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Airbus A310

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Der Airbus A310 ist ein zweistrahliges Großraum-Verkehrsflugzeug des europäischen Herstellers Airbus. Es handelt sich um eine verkürzte und weiterentwickelte Variante der Airbus A300.

A310-200 der Hapag-Lloyd
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A310-200 der Hapag-Lloyd

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklung

Der Airbus A310 ist eine verkürzte Variante des Ur-Airbus A300, jedoch wurde das ganze Flugzeug überarbeitet. Die wichtigsten Neuerungen waren die neue Pilotenkanzel mit einem Glascockpit für nur noch zwei Piloten ohne Flugingenieur, und die verbesserten Tragflächen mit einem superkritischen Profil. Die sogenannten Wingtips (vgl. Winglets) verringern den Luftwiderstand und ermöglichen einen geringeren Treibstoffverbrauch. Der A310 war das erste Flugzeug mit einem Seitenleitwerk aus Kohlefaserverstärktem Kunststoff und somit das erste Flugzeug mit Verbundwerkstoffen in der Primärstruktur. Als Triebwerke standen ursprünglich das General Electric CF6 und das Pratt & Whitney JT9D zur Auswahl, später noch das Nachfolgemodell Pratt & Whitney PW4000. Erstmals wurden signifikant elektronische Steuerungen verwendet um das Gewicht von Seilzügen und Hydraulikleitungen einzusparen. 1982 fand der Erstflug eines Airbus A310-200 statt.

Während die A310-200 ein Kurz-und Mittelstreckenflugzeug ist, eignet sich die A310-300 mit Einbau eines Trimtanks in der Höhenflosse auch als zweimotoriges Langstreckenflugzeug gemäß ETOPS. Die geplante kleinere Version, der Airbus A310-100, wurde mangels Nachfrage verworfen. Neben der Passagierversion ist der Airbus A310 auch in einer Frachtversion verfügbar.

Viele der Neuerungen wie das Zweimanncockpit, die Winglets und der Trimtank kamen später in ähnlicher Ausführung auch beim Airbus A300-600 zum Einsatz. Diese Variante hat eine höhere Reichweite bzw. ein höheres Gesamtgewicht.

Es wurden bisher 260 Flugzeuge dieses Typs bestellt und 255 Stück ausgeliefert [1]. Die Produktion der A310 wird 2007 zusammen mit der A300-Baureihe eingestellt.

[Bearbeiten] Militärische Varianten

Mit Stand Juni 2005 sind vier A310-304 MRTT bei der Deutschen Luftwaffe und zwei A310-304 MRT sowie zwei A310-304 MRTT (beide Varianten dort unter der Bezeichnung CC-150 Polaris) bei der Royal Canadian Air Force im Einsatz.

[Bearbeiten] A310-304 MRT

A310-304 MRT der Luftwaffe
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A310-304 MRT der Luftwaffe

Um verschiedene Aufgaben mit nur einem Flugzeugtyp zu lösen, wurde für die deutsche Luftwaffe die A310-304 MRT entwickelt. MRT steht dabei für Multi Role Transporter. Die vier MRTs der Luftwaffe entstanden in den späten 1990er Jahren aus ehemaligen Lufthansa-A310 bei den EADS Elbe Flugzeugwerken in Dresden und bei der Lufthansa Technik in Hamburg. Die Maschinen tragen folgende Namen:

Augenfälligstes Merkmal ist das große Frachttor an der linken Vorderseite des Rumpfes. Nach einer Umbauzeit von jeweils etwa fünf Tagen kann dieses Modell entweder als Passagierflugzeug (214 Passagiere), als Transportflugzeug für Standardpaletten (und 57 Passagiere) sowie als Transportflugzeug für Verwundete, Unfallverletzte und Kranke verwendet werden. Die Reichweite mit Zusatztanks beträgt 10.000 km. Bis auf die kanadischen Luftstreitkräfte hat kein anderes Land ein vergleichbar vielseitiges Flugzeug, dessen Fähigkeiten durch den Umbau zum MRTT noch erweitert werden.

[Bearbeiten] A310-304 VIP/Pax

Die Flugbereitschaft BMVg betreibt noch weitere drei A310, davon zwei in VIP Ausstattung für Reisen der Regierungsmitglieder und eine als normale Passagiermaschine. Diese drei (Regierungs-) Airbusse stammen von der Interflug. Infolge der Zwangsliquidation der DDR-Fluggesellschaft wurden sie für nur 25 % des Neupreises „gekauft“. Gegenüber normalen Airbussen besitzen diese Flugzeuge, die für den Passagierluftverkehr der Interflug konzipiert wurden, eine deutlich vergrößerte Reichweite. Der erste Airbus, der überhaupt im Linienverkehr im Ostblock flog, (Interflug Kennung DDR-ABA später D-AOAA) ist jetzt die offizielle „Kanzlermaschine“ 10+21 (Konrad Adenauer), vergleichbar in der Bedeutung mit der Air Force One. Der zweite Airbus der Interflug (DDR-ABB später D-AOAB) 10+22 (Theodor Heuss) ist das auch als VIP-Flugzeug umgebaute Ersatzflugzeug. Die dritte Maschine der Interflug (DDR-ABC später D-AOAC) 10+23 (Kurt Schumacher) fliegt auch für die Flugbereitschaft BMVg, ohne allerdings zum VIP-Flugzeug umgebaut worden zu sein.

[Bearbeiten] A310-304 MRTT

Der Airbus A310-300 MRTT (Multi Role Transport Tanker) ist eine Weiterentwicklung der A310-304 MRT der damit zusätzlich als Tankflugzeug eingesetzt werden kann. Dafür erhalten die Maschinen an den Tragflächen zwei Luftbetankungs-Pods, aus denen ein Schlauch zum Empfängerflugzeug ausgerollt wird. Die A310-300 MRTT besitzt außerdem bis zu fünf zusätzliche Treibstofftanks mit maximal 36.000 Liter Fassungsvermögen. Die Deutsche Luftwaffe setzt in ihren A310 MRTT vier Zusatztanks mit einer Kapazität von jeweils 5700 Litern ein. Als Tanker verfügt dieses Flugzeug über eine maximale Treibstoffkapazität von 90.000 Liter.

Die ursprünglichen vier A310 MRTs der deutschen Luftwaffe sind auf diesen Standard umgerüstet worden; zusätzlich ließ die kanadische Luftwaffe zwei ihrer Maschinen (CC-150 004 und 005) umrüsten. Das erste Exemplar (10+27 August Euler) hatte seinen Roll-Out 2003 im EADS-Werk Dresden.

Innerhalb der Airbus-Familie wird auch der etwas größere A330 MRTT angeboten.

[Bearbeiten] A310-304 MRT/MRTT MedEvac

Seitliche Frachttür der A310-304 MRT MedEvac „August Euler“ der Luftwaffe auf der ILA 2002
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Seitliche Frachttür der A310-304 MRT MedEvac „August Euler“ der Luftwaffe auf der ILA 2002

Ein weiterer Abkömmling der MRT/MRTT ist der MedEvac (Medical Evacuation). Als eine von wenigen Nationen ist Deutschland in der Lage, mittels eines Palettensystems maximal zwei MRTT vom Fracht-/Passagiertransporter zum fliegenden Lazarett umzurüsten. Somit stehen zwei Flugzeug speziell für den Transport von Verletzen und Verwundeten, besonders für Schwer- und Schwerstverletzte zur Verfügung. Der einzelne MedEvac besitzt sechs Patiententransporteinheiten (PTE). Dies sind Betten, die ähnlich ausgestattet sind wie Intensivbetten in Krankenhäusern. In diesen PTEs können Soldaten und Zivilpersonen mit schwersten Verletzungen aus Krisengebieten zur Behandlung nach Deutschland ausgeflogen werden. Wird auf den Einbau der PTEs verzichtet, können bis 56 liegende Personen ausgeflogen werden.

Traurige Berühmtheit erlangte der MedEvac bei dem Abtransport der Terroropfer von Djerba, sowie auch, als am 7. Juni 2003 34 deutsche ISAF-Soldaten bei einem Bombenanschlag in Kabul teils tödlich verletzt wurden, und diese Opfer mit dem MedEvac abtransportiert wurden.

Dieses Flugzeug gehört zu den weltweit führenden MedEvac Systemen; nur wenige Nationen verfügen über derartige festinstallierte bzw. flexible Krankentransportsysteme.

[Bearbeiten] Un-/Zwischenfälle

  • Am 2. Oktober 1987 stürzte ein Airbus A310-300 der Thai Airways 40 km nördlich von Kathmandu (Nepal) ab. Keiner der 113 Menschen an Bord überlebte das Unglück.
  • Beim dritten Landeversuch stürzte am 11. Dezember 1998 ein Airbus A310 der Thai Airways in Surat Thani, Thailand während eines Tropensturms ab. 101 von 106 Personen an Bord starben.
  • Ein Airbus A310-300 der Kenya Airways stürzte am 30. Januar 2000 kurz nach dem Start in Abidjan an der Elfenbeinküste ins Meer. Von den 179 Insassen kamen 169 ums Leben.
  • Nach dem Start auf Kreta am 12. Juli 2000 konnte an einem Airbus A310 der Hapag Lloyd das Fahrwerk nicht eingefahren werden. Die Besatzung entschloss sich trotz des erhöhten Luftwiderstandes zum Weiterflug nach Hannover. Nach etwa 95 Minuten fielen beide Triebwerke wegen Treibstoffmangels aus. Nur mit viel Glück gelang eine Gleitfluglandung in Wien, bei der das Flugzeug stark beschädigt wurde. 26 von 142 Insassen wurden verletzt. Später folgte eine Anzeige gegen den Flugkapitän.
  • Bei der Landung eines Fluges der S7 Airlines von Moskau nach Irkutsk am 9. Juli 2006 prallte eine A310 gegen ein Gebäude und ging in Flammen auf, wobei 122 der insgesamt 200 Passagiere ums Leben kamen. Der Flugschreiber wurde gefunden, die Absturzursache steht jedoch noch nicht fest.[2] Nach anderen Quellen (siehe: S7 Airlines) waren 195 Passagiere sowie 8 Mann Besatzung an Bord, von denen 124 ums Leben kamen.

[Bearbeiten] Technische Daten

Kenngröße A310-200 A310-300
Länge 46,66 m
Spannweite 43,90 m
Höhe 15,80 m
Rumpfdurchmesser 5,64 m
Kabinenbreite 5,28 m
Reichweite 6.800  km 9.580  km
max. Geschwindigkeit 897 km/h
Max. Flughöhe 12.500 m
Max. Startgewicht 157.000 kg 157.000 kg
Max. Landegewicht ? 124.000 kg
typische Sitzanzahl 220
Triebwerke 2 Pratt & Whitney JT9D-7R4D1s mit je 213.5 k
oder General Electric CF6-80A3 mit je 222.4 kN
2 General Electric CF6-80C2A2
oder Pratt & Whitney PW4000 à 238-262.4 kN

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Airbus A310 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
Commons: Airbus A310 MRT – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. Orders & Deliveries auf der Airbus-Website: http://www.airbus.com/en/corporate/orders_and_deliveries/, 30. April 2006
  2. Bericht über einen Unfall des A310 mit 150 Toten


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