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Geschichte der Lufthansa

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Alte Lufthansa (1926-1945)

Historisches Lufthansa-Logo
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Historisches Lufthansa-Logo

[Bearbeiten] Die 20er Jahre

Die Lufthansa etablierte sich als internationale Luftfahrtgesellschaft. Viele Pionierleistungen gingen auf ihr Konto. Mit der Junkers F 13 benutzte sie das erste speziell als Passagiermaschine konstruierte Flugzeug.

1926

Die Lufthansa wurde am 6. Januar als „Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft“ durch die Fusion der Deutschen Aero Lloyd mit der Junkers Luftverkehr mit Sitz in Berlin gegründet. Die Initiative ging von der Reichsregierung aus, die sich eine Verringerung der Subventionszahlung an die beiden hoch verschuldeten Unternehmen erhoffte. Der Flugzeugbestand umfasste am Gründungstag 162 Flugzeuge, die meisten davon veraltete Militärmaschinen aus dem Ersten Weltkrieg. Wichtigster Flughafen war Berlin-Tempelhof. Dort startete am 6. April auch das erste Passagierflugzeug mit dem blau-gelben Kranich-Emblem, das aus der Kombination der Firmenlogos der beiden Vorgängerfirmen entstanden war. Die erste planmäßige Flugroute führte von Halle über Erfurt und Stuttgart nach Zürich. Im Mai wurde die erste Nachtflugstrecke von Berlin nach Königsberg eröffnet. Aufsehen erregte die Einrichtung einer regelmäßigen Flugverbindung Berlin-Moskau, einer damals ungewöhnlich weiten Strecke. Erklärtes Ziel war das Knüpfen eines Liniennetzes zwischen allen europäischen Metropolen. Nach dem Fall der Beschränkungen für die deutsche Luftfahrt durch das Pariser Luftfahrtabkommen wurde eine Fluglinie Berlin - Köln - Paris unter Zusammenarbeit mit den französischen Lignes Forman eingerichtet. Im Sommer kamen die beliebten Bäderstrecken an die Nord- und Ostsee hinzu. Ende des Jahres waren bei der Lufthansa bereits 1527 Personen beschäftigt.

1927

Eine Reihe von Strecken kam hinzu, so die Strecke München - Salzburg - Klagenfurt - Venedig. Über die Ostsee führte die von Flugbooten bediente Teilstrecke der Verbindung Berlin - Stettin - Kopenhagen - Göteborg - Oslo. Im August wurde mit der Deutschen Reichsbahn eine Kooperation beim Frachttransport abgeschlossen. Im Dezember wurden mit Hilfe der Lufthansa im Ausland Fluglinien aus der Taufe gehoben, in Spanien die „Iberia-Compania Aerea de Transportes SA“ mit Ihrer Strecke Madrid - Barcelona. In Brasilien wurde die „Syndicato Condor Ltda“ ins Leben gerufen.

1928

Im Januar wurde das letzte Teilstück von Marseille - Barcelona der Strecke Berlin - Madrid eröffnet. Dies war die längste durchgehende Strecke in Europa, Streckenlänge 2100 Kilometer. Am 12./13. April überquerte Hermann Köhl zusammen mit Günther Freiherr von Hünefeld und C. James Fitzmaurice in einer Junkers W 33 (Taufname Bremen) von Baldonnel in Irland aus den Nordatlantik von Ost nach West und landen auf Greenly Island vor Labrador. Errichtung von verschiedenen Schnellverbindungen im Nonstop-Flug (Berlin - Zürich und Berlin - Wien). Im August und September bricht eine Junkers W 33 jeweils zu Flügen nach Sibirien auf. Im September/Oktober fliegt eine Junkers W 33 von Berlin nach Tokio.

1929

Zum 1. Mai 1929 bietet die Deutsche Lufthansa AG ihren Passagieren erstmals einen Rückflugschein mit 10 Prozent Ermäßigung an. Im Mai Eröffnungen der Reichspoststrecken von Berlin nach London und von Berlin nach Malmö sowie im Juni von Stuttgart nach Basel. Am 22. Juli wird von dem Passagierschiff Bremen eine Heinkel He 12 400 km vor der Küste von einem Katapult gestartet, um die Postlaufzeit zu verkürzen. Zur Vorbereitung der Südatlantiküberquerung fliegt eine Arado von Sevilla nach Teneriffa.

Ende der 1920er Jahre storniert Lufthansa bei den Bayerischen Flugzeugwerken einen Auftrag für eine Hochdeckerkonstruktion in Ganzmetallbauweise für zehn Passagiere, nachdem während eines Fluges Heck und Leitwerk des von Chefkonstrukteur Willy Messerschmitt auftragsgemäß entworfenen Verkehrsflugzeugs M20 abbrachen und dies zum Absturz der M20 führte. Später wird Lufthansa jedoch gerichtlich gezwungen, den ursprünglichen Vertrag zu erfüllen. Dies trägt Messerschmitt und den Bayerischen Flugzeugwerken die Feindschaft von Erhard Milch ein, des damaligen Chefs der Lufthansa (und späteren Göring-Stellvertreters, nachdem Milch in den 1930er Jahren Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium, RLM, geworden war).

[Bearbeiten] Die 30er Jahre

Die 30er Jahre stehen im Zeichen der Rezession. Trotzdem strebt die Lufthansa zu neuen Zielen. Insbesondere der Südatlantikverkehr und der Ferne Osten gelten als lohnende Ziele. So werden auch hier wieder Pionierleistungen vollbracht.

1930

Zur Vorbereitung der chinesischen Luftfahrt gründet die Lufthansa zusammen mit dem chinesischen Verkehrsministerium im Februar die „Europäisch-Asiatische Luftpostaktiengesellschaft Eurasia“. Das Starten von Postflugzeugen von Passagierschiffen wird zur Routine. Es werden in diesem Jahr 24 Starts dieser Art vorgenommen. Vom 18. bis 26. August fliegt eine Dornier Do J (Wal) unter dem Piloten Wolfgang von Gronau von Warnemünde nach New York. Die Luftpoststrecke Wien - Budapest - Belgrad - Sofia - Istanbul mit einer Postlaufzeit Berlin - Istanbul von nur noch 24 Stunden wird im Mai eingeweiht.

1931

Der Postdienst der Eurasia Shanghai - Nanking - Peking - Manschuli wird ab Mai eingerichtet. Im April erfolgen regelmäßige Alpenüberquerungen durch die Lufthansa. Im Juni wird ein Flugpendeldienst von Köln - Frankfurt zum Preis einer 2.-Klasse-Bahnfahrkarte erprobt. Es finden 31 Katapultstarts statt.

1932

Ab Juli wird das größte Passagierflugzeug der damaligen Zeit, die Junkers G 38, auf der Strecke Berlin - Amsterdam - London eingesetzt. Im Juni wird als Vorbereitung für die regelmäßige Überquerung des Südatlantiks die Westfalen gechartert. Es finden 36 Katapultstarts statt.

1933

Von Mai an werden zwei Junkers W34 nach Shanghai überführt. Die Heinkel He 70 wird in die Erprobung genommen und bricht insgesamt acht Weltrekorde. Die Deutsche Reichsbahn streicht auf der Strecke Berlin - Königsberg als erste Eisenbahngesellschaft überhaupt einen Nachtzug zugunsten einer Flugverbindung. Neue Versuche mit größeren Katapulten für den Dornier Do J 8t-Wal. Es finden Versuchsflüge für die Südatlantikpoststrecke statt.

1934

Im Februar richtete die Lufthansa die erste transatlantische Postlinie ein, die über den Südatlantik führte. Die sogenannten Reichsbahnstrecken von Berlin nach Münster, Stuttgart und Breslau werden in den Flugplan aufgenommen. Im Mai folgt die neue Strecke von Berlin nach Warschau. Die Reisegeschwindigkeiten steigen durch den Einsatz der Junkers Ju 52/3m und der Heinkel He 70 steil an. Die Heinkel He 70 fliegt die sogenannten Blitzstrecken ab Juni zwischen Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt am Main. Im September kann der millionste Fluggast begrüßt werden. Für den Südatlantikdienst kommen jetzt auch 10t-Wale zum Einsatz. Ein zweites Stützpunktschiff wird eingesetzt.

Boeing B-247 der Lufthansa (1935)
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Boeing B-247 der Lufthansa (1935)

1935

Im Februar erfolgt ein Versuchsflug nach Kairo mit einer Junkers Ju 52/3m. In Kooperation mit der KLM wird die Strecke Amsterdam - Mailand in den Flugplan aufgenommen. Ab April werden die Südatlantikstrecken mit Wasserflugzeugen auch im Nachtflug beflogen. Im August wird bereits der 100. Postflug auf der Südatlantikroute gefeiert. Ein drittes Stützpunktschiff wird in Auftrag gegeben. Zwei bereits 1933 bestellte Boeing B-247 ergänzen vorübergehend die Flotte der Landflugzeuge. Als drittes Flugzeug aus US-Produktion kommt eine DC-2 hinzu.

1936

Briefmarke der Reichspost zu „10 Jahre Lufthansa“
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Briefmarke der Reichspost zu „10 Jahre Lufthansa“

Dornier Do 18 mit Junkers Dieselmotoren werden für den Südatlantikdienst beschafft. Damit kann der Ozean auch bei Blindflugbedingungen überquert werden. Zur Erkundung der Asienstrecken überfliegt eine Junkers Ju 52/3m den Hindukusch und den Pamir.

1937

Im Juli wird in Ecuador die „Sociedad Ecuadoriana de Transportes Aereos“ (Abkürzung SEDTA) gegründet. Die Lufthansa verchartert an diese Gesellschaft zwei Junkers W34. Es folgen mit den neuen Blohm & Voss Ha 139 Versuchsflüge über den Nordatlantik, die erfolgreich verlaufen. Im Oktober beginnt der Postflugdienst von Berlin nach Bagdad. Diese Linie wird kurz darauf bis nach Teheran verlängert.

1938

Die Route von Berlin nach Teheran wurde im April auch für den Passagierdienst freigegeben. In Peru wurde eine Tochtergesellschaft gegründet, so dass ein Liniendienst von Deutschland nach Peru entstand. Am 10. August erfolgte mit der Focke-Wulf Fw 200 ein Nonstop-Flug von Berlin nach New York, der bald ein Liniendienst auf der Strecke folgte. Im November startete dieselbe Maschine zu einem Flug nach Tokio. Auf dem Rückflug ging die Maschine allerdings verloren. 1938 transportierte die Lufthansa 254.713 Passagiere und 5.288 Tonnen Briefe.

1939

Mitte Januar bis Anfang Februar findet eine Deutsche Antarktische Expedition statt. Eingesetzt werden zwei Dornier Do J (Wal) und die Schwabenland. Auf mehreren Erkundungsflügen werden insgesamt 350.000 Quadratkilometer per Foto erfasst. Dieses Gebiet wird nach dem Expeditionsschiff Neuschwabenland genannt. Zum 1. April wird die Transatlantikstrecke von Natal nach Santiago de Chile von der Syndicato Condor übernommen. Ende Juni überquert eine Focke-Wulf Fw 200 als erstes Landflugzeug der Lufthansa in 9h 47min im Nonstop-Flug den Südatlantik. Im April/Mai fliegt eine Junkers Ju 52/3m über Bangkok, Hanoi und Taipeh nach Tokio. Ein Liniendienst von Berlin nach Bangkok in fünf Etappen wird ab Ende Juli angeboten.

[Bearbeiten] Die 40er Jahre

Die verbleibende Zeit in den 40er Jahren steht im Zeichen des Krieges, nach 1942 zunehmend auch im Zeichen des Untergangs. Mehr und mehr Strecken werden eingestellt, weil sich die Kampfhandlungen zu ungunsten Deutschlands entwickeln. Längst kann kein Normalbürger mehr einfach mit den Flugzeugen der Lufthansa reisen. Militärische Transportaufgaben sind zu erbringen. Werften und Personal der Lufthansa stehen de facto im Dienst der Luftwaffe.

1940

Der Eurasia-Dienst wird Ende November nach Intervention der chinesischen Regierung eingestellt. Der Stützpunkt in Kunming wird geräumt und sämtliche Mitarbeiter verlassen die Republik China.

1941

Das Syndicato Condor muss den Betrieb Mitte Dezember einstellen. Bereits am 22. März muss die Deruluft liquidiert werden. Am 27. Oktober fliegt die Lufthansa erstmals seit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wieder nach Riga und Helsinki.

1942

Das „Syndicato Condor Ltda.“ wird in „Servicos Aereos Cruzeiro do Sul Ltda.“ umbenannt.

1943 bis 1945

Es werden nach und nach immer mehr Strecken eingestellt. Die Piloten und Lufthansa-Ausbesserungsbetriebe arbeiten für die Luftwaffe. Die Maschinen werden als Transporter eingesetzt. Zum 23. März 1945 wird der letzte Flugplan aufgestellt. Am 22. April 1945 startet eine Ju-52 zum letzten Flug der Lufthansa von Berlin-Tempelhof nach Warnemünde. Nach Kriegsende unterstellten die Alliierten die Luftfahrt über deutschem Gebiet ihrer Kontrolle und untersagten zunächst auch zivile Flüge.

[Bearbeiten] Die neue Lufthansa

Logo der „neuen Lufthansa“
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Logo der „neuen Lufthansa

Bereits kurz nach dem Krieg versuchen einzelne Lufthanseaten wieder die Grundlage für den zivilen Luftverkehr zu schaffen. Jedoch gelingt es erst Anfang der 50er Jahre, dies auf eine solide Basis zu stellen. Bald entwickelt sich die Deutsche Lufthansa AG wieder zu einem profitablen, modernen und weltweit agierenden Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland.

[Bearbeiten] Die 50er Jahre

Der Wiederaufbau, das Wirtschaftswunder und der kalte Krieg lassen es zu, dass in so kurzer Zeit wieder in Deutschland geflogen werden kann und darf. Lukrative Maschinen, günstige Preise und guter Service bei hoher Zuverlässigkeit lassen die Lufthansa schnell in die Gewinnzone fliegen.

1951

Im Februar wurde das Unternehmen liquidiert. In Köln wurde kurz danach das „Büro Bongers“ gegründet. Dort erarbeiteten ehemalige Lufthanseaten Unterlagen, welche die Möglichkeit und Vorzüge einer deutschen Fluggesellschaft für die Bundesrepublik zeigen sollten.

1952

Am 26. Juni 1952 beschließt das Bundeskabinett, dass für den geplanten Luftverkehr eine Vorbereitungsgesellschaft, die spätere LUFTAG, gegründet werden soll.

1953

Die LUFTAG (Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf) wurde unter Beteiligung von Bund und Bundesbahn am 6. Januar 1953 gegründet. Sie bereitet den Boden für die eigentliche Lufthansa. Im August werden vier Lockheed L-1049 (Super-Constellation) geordert. Im November beginnt die Einstellung und Ausbildung von fliegerischem Personal.

1954

In der DDR wird am 1. Juni 1954 ohne vorherige Klärung der Rechte am Markennamen „Lufthansa“ die Deutsche Lufthansa (Ost) gegründet, die Bekanntgabe erfolgte erst am 30. April 1955. Die Deutsche Lufthansa (Ost) untersteht anfangs dem Ministerium des Innern, dann dem Minister für Nationale Verteidigung und ab 1958 bis zu ihrer Liquidation am 1. September 1963 dem Minister für Verkehrswesen in der DDR.

In Westdeutschland beschließt die ordentliche Hauptversammlung der LUFTAG am 6. August 1954 den Namen LUFTAG in „Deutsche Lufthansa AG“ zu ändern. Das Stammkapital von sechs Millionen DM kommt vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen. Ende des Jahres sind bereits fast 600 Personen bei der „neuen“ Lufthansa beschäftigt.

Sowohl die Deutsche Lufthansa AG, als auch die Deutsche Lufthansa (Ost) verwenden Markenzeichen der „alten Lufthansa“.

1955

Mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs durch die Deutsche Lufthansa AG am 1. April 1955 (innerhalb Westdeutschlands) werden zunächst vier Convair CV 340 eingesetzt. Die ersten Verbindungen bestehen zwischen Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn, Frankfurt am Main und München. Kurze Zeit später liefert Lockheed die erste Super Constellation in einem Nonstopflug von New York nach Hamburg. Bereits einen Monat später werden die ersten Ziele im Ausland angeflogen. Im Juni erfolgt die Aufnahme in die IATA. Der planmäßige Nordatlantikdienst beginnt mit TWA-Piloten an den Steuern am 8. Juli. Bereits zwei Monate später wird der Nordatlantik das hundertste Mal überflogen. Die Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Hamburg wird am 1. Oktober eröffnet. Als neues Ziel kommt Stuttgart Anfang November hinzu. Die Chartergesellschaft Deutscher Flugdienst, aus der später die Condor Flugdienst hervorgeht, wird zusammen mit der Bundesbahn, dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie am 21. Dezember gegründet.

1956

Die erste Super-Constellation mit rein deutscher Piloten-Besatzung startet Ende März erstmalig in die USA. Einen Monat später werden Montréal und Chicago als neue Ziele in Nordamerika erstmalig angesteuert. Die Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Bremen wird am 1. Mai eröffnet. Im August wird auch der Südamerikadienst mit den Zielen Rio de Janeiro, São Paulo und Buenos Aires wieder aufgenommen. Ab September fliegt die Lufthansa auch wieder in den nahen und mittleren Osten mit den Zielen Istanbul, Beirut, Bagdad und Teheran. Spätestens seit diesen Auslandseinsätzen gilt die Lufthansa als Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland.

1957

Fünf neue Convair CV 440 befinden sich seit dem 2. April in der Flotte der Lufthansa. Die Verbindung nach Österreich wird Mitte April wieder aufgenommen. Eine Weiterentwicklung der Super-Constellation, die Lockheed Super-Star fliegt von Kalifornien 9300 Kilometer nonstop nach Hamburg. Im Dezember erfolgt die Eröffnung eines Frachtdienstes von Deutschland in die USA. Dazu wird eine Douglas DC-4 gechartert.

1958

Die Deutsche Lufthansa (Ost) der DDR muss sich auf internationalen Druck in die Interflug umbenennen.

Die neuen Lockheed Super-Star fliegen ab dem 5. Januar 1957 die Strecke Frankfurt/Main - New York nonstop im Passagierdienst. Wöchentlich finden jetzt 30 Transatlantikflüge statt. Das Gesamtverkehrsvolumen der Lufthansa steigt im Vergleich zum Vorjahr um gut 60 Prozent. Zusammen mit der British European Airways (BEA) wird ein Europafrachtdienst eingerichtet. Die neuen Turboprop-Maschinen Vickers Viscount kommen zur Flotte hinzu. Die Super-Constellation werden auf den Mittelstrecken eingesetzt. So kommen ab November Flüge nach Kairo zustande.

1959

Die Lufthansa eröffnet ihren Nonstop-Frachtdienst von Frankfurt nach New York. Im April wird eine Linie nach Stockholm eingerichtet und im Mai wird auch Athen wieder angeflogen. Am 11. Januar 1959 stürzt eine L-1049G Super-Constellation mit der Kennung D-ALAK beim Landeanflug auf Rio de Janeiro ab. Die 29 Passagiere sowie sieben der zehn Besatzungsmitglieder starben. Im Winterflugplan stehen Karatschi, Bangkok und Kalkutta erstmals auf der Liste der Ziele.

[Bearbeiten] Die 60er Jahre

Die 1960er Jahre stehen im Zeichen des Fortschrittglaubens und des unbegrenzten Wachstums. Das Düsenflugzeug steht im Mittelpunkt des Interesses. Insbesondere auch neue Frachtfluglinien beschleunigen, wenn nötig, den Warentransport. Linienflüge in den Ostblock überwinden dabei ideologische Grenzen.

1960

In diesem Jahr beginnt bei der Lufthansa das Düsenzeitalter. Mit der Boeing 707, die am 2. März in Hamburg eintrifft, wird auch die Lufthansa zu einem Vorreiter des Düsenzeitalters. Der erste Passagierflug mit der 707 findet am 13. März 1960 von Hamburg über Frankfurt nach New York statt.

1961

Die Bangkokstrecke wird nach Tokio verlängert und auf die Boeing 707 umgestellt. Zu den Boeing 707 kommen vier Boeing 720B hinzu, die ab dem 1. Juli die Mittelstrecken in den nahen und mittleren Osten bedienen. Ab dem 1. September wird ein Nachtpostflugnetz eingerichtet und von Convair 440- und Viscount-Maschinen bedient. Im Dezember wird in Kooperation mit der Seabord Worlds Airlines auch noch ein reiner Frachtdienst auf der Nordatlantikstrecke eingerichtet.

1962

Die Lufthansa nimmt den Liniendienst mit Afrika wieder auf. Ab März wird zweimal wöchentlich Lagos in Nigeria angeflogen. Ab Mai wird Johannesburg mit Zwischenlandungen in Athen, Khartum, Nairobi und Salisbury (dem heutigen Harare) angeflogen.

1963

Die eigentlich für Langstrecken konzipierten Propeller-Flugzeuge vom Typ Lockheed Super-Constellation werden immer mehr auf Kurzstrecken eingesetzt. Ab dem 1. April erfolgt probeweise der Einsatz in einem Shuttledienst, der ohne Buchung, Abfertigung und Bordservice auskommt. Die Preise für die innerdeutschen Strecken liegen auf dem Niveau der Bahnpreise. Die Bundesbahn legt dagegen Beschwerde ein. Auch wird Mallorca erstmalig angesteuert.

Ein von der Deutschen Lufthansa AG vor dem Höheren Wirtschaftsgericht der Republik Serbien in Belgrad wegen Markenrechtsverletzung gegen die Deutsche Lufthansa (Ost) angestrengter Zivilprozess wird im September 1963 ausgesetzt, nachdem der Verkehrsminister der DDR vorgeschlagen hatte, die Deutsche Lufthansa (Ost) mangels Erfolgsaussichten im anhängigen Prozess aufzulösen. Die seit 1954 bestehende Deutsche Lufthansa (Ost) wird schließlich am 1. September 1963 aus markenrechtlichen und ökonomischen Gründen von der DDR-Führung liquidiert, ihre Flugzeuge, Flugplätze und Streckenrechte werden von der Fluggesellschaft Interflug übernommen, die nun die einzige in der DDR ansässige Fluggesellschaft ist.

1964

Die Mittelstreckenmaschinen Boeing 720 erfüllen die in sie gesetzten Erwartungen nicht. Am 21. März landet die erste Boeing 727. Dieser Typ wird daraufhin zum standardmäßigen Kurz- und Mittelstreckenflugzeug der Lufthansa. Auf der Strecke Frankfurt-Hamburg-Kopenhagen-Anchorage-Tokio wird erstmals im Liniendienst der Nordpol überflogen.

1965

Der 5. Kontinent, Australien, wird ab dem 1. April angeflogen. Auch im Frachtverkehr zieht jetzt das Düsenflugzeug ein. Anfang November wird die erste Boeing 707 in Frachtversion ausgeliefert. Man bestellt 10 Boeing 727 in einer Fracht/Passagierausführung. Zwischen den beiden Einsatzmöglichkeiten besteht eine Möglichkeit, schnell zu wechseln (Quick Change). Als erste Fluggesellschaft der Welt bestellt die Lufthansa 21 Maschinen des Typs Boeing 737 City Jet. Das Flugzeug befand sich noch in der Konstruktion. Bei der weiteren Entwicklung und Erprobung arbeiteten Techniker der Lufthansa mit. Damit erhielt die Lufthansa ein maßgeschneidertes Flugzeug.

1966

Ab Januar wird Tunis angeflogen. Über New York wird jetzt auch die Westküste Südamerikas erreicht. Am 28. Januar stürzt eine Convair CV 440 Metropolitan (D-ACAT) in Bremen ab (Siehe Hauptartikel: Lufthansa-Flug 005). Mit Prag wird die erste Stadt im damaligen Ostblock angeflogen. Bereits am 6. April erfolgt ein Charterflug nach Moskau. Eine weitere Tochtergesellschaft, die Lufthansa Service GmbH, wird am 1. Juli gegründet. Der Airbusdienst wird wieder eingestellt, nachdem die Bundesbahn eine Preiserhöhung durchgesetzt hatte, die den Dienst nicht mehr attraktiv erscheinen ließ. Im November lieferte Boeing die ersten Maschinen des Typs Boeing 737 City Jet an die Lufthansa aus. Ab Dezember wird eine Strecke nach Khartum, Entebbe und Daressalam in den Flugplan aufgenommen. Um dort angemessene Unterbringungsmöglichkeiten für Fluggäste bereitstellen zu können, beteiligt sich die Lufthansa an der Deutschen Hotelgesellschaft für Entwicklungsländer mbH. Ende 1966 verfügt die Lufthansa über insgesamt 54 Flugzeuge, davon 31 mit Düsentriebwerken.

1967

Es wird eine neue Linie nach Bogotá eingerichtet. Die Länder im Ostblock werden zunehmend für die Lufthansa interessant. Es entstehen Linien nach Belgrad, Zagreb, Bukarest sowie Budapest. Am 6. Oktober endet der Einsatz von Langstreckenkolbenmotorflugzeugen, die letzte Super-Constellation wird ausgemustert.

1968

Am 1. Januar wird die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Chartergesellschaft Südflug übernommen. Die ersten der neuen Kurzstreckenflugzeuge Boeing 737 landen im Februar in Hamburg. Um den gewachsenen Ansprüchen des Luftverkehrs gerecht zu werden, schließt sich die Lufthansa mit der Air France, der Sabena und der Alitalia zur ATLAS-Gruppe zusammen. Neben Helsinki, Genua und Neapel wird auch Tel Aviv angeflogen.

[Bearbeiten] Die 70er Jahre

1970

1970 ging der erste Jumbo-Jet der Lufthansa in Betrieb.

1972

Die Lufthansa stellt als erste Luftfahrtgesellschaft die Nur-Frachtversion der Boeing 747 in Dienst.

1974

Am 20. November stürzte eine Boeing 747-130 (D-ABYB) in Nairobi wegen ungenügendem Auftrieb kurz nach dem Abheben ab. Aus dem brennenden Wrack konnten sich 84 der 139 Passagiere und 13 der 17 Besatzungsmitglieder retten.

1976

Der Airbus A300 wird in Dienst gestellt. Die Bestellungen durch Lufthansa und Air France ermöglichten die Produktion dieses Flugzeugs.

1977

Lufthansa gründet am 10. März 1977 die Tochtergesellschaft German Cargo, die für Lufthansa das Frachtgeschäft übernimmt.

Am 13. Oktober wird die Lufthansa-Maschine Landshut auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt am Main von vier palästinensischen Terroristen entführt und am 18. Oktober von der GSG 9 in der Operation Feuerzauber befreit.

1979

Am 26. Juli stürzt in Rio de Janeiro eine Frachtversion der Boeing 707 nach dem Start ab.

[Bearbeiten] Die 80er Jahre

Zu Beginn der 80er Jahre begann die Gesellschaft ihre 747-Flotte gegen die zweite Generation mit treibstoffsparenden Triebwerken auszutauschen. Da andere Gesellschaften ihre Flotte noch auf Großraumflugzeuge umstellten, erzielte die Lufthansa dank der ausgezeichneten Wartung der etwa zehn Jahre alten Maschinen einen guten Preis. Teilweise wurde sogar ein höherer Preis erzielt, als beim Kauf bezahlt worden war. Auch die 727-100 Flotte wurde getauscht. Stattdessen wurden die größeren 727-200 angeschafft.

1981

Es erfolgte eine weitere Umtauschaktion, bei der 36 Boeing 737 City Jet gegen neue Maschinen ausgetauscht wurden. Die Lufthansa stellte die Ausbildung von Flugingenieuren ein, da bei den Typen Boeing 727 und Airbus A310 kein dritter Mann im Cockpit benötigt wurde. Sie ging vielmehr dazu über, diese zu Flugzeugführern umzuschulen.

1982

Am 28. März beginnt die Zusammenarbeit der Lufthansa mit der Deutschen Bundesbahn. Der Nahverkehr mit Flugzeugen war unrentabel. So verkehrte vier Mal täglich der Lufthansa Airport Express zwischen Düsseldorf, Köln, Bonn und Frankfurt mit vierstelliger Lufthansa Flugnummer. Fahrkarten der DB waren in den Zügen nicht gültig. Während der Fahrt konnten die Passagiere bereits für ihren anschließenden Langstreckenflug einchecken und auch ihr Gepäck abgeben. Im ersten Betriebsjahr beförderte die Lufthansa bereits über 65.000 Passagiere auf dieser Linie. Später folgte eine Linie aus Stuttgart. Der Service wurde 1993 eingestellt.

1983

Im April wird der Airbus A310 in Dienst gestellt. Bei der Planung und Entwicklung war die Lufthansa maßgebend beteiligt. Auch beim Bau diese Flugzeuges gab die Lufthansa zusammen mit der Swissair durch ihren Auftrag über 25 Maschinen und einer Option über weitere 25 A310 den Auschschlag zur Produktion dieses Kurz- und Mittelstreckenflugzeugs.


[Bearbeiten] Die 90er Jahre

1990

Am 1. Juli 1990, dem Vorabend des Inkrafttretens der Wirtschafts- und Währungsunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, erklärt sich der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG bereit, 100 % der Anteile der Interflug zu übernehmen. Erstes Ergebnis ist der Charter-Einsatz von Interflug-Maschinen im Auftrag des Lufthansa-Konzerns. Die von beiden Fluggesellschaften angestrebte Fusion wird jedoch am 30. Juli 1990 durch das Bundeskartellamt abgelehnt. Die von Interflug 1989 fabrikneu erworbenen Airbus-Flugzeuge vom Typ A310 werden - statt an die Lufthansa - an die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) verkauft,- für 25 Prozent ihres Einkaufspreises.

Die Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 ermöglicht Lufthansa 45 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erstmals wieder Berlin anzufliegen:

1992 bis 1997

Die Tochtergesellschaft German Cargo wurde 1993 wieder in den Mutterkonzern integriert. Wie alle Fluggesellschaften in der EU, sieht auch Lufthansa sich mit dem verschärfenden Wettbewerb infolge der EG-Bestimmungen zur Luftverkehr-Deregulierung konfrontiert. Mit einem umfangreichen Sanierungsprogramm überwindet Lufthansa ihre größte wirtschaftliche Krise. Das bislang weitgehend im Besitz der Öffentlichen Hand befindliche Unternehmen wird in mehreren Schritten vollprivatisiert. Die Geschäftsbereiche Technik, Fracht und Informatik werden nunmehr als Tochtergesellschaften des Lufthansa-Konzerns mit eigener Kostenverantwortung betrieben.

Airbus A340 Star Alliance
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Airbus A340 Star Alliance

1997

Lufthansa, Air Canada, SAS, Thai Airways und United Airlines schließen als Gründer der Star Alliance das erste multilaterale Geschäftsbündnis im Weltluftverkehr, dem sich weitere Fluggesellschaften anschließen, um den neuen Herausforderungen von Deregulierung und Globalisierung gewachsen zu sein.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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