde. Ministerpräsident ist seit Juni 2003 Matti Vanhanen. Die nächste Wahl findet im Frühjahr 2007 statt.
Seit 2003 sind etwa drei gleich starke, grössere Parteien sowie fünf kleinere Parteien im Parlament vertreten. Dazu kommt ein Abgeordneter der autonomen Ålandinseln: Zentrumspartei 55 Sitze, Sozialdemokraten 53, Nationale Sammlungspartei (konservativ, wirtschaftliberal) 40, Linksverband 19, Grüne 14, Schwedische Volkspartei 8, Christliche Union 7, Wahre Finnen 3. Eine Besonderheit des finnischen Wahlsystems besteht darin, dass nicht Listen sondern Direktkandidaten gewählt werden. Die Wähler können sich auch innerhalb der Parteien bestimmte Kandidaten aussuchen. Dadurch erhalten Kandidaten mit besonders hohem Stimmenanteil eine sehr starke Verankerung (Legitimation). In den letzen Jahren wird zunehmend die Rolle von sogenannten Promis (julkikset) diskutiert, die als Zugpferde Stimmen einwerben sollen. Dazu zählen insbesondere Sportler und Musiker.
Das Parlament tagt in der Regel an vier Tagen jeder Woche. Von den Abgeordneten wird Anwesenheit im Parlamentsgebäude bzw. Plenarsaal erwartet, Abwesenheit wird allerdings nicht sanktioniert. Jeden Donnerstag findet eine offene Fragestunde (kyselytunti) statt, zu der Abgeordnete die Regierung spontan zu allen Themen befragen können. Das Parlament arbeitet mit einer Reihe von Ausschüssen, in denen die Arbeit an Gesetzen vorbereitet und koordiniert wird. Die Ausschüsse tagen nichtöffentlich. Die Rolle eines Verfassungsgerichts wird vom Grundgesetzausschuss (Perustuslakivaliokunta) wahrgenommen.
Im Jahre 2006 wurde der 100. Jahrestag des Parlaments gefeiert. Bemerkenswert ist, dass bereits 1906 auch das allgemeinen Wahlrechts für Frauen eingeführt wurde.
[Bearbeiten] Justiz
Die beiden höchsten Gerichtsinstanzen sind der Oberste Gerichtshof und der Oberste Verwaltungsgerichtshof in Helsinki.
[Bearbeiten] Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Die finnische Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist nachhaltig von der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges geprägt. In der kollektiven Erinnerung ist die Ansicht tief verwurzelt, dass auf Verbündete kein Verlass sei und die Landesverteidigung im Kriegsfall aus eigener Kraft gewährleistet sein sollte.[21] So spricht sich bis heute eine breite Bevölkerungsmehrheit gegen einen NATO-Beitritt des Landes aus. Die Verteidigungspolitik ist daher auf eine „totale Verteidigung“ (kokonaismaanpuolustus)[22] der staatlichen Souveränität, territorialen Integrität und demokratischen Verfassung des Landes ausgerichtet.
Im Kalten Krieg war Finnland bemüht, gute Beziehungen zur Sowjetunion zu unterhalten, den mächtigen Nachbarn und vormaligen Kriegsgegner aber gleichzeitig auf Abstand zu halten. So schlossen die beiden Staaten 1948 einen „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“ ab, doch wusste Finnland die darin vorgesehenen Gipfeltreffen immer wieder zu vertagen. Das Bemühen, im Zuge der fortschreitenden Blockbildung die Neutralität zu wahren, bestimmte die finnische Außenpolitik ab den 1950er Jahren und wird nach den Staatspräsidenten dieser Zeit als Paasikivi-Kekkonen-Linie bezeichnet. Zwar war Finnland durch die stete Rücksichtnahme auf die Interessen Moskaus in seiner außenpolitischen Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt, konnte die Wehrfähigkeit des Staates jedoch wahren. Auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges hält Finnland an der Allianzfreiheit fest, doch ist die Doktrin der strikten Neutralität einer aktiven Westpolitik gewichen.[23] So kooperiert Finnland seit 1994 im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden und seit 1997 als Mitglied des Euro-Atlantischen Partnerschaftsrats mit der NATO. Finnische Soldaten sind derzeit für die von der NATO geführten Sicherungstruppen im Kosovo (KFOR) und Afghanistan (ISAF) im Einsatz. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union 1995 und dem Bekenntnis zur europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik trat das Land zwar keinem eigentlichen Militärbündnis bei, stellte aber dennoch seine Sicherheitspolitik und damit auch seine Streitkräfte in den Dienst supranationaler Interessen. Zum 1. Januar 2006 werden erstmals finnische Soldaten an einem Kampfverband der EU teilnehmen und für Einsätze im Sinne der Petersberg-Aufgaben bereit stehen.
Die Möglichkeit eines NATO-Beitritts ist eines der umstrittensden Themen in der finnischen Öffentlichkeit. Die gegenwärtige Präsidentin Taja Halonen sieht in dieser Frage keinen Handlungsbedarf, das Thema wird jedoch mit dem Argument, dass Finnland ohnehin an NATO-Operationen beteiligt ist, regelmässig auf die Angenda gebracht. Beitrittsbeführworter argumentieren mit dem dann steigenden Einfluss auf NATO-Planungen, Gegner ziehen dagegen die Zusammenarbeit innerhalb der EU als Verteidigungsgemeinschaft vor. Finnland setzt an der langen Grenze zu Russland Personenminen zur Grenzsicherung ein.
[Bearbeiten] Streitkräfte
Im Jahr 2006 machte das Budget der finnischen Streitkräfte rund 5,7%[24] des Gesamthaushalts aus und betrug absolut 2,274 Milliarden Euro. Der Anteil der Militärausgaben am Bruttosozialprodukt liegt bei 1,6%[25], was in etwa der Ziffer Deutschlands entspricht, aber deutlich unter dem gesamteuropäischen Schnitt liegt.
Laut §127 der finnischen Verfassung gilt die allgemeine Wehrpflicht. Der Wehrdienst dauert je nach Ausbildungsstand zwischen 6 und 12 Monaten. Zwar besteht die Möglichkeit zur Wehrdienstverweigerung und Ableistung eines zivilen dreizehnmonatigen Ersatzdienstes, doch leisten mehr als 80% eines Geburtsjahrgangs Militärdienst.[26] Bis zu 35.000 Finnen werden jährlich zu Reserveübungen einberufen. Ausdrücklich vom Wehrdienst ausgenommen sind nur Zeugen Jehovas und die Bewohner der autonomen Provinz Åland. Seit 1995 besteht für Frauen die Möglichkeit zum freiwilligen Wehrdienst.
Die finnischen Streitkräfte haben in Friedenszeiten eine Stärke von 35.000 Mann, davon 26.000 im Heer, 5.000 in der Marine und 4.000 in der Luftwaffe.[27] Im Kriegsfall können bis zu 520.000 Mann in kurzer Zeit unter Waffen gestellt werden,[28] zudem kann der Finnische Grenzschutz mit einer Kriegsstärke von 30.000 Mann dem Heereskommando unterstellt werden. Bis zum Jahr 2008 soll die Kriegsreserve jedoch auf eine Stärke von 430.000 reduziert werden.
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Finnland teilt sich in die sechs Provinzen (finn. lääni, schwed. län) Åland, Lappland, Ostfinnland, Oulu, Südfinnland und Westfinnland auf. Diese sind wiederum in 20 Landschaften (finn. maakunta, schwed. landskap) unterteilt, die jedoch keine politische Bedeutung haben. Im Falle von Åland und Lappland sind Provinz und Landschaft deckungsgleich. Die Landschaften teilen sich in insgesamt 74 Verwaltungsgemeinschaften (finn. seutukunta, schwed. ekonomisk region). Die unterste Ebene der Verwaltungsgliederung bilden die Gemeinden. Eine Gemeinde, in der über 90 % der Bevölkerung in geschlossenen Ortschaften lebt oder in der das größte Siedlungszentrum mehr als 15.000 Einwohner zählt, wird als Stadt bezeichnet. Insgesamt gibt es in Finnland 431 Gemeinden, von denen 114 Städte sind (Stand: 2006).
Unter den Provinzen Finnlands nimmt Åland einen Sonderstatus ein, da es mit weitgehender Autonomie ausgestattet ist. Infolge einer Entscheidung des Völkerbundes aus dem Jahr 1921 gehört es als demilitarisierte Zone zu Finnland, verwaltet aber seine inneren Angelegenheiten selbstständig.
Noch auf Zeiten der schwedischen Herrschaft gehen die historischen Landschaften zurück. Während der russischen Zeit wurden 1831 die Provinzen Finnlands reformiert. Diese Verwaltungsgliederung hielt sich im Großen und Ganzen bis 1997, als die Anzahl der Provinzen von zwölf auf sechs halbiert wurde. Dadurch wurden sie zu reinen Verwaltungseinheiten ohne regionale Identität. Zugleich wurden die Landschaften als regionale Unterteilung der Provinzen eingeführt.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Finnland hat trotz der harten klimatischen Bedingungen und der weitmaschigen Siedlungsstruktur ein sehr gut ausgebautes Eisenbahn- und Straßennetz.
Das Straßennetz umfasst eine Gesamtlänge von 77.895 Kilometern, wobei 49.853 Kilometer davon befestigt und 473 Kilometer als Autobahn ausgebaut sind. Das Tempolimit liegt außerorts bei 80, auf Autostraßen bei 100 und auf Autobahnen bei 120 km/h. Auch tagsüber muss mit Abblendlicht gefahren werden. Im Winter sind Winterreifen Vorschrift, Reifen mit Spikes sind dabei erlaubt und werden mehrheitlich verwendet.
Das 5.660 Kilometer lange Eisenbahnnetz wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft VR (Valtionrautatiet) betrieben und ist zu 37 Prozent elektrifiziert. Die größten Städte werden mit dem bis zu 200 km/h schnellen Hochgeschwindigkeitszug S220 (Pendolino) bedient. Nachtreisezüge und Autoreisezüge verbinden die großen Ballungsräume des Südens mit den nördlichen Regionen des Landes. Internationale Bahnverbindungen gibt es nur nach Russland.
Fast jeden Ort kann man auch mit dem Bus erreichen. In Finnland operierende Busunternehmen sind unter anderen Connex, Länsilinjat, Paunu, Pohjolan Liikenne und Savonlinja. Die Überlandlinien werden von verschiedenen im Matkahuolto-Verbund zusammenarbeitenden Busunternehmen unter der Marke Expressbus betrieben. Die einzige U-Bahn des Landes ist die Metro Helsinki und auch Straßenbahnen gibt es nur im Verkehrsverbund Helsinki (Helsingin kaupungin liikennelaitos, HKL).
Große Bedeutung kommt der Küstenschifffahrt, für den Handel mit Russland auch der Binnenschifffahrt über den Saimaakanal zu. Das Binnenschifffahrtsnetz hat eine Gesamtlänge von 6.675 Kilometern. Wichtige Hafenstandorte sind Hamina, Helsinki, Kokkola, Kotka, Loviisa, Oulu, Pori, Rauma, Turku, Uusikaupunki und Varkaus. Die Handelsflotte besitzt 480 Schiffe mit mehr als 100 Bruttoregistertonnen. Da im Winter die Küstengewässer zufrieren, muss eine große Zahl von Eisbrechern die Hafenzufahrten freihalten.
Größere Orte besitzen auch Flughäfen, die durch ein dichtes Inlandsflugnetz bedient werden. 1999 gab es insgesamt 157 Flughäfen und Flugplätze in Finnland. Die nationale finnische Fluggesellschaft ist Finnair. Weitere Fluggesellschaften sind Air Finland, Blue1, Finncomm Airlines und Golden Air.
Finnland besitzt ein 580 Kilometer langes Erdgaspipelinenetz.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Finnland ist eines der wohlhabenderen Länder innerhalb der EU. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht das Land einen Index von 112.9 (EU-25:100) (2003).[29]
Erfolgreich war Finnland in den letzten Jahren bei der Einbindung älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt. Mitte der 1990er Jahre waren 20 Prozent der 55 bis 59-jährigen arbeitslos. Unter anderem durch das Programm Älter werdende Arbeitnehmer konnte diese auf 7,3 Prozent gesenkt werden.[30]
[Bearbeiten] Wirtschaftliche Entwicklung
Bis weit ins 20. Jahrhundert zählte Finnland zu den ärmsten Ländern Europas. Auch wenn bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Industriebetriebe (v.a. Papiermühlen, Baumwollspinnereien, Eisenhütten) entstanden, war das Leben der meisten Finnen bis nach dem Zweiten Weltkrieg von der Landwirtschaft geprägt. Erst ab ca. 1950 wurde die Industrialisierung in erheblichen Umfang vorangetrieben. Nicht zuletzt, um die umfangreichen Reparationsforderungen der UdSSR zu bewältigen. War bis dahin Holz mehr oder weniger der einzige Exportartikel, entwickelte sich innerhalb von 20 Jahren eine diversifizierte Wirtschaft mit einer leistungsfähigen Elektroindustrie (Nokia), Petrochemie (Neste Oil) und Maschinen- und Fahrzeugbau (Valmet). Ein weiterer wichtiger Bereich wurde der Schiffbau.
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von 1950 bis 1974 jährlich um rund 5 %. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre erfolgte ein Einbruch. In den 1980ern stieg das Wachstum dann wieder auf rund 6 % jährlich.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1991 kam es zu einer großen Wirtschaftskrise. Zwischen 1990 und 1993 sank das Bruttosozialprodukt um 13%; die Arbeitslosenquote stieg von 3,4 im Jahre 1990 auf 18,4% im Jahre 1994.
Die Trendwende wurde durch einschneidende Maßnahmen erreicht. 1991 und 1992 wurde die Finnmark um rund 13 % abgewertet, wodurch der Export wieder deutlich zunahm. Eine strenge Sparpolitik beschränkte die Ausgaben des öffentlichen Sektors. Zahlreiche Staatsunternehmen, darunter das staatliche Telekommunikationsunternehmen, die Eisenbahn, Chemie-, Stahl- und Energiekonzerne, wurden für 20 Mrd. Finnmark privatisiert. 1996 erreichte man so einen ausgeglichenen Staatshaushalt.
Die Neuausrichtung der Wirtschaftsstruktur sorgte bis zum Jahr 2001 für eine Halbierung der Arbeitslosenquote auf 9,2%. In den Jahren 2003 und 2004 betrug sie 9,0% und 8,9%. Für das Jahr 2005 erwartet das Statistische Zentralamt in Finnland eine Arbeitslosenquote in Höhe von 8,6%.
[Bearbeiten] Metallwirtschaft
Die Firma Fiskars ist einer der ältesten metallverarbeitenden Betriebe Finnlands. Ein ebenso bedeutendes Unternehmen ist Valmet (Valtion Metallitehtaat - staatliche Metallwarenfabrik), das auch im Automobilbau tätig ist. Auch die Firma Kone, einer der größten Hersteller von Aufzügen kommt aus Finnland.Die Firma Valtra, eine ehemalige Kanonenfabrik (Valtion Tykkitehtaat), hat sehr viel zum Wiederaufbau nach dem Krieg beigetragen. Sie stellt Traktoren her und zählt zu den größten Traktorenherstellern weltweit. Der LKW-Hersteller Sisu Auto hat auch eine große Bedeutung in der Wirtschaft von Finnland.
[Bearbeiten] High Tech
Das Land ist führend bei der Herstellung von Mikroelektronik und Mobiltelefonen. Das größte Unternehmen Finnlands ist der Elektronikkonzern Nokia. Das Unternehmen Sonera ist Finnlands führende Telekomgruppe und gilt als eines der innovativsten Kommunikationsunternehmen weltweit. Das Unternehmen Sonera war international das erste Unternehmen, das WAP- und SMS-Dienst einführte und die erste UMTS-Lizenz bekommen hatte. Weitere Marktinnovationen sind Soneras Technologien für Web-TV und die mobile Signatur. Das Unternehmen ist international Pionier bei der Verknüpfung von Internet und mobiler Kommunikation. Internationale Bedeutung hat auch der Virenschutzhersteller F-Secure. Das Betriebssystem Linux wurde von dem Finnen Linus Torvalds entwickelt.
[Bearbeiten] Holzwirtschaft
Hinzu kommt der große Anteil an Holzwirtschaft. Finnland ist zu 66% Waldland mit moderner Holzwirtschaft, deren Erzeugnisse bis zu 40% der finnischen Exporte stellen. Die Wirtschaft reagiert daher empfindlich auf Schwankungen der Weltmarktpreise und der Nachfrage für Holz, Papier und Möbel. Wichtigstes Bergbauprodukt ist Kupfer.
[Bearbeiten] Tourismus
Finnland galt lange Zeit aufgrund der überbewerteten Finnmark als sehr teures Reiseziel. Mit der Abwertung der Landeswährung zu Beginn der 1990er änderte sich diese Situation grundlegend. Seitdem hat der Tourismus zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Finnland ist mit tausenden Seen, Inseln, Wäldern und zahlreichen Ferienhäusern (Mökkis) vor allem bei naturbegeisterten Individualtouristen beliebt. Für kulturell Interessierte ist der dichter besiedelte Süden mit seinen Städten reizvoll. Vor allem Helsinki erweist sich in den Sommermonaten als Tourismusmagnet. Fast alle Sehenswürdigkeiten lassen sich bequem erwandern. Da das Stadtgebiet zu 30 % aus unbebauten Flächen – z.B. Wäldern und Parks – besteht und 98 km Küstenlinie sowie 315 Inseln umfasst, bietet Helsinki eine Naturnähe und einen Freizeitwert, wie man ihn in vergleichbar großen Städten nur selten findet.
Zugleich ist die Hauptstadt Dreh- und Angelpunkt der meisten Finnlandreisen. Verbindungen zu anderen Ostsee-Anrainerstaaten bestehen z.B. mit den Schiffen der Silja Line und Viking Line. Internationale Fluganbindungen bietet der Flughafen im benachbarten Vantaa. Von hier gibt es zahlreiche Anschlussflüge zu den innerfinnischen Zielen.
Zu den bekanntesten Destinationen in Lappland zählen Ylläs, Ivalo, Levi, Saariselkä, Rovaniemi, Luosto, Kemi und Kuusamo. Weitere beliebte Orte sind Vuokatti und Sotkamo in Kainuu, an der Südküste neben Helsinki die Städte Porvoo, Turku und Naantali. An der Westküste Rauma, Pori, Kalajoki und Oulu. Zu den bekanntesten Gegenden Finnlands zählt die östliche Seenplatte, das Saimaa-Seengebiet, mit Koli, Punkaharju, Lappeenranta und Savonlinna.
Zu den beliebtesten Aktivitäten im Sommer gehören Wandern, Angeln, Nordic Walking, Golf, Radfahren, Reiten, Segeln, Kanu und Kajak fahren, Beeren und Pilze sammeln, Schwimmen und natürlich Sauna. Im Winter ist Finnland ein Eldorado für Langlauf, aber beliebt auch für Alpin, Snowboard, Safaris mit Husky, Motorschlitten oder Rentier. Die Finnen selbst verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit in ihren Ferienhäusern, den Mökkis, die auch von vielen ausländischen Gästen geschätzt werden. So ist es keine Seltenheit, dass Mitteleuropäer ein Haus an einem eigenen See mit Sauna und Ruderboot buchen, das kilometerweit vom nächsten Nachbarhaus liegt.
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Bildende Kunst und Architektur
Die Bildende Kunst (z. B. die Maler Albert Edelfelt, Akseli Gallén-Kallela, Helene Schjerfbeck, Hugo Simberg und der Bildhauer Ville Vallgren) und die Architektur (z. B. Eliel Saarinen) Finnlands waren Bestandteil der europäischen Avantgarde.
Von internationalem Ruf ist daneben auch das finnische Design, das sich in die Reihe der skandinavischen Gestaltungsrichtung fügt. Bekannt ist hier besonders der Architekt und Designer Alvar Aalto, dessen wolkenförmige Glasvasen auch in Deutschland bekannt geworden sind. Seine Möbelentwürfe werden bis heute bei Artek produziert und angeboten. Seine Frau Aino Aalto ist die Designerin der bekannten Gläser. Weitere wichtige finnische Designermarken sind Arabia, Iittala, Marimekko und Hackman.
[Bearbeiten] Literatur
Die finnische Literatur umfasst sowohl Werke in finnischer als schwedischer Sprache, weshalb sie sich zum Teil mit der schwedischen Literatur überschneidet.
Zwischen der Christianisierung im 13. Jahrhundert und der Reformation war die literarische Produktion in Finnland sehr spärlich und beschränkte sich auf lateinischsprachige religiöse Texte. Der früheste in Finnland geschriebene Text ist die Legende des heiligen Heinrich aus dem späten 13. Jahrhundert; das älteste für Finnland gedruckte Buch ist das Missale Aboense, ein Messbuch aus dem Jahr 1488. Der erste namentlich bekannte Autor ist der Mönch Jöns Budde (ca. 1437-1491). Er übersetzte hauptsächlich Heiligenlegenden und Teile des Alten Testaments ins Schwedische.
Die ersten Texte in finnischer Sprache entstanden nach der Reformation im 16. Jahrhundert. Zu den Lehren der lutherischen Kirche gehörte, dass das Wort Gottes in der Sprache des Volkes verkündet werden müsse. Als „Vater der finnischen Sprache“ gilt Mikael Agricola, von dem die ersten überlieferten Werke in finnischer Sprache stammen. Zum ersten gedruckten finnischen Buch wurde die spätestens 1543 veröffentlichte „Fibel“ Abckiria, welche sich in erster Linie an Geistliche richtete und einen Katechismus enthielt. Sein eigentliches Hauptwerk war die finnische Übersetzung des neuen Testaments von 1548. In den folgenden Jahrhunderten gab es nur vereinzelte literarische Tätigkeiten, hauptsächlich religiösen Charakters. Von einer finnischen literarischen Kultur konnte nicht die Rede sein.
Als Fundament der finnischen Literatur gilt das von Elias Lönnrot zusammengestellte und 1835 veröffentlichte Nationalepos Kalevala. Von stärkster Bedeutung für die werdende finnische Nation war der auf Schwedisch schreibende Johan Ludvig Runeberg (Die Erzählungen des Fähnrich Stål, 1848-60). Der Roman Die sieben Brüder von Aleksis Kivi gilt seit dem 19. Jahrhundert als Weltliteratur. Der 1954 veröffentlichte Antikriegsroman Kreuze in Karelien von Väinö Linna, ist neben der Bibel das bisher meistverkaufte Buch (bis 1990 etwa 500.000 mal verkauft) in Finnland. 1939 erhielt Frans Eemil Sillanpää „für die tiefe Auffassung und die erlesene Stilkunst, womit er das Bauernleben und die Natur seines Heimatlandes in ihrem gegenseitigen Zusammenhang schildert“, den Nobelpreis für Literatur. Finnland hat heute noch zwei sehr lebhafte Literaturen, eine finnischsprachige und eine schwedischsprachige. Einer von den bedeutenden lebenden Schriftstellern finnischer Sprache ist Arto Paasilinna.
Siehe auch: Liste finnischsprachiger Schriftsteller
[Bearbeiten] Film
In Finnland werden jährlich durchschnittlich ein Dutzend Filme produziert. Ihr Anteil an den Zuschauerzahlen liegt im Schnitt bei 14 %[31]. Aufgrund des bei einer Bevölkerungszahl von 5 Millionen kleinen Marktes sind fast alle inländischen Produktionen auf staatliche Filmförderung angewiesen. Diese werden von der dem Bildungsministerium unterstellten Finnischen Filmstiftung (Suomen Elokuvasäätiö) gewährt. Die Stiftung wird größtenteils durch staatliche Sportwetten- und Spielautomaten-Einnahmen finanziert und verteilt Födermittel von insgesamt 13 Millionen € im Jahr[32] in erster Line für die Produktion, aber auch für den Vertrieb finnischer Filme im Ausland.
Der erste in Finnland gedrehte Film war ein kurzer Dokumentarfilm über eine karelische Hochzeit aus dem Jahr 1904, der erste Spielfilm folgte 1907. Als einflussreichster Regisseur und Produzent der Stummfilmära gilt Erkki Karu (1887-1935), dessen Werk wie die meisten Filme jener Zeit eine national gesinnte Linie vertritt. Seine Glanzzeit erlebte der finnische Film zwischen der Einführung des Tonfilms in den 30er Jahren und dem Beginn des Siegeszugs des Fernsehens in den 50er Jahren. Damals wurde jeder finnische Film von durchschnittlich 400.000 Zuschauern gesehen, also über einem Zehntel der Bevölkerung. Als Reaktion auf die zurückgehenden Zuschauerzahlen wurde Ende der 50er Jahre die Filmstiftung gegründet.
Anfang der 80er Jahre trat eine neue Generation von Filmemachern in den Vordergrund, deren bekannteste Vertreter die Brüder Aki und Mika Kaurismäki sind. Vor allem Aki Kaurismäki avancierte international zu einem Kultregisseur. Sein Film Leningrad Cowboys Go America (1989) ist einer der international meistbeachteten Filme aus finnischer Produktion, Der Mann ohne Vergangenheit (2002) gewann sogar in Cannes den Großen Preis der Jury und war für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert. International ausgezeichnete finnische Schauspieler sind Matti Pellonpää (1951-1995) und Kati Outinen, die beide zur konstanten Besetzung in Kaurismäkis Filmen gehören. Anfang der 90er Jahre konnte sich mit Renny Harlin erstmals ein finnischer Regisseur in Hollywood durchsetzen.
Der erfolgreichste Film in Finnland überhaupt war die Verfilmung des Väinö-Linna-Romans Tuntematon sotilas (deutscher Titel Kreuze in Karelien) von Edvin Laine aus dem Jahr 1955 mit insgesamt 2,8 Millionen Zuschauern. Der meistgesehene Film des 21. Jahrhunderts ist Aleksi Mäkeläs Pahat pojat von 2002 mit 614.628 Zuschauern[33].
In Finnland wird alljährlich ein nationaler Filmpreis vergeben: Seit 1944 werden die besten finnischen Kinoproduktionen und Filmschaffenden mit dem Preis der finnischen Filmakademie (Filmiaura) ausgezeichnet, dem Jussi. Zudem finden zwei international bekannte Filmfestivals statt. Seit 1970 wird in Tampere das Tampere International Short Film Festival, ein vom internationalen Filmproduzentenverband FIAPF akkreditiertes Kurzfilmfestival, veranstaltet. Das Midnight Sun Film Festival gehört zu den exotischeren Filmfestivals, findet es doch in Sodankylä statt, 120 Kilometer nördlich des Polarkreises. Es wurde 1986 von den Kaurismäki-Brüdern als eine Art Gegenveranstaltung zu glamourösen Filmfestspielen wie in Cannes ins Leben gerufen.
[Bearbeiten] Musik
Hauptartikel siehe: Finnische Musik
Der bekannteste finnische Komponist ist Jean Sibelius; die bekanntesten zeitgenössischen Komponisten sind Einojuhani Rautavaara und der um etwa eine Generation jüngere Magnus Lindberg. Weitere bekannte finnische Komponisten finden sich in der Liste finnischer Komponisten klassischer Musik. International in Erscheinung treten als Vertreter der klassischen Musik neben diesen Komponisten vor allem finnische Dirigenten aus der berühmten Dirigentenschmiede der Sibelius-Akademie, u.a. Leif Segerstam, Esa-Pekka Salonen, Jukka-Pekka Saraste und Sakari Oramo.
Eigenständige Richtungen finnischer Tanzmusik sind Finnischer Tango, Humppa und Jenkka. Die derzeit international bekannteste Humppa-Band sind die Eläkeläiset, die im Humppa-Rhythmus bekannte Pop- und Rocksongs interpretieren. Aus dem Jenkka wurde der Letkajenkka entwickelt, der 1965 unter dem internationalisierten Namen Letkiss ein bekannter Modetanz wurde. Zu den bekanntesten Komponisten und Interpreten von Tanzmusik gehören Georg Malmstén, Unto Mononen, Toivo Kärki, Olavi Virta und Tapio Rautavaara. Aus der traditionellen Tanzmusik hat sich der finnische Schlager (Iskelmä) entwickelt.
Eine einzigartige finnische Kunstform ist das itkuvirsi (Klagelied). Diese werden ausschließlich von Frauen vorgetragen, inhaltlich geht es dabei meistens um den Tod eines Sohnes im Krieg. Klagelieder werden a cappella gesungen, gewöhnlich hat die Sängerin ein Taschentuch in der Hand, in das sie hinein schluchzt. Diese Musikform wird bis heute gepflegt, es gibt sogar Wettbewerbe sowie Forschungen von der Sibelius-Akademie.
In Finnland hört man auch sehr viel finnischsprachige Pop- und Rockmusik, zu den bekanntesten Bands gehören CMX, Eppu Normaali, Tyrävyö, Yö und Zen Café. Außerdem kommen verschiedene bekannte Rock- und Metal-Bands aus Finnland, so zum Beispiel Apocalyptica, Children of Bodom, HIM, Leningrad Cowboys, Lordi, Negative, Nightwish, The 69 Eyes, The Rasmus, Sentenced oder Waltari, deren Repertoire sich allerdings fast ausschließlich aus Songs in englischer Sprache zusammensetzt. Eine Übersicht finnischer Bands bietet die Kategorie:Finnische Band.
Zu den bekanntesten finnischen Folk-Interpreten gehören Arja Kastinen, die Gruppe Angelit (früher: Angelin Tytöt) (moderne, eingängige wie eigenwillige Interpretation samischer Joik-Gesänge) sowie Värttinä, Ottopasuuna, Wimme, JPP, Loituma und Folkkarit. In der Volksmusik kommt meist die Kantele zum Einsatz, das finnische Nationalinstrument.
Piirpauke unter der Leitung von Sakari Kukko besteht seit 1975 und verbindet Jazz mit traditioneller finnischer, spanischer und afrikanischer Musik. Bekannte Jazzmusiker sind Edward Vesala, Eero Koivistoinen und Heikki Sarmanto. Im Grenzbereich zwischen Jazz und Rock wurden Tasavallan Presidentti, Pekka Pohjola und Jukka Tolonen bekannt.
Auch experimentelle Musik wie der schreiende Männerchor Mieskuoro Huutajat findet sich in Finnland. In der experimentellen elektronischen Musik zählt Pan Sonic zu den bekanntesten Projekten, ausgehend vom Label Sähkö.
In Finnland finden zahlreiche weltberühmte Musikfestivals statt, so beispielsweise die Kammermusikfestspiele in Kuhmo, die Opernfestspiele in der Burg von Savonlinna, das Jazzfestival in Pori, das Akkordeonfestival in Ikaalinen, das Tangofestival in Seinäjoki und das Folkfestival in Kaustinen.
Die finnische Band Lordi hat am 20. Mai 2006 den Eurovision Song Contest gewonnen, somit wird der Eurovision Song Contest 2007 in Helsinki stattfinden.
[Bearbeiten] Sport
Finnland gilt als sehr sportbegeistertes Land, sowohl was den Breitensport als auch das Zuschauerinteresse angeht. Rund 1,1 Millionen Finnen (über ein Fünftel der Bevölkerung) sind Mitglieder von Sportvereinen[34]. Populäre Sportveranstaltungen erreichen im finnischen Fernsehen regelmäßig Zuschauerzahlen von bis zu 1,4 Millionen[35]. Jährlich besuchen 56 % der Finnen mindestens einmal als Zuschauer eine Sportveranstaltung[36].
Sportarten mit einer langen Tradition sind die Leichtathletik, insbesondere Langstreckenlauf und Speerwurf, sowie Skilanglauf, wobei die finnischen Erfolgszeiten in diesen Disziplinen bereits zurückliegen. Neben dem Skilanglauf spielt im Wintersport Skispringen eine große Rolle. Skispringer wie Janne Ahonen und Matti Hautamäki konnten dort an die Erfolge von Matti Nykänen und Toni Nieminen anknüpfen. Daneben haben mit Tanja Poutiainen und Kalle Palander finnische Sportler erstmals auch Erfolge im Bereich Ski Alpin erlangt.
Die populärste Mannschaftssportart ist Eishockey. Spieler wie Teemu Selänne, Saku Koivu und Jere Lehtinen sind Stars in der NHL. Die finnische SM-liiga gehört zu den europäischen Spitzenligen. Der größte Erfolg der finnischen Eishockeynationalmannschaft war der Gewinn der WM 1995 und die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2006. Als finnischer Nationalsport gilt indes das im Ausland weitgehend unbekannte Pesäpallo (Finnisches Baseball), das allerdings im Zuschauerinteresse klar hinter dem Eishockey liegt[37]. Fußball hat in Finnland keine besondere Tradition. Die finnische Fußballnationalmannschaft konnte sich noch nie für eine Welt- oder Europameisterschaft qualifizieren, auch die finnische Veikkausliiga hat im internationalen Vergleich kein allzu hohes Niveau. Jedoch spielen einige finnische Fußballer wie Jari Litmanen, Sami Hyypiä, Mikael Forssell und Petri Pasanen erfolgreich im Ausland und haben damit die Beliebtheit der Sportart in Finnland gesteigert.
Sehr populär ist in Finnland der Motorsport. Formel-1-Rennen erreichen dank Rennfahrern wie Kimi Räikkönen oder zuvor dem zweimaligen Weltmeister Mika Häkkinen regelmäßig hohe Einschaltquoten. Rallye gilt als finnische Domäne. In der Vergangenheit dominierten Fahrer wie Marcus Grönholm, Tommi Mäkinen und Juha Kankkunen die Rallye-Weltmeisterschaft.
Erfolge bei sportlichen Wettkämpfen sind für die Finnen ein wichtiger Teil ihrer nationalen Identität. Erfolgreiche Sportler werden als Nationalhelden angesehen. Vor allem in den 1920er-Jahren waren finnische Leichtathleten wie Paavo Nurmi, Hannes Kolehmainen und Ville Ritola erfolgreich. Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris belegte Finnland gar den zweiten Platz im Medaillenspiegel. Paavo Nurmi, der „fliegende Finne“, ist mit neun Goldmedaillen einer der erfolgreichsten Athleten der Olympia-Geschichte. Ihm wird nachgesagt, er habe „Finnland auf die Weltkarte gelaufen“ – eine Aussage, die die Bedeutung von sportlichen Erfolgen für das Selbstbewusstsein der damals noch jungen Nation verdeutlicht. Besonders ausgeprägt ist seit jeher die sportliche Rivalität zum Nachbarland Schweden, die sich im Stellenwert des jährlich ausgetragenen finnisch-schwedischen Länderkampfes widerspiegelt.
Der Sport wird oft auch als Verkörperung der sogenannten finnischen Tugenden angesehen. Ein Beispiel ist der viermalige Olympiasieger Lasse Virén, dessen Sieg über 10.000 Meter bei den Olympischen Spielen 1972 in München, als er trotz eines Sturzes mit Weltrekordzeit die Goldmedaille gewann, als Beispiel der finnischen Nationaltugend Sisu (etwa: „Beharrlichkeit“, „Ausdauer“) gilt. Dementsprechend groß war der Schock nach dem Dopingskandal bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2001 in Lahti, als sich herausstellte, dass die finnischen Skilangläufer systematisch gedopt hatten.
Ein Meilenstein der finnischen Sportgeschichte waren die Olympischen Sommerspiele 1952 in Helsinki. Ursprünglich sollte Helsinki bereits die Spiele 1940 austragen, die aber wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt werden mussten. Das größte internationale Ereignis, das je in Finnland stattgefunden hat, war für das kleine Land, das sich gerade erst von den Kriegsfolgen erholte, eine Möglichkeit, sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren.
[Bearbeiten] Feiertage
Neben christlichen Festtagen gibt es eine Reihe nationaler Feiertage. Die wichtigsten sind hierbei der Nationalfeiertag am 6. Dezember, Vappu am 1. Mai und das Mittsommerfest (Juhannus).
[Bearbeiten] Umwelt
Finnland glaubt, die Einhaltung des Kyoto-Protokolls dauerhaft nur mit Kernkraft gewährleisten zu können. Im Mai 2002 beschloss das Parlament daher den Bau eines neuen Druckwasserreaktors, der seit 2005 im Bau ist. Damit wird sich die Zahl der finnischen Kernreaktoren auf fünf erhöhen. Es bestehen bereits Überlegungen noch einen weiteren Reaktor der Baureihe EPR zu errichten. Der Kohlenstoffdioxidausstoß pro Kopf des Landes gehört zum weltweit höchsten, ist aber vergleichsweise gering wenn man die flächenmäßige Größe Finnlands und die stark expandierende Papierindustrie (auf die sich Finnlands Reichtum stützt) betrachtet.
Lappländische Nadelwälder werden in zunehmenden Maß für die Zellstoffgewinnung zur Papierproduktion abgeholzt. Umweltschutzgruppen kritisieren dieses Vorgehen als kurzsichtig, da die Waldtundra sich aufgrund des harten Klimas nur langsam regeneriert und das Abholzen einer Vernichtung der lokalen Ökosysteme gleichkommt. Samigruppen protestieren außerdem dagegen, dass ihnen durch das Vorgehen der Holzindustrie die Grundlage für ihre traditionelle Lebensweise entzogen würde.
[Bearbeiten] Bildung
Siehe Hauptartikel: Bildungssystem Finnland
Das finnische Bildungssystem gilt als eines der besten der Welt. Durch die PISA-Studien gelangte dies in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Die Hauptmerkmale des Bildungssystems sind integrative Gesamtschulen bis zur 9. Klasse. Die darauf aufbauende Sekundarstufe II ermöglicht jederzeit einen Wechsel zwischen dem allgemeinbildenden und dem berufsbezogenen, praxisorientierten Zweig. Diese Stufe wird entweder mit dem Abitur oder einer Berufsausbildung abgeschlossen. Dieses modulare System gilt in ähnlicher Weise auch für die universitäre Laufbahn. Dort stehen neben den konventionellen Universitäten auch Fachhochschulen für höhere Ausbildungen zur Verfügung.
Der Bildungsstand in Finnland gilt weltweit als einer der höchsten. Die Analphabetenquote liegt bei nahezu 0 Prozent. Dies lässt sich unter anderem an der überdurchschnittlich hohen Lesebereitschaft ausmachen. Traditionell gibt es ein gutes Angebot an Bibliotheken. Dem Erlernen von Fremdsprachen wird eine große Bedeutung beigemessen. In den Gesamtschulen lernen finnische Schüler mindestens zwei Fremdsprachen: in der Regel die Landessprache, die nicht die eigene Muttersprache ist (Schwedisch bzw. Finnisch) und Englisch. Des Weiteren sind Deutsch und Französisch üblich.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ Statistikzentrum Finnlands [1]
- ↑ Finnisches Sozial- und Gesundheitsministerium [2]
- ↑ Statistikzentrum Finnlands [3]
- ↑ virtual.finland.fi: Finland – A Land of Emigrants
- ↑ Jan Saarela, Muuttoliiketutkimuksessa otetaan kansainvälisiä edistysaskeleita
- ↑ Statistikzentrum Finnlands [4]
- ↑ § 17 Abs. 1 des finnischen Grundgesetzes (731/1999)
- ↑ Verordnung des Staatsrates betreffend die sprachliche Einteilung der Amts- und Selbstverwaltungsbezirke 2003-2012 (1174/2002)
- ↑ Samisches Sprachgesetz (1086/2003)
- ↑ Als Unterrichtssprache anerkannt in § 10 des Grundlehregestzes (628/1998)
- ↑ Finnisches Statistikzentrum [5]
- ↑ Statistics Finland
- ↑ Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands
- ↑ International Religious Freedom Report 2004 (U.S. State Department)
- ↑ Luentosarja lestadiolaisuudesta 8. März 2000
- ↑ Finnish Orthodox Church
- ↑ National Minorities of Finnland: The Old Russians
- ↑ Jüdische Gemeinde Helsinki
- ↑ virtualfinland: Jewry in Finland
- ↑ Muslims and Religious Equality in Finland ( The Academy of Finland)
- ↑ Klaus Törnudd: Finnish Neutrality During the Cold War. In: SAIS Review of International Affairs vol. XXXV no. 2 2005. S. 46
- ↑ defmin.fi
- ↑ Länderinformationen des Auswärtigen Amts
- ↑ defmin.fi
- ↑ defmin.fi
- ↑ virtual.finland.fi
- ↑ U.S. State Department
- ↑ Finnish Defence Forces: Continuous Training
- ↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[6]
- ↑ http://www.n-tv.de/699826.html
- ↑ Die Zahl der Premieren finnischer Filme schwankte zwischen 1995 und 2005 zwischen 8 und 16, ihr Anteil an den Zuschauerzahlen zwischen 4 und 25 %. Quelle: Finnische Filmstiftung (finn./engl.)
- ↑ 2005: 13.254.276 €, Quelle: Finnische Filmstiftung (finn./engl.)
- ↑ Stand: November 2006. Quelle: Finnische Filmstiftung [7], [8] (finn.)
- ↑ Suomen liikunta ja Urheilu [9] (engl.)
- ↑ Die meistgesehenen Sportveranstaltungen 2005 waren das Abschlussspringen der Vierschanzentournee mit 1,39 Mio., die Leichtathletik-WM mit 1,38 Mio. und die Nordische Ski-WM mit 1,274 Mio. Zuschauern, Quelle: Finnpanel (finn.)
- ↑ Laut einer Umfrage der finnischen Sportverbände von 2005-2006, Quelle: Etelä-Suomen-Sanomat (finn.)
- ↑ Pesäpallo-Spiele der Superpesis-Liga werden von durchschnittlich rund 1300 Zuschauern verfolgt, während es bei der SM-liiga im Eishockey über 4700 sind, Quelle: MTV3 (finn.)
[Bearbeiten] Literatur
- Olli Alho (Hrsg.): Kulturlexikon Finnland. Finnische Literaturgesellschaft, Helsinki 1998. ISBN 951-717-032-5 (mit formal falscher ISBN ausgeliefert und katalogisiert, Suche über KVK möglich)
- Matti Klinge: Geschichte Finnlands im Überblick. 4. überarbeitete Auflage. Otava, Helsinki 1995. ISBN 951-1-13822-7
- Ingrid Bohn: Finnland – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Friedrich Pustet, Regensburg 2005 ISBN 3-79171-910-6
- Astrid Feltes-Peter: Baedeker Allianz-Reiseführer Finnland. 2. Auflage. Karl Baedecker GmbH, Ostfildern 2002. ISBN 3-89525-478-9
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Finnland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Finnland – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- „Virtual Finland“ Informationsseite des Finnischen Außenministeriums über Finnland
- Offizielle Homepage der Finnischen Zentrale für Tourismus
- Länder- und Reiseinformationen Finnland des Auswärtigen Amtes
- Botschaft von Finnland in Berlin
- Statistisches Zentralamt in Finnland
- Chronik der Geschichte Finnlands
- Finnland im CIA Factbook
- Reiseinfos zu Finnland auf Wikitravel
- deutsche Botschaft in Helsinki
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Koordinaten: 60°-70° N,21°-31° O