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Verkehr in Braunschweig

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Die Stadt Braunschweig befand sich seit dem Mittelalter am Kreuzungspunkt mehrerer Fernhandelsstraßen. Der die Stadt durch- und umfließende Fluss Oker war bis in die Neuzeit schiffbar.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Schienenverkehr

Kombinierter Bus- und Straßenbahn-Bahnhof vor dem Hauptbahnhof
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Kombinierter Bus- und Straßenbahn-Bahnhof vor dem Hauptbahnhof

Der alte Hauptbahnhof war bis 1. Oktober 1960 ein Kopfbahnhof in der südlichen Innenstadt in der Nähe des heutigen Europaplatzes. Das denkmalgeschützte ehemalige Hauptgebäude dient heute der Norddeutschen Landesbank. Auf den ehemaligen Bahnsteigen befindet sich heute die Volkswagen Halle und ein Teil des Bürgerparks.

Da Kopfbahnhöfe aus betrieblicher Sicht gegenüber Durchgangsbahnhöfen schwerwiegende Nachteile aufweisen, wurde der alte Braunschweiger Bahnhof aufgelassen und 1960 im Bereich des früheren Braunschweiger Güterbahnhofs der jetzige Hauptbahnhof errichtet, der damals wesentlich den Interzonenverkehr vom Ruhrgebiet und Hannover aus über Helmstedt und Magdeburg nach West-Berlin und in den ehemaligen Ostblock (Paris-Warschau-Moskau) übernahm. In der Nachbarschaft des Hauptbahnhofs befinden sich auch der Hauptgüterbahnhof und das Bahnbetriebswerk Braunschweig.

Für den nach der Wende drastisch zunehmenden Verkehr nach Berlin und weiter in Richtung Warschau wurde eine weitgehend neue Hochgeschwindigkeitstrecke nach Berlin gebaut. Sie umgeht den dicht besiedelten und damit für neue Bahnstrecken sehr schwierigen und kostspieligen Braunschweiger und Magdeburger Raum von Hannover nördlich über Lehrte, Wolfsburg, Oebisfelde, Stendal und Spandau.

Die frühere Interzonenstrecke wird jetzt noch als Intercity-Verbindung Ruhrgebiet/Oldenburg-Hannover–Braunschweig–HelmstedtMagdeburgLeipzig genutzt.

Der zunehmende Verkehr seit der Wende 1990 führte auch zu einem erheblichen Bedarf an einer Hochgeschwindigkeitsstrecke von Stuttgart und Frankfurt am Main nach Berlin. Da diese nicht über Hannover geführt werden kann, wurde die eingleisige, seit 1976 elektrifizierte Hauptstrecke von (Braunschweig -) Groß Gleidingen nach Hildesheim westlich Hildesheim an die Hochgeschwindigkeitsstrecke Würzburg–Hannover angebunden (Sorsumer Kurve) und auf der östlichen Seite eine bisher noch eingleisige Hochgeschwindigkeitsstrecke von Braunschweig nach Wolfsburg (Weddeler Schleife) als Anschluss an die Hochgeschwindigkeitsstrecke Wolfsburg–Berlin neu gebaut. Braunschweig ist dadurch jetzt regelmäßiger ICE-Halt der Strecke München/ Basel SBB -Mannheim- Frankfurt–Kassel–Hildesheim–Braunschweig–Wolfsburg–Berlin.

Historisch relevant ist dagegen die Strecke von Braunschweig nach Wolfenbüttel, die im Jahre 1838 als erste deutsche Staatseisenbahn eröffnet wurde und auch heute noch von der Trassenführung her fast unverändert betrieben wird.

Weitere Bahnlinien führen von Braunschweig über Gifhorn nach Uelzen, über Wolfenbüttel nach Schöppenstedt - Schöningen - Helmstedt, Bad Harzburg und Goslar, über Salzgitter-BadSalzgitter-Ringelheim nach Seesen und Nordhausen sowie nach Salzgitter-Lebenstedt.

Einige dieser Strecken sind von der direkten Stilllegung bedroht (Schöppenstedt - Helmstedt) oder sollen von einer Regionalstadtbahn befahren werden (Gifhorn). Die frühere Bahnlinie über Watenbüttel und Plockhorst nach Celle ist bereits 1980 für den Personenverkehr stillgelegt und inzwischen auch weitgehend rückgebaut worden. Zwischen Braunschweig und der Mülldeponie verkehrt zur Zeit von Montag bis Samstag ein Müllzug mit dem Ziel Kraftwerk Buschhaus. Es gibt allerdings auch Überlegungen, die Strecke bis Wipshausen als Regionalstadtbahntrasse zu nutzen.

Eine früher existierende Bahnverbindung nach Oschersleben wurde durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, bis 1971 als Braunschweig-Schöninger Eisenbahn weitergeführt und aus wirtschaftlichen Gründen auch nach 1990 nicht wieder in Betrieb genommen. Reste dieser Trasse dienen noch dem Abtransport der Kohle im Tagebau im Raum SchöningenHötensleben.

Niederflur-Straßenbahn
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Niederflur-Straßenbahn

Das Braunschweiger Stadtgebiet wird von einem recht gut ausgebauten Straßenbahnnetz durchzogen. Ein weiterer Ausbau ist geplant, wird aber von Bürgerinitiativen angegriffen. Die Straßenbahnlinien werden wie auch der weitere Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) von der Braunschweiger Verkehrs-AG betrieben, daneben sind noch die KVG Braunschweig (Betrieb Salzgitter-Lebenstedt), die Regionalbus Braunschweig GmbH, Reisebüro Schmidt, Kraftverkehr Mundstock GmbH sowie diverse private Unternehmen aktiv.

Die Straßenbahn verkehrt mit 1100 mm Spurweite und ist weltweit das einzige noch betriebene System mit dieser Eigenschaft. (Der geplante Ausbau zur Regionalstadtbahn verlangt zunächst Dreischienengleise und später ggf. eine Umspurung auf Normalspur). Technisch relativ nahe, was zum Beispiel die Drehgestell-Architektur der Straßenbahnfahrzeuge anbelangt, liegt die weitverbreitete Meterspur.

Überregional bekannt ist die Straßenbahnlinie nach Süden in Richtung Heidberg/Stöckheim, da sie eine der wenigen Straßenbahn/Stadtbahnlinien Deutschlands ist, die auf dem mittleren Grünstreifen einer Autobahn (A 395) verläuft.

[Bearbeiten] Straßenverkehr

Die Autobahnen und Bundesstraßen in Braunschweig
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Die Autobahnen und Bundesstraßen in Braunschweig

Durch das nördliche Stadtgebiet Braunschweigs führt in West-Ost-Richtung die Bundesautobahn A 2 Hannover-Berlin. Diese wird etwa 20 km östlich von Braunschweig am Autobahnkreuz Wolfsburg-Königslutter von der Autobahn A 39 Autobahndreieck Salzgitter-Braunschweig-Wolfsburg gekreuzt.

Die A39 wird derzeit von Salzgitter kommend an der Anschlussstelle Cremlingen östlich der Stadt unterbrochen. Die Fertigstellung der noch fehlenden Verbindung Cremlingen bis zum Autobahnkreuz Wolfsburg-Königslutter ist für 2009 geplant.

Im Südwesten der Stadt beginnt am Autobahndreieck Braunschweig-Südwest mit der A39 die Autobahn A 391 und verläuft westlich der Stadt nach Norden über das Autobahnkreuz Braunschweig-Nord mit der A2 weiter bis derzeit Braunschweig-Wenden und Bechtsbüttel. Ein Weiterbau in Richtung Meine und Gifhorn ist geplant.

Die A391 wird auf ihrem Verlauf am Autobahnkreuz Braunschweig-Ölper von der recht kurzen A 392 gekreuzt. Diese führt von der nördlichen Innenstadt bis kurz vor Watenbüttel, von wo die nach Celle führende B 214 den Anschluss an die A2 bei AS BS-Watenbüttel herstellt.

Im Süden, am AD BS-Süd an der A39, beginnt die A 395 in Richtung Süden zum Harz in Richtung Wolfenbüttel, Bad Harzburg, Wernigerode und Goslar.

Folgende Bundesstraßen führen durch die Stadt: Die B 1 von Hildesheim über Braunschweig nach Helmstedt und Magdeburg, Die B 4 von Nordhausen und Bad Harzburg über Braunschweig nach Gifhorn, Uelzen und Lüneburg, die B 79 über Wolfenbüttel nach Halberstadt, die B 214 nach Celle und die B 248 von Seesen und Salzgitter-Bad über Braunschweig nach Wolfsburg.

Die Innenstadt wird umschlossen vom zweispurigen Cityring, weiter außen vom zweispurigen Stadtring. Dazwischen liegt der Ring der schmalen Wallstraßen, die an den beiden Umflutgräben (siehe Geographie) liegen. Im Süden laufen alle drei Ringe zu einem breiten Straßenzug entlang des Bürgerparks zusammen. Die Einfallstraßen, z.B. die meisten Bundesstraßen) enden an Plätzen entlang der großen Ringe.

1904 wurde auf der Strecke von Wendeburg nach Braunschweig die älteste noch bestehende Omnibuslinie der Welt eröffnet. Heinrich Büssing aus Braunschweig, der in seinem Werk ab 1904 die auf der Linie eingesetzten Busse bauen ließ, gründete und betrieb damals die Verkehrsgesellschaft, welche die Buslinie befuhr.

[Bearbeiten] Schifffahrt

Durch Braunschweig führt der Mittellandkanal von Hannover weiter nach Wolfsburg und Magdeburg. In Braunschweig befindet sich an diesem Kanal ein viel genutzter Hafen. Dieser soll zunehmend ausgebaut werden. Als erster Schritt ist an der Bundesautobahn 2 eine zusätzliche Anschlussstelle „Braunschweig-Hafen“ installiert worden.

Panorama-Aufnahme des Braunschweiger Hafens
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Panorama-Aufnahme des Braunschweiger Hafens

Braunschweig hat aber schon seit seiner Gründung eine Tradition als Hafenstadt. Die Oker war ab hier schiffbar. Zwischen 1747 und dem Ende des Siebenjährigen Krieges gab es einen Schiffsverkehr zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig. In Klein Stöckheim (heute Braunschweig-Stöckheim) war ein Hafen, an denen die Mannschaften gewechselt wurden. Bornstedt veröffentlichte auch Preisliste

1 Person mit Bagage à 1 Centner giebt 4.– (Gutegroschen)
1 Person ohne Bagage 2,– 8 Pf.
Bier, das halbe Faß 6,– ...

Der jährliche Kostenvoranschlag beinhaltete für 1747 die Miete für 2 Häuser in Braunschweig und Wolfenbüttel, Löhnung der beiden Spediteure, 4 Schiffern sowie 4 Leute zum Ziehen der Schiffe, zwei Schiffsboten und 4 Packknechten, Karreführerlohn in beiden Städten, Fahrkosten für Ersatzverkehr bei Frost und Trockenheit (Pferd und Wagen) sowie Unterhaltung der Schiffe. Die Kosten beliefen sich jährlich auf 2000 Reichsthaler.[1]

Der Braunschweiger Hafen lag zunächst am Bruch (mit Kran und Güterschuppen), danach im Beginengarten des Johannisstift (heute etwa Kattreppeln Ecke Friedrich-Wilhelmstraße).

[Bearbeiten] Luftfahrt

Der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg, gelegen unmittelbar südlich des Stadtteils Waggum und unmittelbar nördlich der A 2, ist zugleich Sitz zahlreicher Behörden. Hier befindet sich zum Beispiel das Luftfahrt-Bundesamt und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Er ist auch als Startplatz für den internationalen Luftverkehr in Gebrauch, unter anderem für Linienflüge in die Tschechische Republik, die häufig von Beschäftigten der VW-Werke (Wolfsburg, Braunschweig) auf dem Weg zum Škoda-Werk (Mladá Boleslav) gebucht werden.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Bornstedt, Wilhelm: Die Okerschiffahrt und Flösserei südlich von Braunschweig unter Herzog Carl I. 1747 / Braunschweig, 1983

[Bearbeiten] Weblinks

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