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George Washington

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Dieser Artikel befasst sich mit dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Für den Flugzeugträger gleichen Namens siehe USS George Washington (CVN-73).

George Washington [ˈwɒʃɪŋtən] (* 22. Februar 1732 auf dem Gutshof Wakefield (auch „Pope’s Plantation“ genannt) im Westmoreland County in Virginia; † 14. Dezember 1799 auf seinem Gut Mount Vernon in Virginia) war Politiker, Oberbefehlshaber der Continental Army im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 bis 1783) und erster Präsident der Vereinigten Staaten (1789 bis 1797). Er war parteilos.

George Washington
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George Washington

Er spielte eine wichtige Rolle beim Kampf um die amerikanische Unabhängigkeit und gilt deshalb als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. In seiner bedachtsamen Art formte er bewusst das Präsidentenamt aus und verzichtete nach acht Jahren freiwillig auf seine Macht. Mit der Machtübergabe an die bisherige Opposition setzte er dadurch einen wichtigen Präzedenzfall in der Entwicklung der republikanischen Demokratie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Ausbildung und Jugend

Von George Washington gefertigte Karte eines Grundstücks am Ohio River, 1754
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Von George Washington gefertigte Karte eines Grundstücks am Ohio River, 1754

Schon durch seine Herkunft war Washington Teil der ökonomischen und kulturellen Elite der Sklaven haltenden Plantagenbesitzer des Staates Virginia. Seine Eltern Augustine Washington (1693 bis 1743) und Mary Ball (1708 bis 1789) waren beide englischer Abstammung. Bereits mit elf Jahren verlor George seinen Vater und unterstand nun der Vormundschaft seines älteren Halbbruders Lawrence.

Bis zu seinem 15. Lebensjahr besuchte Washington die Schule in Williamsburg, wo er zwar nur eine einfache Schulbildung genoss, sich aber verstärkt mit der Mathematik beschäftigte. Ab 1749 war er zunächst als Geometer u.a. im Tal des Shenandoah tätig. Gerade diese Tätigkeit öffnete ihm die Augen für den Wert von Landbesitz, den er eigenen Worten zufolge als das Wichtigste im Leben eines Mannes betrachtete. Außerdem gelang es ihm sich bei dieser Tätigkeit wichtige Grundkenntnisse in der Menschenführung und Organisation anzueignen. Auch später ließ es sich Washington nicht nehmen, die ihn selbst interessierenden Grundstücke oder diejenigen, die sich bereits in seinem Besitz befanden, selbst zu kartographieren.

Dennoch betonten sowohl seine Zeitgenossen als auch seine späteren Kritiker, dass Washingtons Bildung zunächst einen rudimentären Charakter gehabt habe, der kaum über die einer Grundschule hinausgegangen wäre. So meinte der spätere Präsident John Adams: „Es ist gewiss, dass Washington kein Gelehrter war, dass er für seinen Rang und Namen zu ungebildet, zu wenig belesen und zu unwissend war. Diese Debatte ist gleichwohl vorbei.“

Sally Fairfax
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Sally Fairfax

Mit 16 Jahren lernte George Washington im Haus seines Nachbarn jene Person kennen, die seine Allgemeinbildung verbessern sollte und zu der er mehr als nur freundschaftliche Gefühle entwickeln sollte: Sarah Cary Fairfax, die von vielen einfach Sally Fairfax genannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war er „ein bescheidener, bisweilen schüchterner junger Mann, dem der nachbarschaftliche Besitz namens Belvoir Ehrfurcht einflößte.“

Dieses zweistöckige Backsteingebäude gehörte William Fairfax, einem kultivierten und vermögenden Edelmann, der auch über große Besitzungen in der englischen Heimat verfügte und seinen Haushalt so luxuriös eingerichtet hatte, dass Mount Vernon damit verglichen ziemlich altmodisch und bescheiden aussah. Allein die Mahagonimöbel im Esszimmer kosteten mehr als die gesamte Einrichtung der Familie Washingtons.

Als Lawrence Washington die Tochter von Fairfax, Anne, heiratete, gehörte auch George plötzlich zur Familie. Nach dem frühen Tod seines Halbbruders 1752 an Tuberkulose übernahm George Washington den schon ausgedehnten Familienbesitz, 2126 Acres (8.6 km²) von Mount Vernon am Potomac River.

Dennoch wurde George von der Familie Fairfax weiterhin als Familienmitglied behandelt. Er freundete sich mit William George Fairfax an, der mit seiner jungen Frau Sally in Belvoir wohnte. Sally war 19 Jahre alt, „schön, gebildet und wohlerzogen.“ Einer von Sallys Nachkommen beurteilte Georges Gefühle zu ihr als „Liebe auf den ersten Blick“. Lange Zeit war es eher eine platonische Liebe, die sich zunächst auf die informelle Ausbildung Georges beschränkte: ideologische Theorien, Theaterstücke und Bücher las man in Belvoir unter der Leitung des älteren Fairfax und Sallys. Ganz besonders habe man George für die Literatur römischer Philosophen interessieren können. „Der Unterricht in Belvoir vermittelte George die Erkenntnis, die größte menschliche Leistung darin zu sehen, durch ehrenvolle Handlungen den Respekt der eigenen Landsleute zu gewinnen.“

[Bearbeiten] Der Krieg mit Frankreich und die „Indianerkriege“

George Washington, von John Trumbull, 1780
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George Washington, von John Trumbull, 1780

Washington bediente sich der seinerzeit beliebten Kunst des Antichambrierens, die man heute persönliche Netzwerke nennt, um vom Gouverneur von Virginia Anfang Sommer 1754 das Kommando über die Miliz anvertraut zu bekommen. Diese sollte in den westlichen Territorien, um das sich Frankreich und England seit etlichen Jahren stritten, nach Vorposten und Spähtrupps des Rivalen suchen. In dieser Phase baute er eine Reihe von Forts an der westlichen Grenze von Virginia und leitete die Verhandlungen mit den Franzosen, die ins Ohiotal vorgedrungen waren. Aus diesen Spannungen resultierte der Franzosen- und Indianerkrieg (1754 bis 1763) gegen Frankreich und die mit diesem verbündeten Indianerstämme (engl. „French and Indian War“ - in Europa: Siebenjähriger Krieg). Nach wochenlangen Märschen durch scheinbar menschenleere Wildnis stieß der heterogene Trupp am Ende doch auf eine französische Einheit in der Nähe des heutigen Pittsburgh, die man im anschließenden Scharmützel besiegen konnte. Später wurde er dann von überlegenen gegnerischen Streitkräften in „Fort Necessity“ eingeschlossen und zur Kapitulation gegen freien Abzug gezwungen.

In einem Brief an Sally Fairfax ließ sich George Washington jedoch zu folgender Prahlerei hinreißen: „Ich kann Dir versichern, ich hörte die Kugeln pfeifen und glaub' mir, es ist etwas Verführerisches in diesem Geräusch.“[1] Durch eine Indiskretion gelangte dieser Ausspruch an die Öffentlichkeit, wo er bald zu einem beliebten Zitat wurde. Selbst der englische König Georg II. erfuhr von dieser verbalen Entgleisung des jungen Mannes und meinte dazu, dass Washington wohl noch nicht allzu viele Gewehrkugeln gehört habe, wenn er diesem Geräusch eine derartige Emotion abgewinnen könne.

Entsprechend der Terminologie seiner Epoche ging es für Washington in der Frage der Indianer zu diesem Zeitpunkt um die vollständige Vernichtung der indianischen Basis: „Unmittelbare Ziele sind die völlige Zerstörung und Verwüstung ihrer Siedlungen. Besonders wichtig wird es sein, ihre Feldfrüchte in der Erde zu vernichten und die Felder unbestellbar zu machen.“ Jene Äußerung stand in großem Widerspruch zu jener idealisierenden Haltung, die dem Virginier selbst Jahrzehnte nach seinem Tod als Inbegriff des „Großen Weißen Vaters“ von manchen indianischen Delegationen entgegengebracht wurde.

Im folgenden Jahr begleitete er als Oberstleutnant die Braddock-Expedition der britischen Armee. Während der Schlacht am Monongahela wurden drei Pferde unter ihm erschossen. Dabei zeigte er äußerste Besonnenheit, als er während des Debakels den Rückzug organisierte. Im Anschluss organisierte Washington als Oberst das erste reguläre Regiment Virginias, welches am Krieg teilnahm, und bekam auch offiziell den Oberbefehl über alle Truppen des Staates. Es gelang ihm erfolgreich, die Grenze Virginias gegen die französischen Truppen zu verteidigen, wobei sich der eigentliche Krieg in den Nachbarprovinzen abspielte. 1758 spielte er eine entscheidende Rolle bei der Einnahme des strategisch wichtigen französischen Forts Duquesne (heute Pittsburgh). 1759 verließ Washington dieses Regiment, um einen Sitz im Abgeordnetenhaus Virginias einzunehmen.

Selbst während des Krieges hatte George das Verhältnis zu Sally Fairfax fortgesetzt. Die meisten Briefe Sallys vernichtete Washington später aus Angst vor möglichen Indiskretionen. Fast vollständig erhalten sind lediglich seine Briefe aus diesem Briefwechsel, die sich im Nachlass Sallys befanden. Die Korrespondenz erstreckt sich von jenem Tag, an dem er ihr kurz vor der Hochzeit mit seiner späteren Frau Martha schrieb, bis zum letzten Brief, 25 Jahre nach ihrer letzten Begegnung.

Von Sally existiert nur ein Postskriptum innerhalb eines Briefes ihres Schwiegervaters:

„Sehr geehrter Herr: Nachdem ich dem Himmel für Ihre gesunde Rückkehr gedankt habe, muss ich sie großer Unfreundlichkeit bezichtigen, da Sie uns des Vergnügens, sie an diesem Abend bei uns zu sehen, beraubten. Ich versichere Ihnen, wir zügeln unsere Neugier, aber nur der Gedanke unsere Gesellschaft könnte unangenehm sein, hält uns von dem Versuch ab, unsere Beine heute Nacht nicht nach Mount Vernon zu tragen, aber wenn Sie nicht morgen Vormittag sehr früh zu uns kommen, werden wir in Mount Vernon sein.“ Offenbar war sie ungehalten darüber, dass George sie nicht sogleich besucht hatte.[2]

Als Sallys Schwiegervater starb und ihr Mann nach England reiste, um sich um seine dortigen Besitzungen zu kümmern, nutzte Washington seine Chance nicht.

„In seinem Liebeskummer war er überzeugt, er müsse genauso jung sterben wie sein Bruder Lawrence. Nachdem ihm ein Arzt aus Williamsburg versichert hatte, dass er nicht im Sterben läge, beschloss er im März 1758, sich seine Gedanken an Sally aus dem Kopf zu schlagen und nach einer geeigneten Ehefrau Ausschau zu halten.“

[Bearbeiten] Zwischen den Kriegen

Martha Dandrige Custis
Martha Dandrige Custis

Somit entschloss sich George zur Vernunft- bzw. Geldheirat: Nach zwei ungeschickten und erfolglosen Brautwerbungen machte er schließlich Martha Dandridge Custis einen Heiratsantrag, einer freundlichen, wenn auch wenig anziehenden 26-jährigen Witwe des Pflanzers Daniel Parke Custis, die dank ihres Erbes eine der reichsten Frauen Virginias war. In US-Dollar, der damals noch nicht existierte, und dessen Wert im Lauf der Geschichte schwankte, wurde der Wert des Erbes später auf rund $100.000 geschätzt. Ausgerechnet Sally überwachte die Renovierungsarbeiten, die Washington in Mount Vernon in Auftrag gegeben hatte, damit das Haus zum Empfang gerüstet war. Dennoch fanden weitere Treffen mit Sally statt und auch die Korrespondenz aus Fort Cumberland legte ein deutliches Zeugnis darüber ab, dass Washington sich seiner Sache nicht sicher war:

„Verehrte Madame,
Gestatten Sie mir bitte anzumerken, dass ich Ihre nunmehr völlig in Widerspruch zu unserer bisherigen Beziehung stehende Einstellung keineswegs als Ehre empfinden kann, sondern dass sie vielmehr die Angst in mir davor bestärkt, unweigerlich der künftige Gatte von Frau Custis zu sein. - Wenn - ich muss es nicht erwähnen - erraten Sie es selbst. Sollte nicht meine eigene Ehre und das Wohlergehen des Landes jede Aufregung wert sein? Es ist wahr, ich selbst bekunde, der Liebe geweiht zu sein. (…) Ich empfinde die zwingende Kraft ihrer liebreizenden Schönheit in meiner Erinnerung in Tausend zärtlichen Passagen, so dass ich wünschte, ich könnte sie auslöschen (…). Sie haben mich, (…), gedrängt, oder vielmehr ich selbst habe mich gedrängt zum redlichen Bekenntnis einer schlichten Wahrheit - missverstehen Sie meine Absicht nicht - es ist offensichtlich - zweifeln sie nicht und geben Sie nichts preis - die Welt hat kein Recht, den Gegenstand meiner Liebe zu kennen, - erklärt nur für Sie, auf die es ankommt - da ich es doch verheimlichen will - Eines möchte ich vor allen Dingen dieser Welt gerne wissen, und nur eine bestimmte Person kann dies erklären oder meine Absicht erraten. Aber Adieu, bis zu glücklicheren Zeiten, wenn ich sie denn je erleben sollte. …“ (12. September 1758)

George Washington vernichtete die Antwort, die 13 Tage später eintraf. Er war wohl enttäuscht und sprach in einem weiteren Brief davon, dass beide die Absichten des anderen missverstehen würden.

Nach der Trauung am 6. Januar 1759 verlegte das neuvermählte Paar seinen Wohnsitz auf die Plantage in Mount Vernon, wo Washington das Leben eines vermögenden Plantagenbesitzers aufnahm. Aus der Ehe mit Martha gingen keine Kinder hervor. George Washington adoptierte jedoch die beiden Kinder seiner Frau aus erster Ehe, John und Martha. Trotz inniger Gefühle zu Sally schuf er seiner Frau und den Stiefkindern ein glückliches Zuhause. „Washington verfügte über eine ungeheure Selbstbeherrschung, gemäß seinem Grundsatz, eher nach ‚Vernunft als nach Leidenschaft zu streben‘ …“, da er die Ruhe der Ehe mehr schätzte als die Aufregung.

Im Laufe der fünfziger Jahre des 18. Jahrhunderts sollte er durch Erbschaft, die oben erwähnte Heirat und Landspekulationen zu einem der reichsten Männer von Virginia werden.

Neben der bereits erwähnten Deputiertentätigkeit war er seit 1752 auch Friedensrichter in Fredericksburg, wo seine Familie bereits seit 1738 im direkten Umfeld der Stadt die Ferry-Farm erworben hatte und auch seine Mutter Mary ihre letzten Lebensjahre verbringen sollte.

1773 sah Washington Sally zum letzten Mal, als sie und ihr Ehemann nach England abreisten. Es sollte kein Abschied für immer sein, aber sowohl die Verpflichtungen der Familie Fairfax als auch die politischen Wirren der folgenden Jahre erlaubten ihnen keine Rückkehr. Fairfax vertraute die Verantwortung für Belvoir ausgerechnet George Washington an. Entsprechend der Vereinbarung ließ Washington, bevor er zur Teilnahme am ersten Kontinentalkongress nach Philadelphia abreiste, die Einrichtung versteigern. Dabei ersteigerte ausgerechnet er für 169 Pfund bezeichnende und pikante Gegenstände: Die Polster und Kissen aus Sallys Schlafzimmer.

1774 zog er als Delegierter Virginias in den Kontinentalkongress ein.

[Bearbeiten] Der Unabhängigkeitskrieg

Auf Vorschlag der Delegation aus Neuengland nominierte Thomas Johnson, Gouverneur von Maryland, am 15. Juni 1775 George Washington als Mitglied des Kongresses aus Virginia für die wichtige Funktion des Kommandeurs der Kontinental-Armee („Continental Army“) im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, woraufhin dieser einstimmig gewählt wurde. Als am nächsten Morgen der Präsident des Kontinentalkongresses John Hancock Washington dieses Amt offiziell anbot, erhob dieser sich von seinem Platz und nahm die Funktion offiziell an.

In seiner Rede zu dieser Gelegenheit sagte er, nachdem er seine Zweifel darüber ausgedrückt hatte, dass er in der Lage wäre, seine Pflichten zu aller Zufriedenheit zu erfüllen:

„Zur Bezahlung, mein Herr, möchte ich dem Kongress versichern, dass, da keine finanziellen Erwägungen mich bewogen haben können, dieses schwierige Amt auf Kosten meines häuslichen Friedens und Glücks zu übernehmen, wünsche ich auch nicht, davon irgendwie zu profitieren. Ich werde eine exakte Aufstellung meiner Ausgaben führen. Diese, daran habe ich keinen Zweifel, werden mir ersetzt werden, und das ist alles, worum ich bitte.“

Ohne seine Familie in Virginia wiederzusehen, brach Washington in den Norden auf und teilte seiner Frau Margaret seine durchaus selbstzweiflerischen Bedenken mit:

„Du darfst mir glauben, meine liebe Patsy, (…) dass ich diesen Auftrag nicht gesucht, sondern alles in meiner Macht Stehende getan habe, um ihm zu entgehen; nicht nur aus mangelnder Bereitschaft, Dich und die Familie zu verlassen, sondern auch aus dem Bewusstsein heraus, dass dies die Aufgabe ist, die meine Fähigkeiten übersteigt, und weil ich wusste, dass ich in einem Monat mit Dir daheim mehr wahres Glück finde, als ich draußen in der Welt auch nur im Entferntesten hoffen kann, und wenn ich siebenmal sieben Jahre bliebe. Da es aber eine Art Schicksal ist, das mir diesen Dienst in den Weg gelegt hat, hoffe ich, dass seine Erfüllung durch mich zu einem guten Zweck gereichen wird. (…) Es war ganz unmöglich, die Aufgabe abzulehnen, ohne mich Vorwürfen auszusetzen, die mir zur Unehre gereicht und meine Freunde verletzt hätten.“ [3]

Washington war als Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee nicht der geniale Stratege, der Schlachten nach sorgfältigen Plänen gewann, sondern der sorgfältige Organisator der amerikanischen Streitkräfte. Er war sich vollkommen seiner vergleichsweise bescheidenen Mittel bewusst. Den regelrecht knauserigen Kongress musste er daher regelmäßig in ausführlichen und genau belegten Berichten um die personelle und finanzielle Aufstockung seiner Armee angehen. Dabei schien er sich um jedes noch so kleine Detail zu kümmern, um zumindest die Ausstattung der Truppe mit Bekleidung, Verpflegung, Brennmaterial, Unterkünften und Munition garantieren zu können.

Die Überquerung des Delaware, von Emanuel Leutze, 1851 (ehem. Kunsthalle Bremen)
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Die Überquerung des Delaware, von Emanuel Leutze, 1851 (ehem. Kunsthalle Bremen)
Washington und der Marquis de La Fayette bei Valley Forge, von John Ward Dunsmore
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Washington und der Marquis de La Fayette bei Valley Forge, von John Ward Dunsmore

Bei der Auswahl seiner Befehlshaber und Stabsoffiziere legte er besonderen Wert auf eben diese Organisationsfähigkeiten, scheute sich jedoch nicht in derartigen Fragen an Männer wie Friedrich Wilhelm von Steuben, Richard Gridley, Horatio Gates oder Artemas Ward zu delegieren und förderte jene jungen Offiziere wie Henry Dearborn, Henry Lee oder Anthony Wayne, die er für kurzfristige taktische Operationen benötigte. Zahlenmäßig stets unterlegen, ließ er die Armee nur dann ins Feld führen, wenn die offene Feldschlacht unvermeidlich bzw. von den Voraussetzungen günstig für die amerikanischen Truppen war. In stetigen Guerilla-ähnlichen Raids gegen die britischen Nachschublinien schafften seine Truppen somit die ersten Voraussetzungen für den eigenen Erfolg.

Nachdem Washington erfolgreich die Briten aus Boston vertrieben hatte, verlor er die Schlacht von Long Island 1776 und zog sich nach Valley Forge, außerhalb des britischen Einflussbereiches, zurück, damit sich die amerikanischen Truppen erholen konnten.

Am 26. Dezember 1776 ließ Washington die Truppen den Delaware River überqueren, um die hessischen Truppen der Briten in Trenton, New Jersey, anzugreifen. Dieser erfolgreiche Angriff baute die Moral der unabhängigkeitswilligen Kolonialisten wieder auf.

Washington befehligte im Verlauf der Revolution weiterhin eine Armee, um britische Kräfte im Zentrum des Landes zu binden, während General Gates und der Milizenführer Benedict Arnold die Schlacht von Saratoga 1777 gewannen. Dieser Sieg führte indirekt zur französischen Anerkennung der Vereinigten Staaten.

1781 konnte Washington zusammen mit französischen Truppen unter dem Marquis de La Fayette den britischen Oberbefehlshaber, General Charles Cornwallis, entscheidend in der Schlacht von Yorktown schlagen. Diese Kapitulation der Briten war das eigentliche Ende der englischen Versuche, die Revolution zu unterdrücken.

Im Vertrag von Paris (1783) erkannte das englische Königreich die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten an. Kurz vor seinem Abschied als Oberbefehlshaber rief Washington die Bundesstaaten auf, eine starke Zentralregierung zu bilden. Wie sehr er den Rückzug ins Privatleben vorzog, lässt sich daran ersehen, dass er ihn in einem Brief als „Rückkehr zu sich selbst“ bezeichnete.

[Bearbeiten] Der Verfassungskonvent

Alexander Hamilton: Notiz für eine Rede zum Verfassungskonvent
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Alexander Hamilton: Notiz für eine Rede zum Verfassungskonvent

Es sollte immerhin noch vier Jahre dauern, bis die anerkannten Führer der Amerikanischen Revolution an die Überarbeitung der ineffektiven ersten Verfassung der USA, der Konföderationsartikel von 1777 beziehungsweise an die Verabschiedung einer neuen Verfassung herangingen.

Der Verfassungskonvent tagte in Philadelphia vom Mai bis zum September 1787. George Washington nahm wie 54 andere Delegierte der Staaten teil und saß der Versammlung schon bald als einstimmig gewählter Präsident vor. Obwohl er stets bedacht war, über den Parteimeinungen zu „schweben“, sprach er sich ausdrücklich für eine starke Exekutivgewalt aus.

Bei den Verfassungsdiskussionen und Ratifizierungsdebatten kristallisierten sich erstmals klare politische Parteimeinungen heraus, die frühe Kennzeichen eines Zweiparteiensystems beinhalteten.

In den Beratungen behielten die Vertreter Virginias die Initiative, indem sie alsbald einen Verfassungsentwurf zur Diskussion stellten, der über einfache Zusätze zu den Konföderationsartikeln weit hinausging. Anstelle der dort favorisierten Ausschüsse sollte eine Bundesregierung stehen, deren Gewalten ähnlich denen der Bundesstaaten in Legislative, Exekutive und Judikative dreigeteilt war. Zudem sollte die Legislative aus zwei Kammern bestehen. Die Bedenken der Delegierten New Jerseys wurden von der Mehrheit beiseite geschoben. Allerdings kollidierten bei der Frage der Sitzverteilung der zukünftigen Repräsentantenversammlung erwartungsgemäß die Interessen der kleinen und großen Staaten. Erstere wollten nach dem Prinzip „ein Staat - eine Stimme“ verfahren, während letztere das Bevölkerungsgewicht berücksichtigt sehen wollten. Da New York mit den kleineren Bundesstaaten stimmte, einigte man sich auf den Kompromiss, dass eine direkte Wahl des Repräsentantenhauses nach Einwohnerzahl möglich wurde, und die großen Staaten der Wahl der Senatoren durch die Einzelstaatslegislativen zustimmten.

In dem so genannten „Großen Kompromiss“ (16. Juli 1787) trafen die Delegierten vier grundlegende Entscheidungen:

  1. ein Abgeordneter vertritt 40.000 Einwohner (vor Abschluss der Beratungen in 30.000 modifiziert)
  2. jeder Staat stellt zwei Senatoren (die bis 1913 von den Bundesstaatslegislativen gewählt werden konnten)
  3. im Senat stimmen Individuen und nicht Delegationen der Bundesstaaten ab.
  4. nur das Repräsentantenhaus kann Haushaltsgesetzentwürfe einbringen. Der Senat kann sie verwerfen oder billigen, aber nicht modifizieren.

Ein weiterer wichtiger Kompromiss betraf die Sklavenfrage. Denn die Männer, die ab 1776 unablässig am Grundsatz der gleichgeborenen Gesellschaft festhielten, waren meist Sklavenhalter: 1787 besaß George Mason 118 Farbige, Thomas Jefferson 149 und George Washington sogar 390 Sklaven.

Berechtigterweise fragten die Vertreter der Nordstaaten, warum die Sklaven im Süden gleichzeitig als Besitz betrachtet und bei der Berechnung der Abgeordnetensitze als Menschen mitgezählt werden sollten. Nach einer erbittert geführten Debatte, in deren Verlauf die Südstaaten mit Sezession drohten, gab der Norden nach. Demnach sollten fünf Sklaven bei der Berechnung der Sitzverteilung so viel gelten wie drei freie Bürger. In einer weiteren sehr ambivalenten Verfügung, in der das Wort „Sklave“ tunlichst vermieden wurde, regelte die Verfassung außerdem den Sklavenimport bis 1808. Die bestehende Realität wurde somit in der beschriebenen Weisung des Verfassungstextes „aufgefangen“:

„Die Abgeordnetenmandate und die direkten Steuern werden auf die einzelnen Staaten, die diesem Bund angeschlossen sind, im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl verteilt; diese wird ermittelt, indem zur Gesamtzahl der freien Personen, einschließlich der in einem befristeten Dienstverhältnis stehenden, jedoch ausschließlich der nicht besteuerten Indianer, drei Fünftel der Gesamtzahl aller übrigen Personen hinzugezählt werden.“ [4]
Washingtons Bildnis auf der 1-Dollar-Note
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Washingtons Bildnis auf der 1-Dollar-Note

Dieser „Geburtsfehler“ der amerikanischen Verfassung sicherte zwar die wirtschaftlichen Grundlagen und politischen Ansprüche der Südstaaten, legt aber auch gleichsam einen der Keime für den späteren Bürgerkrieg. Dessen ungeachtet profitierte auch Washington von dieser Regelung.

Bei der Konstruktion des Präsidentenamtes kollidierten im Verfassungskonvent die Befürworter einer schwachen und starken Exekutive. So forderten letztere, dass der Präsident möglichst unabhängig sein müsse, um das Konzept der Gewaltenteilung verwirklichen und ein Gegengewicht zur Legislative bilden zu können. Als abschreckendes Beispiel beschwor man dafür die Entwicklung in den Einzelstaaten hervor, wo eine allmächtige Legislative die Ängste der wohlhabenden Eliten vor den „Demokraten“ schürte.

Somit war das Wahlmännerkollegium ein Kompromiss, da es jedem Bundesstaat überlassen blieb, es nach allgemeiner Wahl oder von der Legislative bestimmen zu lassen. Indem der Verfassungskonvent die Wahl des Präsidenten durch Senat und Repräsentantenhaus verwarf, verabschiedete man sich auch von der Entwicklung eines parlamentarischen Regierungssystem und wendete sich endgültig dem präsidentiellen Modell zu.

Das Präsidentenamt erhielt im Vergleich stärkere Vollmachten als die jeweiligen Gouverneure der Einzelstaaten: Dank eines aufschiebenden Vetos wirkt er bei der Gesetzgebung mit, die Nominierung der Richter des Obersten Gerichts bringt ihm entscheidenden Einfluss auf die Judikative und als Oberbefehlshaber von Heer und Marine, als Distributor dotierter Verwaltungsstellen sowie als „Exekutor“ von Außen- und Innenpolitik hat er die politische Initiative an den maßgeblichen Stellen unter Kontrolle. Die zum damaligen Zeitpunkt postulierte lebenslängliche Amtszeit („during good behavior“) erinnert stark an einen Monarchen.

[Bearbeiten] Die Wahl zum Präsidenten und die Vereidigung

Vereidigung Washingtons auf dem Balkon der Federal Hall
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Vereidigung Washingtons auf dem Balkon der Federal Hall

Nach der Ratifikation der Verfassung durch neun der dreizehn Einzelstaaten gab das Wahlmännerkollegium, das die Wahl des Präsidenten vorzunehmen hatte, am 4. Februar 1789 die einhellige Wahl George Washingtons zum Präsidenten bekannt. Dabei sollte er der einzige Präsident bleiben, der einstimmig vom Wahlkollegium gewählt wurde. Bei seiner Bestätigung 1792 zählte man lediglich drei Enthaltungen, aber keine Gegenstimmen. Ausschlaggebend für seine Wahl war neben seinen politischen und militärischen Verdiensten seine auf Ausgleich zwischen den Parteien bedachte Haltung.

Nach der Wahlprüfung durch den Senat und der Annahme durch ihn selbst reiste Washington in acht Tagen nach New York, wo die Amtseinführung in der Federal Hall geplant war.

Washingtons Tagebuchnotiz anlässlich seiner Abreise illustriert trefflich seine Haltung zu seiner neuen Position: „Um zehn Uhr sagte ich Mount Vernon, dem Privatleben und dem häuslichen Glück Lebewohl und machte mich mit den ängstlichen und schmerzlichsten Gefühlen auf den Weg nach New York.“[5]

Am 30. April 1789 vereidigte man George Washington in einer feierlichen Zeremonie auf dem Balkon der Federal Hall von New York als ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, wobei die lokale Presse betonte, dass man besonders stolz darauf sei, dass der Präsident bei der Amtseinführung ausschließlich in der Heimat gefertigte Kleidung getragen habe, die dennoch jedem Vergleich mit der europäischen Mode standgehalten hätte.

[Bearbeiten] Die Amtsführung

George Washington, Lansdowne Portrait von Gilbert Stuart, 1796
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George Washington, Lansdowne Portrait von Gilbert Stuart, 1796
Kabinett
Auszeichnung Name Amtszeit
Präsident George Washington 1789–1797
Vizepräsident John Adams 1789–1797
Außenministerium Thomas Jefferson 1789–1793
Edmund Randolph 1794–1795
Timothy Pickering 1795–1797
Finanzministerium Alexander Hamilton 1789–1795
Oliver Wolcott, Jr. 1795–1797
Kriegsministerium Henry Knox 1789–1794
Timothy Pickering 1795–1796
James McHenry 1796–1797
Justizministerium Edmund Randolph 1789–1793
William Bradford 1794–1795
Charles Lee 1795–1797
Postmeister Samuel Osgood 1789–1791
Timothy Pickering 1791–1795
Joseph Habersham 1795–1797


In seiner bedachtsamen Art war es Washington klar, dass er mit jedem Schritt politisches Neuland betreten würde. Jede eingeschlagene Richtung würde einen Präzedenzfall bedeuten. Somit war seine Amtszeit sowohl für den Stil als auch für die Amtsführung aller weiteren Präsidenten prägend.

Seine Wahl zum Präsidenten war zunächst eine Enttäuschung für seine Frau, Martha Washington, der ersten „First Lady“, die eigentlich nach dem Krieg das ruhige Privatleben fortsetzen wollte. Doch schnell akzeptierte sie ihre Rolle als Gastgeberin, öffnete ihre „gute Stube“ und organisierte wöchentliche Dinner-Partys für etliche Würdenträger, die am Tisch des Präsidenten Platz nahmen.

Washington hielt das erste Kabinettstreffen eines amerikanischen Präsidenten am 25. Februar 1793 ab. Der Präsident leitete ein Regierungskabinett, das sich um innenpolitischen Ausgleich bemühte, da in ihm die großen Parteien der „Federalists“ und der „Democratic-Republicans“ zu gleichen Teilen vertreten waren. Diese Politik begleitete er durch einen Kurs der inneren Absicherung im verwaltungs- und finanzpolitischen Bereich, wobei seine Grunderwerbspolitik deutlich die wirtschaftliche Elite bevorzugte und absicherte. Dies war aufgrund seiner Herkunft nicht verwunderlich.

In der Außenpolitik trug der Neutralitätskurs auch zur Stärkung und Anerkennung des jungen amerikanischen Bundesstaates bei. Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution von 1789 kritisierte man jedoch Washington für seine passive Haltung während der französisch-britischen Auseinandersetzung. Das provokative Verhalten des französischen Botschafters Edmond-Charles Genêt, das darauf abzielte, die USA in den Krieg hineinzuziehen, führte 1793 zu einem offenen Konflikt mit diesem, der so genannten „Citizen Genêt-Affäre“. In dieser setzte Washington die Neutralität der USA gegen eine starke profranzösische Strömung in der amerikanischen Öffentlichkeit durch. Genêt hatte Amerikaner als Freibeuter zu Angriffen gegen britische Handelsschiffe angeworben und eine Freiwilligenarmee für einen Angriff auf das damals noch Spanien gehörende Florida aufgestellt.

Dennoch bestätigte man Washington bei den Präsidentschaftswahlen von 1792 für eine weitere Legislaturperiode von vier Jahren in seinem Amt.

1791 führte die Bundesregierung eine Verbrauchssteuer auf Whiskey ein. Diese Steuer war im amerikanischen Grenzgebiet sehr unpopulär, so dass im Juli 1794 im Allegheny County, Pennsylvania, ein Bundesmarschall durch den Pöbel angegriffen und das Haus eines regionalen Steuerbeamten niedergebrannt wurde.

Am 7. August 1794 setzte Washington Soldaten mehrerer Bundesstaaten in Bewegung, um mit ca. 13.000 Mann die Unruhen, die als „Whiskey-Rebellion“ in die Geschichte eingehen sollten, zu unterdrücken. Weitere Probleme entstanden für den Präsidenten, als er die Annahme des im Land sehr unpopulären Jay-Vertrags durchsetzte, mit dem ein drohender Krieg mit Großbritannien vermieden wurde. Erstmals wurde er daraufhin öffentlich angegriffen und kritisiert; es kam zu zahlreichen Protestkundgebungen und teilweise zu gewalttätigen Übergriffen, weil man weithin der Meinung war, dass man den Briten mit dem Vertrag zu weit entgegenkäme.

Nach dem Ende seiner Amtszeit zog sich Washington 1797 aus der Politik zurück.

Im Folgejahr übertrug der amtierende Präsident John Adams Washington angesichts der Gefahr eines bevorstehenden Krieges mit Frankreich nochmals als Abschreckung gegen den einstigen Verbündeten den Oberbefehl als Generalmajor über die Streitkräfte, den er allerdings nur nominell wahrnahm.

In Amerika bezeichnet man ihn oft als „Vater der Nation“ (Father of the Nation). Die früheste Identifikation mit diesem „Bild“ wurde in einem deutschsprachigen Almanach des Staates Pennsylvania als „Landesvater“ bereits 1778 vorgenommen.

Unter Washington traten fünf Staaten der Union bei: North Carolina, Rhode Island, Vermont, Kentucky und Tennessee.

[Bearbeiten] Privatleben

Mount Vernon, Wohnsitz G. Washingtons
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Mount Vernon, Wohnsitz G. Washingtons
Washington als Farmer, Lithographie von Régnier, um 1853
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Washington als Farmer, Lithographie von Régnier, um 1853

Bewunderer Washingtons zitierten gerne eine unbelegte Anekdote über dessen Ehrlichkeit als Kind. In dieser Geschichte wollte er seine neue Axt ausgerechnet an einem Kirschbaum seines Vaters ausprobieren und fällte den Obstbaum. Vom Vater zur Rede gestellt, soll er geantwortet haben: „I can not tell a lie. It was me who chopped down the cherry tree.“ („Ich kann nicht lügen. Ich war es, der den Kirschbaum gefällt hat.“) Diese Geschichte erschien kurz nach Washingtons Tod in einem naiven vorbildhaften Kinderbuch Parsons (Pseudonym für Mason Weems), einem Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Mount Vernons.

Legendär sind auch die Berichte über die schlechten Zähne Washingtons. Seit seinem 24. Lebensjahr verlor er jedes Jahr einen weiteren Zahn, was vermutlich eine Folge des im 18. Jahrhundert extrem hohen Zuckerkonsums bei den reichen Eliten war.

In seinen späteren Jahren konsultierte Washington eine große Anzahl von Zahnärzten und besaß eine ebenso große Anzahl künstlicher Gebisse. Allerdings nicht aus Holz - wie gerne kolportiert wird. Die meisten wurden damals aus Wal- oder Walrossbein gefertigt, waren nach heutigen Begriffen extrem grobschlächtig und wurden mehr aus repräsentativen Gründen als zur Nahrungsaufnahme eingesetzt.

Überhaupt war seine gesundheitliche Konstitution zum einen ein Paradebeispiel für die Gesundheitssituation der herrschenden Elite des ausgehenden 18. Jahrhunderts, zum anderen bevorzugter Untersuchungsgegenstand amerikanischer Medizinhistoriker: Seit seinem 17. Lebensjahr litt Washington an Malaria. Später in seinem Leben kamen Diphtherie, Tuberkulose und Pocken hinzu. Während seiner Präsidentschaft schwächte ihn eine schwere Lungenentzündung. All diese Krankheiten illustrieren die gesundheitlichen Gefährdungen seiner Zeit, die er nur aufgrund seiner bevorzugten Stellung überleben konnte.

George Washington selbst hätte gerne von der Präsidentschaft Abstand genommen, empfand es aber als seine Pflicht seiner Nation gegenüber, diese Position auszufüllen. Anders als Thomas Jefferson war er kein regelrechter „Mann des Volkes“, der nach Popularität zu streben suchte, sondern zog eine ihm naheliegende Introvertiertheit und die Distanz zu den Massen vor.

Andererseits scheute es der Privatmann Washington nicht, sich anlässlich einer Feuersbrunst in der Nachbarschaft in die Kette der Wassereimer weiterreichenden Menschen einzureihen, um bald aber gemäß seiner erwarteten Rolle den „Einsatz“ zu leiten.

Zum Ende seines Lebens schrieb er 1798 einen letzten bezeichnenden Brief an seine große Liebe Sally Fairfax:

„Meine verehrte Madame,
Beinahe 25 Jahre sind vergangen, seit ich mich als bodenständigen Bewohner dieses Ortes betrachtet habe oder mich in der Situation befand, einem vertrauten Umgang mit meinen Freunden durch Briefe oder auf andere Weise zu frönen. In dieser Zeit geschahen so viele bedeutende Ereignisse. (…) Keines dieser Ereignisse, nicht einmal alle zusammen, sind imstande gewesen, aus meinem Geist die Erinnerung an diese glücklichen Augenblicke, die glücklichsten meines Lebens, die ich in Ihrer Gesellschaft genossen habe, zu löschen.“

Er bot ihr an, ihren Lebensabend in seiner Nachbarschaft zu verbringen, doch Sally, die viele Jahre in England verbracht hatte, lehnte ab. Sie starb 1811 im Alter von 81 Jahren. Nach Ansicht einiger Historiker beschloss sie ihr Leben mit der

„persönlichen Befriedigung, die großen moralischen Werte des amerikanischen Landesvaters geformt, gepflegt und auf die Probe gestellt zu haben.“

[Bearbeiten] Freimaurerei

George-Washington-Statue in Manhattan
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George-Washington-Statue in Manhattan

1752 initiierte man Washington als Freimaurer in der „Fredericksburg Lodge No. 1“ in Virginia. In der „American Union-Feldloge“ beschloss man 1779 (an der Front, nahe dem Hudson und New Jersey) den später nicht verwirklichten Plan, Washington als General-Großmeister einer neuen, alle Staaten umfassenden Großloge zu stellen.

1788 wurde er zum „Meister vom Stuhl“ der Freimaurerloge „Alexandria“ (Virginia) ernannt und blieb in seinem Amt, als er Präsident der Vereinigten Staaten geworden war. Den Eid des Präsidenten der USA leistete Washington 1789 auf die Bibel der „St. John's Lodge No. 1“ New York), so wie es seitdem alle amerikanischen Präsidenten (ob Freimaurer oder nicht) taten.

Den Eid nahm der Großkanzler der Großloge von New York und Staatskanzler Robert R. Livingston ab.

Die Grundsteinlegung des Kapitols in Washington D.C. vollzog Washington nach freimaurerischem Ritus. Dabei wurde ihm der für ihn angefertigte Freimaurerschurz der Großloge von Maryland durch den Marquis de La Fayette feierlich überreicht.

[Bearbeiten] Tod

Washington starb am 14. Dezember 1799 auf seinem Gut Mount Vernon in Virginia und wurde dort in der Familiengruft beerdigt. Seinen Sarg trugen bei der Beisetzung sechs Obristen der Armee, die alle Freimaurer waren.

Vor seinem Tod erkrankte Washington an einer Kehlkopfentzündung. Mediziner glauben heute, dass entweder eine Infektion der Kehle durch Streptokokken zum Tod führte oder eine Kombination aus Blutverlust, Erstickung und Austrocknung, infolge der Behandlung durch einen Aderlass.

[Bearbeiten] Würdigung

Karte Mount Vernons, von Washington selbst kartographiert
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Karte Mount Vernons, von Washington selbst kartographiert

In einer Gedenkrede vor dem amerikanischen Kongress fand dessen Freund General Henry Lee folgende lobende Worte für Washington: „Der Erste im Krieg, der Erste im Frieden und der Erste im Herzen seiner Landsleute.“ („First in war, first in peace and first in the hearts of his countrymen (…) second to none in the humble and endearing scenes of private life.“)[6]

Neben dieser sehr verkürzenden, wenn auch einprägsamen Formel mögen die Worte Thomas Jeffersons stehen, dem es mehr um die Würdigung des Staatsmannes ging: „Seine Integrität war die reinste, seine Rechtsauffassung die unbedingteste, die ich je erlebt habe. Keine Motive des Interesses oder der Blutsverwandtschaft, von Freundschaft oder Hass waren fähig, seine Entscheidung zu beeinflussen. Er war in der Tat, in jeder Hinsicht der Worte, ein weiser, ein guter und ein großer Mann.“[7]

Bei den amerikanischen Historikern ist es seit den Überlegungen Arthur M. Schlesingers im Jahre 1948 üblich, in regelmäßigen Abständen darüber zu diskutieren, welche US-Präsidenten ihr Land am besten regiert bzw. ihr Amt am gerechtesten zum Wohl des Landes ausgefüllt hätten. Neben Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt befand sich George Washington dabei stets in der „Spitzengruppe“ derjenigen Präsidenten, die von den meisten Historikern lobend beurteilt wurden.[8]

[Bearbeiten] Ehrungen und „Nachleben“

Washington, D.C., um 1860
Die vier US-Präsidenten (von l.n.r): George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln auf dem Mount Rushmore
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Die vier US-Präsidenten (von l.n.r): George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln auf dem Mount Rushmore
Reiterstandbild von George Washington in Boston
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Reiterstandbild von George Washington in Boston

Noch zu Lebzeiten war es George Washington vergönnt, die Hauptstadt Washington, D.C. nach sich benannt zu sehen.

Für einen kurzen Zeitraum war New York Regierungssitz. 1790 zog die Regierung erneut nach Philadelphia. Bereits während des Verfassungskonvents war man überein gekommen, dass die Frage des Hauptstadtsitzes zusätzliches Konfliktpotenzial zwischen den Einzelstaaten anhäufen würde. So lehnte man z.B. das schmucke, aber kleine Alexandria als zu ländlich ab, während New York als Hafenmetropole und Anlaufstelle der meisten Einwanderer als politisch zu unsicher galt, obwohl die Amtsgeschäfte auch in beiden Städten stattgefunden hatten.

Hatte der Kongress seit seinem Bestehen in acht verschiedenen Städten an der Ostküste getagt, so beschloss er nun, dass die neue Bundeshauptstadt „so nahe wie möglich dem Zentrum des Wohlstandes, der Bevölkerung und des Territoriums“ liegen solle und mit dem „Zugang zum Atlantik und den westlichen Gebieten“ ausgestattet sein müsse. Daher gründete man in einer salomonischen Lösung gleichermaßen durch ein Kongress-Gesetz (Residence Act) von 1790 den District of Columbia als außerhalb der US-Bundesstaaten befindliches Kunstgebilde auf zuvor brachliegendem Sumpf- und Marschland am linken Ufer des Potomac River. Dort entstand die Stadt ab 1791 nach Plänen des französischen Architekten und Städtebauers Pierre Charles L'Enfant, den George Washington persönlich beauftragt hatte. Als Übergangslösung beschloss man, Philadelphia 1791 für zehn Jahre zur Hauptstadt zu machen. Insbesondere das Marschland prägte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das Bild der Hauptstadt, die man erst ab 1800 als „funktionierend“ bezeichnen konnte.

Die Neugründung platzierte man mehr im Süden, also südlich der Mason-Dixon-Linie, um für andere Kompromisse notwendige Stimmen der Südstaaten zu erhalten. Militärstrategisch war die Lage jedoch zu exponiert, wie die Bombardierung und Besetzung durch die Briten 1814 sowie der rasche Vormarsch des Südens auf die Stadt in der Frühphase des Sezessionskrieges belegen sollten. Im Verlauf seiner Präsidentschaft wählte George Washington West Point, New York, das von ihm bereits als Fort gegründet worden war, als Sitz der US-Militärakademie der Vereinigten Staaten aus. Bestätigt wurde diese Auswahl durch einen Beschluss Thomas Jeffersons im Jahre 1802.

Der Bundesstaat Washington, der 1843 als größerer Teil des Territoriums Oregon mit dem Territoriumsstatus vorgebildet und 1889 als 42. Staat den USA beitrat, ist eine weitere einzigartige Ehrung einem ehemaligen Präsidenten gegenüber. Städte sind sehr wohl nach Ex-Präsidenten benannt worden, ganze Staaten in dieser Weise nicht.

Die George-Washington-Universität in Washington, D.C. ist ebenfalls nach ihm benannt worden, was seinen ursprünglichen Absichten, mit Teilen aus verschiedenen Fonds und seinem Vermächtnis eine derartige Institution in der Hauptstadt zu gründen, entgegenkam.

Ihm zu Ehren wurde nach Plänen Robert Mills von 1848 bis 1885 das so genannte Washington Monument, ein weißer Marmor-Obelisk, gebaut. Dieser befindet sich exakt auf der Verbindungsgeraden zwischen dem Capitol State Building und Lincoln Memorial in Washington D.C. und war mit einer Höhe von 169 m zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung kurzfristig das höchste Gebäude der Welt. Durch den Bau des Eiffelturms verlor dieses Denkmal bereits 1889 seinen Rekord.

Das Porträt des „Vaters der Nation“ findet man seit 1935 sowohl auf dem 1-Dollar-Schein (nach einem Gemälde von Gilbert Stuart) als auch der Vierteldollarmünze sowie verschiedenen Briefmarken der US-Post.

Diverse Kriegsschiffe der US-Marine wurden einer üblichen Tradition folgend nach dem ersten Präsidenten benannt, unter anderem ein Flugzeugträger der Nimitz-Klasse (CVN 73), wobei keines dieser Schiffe eine besondere marinehistorische Bedeutung erringen sollte.

[Bearbeiten] Bemerkungen zum Geburtsdatum

Nach dem julianischen Kalender lautet das Geburtsdatum George Washingtons auf den 11. Februar. Im Jahre 1752, also während seines Lebens, wurde in Großbritannien die gregorianische Zeitrechnung eingeführt – nach der das Geburtsdatum der 22. Februar ist. Darüber hinaus galt zum Zeitpunkt von Washingtons Geburt die englische Weise der Bestimmung des Jahresbeginns – das Jahr begann am 25. März. Ebenfalls 1752 wurde diese Regelung in Großbritannien zugunsten des jetzt geltenden 1. Januar geändert. Dies führt zu widersprüchlichen Angaben des Geburtsdatums Washingtons. Nach dem zum Zeitpunkt seiner Geburt geltenden Kalender ist es der 11. Februar 1731, nach dem heutigen Kalender der 22. Februar 1732.

[Bearbeiten] Quellen

  1. George Washington, Writings, New York 1997, S. 48
  2. alle Zitate zum Briefwechsel aus: Corbin, John: The Unknown Washington, New York 1930 und Ross, Shelley: Präsidenten und Affären. Skandale und Korruption in der amerikanischen Politik. Eine Chronik über die Kehrseit der Macht, München 1989, Bonn Aktuell, 280 S., ISBN 3-87959-377-9
  3. zitiert nach: Die Amerikanische Revolution in Augenzeugenberichten, hrsgg. u. übersetzt von Willi Paul Adams und Angela Meurer Adams, dtv, München 1976, ISBN 3-423-01054-1, S. 146
  4. US-Verfassung, Artikel I, Abschnitt 2, Absatz 3, geändert durch Amendments XIV und XVI, die zur „Liquidationsmasse“ des Bürgerkriegs gehörten.
  5. Michael de la Bedoyere, George Washington, Weimar 1950, S. 260
  6. zitiert nach: Joseph Nathan Kane: Facts about The Presidents. A Compilation of Biographical and Historical Information, 4. Auflage New York 1981, S. 16.
  7. zitiert nach: America. Great Crisis in Our History. Told by its Makers, Bd. IV, Chicago 1925, S. 263.
  8. vgl. hierzu: DiClerico/Uslauer: Few are chosen. Problems in Presidential Selections, 1984, S. 186ff.


[Bearbeiten] Literatur

  • Adams, Willi Paul: Republikanische Verfassung und bürgerliche Freiheit. Die Verfassungen und die politischen Ideen der amerikanischen Revolution. Neuwied 1973, ISBN 3-472-74537-1
  • Die Amerikanische Revolution in Augenzeugenberichten. Hrsg. u. übers. von Willi Paul Adams und Angela Meurer Adams. dtv, München 1976, ISBN 3-423-01054-1
  • Richard Brookhiser: Founding Father: Rediscovering George Washington. New York 1996, ISBN 0-684-83142-2
  • Kevin Lee Cope: George Washington in and as culture - bicentenery explorations. New York 2000, ISBN 0-404-63538-5
  • Madeleine Comora, Deborah Chandra: George Washington's Teeth. Farrar, Straus, Giroux 2003, ISBN 0-374-32534-0
  • Marcus Cunliffe: George Washington - man and monument. Rev. ed. New York 1982, ISBN 0-451-62644-3
  • Robert E. DiClerico, Eric M. Uslauer: Few are chosen. Problems in Presidential Selections. McGraw-Hill 1984, ISBN 0-07-016805-9
  • Joseph J. Ellis: „Sie schufen Amerika“. Die Gründergeneration von John Adams bis George Washington. München 2002
  • Joseph J. Ellis: Seine Exzellenz George Washington. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53509-7
  • John Ferling: The First of Men. A Life of George Washington. Knoxville, Tennessee 1988, ISBN 0-87049-628-X
  • James T. Flexner: George Washington. Boston Mass. 1984, ISBN 0-452-25542-2
  • Douglas Southall Freeman: George Washington, a biography. 7 Bde. New York 1948-1972.
  • Josef-Thomas Göller: George Washington. Vom Waldläufer zum Staatsmann - der erste Präsident. Biographie. Edition q, Berlin 1998, ISBN 3-86124-355-5
  • Jürgen Heideking: Die amerikanischen Präsidenten. 42 historische Portraits von George Washington bis George W. Bush. Beck, München 2002, ISBN 3-406-48872-2
  • Franz Herre: George Washington. Präsident an der Wiege einer Weltmacht. München 1999, ISBN 3-421-05188-7
  • Robert M. Murray, Tim K. Blessing: Greatness in the White House. Rating The President. University Park, Pennsylvania 1999. (2. Ed.), ISBN 0-271-02486-0
  • Shelley Ross: Präsidenten und Affären. Skandale und Korruption in der amerikanischen Politik. Eine Chronik über die Kehrseite der Macht. Bonn Aktuell. München 1989, ISBN 3-87959-377-9
  • Margaret Truman: First Ladies: An Intimate Group Portrait of White House Wives. Random House, New York 1995, ISBN 0-449-22323-X
  • David Hackett Fischer: Washington´s Crossing. Oxford University Press, New York 2006, ISBN 0-19-517034-2
  • Peter Schäfer: Die Präsidenten der USA in Lebensbildern Styria Verlag, Graz 1993,

ISBN 3-222-12216-4

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: George Washington – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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