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Verdun

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Koordinaten: 49° 09' 37" Nord 05° 23' 01" Ost

Verdun
Verdun
Lage von Verdun in Frankreich
Region Lorraine
Département Meuse
Arrondissement Verdun (Unterpräfektur)
Kanton Chef-lieu von 3 Kantonen
Geografische Lage 49° 09' Nord 05° 23' Ost
Höhe 240 m
(194 m–330 m)
Fläche 31,03 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(1999)
19.624 Einwohner
633 Einw./km²
Postleitzahl 55100
INSEE-Code 55545
Website http://www.ville-verdun.fr/

Verdun (deutsch mittelalterlich Wirten) ist eine Stadt an der Maas (frz. la Meuse) im Nordosten Frankreichs mit etwa 23.000 Einwohnern. Verdun ist Sitz einer Sous-Prefecture im Département Meuse (55) und gehört zur Region Lothringen (frz. Lorraine). Paris ist 260 km entfernt, Metz 80 km, Nancy 90 km.

[Bearbeiten] Geschichte

Verdun, römisch: Virodunum ist seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. Im Jahr 843 wurde durch den Vertrag von Verdun die Teilung des Frankenreichs beschlossen. Im frühen und auch noch im hohen Mittelalter war Verdun eine blühende Fernhandelsstadt, der Reichtum seiner Kaufleute war sprichwörtlich. Im frühen 11. Jahrhundert erlebte die Stadt einen außerordentlichen wirtschaftlichen Aufschwung. In dieser Zeit wurde Nikolaus von Verdun geboren, einer der berühmtesten Goldschmiede des Mittelalters. Spätestens im 13. Jahrhundert setzte ihr Niedergang an. Die Klöster und Stifte, einst Motor der Urbanisierung, waren nunmehr zu Kräften des Beharrens geworden.

Verdun gehörte zu Lothringen und somit seit 925 zum Ostfrankenreich, aus dem das Heilige Römische Reich Deutscher Nation hervorging. Als Freie Reichsstadt fiel es aber 1552 durch den Vertrag von Chambord als Protektorat und 1648, durch den Westfälischen Frieden, endgültig an Frankreich. Liest man den Vertrag von Chambord, so waren die Bewohner von Verdun „nicht deutscher Sprache” und die Stadt wurde von den in Opposition zum deutschen Kaiser stehenden protestantischen Fürsten dem französischen König überlassen, um dessen Unterstützung im Kampf gegen den Kaiser zu erhalten.

Fort Vaux, Verdun
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Fort Vaux, Verdun

Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt stark befestigt. Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 und dem deutschen Wiedererwerb der 1681 von Ludwig XIV. annektierten Gebiete, des Elsaß und Teilen Lothringens im Frieden von Frankfurt, wurde auf französischer Seite entlang der neuen Grenze durch Serre de Riviere ein Festungsstreifen errichtet. Diese Barriere de Fer genannte Festungslinie war zunächst nur ein Festungsgürtel um Paris, wurde jedoch in den 1870/80er Jahren bedeutend ausgebaut. Da Verdun an einer der Hauptstraßen nach Paris liegt, wurde auch diese verhältnismäßig kleine Stadt sehr stark befestigt. Die Festungsanlagen auf den Anhöhen um Verdun wurden dann nochmals um die Jahrhundertwende modernisiert und ausgebaut. Als sich das europäische Wettrüsten im Vorfeld des ersten Weltkrieges weiter zuspitzte, wurden die Anlagen abermals modernisiert, teilweise gänzlich umgebaut und auch neue Verteidigungslinien mit Ouvrages angelegt. In der letzten Ausbaustufe war Verdun dann von 39 mehr oder weniger großen Forts und Ouvrages umgeben, die durch ein dichtes Netz von Infanteriebunkern, Artilleriestellungen und MG-Posten (u.a. Casematte Pamard) verwoben und verbunden waren. Die Stadt und ihre Festungsringe erlangten im Ersten Weltkrieg traurige Berühmtheit, als im Kampf um die Anhöhen der Stadt die blutigste Schlacht an der Westfront (neben der Schlacht an der Somme) zwischen Franzosen und Deutschen begann.

Ruinen von Verdun im Kriegsjahr 1916
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Ruinen von Verdun im Kriegsjahr 1916
Verdun-Gedenkstätte (L´Ossuaire de Douaumont) heute: Im Hintergrund das "Beinhaus"
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Verdun-Gedenkstätte (L´Ossuaire de Douaumont) heute: Im Hintergrund das "Beinhaus"

Die Schlacht um Verdun dauerte vom Februar bis zum Dezember 1916. Sie wurde von General d.Inf. Erich von Falkenhayn, dem deutschen Generalstabschef lanciert, um "den Gegner auszubluten". Durch den massiven Angriff sollten Kräfte der Entente gebunden werden, die dann an der Marne und Somme fehlten. Es stellte sich bald jedoch heraus, dass die Feste Verdun zäher war als gedacht, und den Deutschen in der Materialschlacht der Nachschub große Probleme bereitete. Der deutsche Vorstoß kam laut Zeitzeugen auf dem rechten Maasufer im Trichterfeld zwischen der zerstörten Ortschaft Fleury, der Feste Souville und der Nez de Souville (Souvillenase) zum Stehen. Der verbitterte Kampf kostete allerdings ein hohes Maß an Menschenleben, sowohl auf der Seite der Verteidiger, als auch auf der deutschen Seite. Der französische Nachschub hing ebenso wie der deutsche an seidenem Faden, der ganze Entsatz kam über die heute als "la voie sacrée" bekannte Straße von/nach Bar le Duc (rund acht Kilometer Luftlinie hinter der Front). Auch die deutsche Offensive auf dem linken Maasufer brachte außer Tod und Verderben auf beiden Seiten keinerlei Gewinn. Allerdings konnten die Franzosen die Voie Sacrée halten. Schlussendlich brachte die Schlacht keiner kriegführenden Seite bedeutende strategische Vorteile. Sie kostete aber etwa 170.000 französischen und 150.000 deutschen Soldaten das Leben, Hunderttausende wurden verwundet.

[Bearbeiten] Gegenwart

Heute lebt die Stadt vor allem vom Dienstleistungssektor: Tourismus, Verwaltung, Bistum. Hauptsehenswürdigkeiten sind neben den Soldatenfriedhöfen und Museen der Umgebung, das ehemalige Schlachtfeld, das jüngst renovierte Stadtzentrum mit dem Kai an der Maas sowie die Kathedrale mit dem Weltfriedenszentrum im Bischofspalast.

[Bearbeiten] Weblinks

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