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Sellerhausen

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Sellerhausen auf einer Karte von 1891
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Sellerhausen auf einer Karte von 1891

Sellerhausen war bis zur Eingemeindung im Jahre 1890 eine selbständige Gemeinde östlich von Leipzig und ist heute ein Stadtteil der Messestadt.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Siedlungsgeschichte von Sellerhausen reicht bis in das 9. Jahrhundert zurück, als es im Zuge der altsorbischen Landnahme in den fruchtbaren Auen des Flüsschens Rietzschke gegründet wurde. Nach 1136 kam es zur Ansiedlung deutscher Bauern, die das einstige Rundlingsdorf in ein Doppel-Sackgassendorf umgestalteten. Die erste urkundliche Erwähnung als "Selderoysen" (von seld(n)er mhd. Bewohner, Hintersasse) stammt aus dem Jahr 1335. Die Entwicklung des Siedlungsnamens verlief in der Folge über „Selderhase“/„Seldershase“ (1378), „Selderhasen“ (1434), „Selderhusen“ (1438) und „Seldenhaußen“ (1482), bis sich schließlich um 1700 die heutige Bezeichnung einbürgerte.

Sellerhausen um 1800
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Sellerhausen um 1800

1525 wurde Sellerhausen, das zum damaligen Zeitpunkt 50 Einwohner zählte, zusammen mit Reudnitz und Tutschendorf sowie Stünz, Anger und Crottendorf an den Rat der Stadt Leipzig verkauft. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Dorf am 18. Juli 1636 niedergebrannt.

Auch während der Völkerschlacht im Oktober 1813 hatte die Bevölkerung zu leiden. Sellerhausen gehörte zu den am umkämpftesten Punkten des nördlichen Schlachtfelds. Es wurde zunächst von französischen Truppen unter Marschall Ney besetzt und anschließend vom Korps Bülow erstürmt. An die Ereignisse des Jahres 1813 erinnern heute der Apelstein Nr. 41, der im Volksgarten an der Torgauer Straße errichtet wurde, sowie der erst 1994 errichtete Apelstein Nr. 48 auf dem Friedhof von Sellerhausen. Die durch die Schlacht angerichteten Schäden wurden rasch wieder beseitigt, so dass der Ort bereits 1814 wieder 180 Einwohner zählte, die in 18 Häusern lebten. 1830 wurde auf dem heutigen Kirchplatz ein Friedhof eingeweiht, der bis 1886 genutzt wurde.

Gut Sellerhausen, 1907
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Gut Sellerhausen, 1907

Infolge der Einführung der sächsischen Landgemeindeordnung wurde 1839 auch in Sellerhausen ein Gemeindeamt geschaffen. 1865 errichtete der Gasbeleuchtungs-Aktien-Verein Reudnitz-Sellerhausen an der Wurzner Straße eine kleine Gasanstalt, die 1872 von der Thüringischen Gasgesellschaft erworben und in der Folge ausgebaut wurde. Ab 1875 kam es zur Ansiedlung verschiedener Industriebetriebe auf Sellerhäuser Flur (u. a. Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co. (1878), chemische Fabrik Georg Langbein (später Galvanotechnik, 1881). 1885 wurde ein neuer Friedhof an der Riesaer Straße angelegt, der noch heute genutzt wird.

Am 1. Januar 1890 wurde die 7200 Einwohner zählende Gemeinde nach Leipzig eingemeindet. In den Folgejahren setzte an der Wurzner Straße und deren Querstraßen die Bebauung mit viergeschossigen Wohnhäusern in geschlossener Bauweise ein. Dies hatte eine zunehmende Verstädterung und zugleich die Zurückdrängung der Landwirtschaft (Gemüseanbau zur Versorgung von Leipzig) zur Folge. 1892 wurde Sellerhausen aus der Kirchgemeinde Schönefeld ausgepfarrt und war fortan eine eigenständige Kirchgemeinde. Von 1898 bis 1900 wurde die Emmauskirche nach Plänen des Leipziger Architekten Paul Lange errichtet.

[Bearbeiten] Quellen

  • Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Pro Leipzig, 2005
  • Bernd Rüdiger; Christoph Kühn: Sellerhausen. Eine historische und städtebauliche Studie. Pro Leipzig, 1996

Koordinaten: 51° 20' 37" N, 12° 25' 29" O

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