Bahnbetriebswerk Braunschweig
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Koordinaten: 52° 15' 1" N, 10° 32' 28" O
Das Bahnbetriebswerk Braunschweig (auch Bahnbetriebswerk Braunschweig 1), ist ein Bahnbetriebswerk in Braunschweig. Zur Eröffnung des Braunschweiger Hauptbahnhofs am 30. September 1960 übernahm es seinen Dienst.
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[Bearbeiten] Bahnbetriebswerk Braunschweig Hauptbahnhof
Das Bahnbetriebswerk Braunschweig Hauptbahnhof nahm 1838 mit der Eröffnung der Herzoglich Braunschweigischen Staatseisenbahn den Betrieb auf. Es befand sich am alten Hauptbahnhof im Bereich der heutigen Theodor-Heuss-Straße. Nach 122 Jahren wurde es nach der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs aufgelöst.
[Bearbeiten] Bahnbetriebswerk Braunschweig Verschiebebahnhof
Das Bahnbetriebswerk Braunschweig Verschiebebahnhof wurde ab 1940 gebaut und löste nach der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs das Betriebswerk am alten Bahnhof ab.
[Bearbeiten] Planung und Bau
Die im Raum Salzgitter vorgefundenen reichhaltigen Erzvorkommen gaben den Anstoß zur Einrichtung eines Industriezentrums. Um dieses erschließen zu können, benötigte man die Reichsbahn und damit ein großes Bahnbetriebswerk. Im Raum des Verschiebebahnhofes Braunschweig sollte ein Betriebswerk für 180 Dampflokomotiven entstehen. Da zum Planungszeitpunkt noch nicht abzusehen war, ob der Bereich Braunschweig je elektrifiziert oder verdieselt würde, wehrte sich die Stadt Braunschweig gegen diese Planung wegen der zu erwartenden Luftverunreinigung durch die große Anzahl an Dampflokomotiven.
Deshalb wurde ein Betriebswerk für die feuerlose Dampflokabstellung geplant. Lokomotiven, die dort länger weilten, sollten ohne Ruhefeuer abgestellt werden. Alle beim Ausräumen anfallenden und noch brennbaren Bestandteile sollten in einem Heizkraftwerk und in einer Gasanstalt zur Dampf- und Gasherstellung verwendet werden. Kurz vor ihrem erneuten Einsatz sollten die kalt abgestellten Lokomotiven mit dem Dampf aus dem Heizkraftwerk gefüllt werden. Mit dem Gas sollte das vorbereitete kalte Kohlebett in den Lokomotiven gezündet und sofort in Brand gesetzt werden.
Diese Idee wurden auch von der Stadt Braunschweig für gut befunden. Der Bau begann bereits im ersten Kriegsjahr 1940 auf der Grundlage zurückgestellter Pläne, die einst für das Bw Berlin-Großbeeren entworfen worden waren. Schon 1941 sollte das Bw dem Betrieb übergeben werden. Die Kriegseinwirkungen verzögerten jedoch alle Arbeiten. Erst nach Kriegsende ging es langsam voran, obwohl immer noch das größte Problem die Baustoffversorgung war. Man bemühte sich erst einmal, das noch vorhandene Material einzubauen und vor allem die Bombenschäden zu beseitigen.
In den ersten Nachkriegsjahren hatte das noch lange nicht fertiggestellte Bahnbetriebswerk eine Sonderaufgabe durchzuführen. Es handelte sich um den von der britischen Militärregierung angeordneten “Berlin-Verkehr”.
[Bearbeiten] Die Lokfahrschule
Nach einem Erlass des Reichsverkehrsministeriums von 1944 sollte bei jeder Reichsbahndirektion Lokfahrschulen eingerichtet werden. Die Reichsbahndirektion Hannover entschied sich für eine Ausbildungsstätte im neuen Bahnbetriebswerk in Braunschweig: In dem neuen Wasserturm, der von der Eckertalsperre gespeist wurde, gab es direkt unter dem 1000 m³ fassenden Wasserbehälter ausreichend Platz.