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Karmeliterkloster (Heilbronn)

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Karmeliterkloster ca. 1600
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Karmeliterkloster ca. 1600

Das Karmeliterkloster von Heilbronn war ein im 15. Jahrhundert erbautes gotisches Kloster des Karmelitenordens mit einer Marienkirche. Es befand sich außerhalb der damaligen Stadtmauern an der heutigen Weinsberger Straße. Das Klostergebäude bestand bis 1632, die Ordensniederlassung bis 1802.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Karmeliterkloster 1557
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Karmeliterkloster 1557
Karmeliterkloster 1578
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Karmeliterkloster 1578
Karmeliterkloster 1614 oben links außerhalb der Stadtmauer
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Karmeliterkloster 1614 oben links außerhalb der Stadtmauer
  • 1444 erfolgt der Bau einer Kapelle St. Marien oder „zu unseren lieben Frau zu den Nesseln“. Die Wallfahrtskirche befand sich am Stadtgraben außerhalb der Heilbronner Stadtmauern an der Straße nach Weinsberg und ersetzte einen hölzernen Vorgängerbau, der 1442 für eine hölzerne Marienfigur errichtet wurde, die sich heute in der Karmelitenkirche in Straubing befindet.
  • 1448 wird das Kloster der Karmeliten in Heilbronn gegründet, nachdem Papst Nikolaus V. am 28. Januar 1447 mit der Bulle Inter clara salutis opera die Übergabe der Kirche von der Stadt an den Orden genehmigt hatte.
  • 1458 erfolgt die Weihe der Kirche des Karmeliterklosters[1] unter dem Weihbischof des Bischofs Johann von Würzburg. Der Hochaltar der Kirche des Karmeliterklosters werden zu Ehren Mariae, der Engel der 10 000 Märtyrer, der heiligen drei Könige und des Heiligen Bernhardin geweiht. Im Reliquienschrein des Hochaltars befinden sich Reliquien der Heiligen Johannes des Täufers, Bartholomäus, Laurentius, Georg, Sebastian, Christopherus, Anna, Agnes, Margarethe, Barbara, Dorothea, der 11 000 Jungfrauen und Ottilia. Die Klosterkirche wird sowohl der Maria als auch den Heiligen Johannes der Täufer, Kilian und Burkhard geweiht.
  • 1464 erfolgt eine Klosterbauerweiterung unter Hans von Mingolsheim [2], der ein Jahr zuvor von Bürgermeister und Rat als Bürger aufgenommen wurde[3]. Diese verpflichten ihn dazu, die Kirche „unser lieben frawen buwe“ des Karmeliterklosters bis zu seinem Tod weiterzuführen.
  • 1474 ist das Kloster des Karmeliterordens zu Ende gebaut.
  • 1507 wird die Kirche St. Marien des Karmeliterklosters erweitert.
  • Am 18. April des Jahres 1525 erfolgt die Plünderung und Beschädigung des Karmeliterklosters durch einen Bauernhaufen unter Jäcklein Rohrbach. Die Wallfahrt zum Kloster endet, das Kloster wurde jedoch wieder instandgesetzt.
  • 1530 wird ein Friedhof (der heutige Alte Friedhof) neben dem Kloster angelegt. Im selben Jahr fand der Glaubenswechsel in Heilbronn statt, wodurch die katholischen Karmeliten Nachteile zu erdulden hatten. So stellte die Stadt künftig einen Pfleger, der die Finanzen des Klosters überwachte.
  • Die endgültige Zerstörung des Kloster erfolgte im Dreißigjährigen Krieg durch Oberstleutnant Ludwig von Schmidberg, der in schwedischen Diensten tätig war und der 1632 das Klostergebäude abtragen und die Klosterinsassen aus der Stadt vertreiben ließ. Die Marienfigur wurde von den Karmeliten der Kommentur des Deutschordens übergeben und für einige Jahre in der Heilbronner Deutschordenskirche verwahrt. 1661 gelangte die Figur nach Straubing.
  • Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 kehrten die Karmeliten nach Heilbronn zurück, wo sie sich mangels eines Klostergebäudes in ihrem Konventshaus in der Sülmerstraße niederließen. Dort befand sich auch eine wertvolle Bibliothek.
  • 1802 wurde der Orden im Rahmen der Mediatisierung der geistlichen Fürstentümer aufgelöst. Die letzten Karmeliten wechselten daraufhin zum Zisterzienserkloster Schöntal oder zu den Heilbronner Klarissen.

[Bearbeiten] Beschreibung der erhaltenen Grabplatten

Die Grabplatten bedeutender Priore befinden sich in der Kilianskirche:

  • Grabplatte des Karmeliterpriors Michael Leip 1553. Leip war gebürtiger Heilbronner und seit 1536 Prior des Karmeliterklosters. Gestorben ist er 1553. Die Grabplatte stellt den Prior dar, wobei seine Hände zum Gebet gefaltet sind. Die Grabplatte stammt aus dem Kreuzgang des einstigen Karmeliterklosters an der Weinsbergerstraße.
  • Grabplatte des Karmeliterpriors Konrad Diez 1577. Diez war der letzte Prior und ist am 23. Februar 1577 gestorben.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Knupfer, Eugen: Urkundenbuch der Stadt Heilbronn in württemberg. Quellen herausgegeben von der württemberg. Kommission für Landesgeschichte. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1904. Band 1 Seite 387 „Erzbischof Dietrich von Mainz verleiht allen, die reumtig beichten und darnach das Karmeliterkloster zur Nessel zu Heilbronn gebtsahlaber besuchen Ablass“
  2. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 117 „Karmeliterkloster an der Weinsberger Straße“ Seite 58
  3. Knupfer, Eugen: Urkundenbuch der Stadt Heilbronn in württemberg. Quellen herausgegeben von der württemberg. Kommission für Landesgeschichte. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1904. Band 1 Seite 444 Nr. 808 „Bürgermeister... nehmen den Hans Steinmetz von Minglosheim bzw. Münkelsheim als Bürger auf“

[Bearbeiten] Weblinks

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