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Tischtennis

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Tischtennis wird oft als die "schnellste Ballsportart der Welt" bezeichnet. Für die Ausübung benötigt man neben einem Tischtennistisch samt Netz einen Tischtennisball und pro Spieler einen Schläger. Das Ziel des Spieles besteht darin, möglichst viele Punkte zu erzielen, indem man den Ball auf dem Tisch über das Netz hin- und herspielt, dabei möglichst eigene Fehler vermeidet und durch geschickte Spielweise Fehler des Gegners herbeiführt. Unter "Fehler" ist hierbei ein nicht regelgerechter Schlag zu verstehen, der zur Beendigung eines Ballwechsels führt.

Tischtenniswettkampf
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Tischtenniswettkampf

Gespielt wird Tischtennis seit Ende des 19. Jahrhunderts, als es in England erfunden wurde. Zu dieser Zeit verwendete man noch den Namen "Ping Pong". Dieser wurde aber 1901 als kommerzielle Marke geschützt und darf seitdem nicht mehr frei verwendet werden. "Ping Pong", eine Bezeichnung, die bei uns heute beinahe ausschließlich im Hobbyspielerbereich anzutreffen ist, wird aber in China weiterverwendet, wo der Sport offiziell "Ping Pong Ball" heißt und bereits vor vielen Jahren zum Volkssport Nr. 1 avancierte.

Gespielt wird traditionell auf einem mattgrünen oder mattblauen Tisch. Insbesondere bei Länderspielen oder internationalen Turnieren werden in den letzten Jahren verstärkt blaue Tische verwendet (siehe Bild), da diese einen besseren Kontrast zu nahegelegenen Werbeflächen bieten und darüberhinaus auch für den Zuschauer von Vorteil sind. Der Ball ist weiß oder gelb/orange und hat seit 2001 einen vorgeschriebenen Durchmesser von 40 mm. (vorher 38 mm)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Grundregeln im Einzelwettkampf

Im Einzelwettkampf spielen zwei Spielerinnen oder Spieler gegeneinander. Im Folgenden sind mit dem Begriff "Spieler" sowohl Spieler als auch die Spielerinnen gemeint.

[Bearbeiten] Vorschriftsmäßiger Aufschlag

In den Tischtennisregeln ist präzise festgelegt, wie ein Aufschlag auszuführen ist. In diesem Abschnitt wird das Grundprinzip erläutert, die ausführliche Darstellung findet man im Artikel Aufschlag (Tischtennis).

Bei einem vorschriftsmäßigen Aufschlag

  • liegt der Ball frei auf dem geöffneten Handteller des Aufschlägers.
  • Der Aufschläger wirft dann den Ball mindestens 16 cm hoch
  • Wenn der Ball herabfällt, muss der Aufschläger ihn so schlagen, dass er zunächst sein eigenes Spielfeld berührt und dann über das Netz direkt in das Spielfeld des Rückschlägers springt oder es berührt. Im Doppel muss der Ball zuerst die rechte Spielfeldhälfte des Aufschlägers und dann die rechte Spielhälfte des Rückschlägers berühren.
  • Der Ball muss während der Aufschlagsphase jederzeit vom Gegner und vom Schiedsrichter gesehen werden.

Berührt der Ball das Netz, sind aber sonst alle Kriterien eines korrekten Aufschlags erfüllt, wird der Aufschlag wiederholt. Bei anderen Aufschlagfehlern, wenn der Ball z. B. das Netz nicht passiert, erhält der Gegner den Punkt. Im Gegensatz zum Tennis hat man hier keinen zweiten Versuch. Dies gilt auch dann, wenn der Aufschläger den Ball lediglich hochwirft und mit dem Schläger verfehlt.

[Bearbeiten] Ballwechsel

Ein Ballwechsel wird eingeleitet mit einem Aufschlag. Danach muss man den Ball immer direkt über das Netz (oder um die Netzgarnitur herum) spielen, so dass er auf der Tischhälfte des Gegners aufspringt oder sie berührt. Der Gegner lässt den Ball genau einmal aufspringen und spielt ihn dann über das Netz auf die andere Seite zurück. Der Ball muss also auf jeder Seite genau einmal aufspringen.

Ein Ballwechsel ist beendet, wenn einem der Spieler ein Fehler unterläuft. Dabei kann ein Spieler folgende Fehler machen:

  • Den Ball über der eigenen Tischhälfte annehmen, bevor er diese berührt hat,
  • Den Ball, beim Aufschlag, mehr als einmal auf der eigenen Tischhälfte aufkommen lassen,
  • Den Ball beim Aufschlag mit einem Körperteil ganz oder teilweise verdecken. (Aus Sicht des gegnerischen Spielers und des Schiedsrichters, der sich links oder rechts neben dem Tisch auf Höhe des Netzes befindet.)
  • Den Ball mehr als einmal mit dem eigenen Schläger berühren,
  • Den Tisch während des Ballwechsels mit dem Körper zu berühren, z. B. um sich aufzustützen,
  • Den Ball nicht direkt auf die gegnerische Tischhälfte zurückspielen, sondern
    • vorher die eigene Tischhälfte treffen,
    • ins Netz spielen, so dass der Ball im Aus oder auf der eigenen Tischhälfte aufkommt,
    • über den Tisch hinaus oder in eine andere Richtung schlagen oder
    • den Ball gar nicht erst bekommen.
  • Zu einer Wiederholung des Aufschlages kommt es, wenn der Ball nach dem 1. Aufkommen der Aufschlägerseite das Netz berührt, aber danach die gegnerische Tischhälfte berührt.


Wenn einem Spieler ein Fehler unterläuft, dann wird für den Gegner ein Gewinnpunkt gezählt.

Ferner wird ein Ballwechsel beendet, wenn der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, oder beim Zeitspiel (siehe unten) der Ballwechsel nicht rechtzeitig beendet wird.

[Bearbeiten] Wechsel des Aufschlagrechts

Das Recht zum Aufschlag wechselt jeweils nach zwei Punkten. Muss ein Satz beim Stand von 10:10 Punkten verlängert werden, schlagen die Spieler nach jedem Punkt abwechselnd auf. Zu Beginn eines Satzes ist derjenige Spieler Aufschläger, der im Satz davor zuerst Rückschläger war.

[Bearbeiten] Der Satz

Ein Satz endet, wenn ein Spieler elf Gewinnpunkte erreicht hat und dabei mindestens zwei Punkte Vorsprung hat, zum Beispiel 11:9, 12:10, 13:11 usw. Beim Stand von 10:10 geht der Satz in die Verlängerung. Dabei wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Der Satz endet dann, wenn sich ein Spieler zwei Punkte Vorsprung erkämpft hat.

[Bearbeiten] Das Spiel

Ein Spiel besteht aus mehreren Sätzen, die entweder beim 11. Punkt enden oder - nach einem Spielstand von 10:10 - wenn ein Spieler 2 Punkte Vorsprung erreicht. Bei Mannschaftskämpfen sind in der Regel drei Gewinnsätze vorgeschrieben, d.h. das Spiel endet, wenn einer der Gegner drei Sätze gewonnen hat ("Best of Five"). Dies ist nach höchstens fünf Sätzen der Fall (3:2). Nach jedem Satz werden die Seiten gewechselt. Im entscheidenden letzten Satz, also zum Beispiel bei einem Stand von 2:2, werden die Seiten gewechselt, sobald ein Spieler fünf Punkte erreicht hat. Im Profibereich werden aber auch 4 Gewinnsätze gespielt ("Best of Seven").

[Bearbeiten] Zeitspiel (Wechselmethode)

Das Zeitspiel setzt ein, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist, es sei denn, beide Spieler haben bereits neun Punkte oder mehr erreicht. Beim Zeitspiel wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Der Gewinnpunkt wird wie beim normalen Spiel vergeben, mit einer Ausnahme: Wenn der Gegner des Aufschlagenden 13 mal den Ball erfolgreich zurückgespielt hat, erhält er den Punkt. Das heißt, bei einem Ballwechsel wird der Ball maximal 13 mal hin- und hergespielt. Sind noch weitere Sätze zu spielen, dann werden diese auch im Zeitspielmodus durchgeführt.

Das Zeitspiel wurde eingeführt, um die Dauer eines Spieles zu begrenzen. Insbesondere wenn zwei Spieler sehr vorsichtig oder passiv spielen, kann es vorkommen, dass ein Zeitspiel erreicht wird. Bei der Tischtennisweltmeisterschaft 1936 war im Spiel zwischen Aloizy Ehrlich und Farkas Paneth erst nach 130 Minuten der erste Ballwechsel entschieden. Der Ball ging dabei rund 10 000 mal über das Netz. Im gleichen Turnier hatte ein Münzwurf das Spiel zwischen Marian Goldberger und Michel Haguenauer entschieden, weil beide nach siebeneinhalb Stunden vor dem fünften Satz stehend k. o. waren. Daraufhin wurde 1937 das Zeitspiel eingeführt – die Dauer eines Satzes wurde auf eine halbe Stunde begrenzt.

[Bearbeiten] Grundregeln beim Doppelwettkampf

Beim Doppel spielen je zwei Spieler gegeneinander. Es gelten die gleichen Grundregeln wie beim Einzel mit den folgenden Besonderheiten. Gespielt werden Herren-Doppel, Damen-Doppel und Mixed (eine weibliche und eine männliche Person zusammen in einem Team).

[Bearbeiten] Ballwechsel

Beim Ballwechsel müssen die Spieler – anders als beim Tennis – abwechselnd den Ball spielen.

Beispiel: A und B spielen gegen X und Y. Dann wäre ein korrekter Ballwechsel A, X, B, Y, A, X, B, Y. Im zweiten Satz wäre die Aufstellung so zu ändern, dass Y, B, X, A, Y, B, X, A (oder aber X, A, Y, B, ... - das aufschlagende Team kann zu Beginn jedes Satzes den Aufschläger neu bestimmen) ein korrekter Ballwechsel wäre. Die Aufstellung wechselt nach jedem Satz und im fünften Satz noch einmal nach dem Seitenwechsel.

Im Doppel endet ein Ballwechsel aus den gleichen Gründen wie beim Einzel, aber auch dann, wenn ein Spieler den Ball zwei mal hintereinander spielt.

Eine Ausnahme von der Regel, dass die Spieler eines Doppels den Ball abwechselnd spielen müssen, gilt für einen Doppelwettkampf, an dem ein oder mehrere Rollstuhlfahrer beteiligt sind. In diesem Fall darf der Rollstuhlfahrer alle Bälle zurückschlagen, die auf seine Seite gespielt werden (also auf die Tischhälfte links oder rechts von der Mittellinie, je nachdem, wo er mit seinem Rollstuhl gerade steht).

[Bearbeiten] Aufschlag

Im Doppel wird diagonal aufgeschlagen von der eigenen rechten in die gegnerische rechte Seite.

[Bearbeiten] Regeln vor 2001/2002

Die geschilderten Regeln wurden zum Teil im Jahre 2001/2002 eingeführt. Vorher galten unter anderem folgende abweichende Bestimmungen:

  • ein Satz endete nach 21 Gewinnpunkten, wenn mindestens zwei Punkte Vorsprung erreicht waren. Beim Stande von 20:20 wurde der Satz verlängert mit wechselndem Aufschlag nach jedem Punkt, und zwar solange, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung erreicht hatte.
  • das Aufschlagsrecht wechselte nach fünf Punkten, in der Verlängerung nach jedem Punkt
  • Zeitspiel setzte ein, wenn ein Satz 15 Minuten dauerte
  • es wurde mit kleineren Bällen gespielt: früher 38 mm, heute 40 mm Durchmesser.

Durch die neuen Regeln soll der Sport vor allem für den (TV-)Zuschauer interessanter werden: die kurzen Sätze sollen mehr Spannungsmomente durch häufigere Entscheidungsphasen erreichen, die großen Bälle durch weniger Rotation und Geschwindigkeit den Sport besser beobachtbar machen. Dieses Ziel wurde jedoch auch wegen der Weiterentwicklungen beim Schlägermaterial nicht erreicht, die Ballgeschwindigkeiten sind in etwa gleich geblieben.

[Bearbeiten] Gremium für Regeländerungen

Zuständig für die Regeln ist der ITTF-Kongress ("Annual General Meeting"). Dieses Gremium tritt normalerweise bei den Tischtennisweltmeisterschaften zusammen und berät über Regeländerungen. Der Deutsche Tischtennisbund DTTB ist nicht Mitglied dieses Gremiums.

[Bearbeiten] Spielweisen und Spieltaktik

Man kann auf verschiedene Weisen versuchen, Gewinnpunkte zu erkämpfen. Prinzipiell kann man offensiv oder defensiv spielen. Eine Mischung von Offensiv- und Defensivspiel nennt man Allroundspiel. Heute haben wir es meist mit Offensivspielern zu tun: Man versucht den Gegner durch offensive, mit Vorwärtsrotation versehene Schläge (Spin: Topspin, Sidespin …) und Schüsse unter Druck zu setzen. Ist dieser auch offensiv eingestellt, dann versucht er ein Gegenspiel durch Blocken (Wilfried Lieck war hierin ein Meister), Gegenspin oder Schüsse zu organisieren. Nur noch selten sieht man heute rein defensiv eingestellte Spieler oder Abwehrspieler. Oft spielen diese weit hinter dem Tisch und bringen den Ball mit Unterschnitt oder auch Ballonabwehr zurück. Legendär war hier in den sechziger Jahren Eberhard Schöler. Oft setzen Abwehrspieler Noppen- oder Antispin- Beläge ein, um ein berechenbares, schnelles Spiel des Gegners zu stören. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Frankreich trat der Koreaner Joo Se-Hyuk mit einer explosiven Mischung aus aggressivem Angriffsspiel und recht spektakulärer Defensive auf. Er verlor erst im Finale gegen den Österreicher Werner Schlager.

[Bearbeiten] Spieltechniken

  • Spin: Durch eine geeignete Schlagtechnik in Verbindung mit dem entsprechenden Schlägermaterial (elastische, griffige Beläge, elastisches Holz) versetzt man den Ball in Rotation. Gebräuchlich sind die Begriffe Topspin, Unterschnitt und Sidespin.
  • Topspin: Der Ball wird in der oberen Hälfte getroffen bzw. tangential gestreift – mit mehr oder weniger Krafteinsatz. Die entstehende Vorwärtsrotation (vom schlagenden Spieler aus gesehen) gibt dem Ball eine nach unten gekrümmte Flugbahn und lässt ihn beim Auftreffen auf dem Tisch flach und schnell abspringen. Da die Flugbahn kürzer ist als bei einem „normalen geraden“ Schlag, kann der Ball mit höherer Vorwärtsgeschwindigkeit geschlagen werden, ohne dass der Ball über die hintere Tischkante ins Aus geht. Auch springt der Topspin vom gegnerischen Schläger wegen des Dralls stark nach oben ab - kann also nur mit stark nach vorn geneigtem Schläger flach zurück geblockt werden. Der Topspin ist der wichtigste Angriffsschlag im modernen Tischtennis.
  • Unterschnitt: Der Ball wird in der unteren Hälfte gestreift und erhält so eine rückwärts gerichtete Rotation (vom schlagenden Spieler aus gesehen). Die Flugbahn verlängert sich. Die Vorwärtsgeschwindigkeit ist gering und wird durch die Rückwärtsrotation beim Auftreffen auf den Tisch noch mehr abgebremst. Ziel ist es, dem Gegner den eigenen Angriffball zu erschweren, entweder durch die Platzierung des Balles kurz hinter das Netz oder durch starke Rotation, die den Ball vom Schläger des Gegners nach unten abspringen lässt und damit zu Topspinfehlern führen kann.
  • Sidespin: Eine Variante von Topspin und Unterschnitt. Der Ball wird seitlich getroffen bzw. tangential gestreift – mit mehr oder weniger Krafteinsatz. Dadurch erhält der Ball zusätzlich eine seitwärts gerichtete Rotation. Die Flugbahn weicht nach rechts oder links von der normalen „geraden“ Bahn ab und springt vom gegnerischen Schläger in die entgegengesetzte Richtung ab.
  • Schuss: Früher auch „Schmetterball“ genannt, da nur sehr hohe Bälle auf die gegnerische Tischseite herunter-„geschmettert“ wurden. Heutzutage werden zu hoch abspringende Bälle jedoch schon in der aufsteigenden Phase mit voller Kraft bei senkrecht gehaltenem Schlägerblatt „geschossen“, sobald der Ball eine Höhe erreicht hat, aus der die gegnerische Plattenseite direkt zu treffen ist. Dies dient dazu, maximalen Druck auf den Gegner auszuüben, weil der Schuss hohe Geschwindigkeiten erreicht.
  • Ballonabwehr: Der Spieler steht weit hinter dem Tisch und spielt den Ball extrem hoch mit viel Topspin und variablem Sidespin zurück. In der Regel versucht der Spieler so, wiederholte harte Topspins oder Schüsse abzuwehren. Diese Technik verwenden oft Angriffsspieler mit sehr schnellen Belägen, die die Unterschnitt-Verteidigung nur schwer zulassen, wenn sie in die Defensive gedrängt werden.
  • Block: Möglichkeit einen Topspin abzuwehren: Der Spieler steht dicht am Tisch und versucht den Ball gegen den stark geschlossenen Schläger springen zu lassen, ohne diesen nennenswert zu bewegen; dies kompensiert den Topspin. Dabei nutzt er die sofortige Ballrückgabe, die lange Topspin-Bewegung des Gegners und die hohe mögliche Varianz des Winkels um den Punkt zu erzielen. Als Variante gibt es den aggressiven Block, bei dem der Schläger nicht passiv gehalten wird, sondern - um den Gegner unter Druck zu setzen - eine kurze drückende Bewegung nach vorne gemacht wird.
  • Konterball: Gerader spinloser Ball mit mittlerer bis hoher Geschwindigkeit. Wird von europäischen Spielern fast nur noch zum Einspielen genutzt. Für die asiatischen Penholder-Spieler früherer Jahre, die mit wenig griffigen Noppen-außen-Belägen ausschließlich nahe am Tisch operierten, stellte er jedoch das bevorzugte Angriffsmittel dar, da die Schlagbewegung extrem kurz und schnell ausgeführt werden kann. In der Weltspitze hat sich heute jedoch auch unter den Penholdern der Topspin als spielbestimmende Schlagtechnik durchgesetzt.
  • Flip: Ball, der über dem Tisch mit einer Wischbewegung aus dem Handgelenk gespielt wird. Der Flip wird genutzt, wenn der Ball zu kurz und zu flach ist für Topspin bzw. Schuss. Der Flip wird insbesondere für den aggressiven Rückschlag (Aufschlagannahme) verwendet. Er ist eine der anspruchsvollsten Techniken des Tischtennis.
  • Schupfball: Unterschnittball, der über dem Tisch gespielt wird. In höheren Klassen wird er beinahe nur noch als sicherer Rückschlag auf schwierige Aufschläge verwendet. Selbst Stör- und Abwehrspieler streben (zumindest bei eigenem Aufschlag) an, möglichst als erster „anzuziehen“ (auf Topspin-Spiel zu wechseln), um dem Gegner die Initiative zu nehmen.

Anleitungen zu Umsetzung der unterschiedlichen Techniken können auf der Seite Tischtennis pur eingesehen werden

[Bearbeiten] Spielbetrieb

Tischtennis wird sowohl hobbymäßig zu Hause in Garten, Garage, Keller usw. als auch verbandsmäßig organisiert innerhalb von Vereinen gespielt. Die Spieltechnik der Hobbyspieler unterscheidet sich hauptsächlich infolge des unterschiedlichen Schlägermaterials deutlich von der Technik der "Profis".

[Bearbeiten] Deutschland

Dem Deutschen Tischtennisbund gehören fast 10.000 Vereine mit rund 670.000 Mitgliedern an. Gespielt werden Damen- und Herreneinzel, Damen- und Herrendoppel sowie gemischtes Doppel.
Nationale Mannschaftskämpfe werden in verschiedenen Spielklassen organisiert, innerhalb derer man auf- oder absteigen kann. Deren Einteilung und Wertung in den unteren Klassen obliegt jedoch dem zuständigen Landesverband, so dass wegen der unterschiedlichen Spielerzahl und Spielstärke nicht alle Ligenbezeichnungen aller Verbände miteinander verglichen werden können.

Die Bundesliga in Deutschland gilt als die stärkste Liga der Welt, im wesentlichen wegen der Gastspieler und der höchsten Anzahl Welt-top-100-Spieler.

Folgende Spielklassen gibt es in Deutschland:

(Die darunterliegenden Spielklassen sind von Landesverband zu Landesverband sowohl in der Einteilung als auch der Benennung sehr unterschiedlich, sind jedoch meist in Spielklassen auf Verbandsebene, Bezirksebene und Kreisebene untergliedert.)

Daneben werden auf den verschiedenen Verbandsebenen noch Einzelmeisterschaften organisiert: Kreismeisterschaft, Bezirksmeisterschaft, Landesmeisterschaft, Deutsche Meisterschaft.

Außerdem gibt es, ebenfalls auf den verschiedenen Ebenen, die sog. "Ranglistenturniere" und Pokalspiele. Weiterhin finden meist nach Spielklassen unterteilte allgemeine Turniere in großer Zahl statt.

Die Turniere werden nach einem in der Wettspielordnung festgelegten System durchgeführt.

[Bearbeiten] International

[Bearbeiten] Historisches

[Bearbeiten] Internationale Geschichte des Tischtennis

[Bearbeiten] Ursprung

Über den Ursprung des Tischtennis gibt es verschiedene Meinungen. Einige sehen die Anfänge am Ende des 19. Jahrhunderts in Indien, von wo aus es sich nach England verbreitete, andere bestreiten dies und halten die Engländer für die Erfinder, wo es 1874 erstmals schriftlich erwähnt wurde: Der englische Major Walter Clopton Wingfield machte das "spharistike" (griechisch: "Lass uns spielen") bekannt. Hierbei handelte es sich um einen Holzkoffer, darin enthalten die Spielregeln und das ganze Zubehör vom Hammer bis zu den Schnüren für die Befestigung der Netzspannvorrichtung auf englischem Rasen. Das Spiel entwickelte sich aus dem "normalen" Tennis und wurde zunächst vorwiegend vom englischen Adel im Freien gespielt. Man verwendete einen Gummiball mit Flanellüberzug oder auch eine Kugel aus Kork. Später benannte man das Spiel in Lawn-Tennis (Rasen-Tennis) um.

Wegen des häufigen Regenwetters in England verlegte man das Spiel dann in die Wohnung und benutzte dabei normale Esstische; man verlegte das Tennisfeld auf den Tisch. Eine Schnur diente als "Netz", als Schläger nahm man Federballschläger, Bücher oder gar Bratpfannen. Folgerichtig benannte man das Spiel wieder um, in Raum-Tennis. 1875 veröffentlichte der englische Ingenieur James Gibb die ersten Spielregeln.

[Bearbeiten] "Ping Pong"

1891 brachte James Gibb von einer Geschäftsreise aus den USA bunte Zelluloid-Bälle mit. Von nun an verdrängte der Begriff Ping Pong, welcher 1878 erstmals vereinzelt wegen der Geräusche des Balls auftauchte, zunehmend die Bezeichnung Raum-Tennis. Verschiedene Hersteller kreierten weitere Namen, zum Beispiel Gossima, Whiff Waff, Flim Flam und schließlich Table Tennis. Der Geschäftsmann John Jacques de Croydon, ein Freund von Gibb, meldete 1891 den Begriff "Ping Pong" beim englischen Patentamt zum Patent an und verkaufte die amerikanischen Rechte an die Firma Parker Brothers. In diesen Jahren wurde der Schläger weiterentwickelt: Der Holzschläger wurde beklebt mit Kork, Schmirgelpapier, Wildschweingewebe. In England wurde 1900 der erste Verein gegründet. Schließlich erfand E. C. Goode 1902 den Gummibelag mit Noppen. Im gleichen Jahr wurde in England der nationale Verband "Ping Pong Association" gegründet. Dieser musste aber nach weniger als drei Jahren wegen der Namensrechte an "Ping Pong" aufgeben.

[Bearbeiten] Verbreitung außerhalb Englands

In Ungarn fand 1897 die erste nationale Meisterschaft statt. Zwischen 1905 und 1910 stellte Edward Shires, ein Vertreter von Schreibmaschinen, das Spiel in Wien und Budapest vor. 1899 wurde die 1. Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft (der spätere Fußball-Bundesligist Tennis Borussia Berlin) gegründet, 1900 das erste Ping-Pong-Cafe (Viktoria-Luise-Platz in Berlin) eröffnet. Um 1899 gelangte eine vereinfachte Variante nach Japan. Von hier aus gelangte es nach China, Korea und Hongkong. 1901 fand in Hamburg-Uhlenhorst das erste deutsche Turnier statt. Bis in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich das Spiel nicht wesentlich weiter, vielleicht wegen der verschiedenartigen und teilweise komplizierten Regeln.

[Bearbeiten] Gründung von Verbänden, erste wichtige Veranstaltungen

Nach und nach werden nationale und internationale Verbände gegründet:

  • 1907 wurde die erste deutsche Meisterschaft gespielt im Kasino am Nollendorff-Platz in Berlin
  • 1921 "Table Tennis Association" in England
  • 1925 Gründung des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB) (25. November)
  • 1925 Erste offizielle deutschen Meisterschaften im Herren- und Dameneinzel in Berlin
  • 1926 Gründung des Österreichischen Tischtennis-Verbandes ÖTTV
  • 1926 Internationale Tischtennisförderation ITTF in Berlin, gegründet von England, Schweden, Ungarn, Indien, Dänemark, Deutschland, Tschechoslowakei, Österreich und Wales
  • 1926 wurde die erste Europameisterschaft in London geplant, die allerdings durch die Beteiligung von einigen Indern zu einer Weltmeisterschaft aufgewertet wurde. Für das Endspiel qualifizierten sich die beiden Ungarn Roland Jacobi und Zoltan Mechlovits. Jacobi spielte in langen Bügelfaltenhosen und weißem Hemd – man überredete ihn, wenigstens die Fliege abzulegen – und war nach dem 3:0 Sieg der erste Tischtennisweltmeister.
  • 1927 "La fédération française de tennis de table" in Frankreich
  • 1928 erste Meisterschaft von Frankreich
  • 1930 "The American Ping Pong Association" gestattete den Mitgliedern nur die Verwendung von Spielmaterial der Parker Brothers. Deshalb entstanden in US-Amerika 1933 zwei weitere Verbände: "U.S. Amateur Table Tennis Association" und "The National Table Tennis Association". 1935 vereinigen sich die drei Verbände zur "U.S. Table Tennis Association" (welche sich 1994 in "U.S.A. Table Tennis" umbenannte)
  • 1933 Der Kieler TTK wurde erster deutscher Mannschaftsmeister der Herren

[Bearbeiten] Weitere Entwicklung

Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen die besten Tischtennisspieler und -spielerinnen aus Ungarn (Maria Mednyanszky, Victor Barna), Tschechoslowakei und Rumänien. Ab 1953 wurden die japanischen Spieler führend. Sie entwickelten den Penholder-Griff, wobei der Schläger zwischen Zeigefinger und Daumen gehalten wurde. Ferner beklebten sie den Schläger mit dicken Schaumstoffmatten, was das Spiel erheblich schneller machte. Die Japaner erfanden auch den Topspin. Anfang der 1960er Jahre war Erich Arndt der erste deutsche Spieler, der den Topspin beherrschte. In den nächsten 30 Jahren kamen fast alle Weltmeister aus Asien. Anfang der 1980er Jahre konnten die Europäer mit Hilfe von neuen Techniken (Frischkleben) aufholen

  • 1949 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 29./30. Juli der DTTB in Bad Homburg wiedergegründet
  • 1951 Am 11. März wurde der DTTB wieder in die ITTF aufgenommen
  • 1958 erste "echte" Europameisterschaft
  • 1964 Der Franzose Alex Ehrlich stellt in Malmö seinen neuentwickelten Tischtennis-Roboter vor
  • 1966/67 deutsche Bundesliga für Herren
  • 1972/73 deutsche Bundesliga für Damen
  • 1988 wurde Tischtennis offiziell olympische Sportart.

[Bearbeiten] Tischtennis und Politik vor dem Zweiten Weltkrieg

Immer wieder versuchte die Politik, Einfluss auf das Sportgeschehen zu nehmen. So durften die deutschen Herren 1934 nicht an der Tischtennis-WM teilnehmen, denn man befürchtete, dass sich die "überlegene nordische Rasse" gegen "minderwertige Völker" blamieren könnte. Auch 1935 verzichtete man auf eine Teilnahme der Herrenmannschaft aus Protest dagegen, dass Irland, Nordirland und Wales mit jeweils eigenen Mannschaften antraten. Erst 1936 entsandte man wieder ein Herrenteam, um für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Deutschland zu werben.

[Bearbeiten] Tischtennis und Politik im Nachkriegsdeutschland

Nicht immer konnte man Politik und Sport voneinander trennen. Speziell in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflusste die Politik das Sport-Verhältnis zwischen der DDR und Westdeutschland. 1950 stellten der Deutsche Tischtennisbund DTTB und der Tischtennisverband der DDR jeweils den Antrag, in den internationalen Tischtennisverband International Table Tennis Federation (ITTF) aufgenommen zu werden. Dies lehnte die ITTF ab und forderte ein gemeinsames Auftreten der beiden Verbände. Daraufhin gründete man am 8. Juni den Arbeitsausschuss Deutscher Tischtennissport. Dieser beantragte 1951 erfolgreich die Aufnahme "Gesamtdeutschlands" in die ITTF. Bei der Weltmeisterschaft in Wien im März 1951 nahmen dann erstmals nach dem Krieg Deutsche teil. In den folgenden Jahren wurden jeweils gesamtdeutsche Meisterschaften ausgetragen: 1951 in Berlin am Funkturm, 1952 in Ost-Berlin (Deutsche Sporthalle), 1953 in Herford. 1957 trat nochmals eine gesamtdeutsche Mannschaft bei der WM in Stockholm auf; Heinz Schneider (Thüringen) wurde Dritter im Einzel.

Am 2. August 1958 schließlich endeten die Gemeinsamkeiten: DTTB und Tischtennisverband der DDR wurden separat "provisorische Mitglieder" der ITTF. Als der DTTB 1960 beauftragt wurde, die Europameisterschaften im Jahre 1962 auszurichten, legte dieser als Austragungsort West-Berlin fest. Dagegen protestierte die DDR, alle osteuropäischen Länder kündigten einen Boykott der Veranstaltung an. Tatsächlich kam es 1962 zum Boykott mit der Begründung, West-Berlin gehöre nicht zur Bundesrepublik. Lediglich Jugoslawien beteiligte sich nicht an dem Boykott. Im November 1964 kam es bei der Europameisterschaft in Malmö (Schweden) zum nächsten Eklat, weil bei der Auftaktveranstaltung die DTTB-Auswahl das Schild "West-Allemagne" und die ostdeutsche Mannschaft das Schild "DDR" trug. 1965 versuchte man, seitens der Bundesrepublik die Beziehungen wieder zu verbessern: Der DSB bezuschusste den Ost-West-Sportverkehr.

Einen weiteren Eklat gab 1982, als Polen sich weigerte, in West-Berlin einen Mannschaftskampf der Europaliga zu bestreiten [1].

[Bearbeiten] Tischtennis in der DDR zwischen 1958 und der Wende

Ab 1958 versuchte sich die DDR immer mehr von westlichen Ländern abzugrenzen. 1961 wurde der gesamtdeutsche Sportverkehr "eingefroren". Der Tischtennissport verlor an Bedeutung, insbesondere nach dem "Leistungssportbeschluss" im April 1969, wonach Tischtennis nicht mehr zu den förderungswürdigen Sportarten zählte. 1972 nahm die DDR noch an der Europameisterschaft teil, danach blieb sie aber allen Europa- und Weltmeisterschaften fern. Die Teilnahme an Wettbewerben, an denen nicht-sozialistische Länder vertreten waren, war verboten.

[Bearbeiten] Ping-Pong-Diplomatie zwischen USA und China

In den 1950er und 1960er Jahren versuchten die USA und die Volksrepublik China mit "normalem" diplomatischen Mitteln die Beziehungen zu verbessern; die sogenannten Warschauer Gespräche brachten aber nicht die erhofften Ergebnisse. Zu Hilfe kamen hier schließlich die Tischtennisspieler. Während der Weltmeisterschaften 1971 in Nagoya (Japan) lud China die amerikanischen TT-Spieler nach Peking ein. Diesem Besuch folgten weitere Treffen von hochrangigen Politikern (Nixon 1972), wodurch Spannungen abgebaut und die Beziehungen verbessert wurden. Diese Ereignisse sind heute unter dem Begriff Ping-Pong-Diplomatie bekannt.

[Bearbeiten] Erfolge deutscher Spieler und Mannschaften

[Bearbeiten] Erfolge internationaler Spieler

  • Der Ungar Victor Barna ist der erfolgreichste Tischtennisspieler aller Zeiten. Zwischen 1929 und 1939 gewann er 22 WM-Titel: fünfmal im Einzel, achtmal im Doppel, zweimal im Mixed und siebenmal mit der Mannschaft.
  • Als bester Tischtennisspieler aller Zeiten gilt der Schwede Jan-Ove Waldner. Er ist im einzelnen: Olympiasieger, 11-facher Weltmeister, 6-facher Europameister, 7-facher TOP 12-Sieger sowie 2-facher Weltcup-Sieger.

[Bearbeiten] Technische Details zu den Spielgeräten

[Bearbeiten] Der Tisch

Tischtennis-Tisch

Ein wettkampftauglicher Tisch muss eine Länge von 2,74 m und eine Breite von 1,525 m haben. Die Oberfläche muss genau 76 Zentimeter über dem Boden liegen. Der Tisch wird mittels eines 15,25 cm hohen Netzes in zwei gleichgroße (1,37 m x 1,525 m) Hälften geteilt. Auf ihm muss ein Tischtennisball, der aus 30 Zentimetern Höhe fallengelassen wird, 22 bis 25 cm hoch springen. Jede Hälfte wird der Länge nach noch einmal mittels einer 3 mm breiten Linie in zwei Hälften unterteilt. An den Kanten des Tisches verläuft außerdem noch eine 20 mm breite weiße Linie. Die Oberfläche des Tisches muss nicht reflektierend und dunkel sein. Gebräuchlich sind i.d.R. dunkelgrüne und blaue Tische.

[Bearbeiten] Der Ball

Der Ball besteht aus Zelluloid, ist innen hohl und hat einen Durchmesser von 40 mm. Er ist in verschiedenen Qualitäten erhältlich, die ursprünglich durch die Anzahl der Sterne voneinander unterschieden wurden. Diese Einteilung in Bälle mit 1, 2 oder 3 Sternen ist heute im Vereinsbetrieb nahezu gegenstandslos. Die beste Qualität mit den geringsten Abweichungen von der Norm in Gewicht, Härte und Rundung erhält 3 Sterne. Seit der Entscheidung des DTTB, für den Wettkampfbetrieb nur noch diese beste Qualität zuzulassen, gibt es - außer im Hobbybereich - keinen Markt mehr für Bälle der Kategorien mit 1 oder 2 Sternen. Der Rest der Fertigung - auch die Bälle, die früher wegen nur geringer Abweichungen die Kennzeichnung mit 1 oder 2 Sternen erhalten hat, wird seitdem häufig den Trainingsbällen zugeordnet. Für den Spielbetrieb zugelassen sind Bälle in den Farben mattweiß und mattorange. Beim Training - besonders beim Einsatz von Balleimer oder Trainingsroboter - werden häufig die preiswerteren Trainingsbälle benutzt, weil hier der Ballverbrauch durch Abnutzung in der Maschine und Zertreten enorm hoch ist. Im Anfängertraining kommen außerdem noch mehrfarbige Bälle zum Einsatz, damit die Spieler den Spin des Balles besser erkennen können. Siehe auch Tischtennisball

[Bearbeiten] Der Schläger

Der Schläger ist in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Er ist zumeist oval und in der Mitte aus mehrfach geleimtem Holz. Es existieren aber auch Varianten mit z.B. Carbon- oder Kevlarfurnieren. Es gibt vier gängige Griffformen: Gerade, konkav, anatomisch und konisch, zudem zwei Griffformen für japanischen und chinesischen Penholder.

Jeder Schläger muss zwei Beläge unterschiedlicher Farbe haben: einen roten und einen schwarzen Belag. Dies ist vorgeschrieben, damit der Gegner das Drehen des Schlägers bemerkt und somit auf die beiden Beläge entsprechend reagieren kann. Sofern ein Spieler nur eine Seite des Schlägers benutzt (insb. beim klassischen Penholder), muss nur diese Seite mit einem Belag versehen sein (rot oder schwarz). Die andere Seite muss dann jedoch in der anderen Farbe lackiert sein.
Man unterscheidet verschiedene Typen von Belägen: Noppen innen, kurze Noppen außen, lange Noppen, Noppengummi und Anti-Topspin.

Weitere Details findet man im separaten Artikel über Tischtennisschläger.

[Bearbeiten] Tischtennis-Trainingsgeräte

Tischtennistrainingsgeräte werden unterstützend zum Erlernen der Grundschläge für das wettkampfmäßige Tischtennisspiel oder auch zur Verbesserung von Schlagsicherheit und Ausdauer eingesetzt. Je nach Grundschlagart, wie Topspin, Schupfball, Aufschlag u.s.w., werden entsprechende Trainingsgeräte im Vereinstraining angewandt.

Weitere Details findet man im separaten Artikel über Tischtennis-Trainingsgeräte.

[Bearbeiten] Trainings- und Freizeitspiele

Tischtennis wird aber nicht nur wettkampfmäßig gespielt, sondern oft und gern auch in der Freizeit mit abgeänderten Regeln.

[Bearbeiten] Chinesisch oder Rundlauf

Eine besonders bei Kindern beliebte Variante bei mindestens drei (besser: fünf bis zehn, oder mehr) Spielern ist das Chinesisch, auch Rundlauf, Ringelpitz, Runde, Mäxle oder Mühle genannt (in Österreich Rundgangerl, Lauferl, Raser oder Ringerl ). Auf einer Seite des Tisches stellen sich mindestens zwei Spieler auf, die Anzahl auf der anderen kann eins bleiben. Nachdem ein Spieler seinen Schlag fehlerlos durchgeführt hat, rennt er auf die andere Seite und stellt sich hier an, um erneut einen Schlag durchzuführen. Jeder, der einen Fehler macht, scheidet aus. Sind nur noch zwei Spieler übrig, wird normal gespielt. Der Sieger bekommt einen Punkt, danach setzen alle wieder ein.

[Bearbeiten] Englisch

Für drei Spieler gibt es eine Variante, die eine Mischung zwischen Einzel und Doppel ist. Der Spieler, der auf seiner Tischseite allein spielt, darf solange allein spielen, bis er einen Fehler macht. Dann wird gegen den Uhrzeigersinn gewechselt. Punkte sammelt man nur als Alleinspieler. Diese Variante bezeichnet man als Englisch.

[Bearbeiten] Weitere Trainings-Spiele

Für mehr Abwechslung im Training und für spaßvolles, spielerisches Erlernen der Ballbehandlung können die Spiele

  • Kaiserspiel
  • Topspin-Spiel
  • Ballonspiel
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[Bearbeiten] Wissenswertes, Kurioses, Rekorde

  • Ein hart geschlagener Schuss kann bis zu 180 km/h schnell werden. Dabei berührt der Ball den Schläger nur 1/1000 Sekunde und verformt sich dabei um bis zu 25 Prozent (gemessen 1970/71 an der TU Braunschweig von Martin Sklorz / Bundeslehrwart des DTTB).
  • Bei einem optimal angeschnittenen Topspin dreht sich der Ball 50 mal pro Sekunde um die eigene Achse. Dies ergibt, hochgerechnet, 3000 Umdrehungen pro Minute (gemessen 1970/71 an der TU Braunschweig von Martin Sklorz / Bundeslehrwart des DTTB).
  • Bei der Weltmeisterschaft in Prag 1936 "kämpften" Ehrlich (Polen) und Paneth (Rumänien) 2 Stunden und 12 Minuten um einen einzigen Punkt. Im gleichen Turnier wurde die Begegnung zwischen Haguenauer (Frankreich) und Goldberg (Rumänien) nach 7,5 Stunden beim Stande von 5:3 im 5. Satz durch die Turnierleitung abgebrochen.
  • Der längste Ballwechsel in der Tischtennisgeschichte dauerte 8 Stunden und 33 Minuten. Diesen schafften am 30. Juli 1978 in Stamford (USA) die Spieler Robert Stiegel und Donald Peters.
  • Der Weltrekord im Dauer-Tischtennis beträgt mehr als 105 Stunden. Mitte September 1979 spielten Helmut Hanus und Volker Fernath in Stuttgart im Freien 105 Stunden und 8 Minuten.
  • Das längste Einzelmatch bestritten die beiden Baden-Württemberger Uwe Geiger und Thomas Opiol vom 14. bis 21. April 1985.
  • Das längste Doppel spielten mit 102 Stunden Roland Merklein, Volker Fernath, Hilmar Küttner und Helmut Hanus aus Stuttgart vom 23. bis 27. Mai 1980 [2].
  • 170 Ballwechsel innerhalb einer Minute schafften bei den Internationalen Britischen Meisterschaften am 28. Februar 1986 in Newcastle Alan Cooke und Desmond Douglas (beide GB). Das sind fast drei Ballwechsel pro Sekunde.
    Übertroffen wurde dies am 7. Februar 1993 in Großbritannien von Jackie Bellinger und Lisa Lomas, die mit 173 Ballwechseln den bisherigen Rekord halten.
  • Das längste Mannschaftsspiel wurde 1936 in Prag ausgetragen. Das Finale um den Swaythling-Cup zwischen Österreich und Rumänien begann am Sonntag, dem 15. März (11 Uhr) und endete am folgenden Mittwoch.
  • Der größte Rundlauf fand am 27. April 2000 in Bremen parallel zur Europameisterschaft statt. An 40 Tischen spielten 245 Hobbyspieler 61 Minuten lang. Der Rekord wurde im Rahmen der letzten Mannschafts-Weltmeisterschafte 2006 in Bremen mit 359 Spielern, die an 47 Tischen genau 62:04,89 Minuten spielten gebrochen. Diese Aktion gelangte ins Guinness-Buch der Rekorde.
  • Ein Profispieler verliert während eines Turniers bis zu sieben Pfund Gewicht pro Wettkampftag. Während eines Satzes (mit 11 Punkten) verbraucht er etwa die doppelte Energie eines Leichtathleten, der 100 Meter in 10,2 Sekunden läuft.
  • Schmetterbälle waren früher verboten, wegen der Verletzungsgefahr für den Gegner.
  • Fred Perry wurde 1929 Tischtennis-Weltmeister. Später stieg er auf Tennis um und wurde durch seine Siege im Wimbledon bekannt.
  • Ann Haydon-Jones, die 1957 alle drei WM-Endspiele im Einzel, Doppel und Mixed im fünften Satz verlor, stand ab 1960 zwölf Jahre in den Top Ten im Tennis und gewann Wimbledon.
  • Auch heute noch finden vor allem in den USA, aber auch wieder in Deutschland, sogenannte "Hartbrett-Turniere" (engl.: hardbat) statt, bei denen nur Schläger mit Noppengummi ohne Schwamm erlaubt sind. Ein legendärer hardbat-Champion war Marty Reisman, der noch mit 67 Jahren zur absoluten Weltklasse gehörte.
  • Als Sommer- und Draußen-Variante entwickelte sich in den 1930er-Jahren das Speckbrettspiel.
  • 1989 veröffentlichte der DTTB einen Song namens „Magic Ball“, der bei der TT-WM 1989 in Dortmund als offizielle WM-Hymne fungierte.
  • 1991 veröffentlichte der griechische Musiker „Stamatis“ ein Instrumentalstück namens „Ping-Pong“. Zu Beginn des Stückes hörte man nur einen - elektronisch mit Hall unterlegten - Tischtennis-Ballwechsel.
  • 1999 erschien auf dem Plattenlabel Harvest / EMI Electrola in Köln ein Instrumentalmusikstück, das einen Tischtennisball zum Inhalt hatte, der im Stereokanal Hin- und Her fliegt. "Pingpong" vom elektronischen Musik-Duo Computerjockeys war im Jahr 2000 weltweit ein Independent-Clubhit und das dazugehörige Musikvideo gewann verschiedene Musikvideo-Preise u. a. den Publikumspreis bei den Kurzfilmtagen Oberhausen.
  • Im September 2001 stellte der 1.TTC Ketsch einen 24-Stunden Rekord im Tischtennis auf. Dabei spielten über die Dauer von 24 Stunden nacheinander jeweils 2 Spieler an einer Platte, wobei jeder Spieler nur einmal und maximal 10 Minuten spielen durfte. Dabei beteiligten sich 1036 Spieler, darunter der niederländische Weltklassespieler Trinko Keen. [3]
  • Im Mai 2005 wurde unter dem Motto "Ein Dorf spielt Tischtennis" durch den TTC Bavaria Wiesen (Spessart) 100 Stunden lang ohne Unterbrechung an mindestens zwei Platten Tischtennis gespielt. Damit stellt der TTC den deutschen Rekord für die längste ununterbrochene Breitensportveranstaltung.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jürgen Schmicker: Das große Buch vom Tischtennis, ISBN 3-9807311-0-3
  • Manfred Schäfer, Winfried Stöckmann, Norbert Wolf und andere: Ein Spiel fürs Leben - 75 Jahre Deutscher Tischtennis-Bund, 228 Seiten, ISBN 3-00-005890-7
  • Horst Biese: Verliebt in einen kleinen Ball, AGON-Sportverlag
  • Glenn Östh, Jens Fellke: Wie wird man die Nummer 1 im Tischtennis? - Geheimnis schwedischer Weltmeister, 167 Seiten, ISBN 3-89124-158-5
  • Matthias Sauer: Tischtennis für Trainer; Das Tischtennistrainingsbuch für erfolgreiche Jugendarbeit, PINGS Verlag, Hanau; ISBN 3-927811-01-7

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Zeitschrift DTS, 1982/19 S.3
  2. Zeitschrift DTS (Deutscher Tischtennis Sport) 1980/11 S.4
  3. Schwetzinger Zeitung, 10.09.2001

[Bearbeiten] Siehe auch

Wiktionary: Tischtennis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

[Bearbeiten] Weblinks

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