Liste mittelalterlicher Gaue
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Die folgende Liste mittelalterlicher Gaue ist im Aufbau begriffen und daher nicht vollständig.
Sie dient in erster Linie dazu, Bezeichnungen von Landschaften zu erläutern, die aus der fränkischen Gauverfassung stammen (siehe auch Gau (Landschaft)) zusammenzustellen, die zum Teil heute noch allgemein bekannt sind, zum Teil aber auch nur noch regional – vor allem vor dem Hintergrund des Brauchtums – genutzt werden, und deren geographische Zuordnung daher nicht mehr Bestandteil des Allgemeinwissens sein kann, obwohl sie bei Veröffentlichungen üblicherweise als bekannt vorausgesetzt wird.
Die Liste dient auch dazu, Informationen zu Gebieten zu geben (und zu sammeln), zu denen – noch – kein ausreichendes Material vorliegt, um einen eigenen Artikel zu rechtfertigen.
[Bearbeiten] A
- Aachengau - eine aus dem 11. Jahrhundert stammende Bezeichnung für das Land um Aachen
- Aargau (erstmals 763 urkundlich belegt; nicht gebietsidentisch mit dem heutigen Schweizer Kanton Aargau)
- Ahrgau (das Gebiet der Ahr im nördlichen Rheinland-Pfalz)
- Albgau, auch Alpgau (in Südbaden zwischen Wutach, Schwarzwald, Hochrhein und Baar, benannt nach der Alp, einer Hügelkette)
- Allgäu (südwestliches Bayern), heutige Einteilung:
- Oberallgäu (die Allgäuer Alpen und deren unmittelbares Vorland).
- Unterallgäu (das sich nördlich daran anschließende Hügelland).
- Ostallgäu (an Oberbayern grenzend).
- Westallgäu (mit Teilen der zwei Landkreise Lindau und Ravensburg, Altkreis Wangen).
- Alzettegau - ein nach dem Fluss Alzette (Luxemburg) benannter pagus, der nur 926 belegt ist
- Ambergau Landschaft nordwestlich des Harzes im Einzugsbereich der Nette um Bockenem
- Ammergau (Oberbayern)
- Ammergau (Niedersachsen), heute Ammerland
- Angerngau nordwestlich des Ittergau
- Antisengau
- Apphagau in Schwaben
- Ardennengau (im Länderdreieck Deutschland, Belgien, Luxemburg)
- Arfeld
- Argengau (das Gebiet der Argen am nordöstlichen Ufer des Bodensees)
- Aschfeld
- Attergau (Oberösterreich)
- Auelgau (südöstlich Bonn, Siebengebirge)
- Augangau
- Augau in Niedersachsen, an der Weser bei Höxter, westlich des Nethegau
- Augstgau (Bayern) (um Augsburg und am Lech)
- Augstgau (der Raum südlich des Rheins oberhalb von Basel, von der Stadt Augst)
[Bearbeiten] B
- Bachgau
- Balsamgau (Gau Balcsem, in Sachsen-Anhalt)
- Balvengau - regional nicht einzuordnen, da nicht mit Ortsnamen verbunden
- Betuwe
- Bardengau (das Gebiet um Lüneburg)
- Bargengau (um Biel und Bern in der Schweiz)
- Bidgau (Südeifel um Bitburg)
- Binagau, auch Bunnahagau (an Vils und Isar)
- Bliesgau im Saarland
- Breisgau (Südbaden)
- Bonngau (um Bonn)
- Borgelngau - regional nicht einzuordnen, da nicht mit Ortsnamen verbunden
- Bracbanti in Westfalen
- Brukterergau
- Buchonia (im Raum von Rhön, Spessart und Vogelsberg)
- Buchsgau (Nordwestschweiz, zwischen Jura und Aare)
- Gau Budissin (Bautzen)
- Bunnahagau siehe Binagau
- Bulderngau - regional nicht einzuordnen, da nicht mit Ortsnamen verbunden
- Bursibant - um Rheine im Münsterland
[Bearbeiten] C
- Carosgau (Eifel um Prüm)
- Chiemgau (Oberbayern)
- Gau Chutizi (um Leipzig)
[Bearbeiten] D
- Derlingau (oder Darlingau, östlich von Braunschweig)
- Dersagau zwischen Vechta und Damme (Landkreis Vechta)
- Deutzgau (rechtsrheinisches Gebiet um Köln, linksrheinisch lag der Kölngau)
- Dobnagau im Vogtland
- Donaugau, unterer (Gegend um Straubing und Deggendorf in Bayern)
- Drachgau (bei Schwäbisch Gmünd)
- Dreingau (Im Münsterland, Dreieck zwischen Greven, Lippstadt und Lünen)
- Dreinigau in Sachsen
- Drentgau in Westfalen
- Düffelgau (im Raum Kleve, aus den Schenkungen des Willibrord bezeugt, ging in der Betuwe oder dem Hattuariergau auf)
- Duisburggau
- Durgouwes siehe Mürztalgau
- Duriagau in Schwaben
[Bearbeiten] E
- Eichsfeld
- Eifelgau (Nordwesteifel)
- Einrich bei Katzenelnbogen
- Elsenzgau (das Gebiet der Elsenz in Nordbaden)
- Elsgau (Ajoie, im Norden des Kantons Jura)
- Engersgau (am Mittelrhein)
- Ennstalgau (das steirische Ennstal mit Seitentälern und Ausseerland)
- Enzgau in Nordwürttemberg an der Enz
- Erdagau im heutigen Lahn-Dill-Kreis/Hessen
- Eriggau
[Bearbeiten] F
- Flachgau (Teil des Landes Salzburg)
- Flenthigau (Flenithi)
- Filsgau in Schwaben an der Fils
- Folkfeld in Franken
- Frickgau zwischen Rhein und Aare um Frick
- Friesach (Gft) (im N Kärntens, auch die Gebiete um Murau, St. Lambrecht und Neumarkt/Graslupp/Graslab in der heutigen Steiermark umfassend)
- Friesenfeld
- Frithenigau
[Bearbeiten] G
- Gandesemigau
- Gardachgau in Nordwürttemberg an der Gardach /Leinbach
- Gäu (Baden-Württemberg)
- Gäu (im Kanton Solothurn)
- Genfer Gau (Schweiz)
- Germara Mark
- Gillgau (am Niederrhein nordwestlich von Köln, zeitweise auch Kölngau genannt)
- Glehuntare in Schwaben
- Glemsgau in Nordwürttemberg an der Glems
- Goe auf der Hamel, nördlich von Hameln
- Goßfeld in Franken
- Gotzfeldgau, vermutlich in Südhessen
- Grabfeld oder Grabfeldgau (im Grenzgebiet von Bayern und Thüringen, Schweinfurt liegt noch im südlichsten Teil des Gaues.)
- Gudingau in Niedersachsen
- Gunzwiti (westlich der Traisen in Niederösterreich)
[Bearbeiten] H
- Haigergau (um Haiger, ein Untergau des Oberlahngaus)
- Hamaland
- Harzgau (der Harz)
- Hasegau um Löningen
- Haspengau (in Belgien, zwischen Lüttich und Hasselt)am linken Maasufer)
- Hassegau (zwischen Mansfeld, Naumburg (Saale), Halle und Wettin)
- Hassgau (die Hassberge in Unterfranken)
- Hastfalagau (nördlich von Hildesheim, westlich von Braunschweig)
- Hattuariergau (entlang der Niers, mit Gennep und Geldern)
- Hegau (Südwürttemberg)
- Heilangau ( Bremervörde, Buxtehude, Harburg, Stade etc.)
- Hengistgau (Weststeiermark, Zentrum Hengistburg/Hengsberg)
- Hennegau (Hainaut, Hennegouw, in Belgien)
- Hessengau/ Hessigau
- Hunsrückgau
- Huosigau in Bayern
- Husitingau
- Hutisingau in Niedersachsen
- Huygau im ehemaligen Königreich Lothringen
[Bearbeiten] I
- Iffgau (Gebiet südlich des Steigerwaldes, Franken)
- Ingeringgau (auch Undrimagau, Gebiet um Knittelfeld und Judenburg, oberes Murtal)
- Illergau im südöstlichen Baden-Württemberg und süd-westlichen Bayern
- Ittergau an der Eder, im wesentlichen das spätere Fürstentum Waldeck
[Bearbeiten] J
- Jaun (Gft) (Jauntal, Kärnten, im SO bis Windisch-Graz/Slovenj Gradec und drauabwärts bis zum Wölka/Velka- und Tschermenitzen/Crmenica-Graben reichend)
- Jülichgau (um Jülich, südwestliches Nordrhein-Westfalen)
[Bearbeiten] K
- Keldachgau (Düsseldorf, Mettmann, Teile Solingens, die spätere Grafschaft Berg)
- Kinziggau (das Gebiet der Kinzig in Hessen)
- Klettgau (Südbaden, Nordschweiz)
- Knetzgau
- Kölngau (linksrheinisches Gebiet um Köln, rechtsrheinisch lag der Deutzgau)
- Königssunderngau, des Königs besonderer Gau, der spätere Rheingau
- Kraichgau (Nordbaden)
- Kroatengau (auch Gau Chrowati, St. Veit an der Glan, vor allem aber die Gegend westlich und südwestlich von St. Veit an der Glan (Kärnten))
- Künzinggau (auch als Künziggau, Quinzinggau, Chunzengau bezeichnet, Gebiet an der Vils und Rott, südwestlich von Passau) (Landgericht Landau-Osterhofen)
- Kützgau (vom Zülpichgau abgespalten, einzige Erwähnung im Jahr 898)
[Bearbeiten] L
- Largau
- Laargau links der Weser bei Hoya
- Lahngau (das Gebiet der Lahn in Hessen mit Gießen, Marburg und Wetzlar, die Stammlande der Konradiner)
- Niederlahngau oder Unterlahngau (um Limburg)
- Oberlahngau (um Marburg)
- Leinegau (das Gebiet der Leine)
- Leobengau (Gebiet um Leoben, Steiermark)
- Lerigau (westliches Niedersachsen, im Bezirk Weser-Ems)
- Liesgau in Südniedersachsen, westl. Harzvorland
- Linzgau (südliches Baden-Württemberg)
- Lobdengau (östlich von Mannheim, nördlich von Heidelberg) bei Ladenburg
- Lochtropgau (im Sauerland, NRW) (oder Lohtorp; südlich des Angerngau?)
- Loingau in Niedersachsen
- Lommegau (das Gebiet um Namur)
- Lommatschgau in Belgien?
- Lungau (Teil des Landes Salzburg)
- Lurngau (Gegend um Spittal an der Drau in Kärnten. Siehe auch Matrei im Hochmittelalter)
- Lüttichgau (das Gebiet um Lüttich
[Bearbeiten] M
- Maasgau, westlich der Maas um Maastricht
- Maifeld
- Maingau (um Aschaffenburg, Dieburg und Frankfurt am Main) spätere Bezeichnungen
- Marstemgau (um Hannover)
- Mayenfeldgau (Osteifel), siehe Maifeld
- Methingau (das Pays haut zwischen Longwy und Briey)
- Metzgau (das nähere Umland der Stadt Metz)
- Moringen
- Moselgau (das Gebiet der Mosel im nördlichen Rheinland-Pfalz)
- Mühlgau (zwischen Mönchengladbach und der Maas)
- Mulachgau
- Murrgau in Nordwürttemberg an der Murr
- Mürztalgau, Durgouwes (steirisches Mürztal mit Seitentälern und Mariazeller Land)
[Bearbeiten] N
- Nahegau (das Gebiet der Nahe, Stammland der Salier)
- Nethegau in Niedersachsen
- Netragau
- Nibelgau (südöstliches Baden-Württemberg)
- Nibelungengau (Niederösterreich, unhistorische Bezeichnung)
- Niddagau (das Gebiet der Nidda in Mittelhessen um Friedberg und Bad Homburg)
- Niebelgau (südöstliches Baden-Württemberg)oder in Rheinland-Pfalz?
- Niedgau (die Nied ist ein linker Zufluss der Saar gegenüber Saarfeld; der Niedgau reichte Ende 9./Anfang 10. Jahrhundert bis Mondorf-les-Bains und Sierck-les-Bains, ging aber bald darauf im Moselgau auf
- Nisangau oder Nisani (südlich von Dresden)
- Nordgau (Bayern nördlich der Donau)
- Nordgau im Elsaß
- Norital (das Inntal und das Eisacktal)
[Bearbeiten] O
- Oberlahngau
- Oberrheingau (Südhessen, nicht zu verwechseln mit dem oberen Rheingau um Eltville)
- Ochsenfurter Gau (um Ochsenfurt in Unterfranken)
- Odangau (um Villip, Werthhoven, Oedingen und Unkel, links- und rechtsheinisch, im 9. Jahrhundert belegt, danach auf Bonngau, Ahrgau und Auelgau aufgeteilt)
- Ortenau (auch Mortenau, Mittelbaden)
- Gau Osterwalde (Altmark)
[Bearbeiten] P
- Padergau bei Paderborn
- Perfgau (im Grenzgebiet von Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf hessischer Seite)
- Pfinzgau (an der Pfinz östlich von Karlsruhe)
- Phirnigau
- Pinzgau (Teil des Landes Salzburg)
- Plumgau heutiger Spessart
- Pongau (Teil des Landes Salzburg)
- Prättigau (Val Pratens, im Kanton Graubünden)
[Bearbeiten] Q
- Quinzinggau siehe Künzinggau
[Bearbeiten] R
- Radenzgau (Oberfranken)
- Rangau (um Nürnberg)
- Rebgau (in Oberösterreich)
- Rheingau (um Wiesbaden und Darmstadt)
- Riesgau (um Nördlingen)
- Ringgau
- Ripuariergau (südwestlich Bonn mit Rheinbach und Münstereifel)
- Rittigau (um Northeim, Südniedersachsen)
- Rizzigau - Pagus Rezcensis nach einem Vicus Ricciaco, 10 Kilometer westlich Remich, 938 erstmals erwähnt, aus Teilen des Moselgaus und Niedgaus gebildet, aber wohl noch im gleichen Jahrhundert wieder aufgelöst
- Rottgau, auch Rotagau
- Rurgau (das Gebiet der Rur in Nordrhein-Westfalen in der Region Aachen)
- Ruhrgau (das heutige Ruhrgebiet)
- Achtung: Rurgau und Ruhrgau werden in der älteren Literatur häufig verwechselt.
[Bearbeiten] S
- Saalgau um Hammelburg
- Saalegau in Thüringen
- Saargau (das deutsch-französische Grenzgebiet an der Saar)
- Salzgau (comecia Saltga, pagus Saltgo; bei Salzgitter)
- Salzburggau in Österreich
- Sanntalgau (später: Grafschaft Cilli)
- Schefflenzgau im württemberg. Odenwald
- Schozachgau in Nordwürttemberg an der Schozach
- Schussengau in Oberschwaben
- Schwabengau (in Sachsen-Anhalt)
- Schweinachgau Gebiet beiderseits der Donau westlich von Passau (Bayern) (Landgericht Vilshofen)
- Senonagischer Gau, (Gebiet im heutigen Frankreich, Herkunftsgegend des Samo)
- Serimunt (in Sachsen-Anhalt, zwischen Saale, Mulde und Elbe)
- Sisgau (Nordwestschweiz)
- Skopingau (um Schöppingen, Münsterland, NRW)
- Speyergau (um Speyer)
- Stevergau (um Coesfeld, Münsterland, NRW)
- Strudengau (Niederösterreich)
- Sturmigau Landkreis Verden; von Hoya rechts der Weser über die Allermündung in den Ostteil des Landkreises Verden (Q: "Heimatkalender des Landkreis Verden 1988, S.158))
- Suilbergau
- Sülchgau (Schwaben, um Rottenburg am Neckar, grob der heutige Landkreis Tübingen)
- Suliagau
- Sulmgau (um Neckarsulm)
- Sundergau (Bayern)
- Sundgau (Oberelsass)
- Swistgau (an der oberen Swist am Nordostrand der Eifel)
[Bearbeiten] T
- Taubergau (LK Mergentheim)
- Tennengau (Teil des Landes Salzburg)
- Thurgau (nicht identisch mit dem heutigen Schweizer Kanton Thurgau)
- Nordthüringgau (in Thüringen)
- Tilithigau (um Pyrmont, südliches Niedersachsen)
- Traungau (Gebiet zwischen Hausruck und Enns, Oberösterreich)
- Trechirgau (südlich der Untermosel, westlich des Rheins, ab Anfang 10. Jahrhundert belegt, lag zwischen dem Mayenfeldgau und den nördlichen Ausläufern des Wormsgaus; der namengebende Ort ist unklar.
- Tullifeld (nordöstlich der Wasserkuppe im westlichen Thüringen
[Bearbeiten] U
- Ufgau (Mittelbaden)
- Undrimagau (auch Ingeringgau, Gebiet um Knittelfeld und Judenburg, oberes Murtal)
[Bearbeiten] V
- Valen mit Gut Kemme in Schellerten, Burg Poppenburg in Burgstemmen, 1049 in der Grafschaft des Grafen Bruno (von Braunschweig [[1]], Brun II. von den Brunonen)
- Veluwe
- Venzigau
- Viehbachgau
- Vinschgau (oder Vintschgau, Val Venosta, Südtirol)
- Volkfeldgau Gebiet am Mein (Unterfranken) mit Bamberg
[Bearbeiten] W
- Wachau (Niederösterreich)
- Waldgau (Kanton Waadt/ Schweiz)
- Waldsassengau bei Würzburg
- Walgau (Vorarlberg)
- Wallis (Schweiz)
- Wasgau (Pfälzer Wald) und in Österreich?
- Wavergau (Woëvre, eine frühere Großlandschaft, heute ein kleines Gebiet zwischen Metz, Toul und Verdun)
- Weitagau in Westfalen
- Werngau in Hessen
- Westergau
- Westfalengau (im Raum Ruhr und Lippe)
- Wetigau (Raum Schwalenberg im Kreis Lippe)
- Wetterau (früher Wettergau,
- Wettereibia, Mittelhessen) (oder Wettereiba?)
- Gau Wigmodi (Wigmodia, Wigmodien) nördlich von Bremen
- Wingarteiba im Neckar-Odenwald-Kreis
- Wormsgau (um Worms)
- Würmgau in Württemberg an der Würm