Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Bildende Kunst - Wikipedia

Bildende Kunst

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Der Begriff Bildende Kunst hat sich seit dem frühen 19. Jahrhundert im deutschen Sprachraum als Sammelbegriff für die visuell gestaltenden Künste eingebürgert. Im Deutschen wird Bildende Kunst - anders als im Französischen (les Beaux-Arts), im Italienischen (le belle arti) oder im Englischen (Fine Arts) - unterschieden von den darstellenden Künsten (Theater, Tanz, Filmkunst) und der Literatur sowie der Musik, wobei es zunehmend Überschneidungen gibt. Während sich Werke der anderen Künste im zeitlichen Ablauf vollziehen, existiert ein Werk der bildenden Kunst meist als körperlich-räumliches Gebilde, das durch sich selbst wirkt und keinen Interpreten benötigt, um vom Rezipienten wahrgenommen zu werden.

Zur Bildenden Kunst zählten ursprünglich die Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Grafik sowie das Kunstgewerbe, das auch als Angewandte Kunst oder Gebrauchskunst bezeichnet wird. In Folge der Entwicklung neuer Medien und der fortschreitenden Ausweitung des Kunstbegriffes im 20. Jahrhundert wird der Begriff Bildende Kunst heute sehr viel weiter gefasst und ist im Einzelfall nicht mehr eindeutig von anderen Kunstformen abzugrenzen. So wird das bis zum Beginn der Moderne vor allem visuell und oft haptisch erfahrbare Kunstwerk im 20. und 21. Jahrhundert fallweise prozessorientiert, wandelt sich etwa zur reinen Idee oder existiert nur als Handlungsanweisung. Anstelle des Gattungsbegriffs definiert sich die aktuelle bildende Kunst im engeren Sinne durch den Begriff des Betriebssystems Kunst, zu dem etablierte Vertreter der Kunstkritik, des Kunsthandels, Sammler und die Kunstmuseen gehören.

Johannes Vermeer: Allegorie der Malerei, 1666–1667
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Johannes Vermeer: Allegorie der Malerei, 1666–1667
Landschaftstuschbild von Dǒng Qíchāng (1555–1636)
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Landschaftstuschbild von Dǒng Qíchāng (1555–1636)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Künstlerische Techniken und Fachbegriffe

Eine ausführliche Liste aller Techniken der Bildenden Kunst samt einschlägiger Fachbegriffe findet sich hier:

Eine alphabetische Sortierung künstlerischer Techniken bieten die Kategorien:

[Bearbeiten] Bedeutende Künstler

Die umfassendste Liste bedeutender Vertreter der Bildenden Kunst - nach Epochen, Gattungen und zum Teil nach Ländern sortiert - bietet das Portal:Bildende Kunst.

Darüber hinaus gibt es derzeit folgende Speziallisten:

nach Gattungen
nach Epochen
nach Ländern
nach deutschen Bundesländern
Alphabetisch sortiert findet man Bildende Künstler außerdem in unter diesen Stichworten
Künstler allgemein - Maler - Bildhauer - Fotograf - Architekt - Kupferstecher - Lithograf - Radierer - Zeichner - Goldschmied - Stuckateur - Keramiker - Konzeptkünstler - Installationskünstler - Medienkünstler - Performancekünstler - Notname

[Bearbeiten] Kunstsoziologie

Die ersten Kunstwerke des Menschen waren religiös/kultisch motiviert, später handelte es sich bei Malerei und Bildhauerei meist um Auftragskunst für religiöse Institutionen (in Europa: die Kirche) oder Angehörige gesellschaftlicher Oberschichten (in Europa: der Adel und nachfolgend das Bürgertum). Die Motive und Bildsprache unterlagen in den meisten Kulturen oft strengen Konventionen. In Europa veränderten die Entdeckung der Perspektive und andere technische Erfindungen die Kunst radikal. Die Entstehung einer Kunst, die als Selbstzweck keinem speziellen Nutzen mehr diente (L'art pour l'art), veränderte wiederum das Verhältnis von Künstler, Gesellschaft und Kunstwerk. Kunst wurde ausgehend vom europäischen Kulturraum oft zum Ausdruck und einzig möglichem Ort von Utopien oder übernahm Aufgaben der Religion. Heute ist die professionelle bildende Kunst von einem global agierenden Kunstmarkt bestimmt, der immer weiter wächst. In den westlichen Ländern werden zunehmend auch öffentliche Gelder oder Kunstorte wie Museen durch privatwirtschaftliche Institutionen und private Stiftungen ersetzt. Diskussionen um den zeitgenössischen Kunstbegriff finden in der Kunstkritik, Kunsttheorie und an den Kunstakademien statt. Der ursprünglich in Europa und Nordamerika konzentrierte Kunstbetrieb wird seit den 1990er Jahren zunehmend von den Schwellenländern, wie z.B. Brasilien, Südafrika, Korea oder den Golfstaaten mit eigenen Biennalen u.a. in ein weltweites Netzwerk erweitert.

[Bearbeiten] Geschichte und Epochen der Bildenden Kunst

An dieser Stelle wird eine kurze Geschichte der Bildenden Kunst beschrieben. Für eine Entwicklung des Kunstbegriffs siehe den Artikel Kunst, für eine Entwicklung der allgemeinen Ästhetik siehe den Artikel Ästhetik. Zum Kunstbegriff Asiens, Afrikas, Altamerikas und Ozeaniens siehe Afrikanische Kunst, Chinesische Kunst, Buddhistische Kunst, Islamische Kunst. Die heute übliche Epochenteilung der Kunst wurde von der Kunstwissenschaft und ihren Teildisziplinen im 19. und 20. Jahrhundert etabliert, zumeist mit Hilfe formeller Kriterien und auf der Grundlage der Periodisierung der allgemeinen Geschichte. Dabei standen die Disziplinen der agyptischen und klassischen Archäologie sowie die europäischen Kunstregionen (und dabei Italien, Frankreich, der deutschsprachige Raum) im Mittelpunkt der Betrachtung, die aber für absolut genommen wurde. Erst seit den 70er Jahren beginnt die Kunstwissenschaft diesen eurozentristischen Blickwinkel zu reflektieren und zu relativieren.

Dieser Artikel oder Abschnitt weist folgende Lücken auf:

Hier wird derzeit an einem Abriss der Europäischen Kunstgeschichte gearbeitet (Fertigstellung noch im April)! Beiträge zur außereuropäischen Kunstgeschichte von Fachleuten sind höchst willkommen!

Hilf Wikipedia bitte, indem du ihn erweiterst und jetzt vervollständigstSiehe auch:Lückenhaft“.

[Bearbeiten] Prähistorische Kunst

Die Prähistorie, also die Vorgeschichte, umfasst den Zeitraum vom Beginn der Menschwerdung bis zur Einführung der Schrift. Da die Schrift nicht allerorts zur gleichen Zeit eingeführt wurde, ist die Vorgeschichte etwa in Ägypten schon um das 4. Jahrtausend vor Chr. zuende, während sie z.B. in Nordeuropa mancherorts noch bis ins 12. Jahrhundert nach Chr. andauert. Entsprechend vielfältig sind die künstlerischen Hinterlassenschaften, die aus dieser Zeit fast nur durch Ausgrabungen überliefert sind.

Zu den frühesten Zeugnissen künstlerischer Gestaltung gehören Höhlenmalerei, Felszeichnung und Felsritzung. Ähnlich wie bei den Funden kleiner Statuetten (Löwenmensch) datiert man die ältesten Höhlenbilder (Chauvet-Höhle) auf rund 30.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Und sie alle haben vormutlich einen kultischen Hintergrund. Interessante Siedlungsfunde gibt es z.B. in Çatal Hüyük, wo vor rund 8000 Jahren auch Wandmalereien entstanden sind.

Mit Beginn der Sesshaftigkeit in der Jungsteinzeit werden unterschiedliche Materialien intensiver und geschickter bearbeitet: Ton, Keramik, Holz, später Metalle wie Bronze (Bronzezeit), Kupfer und Eisen. Verzierte Gefäße, Gürtelschnallen, Schwertknäufe, Gewandspangen (Fibeln) und ähnliche, am Körper von Bestatteten gefundene Gegenstände sowie Totenmasken oder Münzen sind die häufigsten Artefakte, an der die Archäologie den Gestaltungsdrang der vorgeschichtlichen Menschen festmachen können. Von "Kunst" im heutigen Sinne kann noch nicht gesprochen werden. Gestaltete Gegenstände jenseits des täglichen Gebrauchs wie die jüngst gefundene Himmelsscheibe von Nebra, die die erste bekannte kosmologische Darstellung zeigt, sind extrem selten.

Die Eisenzeit bringt in Europa die keltische Kultur hervor, die vom 4. vorchristlichen bis zum 5. nachchristlichen Jahrhundert eine beachtliche künstlerische Produktion vorweisen kann. Von der Keltischen Kunst wirkt besonders die Ornamentik stark bis ins Hohe Mittelalter nach, wo die Buchmalerei auf die verschlungenen Knoten und Ranken dieses geometrisierenden Stils zurückgreift.


[Bearbeiten] Bildende Kunst Europas und des Mittelmeerraumes

[Bearbeiten] Ägyptische Kunst

Totenmaske des Tut-Anchamun
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Totenmaske des Tut-Anchamun

Ca. 3100 v. Chr. wurde Ägypten unter der Herrschaft des Menes vereinigt, mit dem die erste der 30 Dynastien begann, in die Ägyptens alte Geschichte geteilt wird: Altes Reich, Mittleres Reich und Neues Reich. Mit den Hieroglyphen entwickelt sich eine Bilderschrift, der die Vermittlung von Inhalten über Bilder selbstverständlich ist.

Die ägyptische Kunst dient ausschließlich dem Totenkult und der Götterverehrung. Der charakteristische ägyptische Stil der Darstellungen - ausschließlich Profil oder Frontalansicht bei Personen, starke Schematisierung bei gleichzeitigem Bestreben, Ähnlichkeiten herzustellen - bildet sich bereits im Alten Reich heraus und bleibt, abgesehen von gewissen Änderungen unter dem Einfluss der Politik Echnatons, 3000 Jahre quasi unverändert. Wandmalereien oder Reliefs in Grabkammern waren nicht zur Betrachtung durch ein reales Publikum bestimmt, sondern "es wird Leben aufbewahrt zur Verfügung des Toten" (P. Meyer). Zeitlosigkeit ist ein zentrales Anliegen aller Darstellungen. Die Toten sollen für die Ewigkeit gerüstet sein. Das führt in der Plastik soweit, das hockende Figuren, die in dieser Stellung ihre Existenz im Totenreich überdauern sollen, ab einem bestimmten Moment nur noch als Kubus dargestellt werden.

In der alt-ägyptischen Architektur wird vieles angestoßen, das über die griechische Antike an die europäische Kunstgeschichte weitervermittelt wird. So ist das Lotuskapitell der ägyptischen Säule (die ihre eigenen Wurzeln in den Steinmalen der Megalithkulturen hat) ein stilistischer Vorläufer der Korinthischen Säule und die ägyptische Palmettenranke entwickelt sich in antiken Friesen ornamental weiter.

[Bearbeiten] Mesopotamische Kunst

3. - 2. Jahrtausend v. Chr.

[Bearbeiten] Griechische Kunst

Klassische Säulenordnung
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Klassische Säulenordnung

Die griechische Kunst der Antike entstand ab etwa 1050 v. Chr. Ihr wird in der jüngeren Forschung auch die vorangehende Minoische Kunst‎ und Mykenische Kunst zugerechnet, die bereits Zeugnisse aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. hinterlassen hat. Die wichtigsten, künstlerisch bedeutenden Funde der Archäologie sind Skulpturen aus Bronze oder Marmor, bemalte Vasen und Wandfresken.

Die kretisch-mykenischen Funde werden eingeteilt in die Perioden Frühmykenisch (Mykenisch I: ca. 1600–1500 v. Chr.), Mittelmykenisch (Mykenisch II: ca. 1500–1400 v. Chr.) und Spätmykenisch (Mykenisch III: ca. 1400–1050 v. Chr.).

Die Griechische Kunst wird in die kunsthistorischen Epochen Geometrischer Stil (ca. 1050–675 v. Chr.), Archaik (700–500 v. Chr.), Klassik (500–325 v. Chr.) und Hellenismus (325–150 v. Chr.) eingeteilt.

Von der griechischen Malerei ist leider so gut wie nichts mehr erhalten, obwohl es eine Fülle von literarischen Zeugnissen und nicht wenige bekannte Namen von Malern gibt (Apelles, Zeuxis usw. siehe auch Liste der antiken Künstler).

[Bearbeiten] Römische Kunst

Augustus von Primaporta, Vatikanische Museen Rom
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Augustus von Primaporta, Vatikanische Museen Rom

Die römische Kunst entfaltete sich etwa vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und wurde lange Zeit unter dem Aspekt ihrer Abhängigkeit von der griechischen bewertet. In der Tat verdankt sich etwa die heutige Kenntnis der griechischen Skulptur in hohem Maße der Tatsache, dass wichtige Werke der griechischen Bronzegießer – die wegen des hohen Materialwertes längst wieder eingeschmolzen waren – als römische Marmorkopien überliefert worden sind. Dennoch hat die Kunst des Römischen Reiches in Malerei, Skulptur und vor allem in der Architektur auch neue Wege beschritten. So ermöglichte z.B. der Einsatz von Zement in der römischen Architektur erstmals weitgespannte Kuppeln (Pantheon). Ausgebildet wurden in Rom und seinen Provinzen auch bereits die meisten Bautypen, die vom frühen Christentum für seine Sakralarchitektur übernommen wurden: Zentralbau, Basilika und mehrschiffige Halle. Zeitgenössische Beschreibungen von Kunst und Kunsttheorie lieferten zum Beispiel der Schriftsteller Plinius der Ältere und der Architekt Vitruv.

[Bearbeiten] Byzantinische Kunst

Mosaik im Chor von San Vitale, Ravenna
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Mosaik im Chor von San Vitale, Ravenna

Frühchristliche Kunst ist an den ersten Stätten, an denen sich die neue Religion verbreitet hat, seit dem ersten Jahrhundert nach Chr. nachweisbar: im Heiligen Land und in Rom. Gemäß den Lebensbedingungen einer unterdrückten Bewegung sind in diese Fundorte in Rom zum Teil versteckt: Wandmalereien und einfache Altäre in Katakomben zählen zu den frühesten Zeugnissen.

Mit der Machtübernahme Kaiser Konstantins wird das Christentum im Jahr 313 zuerst den anderen Religionen gleichgestellt und in der Folge dann Staatsreligion, weshalb seine symbolischen Zeichen, Bauten und Bilder die konspirativen Orte der Frühzeit verlassen können. Durch die Teilung des Römischen Reiches in Westrom und Ostrom, wo Konstantin das alte Byzantion zur neuen Hauptstadt Konstantinopel ausbaute, entwickeln sich zwei unterschiedliche Konfessionen, die ihre Differenzen zu einem nicht geringen Teil im jeweiligen Umgang mit den Bildern des Heiligen sehen. Während das alte Rom nach den Stürmen der Völkerwanderungszeit zum Zentrum der römisch-katholischen Kirche aufsteigt, entfaltet sich in Konstantinopel das orthodoxe Christentum.

Zu dessen besonderen Leistungen gehört die Entwicklung eines mobilen Kultbildes, der Ikone, die zu einem zentralen Bestandteil der orthodoxen Liturgie wird. Solitär oder als Bilderwand (Ikonostase) steht sie im Zentrum der Bilderverehrung und bildet viele neue Darstellungsformen aus. Ihr Erfolg ruft als Gegenbewegung den Bilderstreit hervor, in dem sich die beiden grundsätzlichen Haltungen zu Bildern für die gesamte Geschichte der Kunst exemplarisch gegenüber stehen: Ikonoklasten und Ikonodulen.

Unter Kaiser Justinian entstehen neue kulturelle Zentren auch im Westen, besonders Ravenna wird mit Bauwerken und Bilderschmuck aufgewertet. Die Mosaiken von San Vitale und Sant'Apollinare in Classe zählen zu den besterhalteten Zeugnissen dieser spezifisch byzantinischen Kunstform. Sowohl im Mosaik wie auch bei den Ikonen entwickeln sich festgelegte Bildtypen, die die theologischen Inhalte in festgelegten Formen abbilden.

Die typische Bauform der othodoxen Kirche ist die Kreuzkuppelkirche.

Kreuzzug

Das Byzantinische Reich und damit auch seine Kunst endet mit dem Fall Konstantinopels 1453 und seiner Inbesitznahme durch die Türken. Die orthodoxen Kirchen Osteuropas pflegen weiterhin die Tradition der Ikonenmalerei, aufgrund der streng reglementierten Gestaltung wiederholen diese Werke in der Regel jedoch nur ältere Vorbilder.

[Bearbeiten] Vorromanik und Romanik

Ada-Handschrift: Evangelist Lukas, um 800
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Ada-Handschrift: Evangelist Lukas, um 800

Als sich Karl der Große im Jahr 800 in Rom zum Kaiser krönen lässt, begründet er nicht nur eine bis ins 16. Jahrhundert dauernde politische Praxis, sondern erneuert auch ästhetisch eine europäische Tradition. Seine Rückkehr an die in der Völkerwanderungszeit zu einem Dorf geschrumpfte römische Ex-Metropole lässt sich zum einen als die erste nachantike Anknüpfung an die große Zeit des Römischen Reiches lesen, weshalb die Kunstproduktion unter Karl auch karolingische Renaissance genannt wird. Zweitens verbindet sich das Kaisertum eng mit der fortan wichtigsten Macht, die auch die meisten Bauten und Bilder produzieren wird: der römisch-katholischen Kirche. Während sich die merowingische Kunst und ihre Vorgänger noch der keltischen Kultur zurechnen lässt, entfaltet die karolingische Kunst bereits den Reichtum und die Vielfalt eines "Stils", der sich dank der Machtausdehnung Karls in ganz Mitteleuropa verbreitet. In der Malerei ragen Werke der Buchmalerei und der Wandmalerei hervor, eine Reihe von illustrierten Handschriften ordnet man einer Hofschule Karls des Großen zu. In der Architektur wird etwa mit der Aachener Pfalzkappelle versucht, die Tempelbauformen der römischen Kaiserzeit zureaktivieren.
Die den Karolingern nachfolgenden Ottonen führen die qualitätvolle Buchmalerei fort (z.B. die Reichenauer Malerschule) und sorgen, wie die darauffolgenden Salier und Staufer für viele neue Kirchenbauten u.a. in den Gebieten der Expansion nach Osten. Die romanische Architektur zeichnet sich, v.a. im Vergleich zur nachfolgenden Gotik, durch ihre feste Bauweise und einen wehrhaften Charakter aus. Kirchen mussten oftmals noch die Funktion von Burgen erfüllen (Wehrkirche), große Fenster waren technisch noch nicht möglich und aus Sicherheitsgründen nicht erwünscht. Dagegen stand ein hoher Bedarf an Mauerfläche für die Wandmalerei. Weiterer Schmuck waren zweifarbige Bänderungen der Pfeiler und Gewölbegurte, sowie Skulpturen an Portalen und Lettnern. Wichtige romanische Bauten sind z.B. der Speyerer Dom, die Abtei von Cluny. Bedeutende skulpturale Kunstwerke sind außerdem aus Bronze erhalten, u.a. die Hildesheimer Bernwardssäule. Dem Kunsthandwerk kommt der aufblühende Reliquienhandel zugute, der die Nachfrage nach prächtigen Reliquiaren erzeugt sowie die liturgischen Erfordernisse der Kirche (Tabernakel, Vortragekreuze, Meßkelche, bestickte liturgische Gewänder, Radleuchter etc.). Mit der Entstehung neuer Reformorden (Cluniazenser, Zisterzienser etc.) entstehen strengere Bauordnungen und präzise Vorschriften für künstlerische Gestaltung, die die Formenentwicklung immer mehr ausdifferenzieren.

[Bearbeiten] Gotik

Duccio di Buoninsegna: Madonna Rucellai, Uffizien, Florenz
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Duccio di Buoninsegna: Madonna Rucellai, Uffizien, Florenz

Mit der Entwicklung eines neuen Baustils zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Frankreich wird eine Epoche eingeleitet, die unter dem nachträglich gewählten und ursprünglich abwertend gemeinten Begriff Gotik bis zum Ende des Mittelalters die Kunst des Abendlandes prägen wird. Durch die Entdeckung, dass sich das Gewicht von Baulasten, insbesondere Decken, durch Strebebogen von der Wand weg nach außen verlagern lässt, wurden große Fensterflächen möglich, die die gotische Kathedrale zum lichtdurchfluteten Baukörper werden ließen. Als Gründungsbauwerk gilt der Chor der Abteikirche von Saint-Denis bei Paris, als Höhepunkte der französischen Hochgotik die Kathedralen von Chartres, Reims, Notre-Dame de Paris und die Sainte-Chapelle. Im damals deutschsprachigen Raum sind besonders zu nennen das Freiburger Münster, das Straßburger Münster, der Kölner Dom und der Prager Veitsdom. Die Entwicklung der Malerei verdankte einem kriminellen Akt ihren größten Impuls: die Venezianer bringen von ihrer Plünderung Konstantinopels im Rahmen des vierten Kreuzzuges von 1204 einen neuen Bildtyp in den Westen. Die Ikone ist ein mobiles Tafelbild und wird bald als wichtigster Träger für Malerei triumphieren, wo bisher nur auf Wände - ob als Fresko oder Glasmalerei auf den größer gewordenen Fensterflächen - und in Handschriften gemalt wurde. In Italien, wo die Ikone zuerst eintrifft, entwickelt sich auch zuerst eine westliche Maltradition, die mit Duccio einen ersten großen Maler hervorbringt und mit dem ersten Anwender der Perspektive, Giotto di Bondone, die Flächigkeit, die Bedeutungsperspektive und die Naturferne des Mittelalters schon wieder zu überwinden versucht. Die Skulptur entfaltet sich wie in der Romanik vor allem an den Fassaden und Portalen der großen Kirchenbauten, nördlich der Alpen aber vor allem in einer Spezialform des Flügelaltares, dem Schnitzaltar. Besonders im süddeutschen Raum entstehen in der Spätgotik Spitzenwerke in den Werkstätten von Tilman Riemenschneider, Veit Stoß und den Erhards aus Ulm.

[Bearbeiten] Renaissance

Masaccio, Fresko der Hl. Dreifaltigkeit, Santa Maria Novella, Florenz
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Masaccio, Fresko der Hl. Dreifaltigkeit, Santa Maria Novella, Florenz

Mit der Emanzipation der Kaufleute und Seefahrer in den italienischen Stadtstaaten und Fürstentümern wie Florenz (Toskana), Mantua, Urbino, Genua und Venedig entsteht ein neues Publikum für Kunst jenseits kirchlicher oder feudaler Auftraggeber, das dank internationalem Handel kulturelle Einflüsse verschiedenster Kunstzentren aufnehmen kann. Zugleich befördern zufällige und gezielte Funde antiker Kunstwerke vor allem in Rom eine neue Sicht auf den Menschen und sein gestaltetes Ebenbild. Die Renaissance nimmt im Italien des 14. Jahrhunderts ihren Anfang und erreicht dort im 15. und 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt. In den anderen europäischen Ländern zieht die neue Kunst ab ca. 1500 endgültig ein. Sowohl in der Architektur wie in der Bildhauerei nimmt man sich die Antike unmittelbar zum Vorbild: Proportionen, klassische Säulenordnungen, Bauformen wie der Portikus, die Ädikula werden übernommen und mit anderen Elementen (Kuppeln) kombiniert. Die Künstler befreien sich aus den zünftischen Berufsorganisationen des Mittelalters, werden selbstbewusst, signieren ihre Werke und stellen sich selbst dar. Die immer gekonntere Anwendung der Zentralperspektive (deren erste mathematisch korrekte Übertragung ins Bild 1426 Masaccio in seinem Dreifaltigkeitsfresko in Santa Maria Novella in Florenz gelungen sein soll) ermöglicht immer naturnähere Darstellungen.

[Bearbeiten] Manierismus

16. Jh.

[Bearbeiten] Barock

1600–1770

[Bearbeiten] Klassizismus

1600–1770 1760–1830

[Bearbeiten] Rokoko

1720–1770

[Bearbeiten] Romantik

1790–1840

[Bearbeiten] Historismus (Kunstgeschichte)

1850–1895

[Bearbeiten] Realismus

1850–1895

[Bearbeiten] Moderne

1842–1945 Impressionismus, Symbolismus, Jugendstil, Expressionismus, Fauvismus, Kubismus, Futurismus, Dadaismus, Surrealismus, Konstruktivismus, Art Déco, Bauhaus, Abstrakter Expressionismus, Pop-Art, Phantastischer Realismus

[Bearbeiten] Postmoderne

Christo und Jeanne-Claude, The Gates, 1970–2005, New York City
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Christo und Jeanne-Claude, The Gates, 1970–2005, New York City

nach 1950 Minimalismus, Fotorealismus, Konzeptkunst,


[Bearbeiten] Afrikanische Kunst


[Bearbeiten] Präkolumbische Kunst

Bildrelief aus Palenque, Mexiko
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Bildrelief aus Palenque, Mexiko

[Bearbeiten] Azteken

[Bearbeiten] Chichimeken

[Bearbeiten] Huaxteken

[Bearbeiten] Inka

[Bearbeiten] Maya

[Bearbeiten] Mixteken

[Bearbeiten] Olmeken

[Bearbeiten] Purépecha

(Tarasken)

[Bearbeiten] Tolteken

[Bearbeiten] Totonaken

[Bearbeiten] Zapoteken


[Bearbeiten] Asiatische Kunst

[Bearbeiten] Kunst der Reitervölker

Alanen, Awaren, Hsiung-nu, Hunnen, Kimmerier, Magyaren, Massageten, Mongolen, Parther, Petschenegen, Polowzer, Saken, Sarmaten, Skythen, Tataren

[Bearbeiten] Kunst der Khmer

Angkor Wat

[Bearbeiten] Chinesische Kunst

[Bearbeiten] Indische Kunst

Hinduistische Kunst - Buddhistische Kunst

[Bearbeiten] Japanische Kunst

[Bearbeiten] Koreanische Kunst

[Bearbeiten] Persische Kunst


[Bearbeiten] Ozeanische Kunst

[Bearbeiten] Literatur

  • E. H. Gombrich: Die Geschichte der Kunst. Phaidon, Berlin 1996

[Bearbeiten] Siehe auch

Eine umfassende Schlagwortliste zu allen Gattungen, Epochen, Techniken, Inhalten und Teilbereichen der Bildenden Kunst findet sich im Portal Bildende Kunst.

Auswahl:

Kunst, Künstler, Kunstgeschichte, Kunsttheorie, Kunstwerk, Kunsterziehung, Kunsthistoriker, Kunstbetrieb, Volkskunst ...

[Bearbeiten] Weblinks

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