Verlorene Baudenkmäler in Heilbronn
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Diese Seite stellt verlorenen Baudenkmäler in Heilbronn vor, die von besonderem geschichtlichen oder architektonischem Interesse waren und als Baudenkmal verloren gegangen sind.
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[Bearbeiten] Vorbemerkung
Die Stadt Heilbronn hat eine reiche Tradition als Patrizier- und Reichsstadt seit dem 13. Jahrhundert. In der historischen Altstadt bestanden hunderte von Bauten aus allen Epochen der wechselvollen Geschichte. Bis auf sehr wenige Ausnahmen befanden sich die ältesten Gebäude naturgemäß in der Altstadt, die sich längs des Neckars zwischen Bollwerkturm und Götzenturm und in östliche Richtung bis zur Allee erstreckte, und die seit spätestens 1225 von einer rechteckigen Stadtmauer und Gräben umgeben war.
Bedeutende Bauvorhaben in der Reichsstadt (ab 1371) gingen insbesondere vom Rat aus, der der städtischen Wirtschaft entsprechend plante und baute. Auf dem Hefenweiler (auf dem sich heute das Insel-Hotel befindet) entstanden erste Industrie-Ansiedlungen außerhalb der Stadtmauern. Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges 1618-1648, des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1688 sowie eines Großbrandes 1734 trugen zur Veränderung des Stadtbildes bei. Die Heilbronner Allee entstand, als der östliche Stadtgraben zur Erweiterung der Stadt zugeschüttet wurde. Während einer ersten Blüte des Bürgertums im 18. Jahrhundert entstanden prächtige Rokoko-Bauten.
Neuzeitlicher Städtebau setzte in Heilbronn um 1830 ein, als die ersten umfassenden Städtebauplanungen vom Stadtbaumeister Louis de Millas erstellt und verwirklicht wurden, als deren Resultat u.a. die Bahnhofsvorstadt und die südöstlich gelegenen Villenviertel entstanden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden beeindruckende Bauwerke in der Stadt erreichtet, in denen sich der inzwischen erfolgte wirtschaftliche Aufschwung ausdrückte, z.B. das schlossartige Postamt am Neckar, aber auch mehrere größere Kasernenkomplexe. Die Prachtbauten um 1900 sowie mittelalterliche Patrizierhäuser, Verwaltungs- und Sakralbauten waren üblicherweise aus dem rings um Heilbronn gewonnenen Sandstein errichtet, die meist drei- oder viergeschossigen Wohnhäuser waren dagegen überwiegend in oberdeutscher Fachwerkbauweise ausgeführt. Ab etwa 1850 kam es in Mode, Fachwerkhäuser zu verputzen und so das Fachwerk zu verbergen. Später ging man wieder dazu über, mit Sichtfachwerk zu bauen bzw. bei Renovierungen nachträglich verputztes Fachwerk freizulegen.
Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 gingen viele der Baudenkmäler verloren, das "Gesicht" der Stadt änderte sich vollständig. Insgesamt wurden über 5000 Bauwerke zerstört. Nur fünf Gebäude in der Innenstadt (darunter das Fleischhaus) haben den Luftangriff überdauert, wenige weitere Baudenkmäler wie das Rathaus und die Kilianskirche wurden rekonstruiert. Die meisten Gebäude wurden jedoch von funktionalen Neubauten an früherer Stelle ersetzt (z. B. der Hauptbahnhof und die Harmonie) oder aber verschwanden an alter Stelle völlig aus dem Stadtbild (wie die alte Hauptpost am Neckar).
Zu den verlorenen Gebäuden der Nachkriegszeit zählen solche Bauten, die wie das Stadtbad am Wollhausplatz der Umgestaltung der Innenstadt zur Fußgängerzone zu Beginn der 1970er Jahre wichen, sowie die militärischen Einrichtungen wie das Jägerhaus-Krankenhaus oder die verschiedenen Kasernen, die bei der Entmilitarisierung ab den 1990er Jahren abgerissen wurden.
[Bearbeiten] Historische öffentliche Gebäude
[Bearbeiten] Neue Kanzlei und Syndikatsgebäude
Errichtet durch Baumeister Hans Kurz ab 1593 rechts an das Rathaus anschließend (wo sich heute der auf Pfeilern ruhende Teil des Rathaus-Anbaus befindet). Kurz hatte 1579-82 bereits das Rathaus umgestaltet. Im Syndikatshaus befand sich 1803 bis 1878 der Sitz des Oberamts Heilbronn. Beide Gebäude wurden am 4. Dezember 1944 zerstört und nach dem Krieg durch den o.g. Rathaus-Anbau ersetzt.
[Bearbeiten] Kraichgauarchiv
Seit 1619 war der Ritterkanton Kraichgau in Heilbronn belegt, dem jedoch der Rat Eigentum in Heilbronn verwehrt hatte. Nichtbürger konnten nicht Eigentümer in Heilbronn sein, daher erbaute die Stadt Heilbronn selbst 1784 das prächtige Kraichgauarchiv im Rokokostil am Hafenmarkt, um es dem Kanton zu vermieten, der es als Archiv und Verwaltungsgebäude nutzte. Von 1813 bis 1854 war hier die Poststation, später das Kanzleigebäude der Stadt Heilbronn. Am 4. Dezember 1944 wurde das Gebäude zerstört, die Ruinen wurden 1948 beseitigt.
[Bearbeiten] Königliches Hallamt
Erbaut um 1825 am Westufer des Wilhelmskanals. Zoll- und Lagergebäude für den Schiffsgüterumschlag.[1]
[Bearbeiten] Hauptbahnhof
Erbaut 1873 von Schur & Bonhöffer, nachdem der erst 1848 erbaute Alte Bahnhof rasch zu klein geworden war. Die Arkaden des Neubaus wurden nach dem Florentiner Vorbild der Loggia dei Lanzi gestaltet. Ausgebrannt am 4. Dezember 1944. Die Ruine wurde nach dem Krieg abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.
[Bearbeiten] Altes Hauptpostamt (am Neckar)
Am 15. Oktober 1875 wurde das "alte Hauptpostamt" in der "Unteren Neckarstraße" am Neckar nahe der Neckarbrücke eröffnet. Das Gebäude war ein dreitöckiger, schlossartiger Backsteinbau mit zwei Ecktürmen, der von Schurr & Bonhöffer entworfen und gebaut wurde. Die beiden Ecktürmchen flankierten rechts und links das Gebäude und bildeten eine einheitliche Fassade zum Neckar hin. Die beiden Ecktürmchen mit achteckigen Kuppelaufsatz wurden 1901 durch einen dritten Turm in der Mitte der Fassade ergänzt. Dieser Turm war ein Telephonträger, der im Stil des Eklektizismus dem Gebäude aufgesetzt wurde. Das Hauptpostamt wurde am 4. Dezember 1944 zerstört.
[Bearbeiten] Friedenspost
1893 wurde die "Friedenspost", die Zweigpoststelle I, eröffnet, die sich an der Ecke der Titot- und Friedensstraße (heute: Gymnasiumstraße) befand. Es war das zweite Gebäude (neben der Friedenskirche), das seinen Namen durch die Friedensstraße erhalten hatte. Der dreigeschossige hohe Bau im klasssizistischen Stil mit Erkern, Balkonen und Balustraden wurde nach dem Krieg mit einheimischem Sandstein und handwerklichem Geschick restauriert, für Anwalts- und Arztpraxen verwendet und in den 70er Jahren abgerissen.
[Bearbeiten] Stadtbad
- Der Bau des Stadtbads am Wollhausplatz wurde unter Max Rosengart und zwei anderer Kollegen während des Amtsenthebungsverfahren gegen OB Paul Hegelmaier beschlossen. Baubeginn war 1891. Die Einweihung des Stadtbades fand am 22. Oktober 1892 statt. Die Baukosten beliefen sich damals auf 280 000 Mark. Ein Teil der Baukosten wurden aus einer Stiftung des Heilbronner Kaufmanns Ernst Achtung gedeckt. Entworfen wurde das Gebäude im wilhelminischen Barock von dem Architekten Peters aus Berlin.[2]
- 1900/01 wurde das Bad erweitert und es bekam ein Schwimmbecken für die weiblichen Gäste. Weiterhin waren dort Dampfbäder, Schwitzräume und Badewannen vorhanden.[3]
- Am 6. September 1934 wird ein Zutrittsverbot für jüdische Bürger im Stadtbad verlangt, weil sich dieses zu einer Synagoge-Nebenstelle entwickelt habe.[4].
- Am 4. Dezember 1944 wurde das Gebäude beim Luftangriff auf Heilbronn zerstört.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Rekonstruktion des Gebäudes im Heimatstil. Das Eingangsportal wurde dabei seines pompösen Tympanons entledigt und durch schlichte quadratische Sandsteinsäulen ersetzt. Insgesamt wirkte das Gebäude nach dem Krieg wie ein Thermalbad des antiken Roms. Das Bad wurde am 21. Dezember 1950 wieder eröffnet.
- Am 19. Februar 1972 musste das Gebäude dem Neubau eines Kaufhauses und der damit verbundenen großflächigen Umgestaltung des Wollhausplatzes weichen.
[Bearbeiten] Kilianshallen
Die Kilianshallen war ein öffentlicher Festsaal im Stil der Neorenaissance in der Fleiner Straße.
[Bearbeiten] Militärische Einrichtungen
[Bearbeiten] Moltkekaserne
Erbaut in der Bismarckstraße ab 1880, belegt ab 1883 mit Teilen des 4. Württembergischen Infanterieregiments 122. An dieses Regiment erinnern heute noch Ehrenmäler im Friedenspark. Die Garnison wurde 1921 aufgelöst. Nutzung durch die Wehrmacht und Umbenennung in Moltkekaserne im Jahr 1934. Das Gebäude hat den Luftangriff beschädigt überdauert und wurde 1948 in Frankenhof umbenannt. Abriss im Jahr 1956.
[Bearbeiten] Ludendorffkaserne
Erbaut 1935 in der Ludendorffstraße (heute: Einsteinstraße) durch die Wehrmacht. Nach 1945 Lager für Flüchtlinge. 1948 Umbenennung in Badener Hof-Kaserne. Von 1952 bis 1992 belegten amerikanische Truppen die Anlage. Nach deren Abzug erfolgte 1994 der Abriss und die Neubebauung als Wohngebiet.
[Bearbeiten] Schlieffenkaserne
Wie die Ludendorffkaserne 1935 von der Wehrmacht in der Schlieffenstraße (heute: John-F.-Kennedy-Straße) erbaut, nach dem Krieg als Übergangslager genutzt, 1948 Umbenennung in Hessenhof, 1952 bis 1992 Belegung durch amerikanische Truppen, Umbenennung in Wharton Barracks. 1992 Teilabriss der Gebäude, seit 1999 Neubebauung als Businesspark Schwabenhof.
[Bearbeiten] Priesterwaldkaserne
1936 von der Wehrmacht als vierte und letzte Kaserne in Heilbronn in der Nachbarschaft der Schlieffenkaserne in der Tiroler Straße (heute: Charlottenstraße) errichtet, nach dem Krieg Übergangslager, 1948 Umbenennung in Schwabenhof, 1952 bis 1992 Teil der Wharton Barracks, nach 1992 Asylbewerberheim, anschließend Abriss. Seit 1999 Neubebauung als Businesspark Schwabenhof. Mit dem Abriss bzw. der Umnutzung der früheren Heilbronner Kasernen in den 1990er Jahren vollzog sich der Wandel Heilbronns zur entmilitarisierten Stadt.
[Bearbeiten] Jägerhaus-Krankenhaus
Erbaut als Wehrmachts-Lazarett 1938-40 in der Jägerhausstraße. Nach dem Krieg städtisches Krankenhaus. Nach 1989 Umzug des Krankenhausbetriebs in den Neubau am Gesundbrunnen, anschließend Abriss. Heute ist das Gelände mit einer Wohnsiedlung überbaut.
[Bearbeiten] Sakralgebäude
[Bearbeiten] Jüdische Einrichtungen vor dem 15. Jahrhundert
Jüdische Friiedhöfe sowie die Judenschule und Mikwe am Kieselmarkt datieren teilweise bis aufs Jahr 1000 zurück.
[Bearbeiten] Katharinenspitalkirche
Die Katharinenspitalkirche wurde im 14. Jahrhundert begründet, 1807 geschlossen und 1870 abgerissen.
[Bearbeiten] Beginenhaus bei St. Wolfgang
Vom 14. Jahrhundert an bildete das Beginenhaus bei St. Wolfgang in der Lammgasse ein geistiges Zentrum der Stadt. Zerstört 1944.
[Bearbeiten] Karmeliterkloster
Die Gründung des Karmeliterklosters geht aufs 15. Jahrhundert zurück, das Bauwerk wurde 1632 zerstört.
[Bearbeiten] Synagoge
Die Heilbronner Synagoge wurde 1877 erbaut, 1938 niedergebrannt und 1940 abgetragen.
[Bearbeiten] Friedenskirche
Die Friedenskirche wurde 1895 erbaut, 1944 zerstört und 1952 abgetragen.
[Bearbeiten] Franziskanerkloster
Das Franziskanerkloster wurde 1314 eingeweiht, 1688 wurde die Klosterkirche, 1925 das übrige Kloster mit Kreuzgang abgetragen. Erhalten ist der Kirchturm der Klosterkirche (1727).
[Bearbeiten] Zisterzienser-Reichsabtei Kaisheim
Das Gebäude des Kaisheimer Palais der Reichsabtei Kaisheim unter dem Orden der Zisterzienser war Bestandteil des Klosterhof Kaisheim und stand an der Schulgasse 3-5. Das Wappen der Reichsabtei Kaisheim der Zisterzienser ist als einziges von dem Klosterhof übriggeblieben und befindet sich in der Sülmerstraße 24. Es stellt einen doppelköpfigen Adler mit den Herrschaftsinsignien einer Reichsabtei dar. Der Adler hält ein Schwert, Zepter und Reichsapfel in den Krallen rechts. Weiter trägt er auf dem Adlerkopf eine Krone. In den anderen Krallen links, ist ein Insul und ein Stab zu sehen, die Zeichen einer Abtei. Das Wappen wird oben seitlich flankiert von den Initialen "R.A." links und "Z.K." rechts (Rogerius Abt zu Kaisheim II)[5]
- 1452 Das Kloster Kaisheim erwirbt das o.g. Grundstück
- 1524 1. Zerstörung durch Rohrbach im Bauernkrieg
- 1688 2. Zerstörung durch die franz. Armee
- 1733 Wiederaufbau
- 1803 Säkularisierung
[Bearbeiten] Klarakloster
Das Klarakloster befand sich einst an der Klarastraße
- 1289 Gründung des Klosters in Flein
- 1301/02 Verlegung des Klosters nach Heilbronn
- 1315 Ergänzung der Klostergebäude
- 1380 Weihe der Kirche St. Marien des Klaraklosters.
- 1803 Säkularisierung
- 1889 Abbruch des Klosters
[Bearbeiten] Geschäfts- und Wohnhäuser
[Bearbeiten] Orth'sches Haus
Die Orth ließen sich 1551 das Orth'sche Haus in der damaligen Kramstraße (heue Kaiserstraße) in fränkischen Fachwerkweise auf einem steinernen Erdgeschoss in den Überresten eines Steinhauses bauen. Die Familie stellte, beginnend mit Philipp Orth sechs Bürgermeister von Heilbronn.
Die Ratsprotokolle sprechen von dem Haus "auf dem abgebrannten". Damit könnte das 1535 abgebrannte alte Heilbronner Rathaus an der Ecke Kaiserstraße/Mosergasse gemeint gewesen sein. Die Mosergasse entstand erst im späten 16. Jhdt, als die Kirchbrunnenstraße in Heilbronn zugebaut worden ist. Das Haus ist auf alten Fotos gut zu erkennen. Es war das einzige Haus in der Kaiserstraße Nähe Kasernengasse, das zwischen alten Mauern rechts und links des Hauses "eingeklemmt" dastand und auf der Grundlage einer alten Vereinbarung auch weiter als die anderen Häuser in die Kaiserstraße hineinragen durfte. Die steinerne Hausfassade des Vorgängerbaus gegen die Kaiserstraße war nicht mehr vorhanden und so wurde die Fachwerkfassade des Orth'schen Neubaus zwischen den beiden stehengebliebenen, seitlichen staufischen Mauern errichtet. Bei Grabungen 1951 wurden die Fundamente des staufischen Steinhauses erneut nachgewiesen.
Bis 1901 war im steinernen Erdgeschoss ein gotisches Kreuzgewölbe vorhanden, das dann jedoch beim Umbau zum Modehaus Zügel abgerissen wurde.[6] Das umgebaute Haus wurde 1944 zerstört.
[Bearbeiten] Imlin'sches Haus
Patrizierhaus aus dem 16. Jhd. in der Kirchbrunnenstraße, erbaut 1580 für Bürgermeister Clement Imlin. Die ersten drei Geschosse waren massiv aus Sandstein erbaut, die weiteren drei Dachgeschosse waren als allemanisch-fränkischer Fachwerkgiebel ausgebildet. Eine weitere Besonderheit des Hauses war der Erker aus Sandstein. Das Haus soll laut der Chronik auf älteren romanischen Säulen gestanden haben. Bekannt war auch die Altdeutsche Weinstube - zum Käthchen in Heilbronn, die sich im Imlin'schen Haus befand, mit Kassettendecke aus der Renaissance. Völlig zerstört am 4. Dezember 1944.
[Bearbeiten] Haus Siebeneich
Ehemals denkmalgeschütztes Patrizierhaus von 1581 in der Siebeneichgasse 1-7, benannt nach den Herren von Siebeneich (bei Öhringen).Schmolz/Weckbach beschreibt den Patrizierhof der nach Herren von Siebeneich benannt wurde, als Fachwerkbauten, deren überreicher fränkischer Fachwerkschmuck hinter Verputz verschwunden sind. Weiterhin waren die Gebäude durch große Vorkragungen und Zwerchhäuser geprägt, welche als Aufzugsgiebel gedient haben. Sie werden auf das Jahr 1430 datiert. Das Haus Nr. 5 hatte demnach Kragsteine die gotisch waren. Die Gotik kam dort in breit ausladenden, dreifachgeschwungenen Kragsteinen zum Ausdruck[7]. Möglicherweise stammt das Steinhaus mit Giebel, das auf Bildern von 1944 hinter dem Fleinertorbrunnen zu sehen ist zu diesem alten Patrizierhof Siebeneich. Zu den ehemaligen Besitzern zählt u.a. Bürgermeister Simon Weinmann der Ältere (1534-1606). Das Gebäude beherbergte ab 1906 die Kolonialwarenhandlung von Gustav Friedrich Störzbach und wurde beim Luftangriff am 4. Dezember 1944 völlig zerstört, wobei der Firmengründer, seine Frau und sein Sohn zu Tode kamen.[8]
[Bearbeiten] Rauch'sches Palais
- 1804-07 Bau des Palais nach Plänen von Nikolas Alexandre de Salins de Montfort und Johann Jakob Atzel für die Gebrüder von Rauch mit einer Inneneinrichtung von Gottlob Georg Barth.
- 1877 Im Stil der Neorenaissance von Reinhardt umgebaut.
- 1944 zerstört.
[Bearbeiten] Knorr-Verwaltungsbau
(siehe hierzu auch Artikel über Knorr (Lebensmittelhersteller)) Schlossartiges Gründerzeit-Gebäude mit quadratischem, bezinnten Eckturm und zweitem, runden Turm mit Spitzdach.
[Bearbeiten] Hotel/Café Royal
An der Ecke Bahnhofstraße- und Roßkampfstraße wurde 1904 das Hotel Royal schlossartig im Stil des Eklektizismus mit neogotischen Ecktürmchen (Burgencharakter) und neobarocken Schweifgiebel und Erkern erbaut. 1944 beschädigt, erfolgte eine Rekonstruktion des Gebäudes als Café Royal, allerdings ohne das vierte Geschoß mit seinem barock anmutenden geschwungenen Schweifgiebel zu rekonstruieren. Berühmte Schachvereine sollen dort gastiert haben. In den 50 er Jahren wurde das Café Royal zugunsten eines Neubaus abgerissen.
[Bearbeiten] Denkmäler
[Bearbeiten] Kaiser-Friedrich-Denkmal
Das Kaiser-Friedrich-Denkmal wurde 1918 eingeschmolzen. Damit ereilte es dasselbe Schicksal wie z.B. auch die Glocken der Pankratiuskirche in Böckingen oder die der Peterskirche in Neckargartach.
[Bearbeiten] Literatur
- Hartwig Beseler: Kriegsschicksale Deutscher Architektur, Bd. 2, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster, ISBN 3-926642-22-X
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Jacobi: Heilbronn so wie es war, Droste 1987
- ↑ Helmut Schmolz Hubert Weckbach Heilbronn Die alte Stadt in Wort und BildKonrad-Verlag, Heilbronn, 1967 Nr. 42 "Stadtbad" Seite 30
- ↑ Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 580 "Sprengung des alten Stadtbades am Wollhausplatz, 19. Februar 1972", Seite 169
- ↑ Jacobi, Uwe: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, Wartberg-Verlag, Heilbronn, 1.Auflage 2001 Seite 38
- ↑ Helmut Schmolz Hubert Weckbach Heilbronn Die alte Stadt in Wort und BildKonrad-Verlag, Heilbronn, 1967 Nr. 36 "Kaisheimer Hof" Seite 28
- ↑ Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: „Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Bd. 8.: Heilbronn.“ Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001 (ISBN 3-927714-51-8)seite 113, Nr. 77 Kapelle /Patrizierhaus Orth
- ↑ Schmolz/Weckbach 1966 Die alte Stadt in Wort und Bild Seite 29
- ↑ Robert Bauer: Heilbronner Tagebuchblätter, Heilbronn 1949
[Bearbeiten] Siehe auch
- Baudenkmäler in Heilbronn für eine Übersicht der Baudenkmäler
- Denkmäler in Heilbronn für eine übersicht der Denkmäler und Skulpturen