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Friedenskirche (Heilbronn)

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Bildpostkarte als Vorläufer der Wochenschau für Anlässe hier die Einweihung der Friedenskirche 1899
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Bildpostkarte als Vorläufer der Wochenschau für Anlässe hier die Einweihung der Friedenskirche 1899
Detail 1899
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Detail 1899
Der Turm der Friedenskirche über den Dächern von Heilbronn
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Der Turm der Friedenskirche über den Dächern von Heilbronn

Die Friedenskirche von Heilbronn war eine in den Jahren 1895 bis 1899 errichtete, neoromanische Kirche des Historismus und stand im Kaiser-Wilhelm-Park (heute Friedenspark) in Heilbronn[1].


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Ein Verein zum Bau einer evangelischen Garnisonskirche wurde im Oktober 1883 gegründet. Später entschied sich der Kirchengemeinderat und der Stiftungsrat im August 1890 dafür, daß die Kirche nach den Plänen der Architekten Johannes Vollmer und Heinrich Jassoy gebaut werden sollte. Der Kostenvoranschlag belief sich dabei auf eine halbe Millionen Mark, als Gelände wurde der 115 x 120 m große Kaiser-Wilhelm-Park auserwählt.

Am 21. September 1891 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung im Mittelpfeiler des Chors. Der Bau schritt recht zügig voran, bis letztlich am 25. Oktober 1898 auf den Kirchturm der Knauf gesetzt und am 15. Mai 1899 die Kirche geweiht werden konnte.

Am 4. Dezember 1944 wurde die Kirche durch den großen Luftangriff auf Heilbronn zerstört. Das Dach war vollständig zusammengebrochen und die Wände waren geborsten. Der Turm war nach Zeitzeugenberichten "durchlöchert wie ein Sieb"[2]. Noch im Jahr 1945 beschädigte ein Sturm die Ruine weiter, so dass der gesamte Platz wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste. Die Friedenskirchengemeinde wich in die Halle des Heilbronner Krematoriums auf dem Hauptfriedhof aus. Am 25. September 1947 wurde auf Grund der weiter bestehenden Einsturzgefahr die achteckige Pyramide des Turmhelms aus Stein durch eine Sprengung bis zu den an seinen vier Ecken befindlichen Türmchen und der offenen Glockenstube hin verkürzt. Dadurch konnte die Kirchenruine vorübergehend gesichert werden.[3] Vom 17. Februar bis zum 23. Februar 1952 wurde die Ruine der Friedenskirche vollständig abgerissen.

Heute erinnern lediglich noch zwei Denkmäler für die Gefallenen der in Heilbronn stationierten Regimenter aus dem Ersten Weltkrieg im heutigen Friedenspark an dessen ehemals sakrale Nutzung.

[Bearbeiten] Beschreibung

[Bearbeiten] Kreuzkirche

Das Eingangsportal der Kirche befand sich unter dem 77m hohen Turm und war von einem Giebel bekrönt, wobei der Turm der Kirche dabei 16 m höher gewesen sein soll als der Kiliansturm. Nebenportale befanden sich in dem südlichen und nördlichen Turmanbauten. An der Nord und Südseite der Kirche befanden sich weitere Eingangsportale.Die Kirche wurde auf dem Grundriß eines griechischen Kreuzes im Stil derNeoromanik gebaut [4]. Kreuzgewölbe mit Rippen und Tonnengewölbe bildeten die Decke der Friedenskirche. Der Chor selbst war mit einem Kuppelgewölbe, das reich bemalt war, überspannt. Die Rippen der Tonnengewölbe kamen auf Laubkapitelle zu stehen. Das Kreuzgewölbe in der Vierung in der Mitte des Querschiffs stützte sich auf schwarze Granitsäulen mit reichverzierten Kapitellen. Im Erdgeschoß befanden sich Fenster, die klein, rundbogig und gekuppelt waren, während jedoch sich in den Giebeln des Querschiffs große Rosenfenster (7,5 m Durchmesser) befanden. Auch der Chor verfügte über Rosenfenster. Christus, der das Kreuz trägt und Christus, der gute Hirte bildeten das Motiv für die Bemalungen der Fensterlaibungen.Stilistisch war die Heilbronner Friedenskirche mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin verwandt.

[Bearbeiten] Glocken

In der Glockenstube hingen vier Glocken[5].

  • Die erste ist auf As gestimmt und trug folgende Inschrift: "Eine feste Burg ist unser Gott", gegossen von G.A. Kiesel in Heilbron 1897.
  • Die zweite war auf C gestimmt und trug folgende Inschrift: "Allein Gott in der Höhe sei Ehr", gestiftet von der Familie Faißt"
  • Die dritte war auf Es gestimmt und trug folgende Inschrift:" Ach bleib bei uns Herr Jesu Christ"
  • Die vierte war auf As gestimmt und trug folgende Inschrift:"Es ist noch eine Ruh vorhanden"

[Bearbeiten] Altherr-Fresco

1939 wird bei Ausbruch des Krieges an die Wand hinter dem Altar ein Fresko von Heinrich Altherr angebracht. Es zeigte das "jüngste Gericht an". Das Gemälde "jüngstes Gericht" des Altherr zeigte, den stehenden Christus in der Mitte, der seitlich links von "Gläubigen" rechts von "Ungläubigen" flankiert wird. Er hält die linke Hand zum Friedensgruß erhoben, sieht aber nach rechts auf die Ungläubigen.Das Gemälde war ursprünglich 1925 für den Basler Schwurgerichtssaal konzepiert worden, das jedoch durch die dortige Jury abgelehnt worden war. Der Kunsthistoriker Braun-Feldweg und der Pfarrer der Friedenskirche Karl Völter konnten Altherr dazubringen sein Exil in der Schweiz im Sommer 1939 zu verlassen und in der Friedenskirche sein Monumentalfresco (4 m hoch, 12 m breit) zu schaffen.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Beschreibung des Oberamts Heilbronn herausgegeben von dem Statistischen Landesamt 2.Teil Kohlhammer-Verlag,Stuttgart,1903 Seite 26
  2. Robert Bauer: Heilbronner Tagebuchblätter, Heilbronn 1949, S.27
  3. Jacobi, Uwe: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, Wartberg-Verlag, Heilbronn, 1.Auflage 2001 Seite 52
  4. Helmut Schmolz Hubert Weckbach Heilbronn Die alte Stadt in Wort und BildKonrad-Verlag, Heilbronn, 1967 Nr. 46 "Friedenskirche" Seite 33
  5. Beschreibung des Oberamts Heilbronn herausgegeben von dem Statistischen Landesamt 2.Teil Kohlhammer-Verlag,Stuttgart,1903 Seite 28

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