Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Linksufrige Zürichseelinie - Wikipedia

Linksufrige Zürichseelinie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Linksufrige Zürichseebahn, informeller Linksufrige Seebahn (oft schlicht «Linksufrige» oder «Seebahn») genannt, ist eine 1875 von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) eröffnete Eisenbahnstrecke zwischen Zürich Hauptbahnhof und der Ortschaft Ziegelbrücke respektive Näfels. Mit der Verstaatlichung der NOB ging die Seebahn 1901 an die neu gegründeten Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) über.

Bevor die Bahnstrecke entlang dem linken Ufer des Zürichsees eröffnet wurde, verkehrten die ersten Schnellzüge zwischen Zürich und Chur über Uster. Als die Rechtsufrige Zürichseelinie 1894 eröffnet wurde, hatte sich in Zürich der Begriff «Seebahn» längst für die Strecke am linken Ufer etabliert und aufgrund von Strassen- und Objektsbezeichnungen bis heute gehalten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Streckenverlauf

Die Seebahn verlässt das Zürcher Gleisfeld als südlichste Doppelspur am «Kohlendreieck», das von den Strecken Hauptbahnhof–Wiedikon, Wiedikon–Altstetten und dem Gleisfeld gebildet wird und einst als Kohlelagerstätte diente. Seit 1927 verlaufen die Gleise in einem Einschnitt, parallel dazu verläuft die nach der Bahnstrecke benannte Seebahnstrasse, seit 1982 Teil der Transitachse zwischen den Autobahnästen der A1 und A3. Seit 2004 zweigt im Einschnitt der Zimmerberg-Basistunnel ab, dessen realisierte erste Etappe eine direkt nach Thalwil führende, zur Seebahn parallelle, zweite Doppelspur bildet, die seither von Schnellzügen und Güterzügen genutzt wird.

Die Seebahn geht unter dem Stationsgebäude der Bahnstation Wiedikon – dem einzigen Reiterbahnhof der Schweiz – aus dem Einschnitt in den Ulmbergtunnel über, kommt an der Bahnstation Enge kurz ans die Oberfläche, führt in den Engetunnel und erreicht vor der Bahnstation Wollishofen wieder die ursprüngliche Linienführung von 1875, ehe nach Wollishofen das Stadtgebiet verlassen wird.

Es folgen die Bahnstationen Kilchberg und Rüschlikon ehe von Westen her der bestehende Teil des Zimmerberg-Basistunnels wieder die Seebahn erreicht. Unmittelbar südlich des Bahnhofs von Thalwil zweigt die Bahnstrecke Thalwil–Zug ab, die 1897 von der NOB als Zürcher Zubringer zur Gotthardbahn (GB) eröffnet wurde und via Zimmerbergtunnel und Albistunnel in Zug die Strecke Zug–Arth-Goldau der GB erreicht.

Entlang der Seebahn folgen die Bahnstationen Oberrieden und Horgen (See), von wo aus die Strecke meist unmittelbar am Seeufer entlang verläuft. Nach der Bahnstation Au ZH folgt Wädenswil, wo die 1877 von der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn (WE) eröffnete Bahnstrecke Wädenswil–Einsiedeln abzweigt. Weiter folgen die Bahnstationen Richterswil, Bäch und Freienbach SBB, ehe die Seebahn den Eisenbahnknotenpunkt Pfäffikon SZ erreicht. In Pfäffikon zweigt seit 1878 die von der Zürichsee-Gotthardbahn (ZGB) eröffnete Bahnstrecke nach Rapperswil ab, die über den Seedamm von Rapperswil führt, an dessen Bau die ZGB mitbeteiligt war. Die Fortsetzung vom Zürichsee in Richtung Gotthardbahn nach Arth-Goldau wurde 1891 nicht mehr von der ZGB, sondern bereits von der Schweizerischen Südostbahn (SOB) eröffnet, die 1890 aus der Fusion der ZGB mit der WE entstanden war.

Entlang dem sogenannten Obersee folgt die Bahnstation von Altendorf, wo sich die Kraftwerkszentrale der Etzelwerk AG befindet. Die ursprünglich von den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK) und den SBB gegründete Etzelwerk ist seit 1987 eine 100-prozentige Tochter der SBB und erzeugt in der pumpspeicherfähigen Anlage hauptsächlich Bahnstrom durch Ausnutzung des Höhenunterschieds zwischen Sihlsee und Zürichsee.

Mit dem Bahnhof von Lachen folgt die letzte Ortschaft am See die Bahnstrecke verläuft danach durch die Linthebene nach und die Bahnstationen Siebnen-Wangen, Schübelbach-Buttikon, Reichenburg, Bilten und schliesslich Ziegelbrücke. Während im Eisenbahnknoten von Ziegelbrücke die Regionalzüge enden, respektive der S-Bahn-Verkehr endet und die Schnellzüge die Strecke nach WeesenSargans befahren, führt die ursprüngliche Seebahn der NOB noch einspurigig durch die Bahnstation Nieder- und Oberurnen an den alten Streckenendpunkt in die Bahnstation Näfels-Mollis.

In Konkurrenz zur 1859 von den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) eröffneten Bahnstrecke Rüti ZHRapperswil–Ziegelbrücke–Weesen–Näfels–Glarus, bestanden ursprünglich zwei Strecken aus der Linthebene nach Näfels. Diese Doppelspurigkeit blieb zuerst auch unter den SBB bestehen, bis 1918 die ältere VSB-Strecke Weesen–Näfels für den Personenverkehr stillgelegt wurde und der Regionalverkehr Rapperswil–Glarus seither in Ziegelbrücke die Schnellzüge Zürich–Chur «kreuzt». Der stillgelegte Abschnitt Weesen–Näfels wurde 1931 abgebrochen.

[Bearbeiten] Betrieb

Die Seebahn wurde in den 1990er-Jahren automatisiert und wird über wenige, unbesetzte Stellwerke an den grossen Stationen, aus den Fernsteuerzentren Zürich (HB–Pfäffikon) und Ziegelbrücke (Pfäffikon–Ziegelbrücke–Näfels) ferngesteuert.

[Bearbeiten] Zürich–Thalwil

Der Abschnitt zwischen Zürich und Thalwil hat am meisten Verkehr zu bewältigen, er ist für den Personenverkehr über Zürich der wichtigste Zubringer zur Gotthardbahn geblieben und bewältigt den überregionalen Verkehr nach Zug–Luzern. Im S-Bahn-Verkehr ist die Strecke Teil der kürzesten Verbindung nach Zug, wobei aufgrund des Kapazitätsengpasses (einspuriger Zimmerbergtunnel) der etwas längeren Strecke durch das Knonauer Amt betrieblich und planerisch der Vorzug gegeben wird. Aus demselben Grund wird meist auch der Güterverkehr in Richtung Gotthard mit einem Umweg über die Aargauische Südbahn geleitet.

Seit Eröffnung des Zimmerberg-Basistunnels 2004 nimmt dieser den kompletten Schnellzug- und Güterverkehr auf, während die eigentliche Seebahn praktisch nur noch von der S-Bahn Zürich befahren wird. Einen massiven Engpass verursacht allerdings die nicht kreuzungsfreie Einbindung des Basistunnels in die Seebahn bei Thalwil, welche zudem vier Spuren auf zwei Spuren reduziert. Dadurch dient der Tunnel keiner Kapazitätssteigerung, sondern in erster Linie dem Lärmschutz.

[Bearbeiten] Thalwil–Pfäffikon–Ziegelbrücke

Der Verkehr zwischen Thalwil und Ziegelbrücke umfasst sämtliche Züge aus dem Grossraum Zürich ins Bündner und Sanktgaller Rheintal, darunter die InterCitys nach Chur, Interregio-Züge, sowie einige internationale Züge nach Österreich, die via Buchs SGFeldkirch verkehren. Des Weiteren dient die Strecke auch dem überregionalen Güterverkehr und den Güterzügen aus dem Mittelland zum Güterbahnhof Buchs SG.

Den Regionalverkehr bestreitet die S-Bahn Zürich, von den zwei S-Bahnlinien verkehrt eine mit Halt an allen Stationen bis Pfäffikon, die zweite verkehrt zwischen Zürich und Pfäffikon beschleunigt und weiter bis Ziegelbrücke mit Halt an allen Stationen und ersetzt in letzterem Abschnitt die Regionalzüge.

[Bearbeiten] Ziegelbrücke–Näfels

Zwischen Ziegelbrücke und der Bahnstation Näfels-Mollis dient der Streckenabschnitt vor allem dem Regionalverkehr zwischen Rapperswil und Glarus.

[Bearbeiten] S-Bahn-Linien

  • S2 EffetikonZürich Flughafen – Zürich HB – Enge – Thalwil – Horgen – Wädenswil – Pfäffikon SZ – Ziegelbrücke (beschleunigte Verbindung zwischen Zürich und Pfäffikon SZ)
  • S8 Winterthur – Effretikon – Oerlikon – Zürich HB – Enge – Thalwil – Horgen – Wädenswil – Pfäffikon SZ (hält auf allen Stationen)
  • S21 Zug – Thalwil (– Enge – Zürich HB, nur zu Hauptverkehrszeiten)
  • S24 Zürich HB – Thalwil – Horgen Oberdorf
  • SN8 (Oerlikon –) Zürich HB – Enge – Thalwil – Horgen – Wädenswil – Pfäffikon SZ – Lachen SZ (ZVV-Nachtnetz)

[Bearbeiten] Bahnhöfe und Haltepunkte

Kursbuchstrecke 720 (Zürich HB-Ziegelbrücke)

und Kursbuchstrecke 736 (Ziegelbrücke-Näfels)

0,3 Zürich HB (Sihlpost) 408 m ü. M. S2 S8 S24 HVZ:S21
Anschluss an die Linien nach Brugg/OltenBasel, Olten–Biel/BernLausanneGenf, Olten–Bern–Brig/Interlaken, BülachSchaffhausen, WinterthurSt.Gallen/Romanshorn und an die S-Bahn Zürich
2,2 Abzweig der Abkürzung durch den Zimmerberg-Basistunnel direkt nach Thalwil

Verbindungskurve von Zürich Altstetten
Zimmerberg-Basistunnel 9400 m
Abzweig unterirdisch der Fortsetzung des Basistunnels nach Litti–Zug vorbereitet
11,7 Abzweig der Stammlinie von Zürich–Rüschlikon
12,1 Thalwil 435 m ü. M.

2,9 Zürich Wiedikon 405 m ü. M.
3,1 Abzweig der Güterlinie nach GiesshübelSihltalbahn
Wiedikon-Ulmbergtunnel 848 m
3,9 Zürich Enge 409 m ü. M.
Engetunnel 903 m
5,8 Zürich Wollishofen 409 m ü. M.
8,6 Kilchberg 424 m ü. M.
10,6 Rüschlikon 433 m ü. M.
11,7 Abzweig der Abkürzung durch den Zimmerberg-Basistunnel direkt von Zürich
12,1 Thalwil 435 m ü. M. NVZ:Endpunkt S21
Abzweig der Linie nach ZugGotthard/Luzern (Zimmerbergtunnel) S21 S24
14,2 Oberrieden 424 m ü. M.
16,7 Horgen 433 m ü. M.
20,7 Au ZH 435 m ü. M.
23,9 Wädenswil 424 m ü. M.
Abzweig der Linie der Südostbahn nach Samstagern-Einsiedeln
27,4 Richterswil 408 m ü. M.
29,3 Bäch SZ 411 m ü. M.
37,1 Freienbach SBB 410 m ü. M.
Abzweig der Linie der Südostbahn von Arth-Goldau-Samstagern
23,9 Pfäffikon SZ 412 m ü. M. Endpunkt S8
Abzweig der Linie der Südostbahn über den Seedamm nach Rapperswil
37,1 Altendorf 412 m ü. M.
39,5 Lachen 416 m ü. M.
43,4 Siebnen-Wangen 433 m ü. M.
46,5 Schübelbach-Buttikon 418 m ü. M.
49,9 Reichenburg 420 m ü. M.
54,3 Bilten 421 m ü. M.
Untere Linth-Kanalbrücke 62 m
Einmündung der Linie von Rapperswil-Uznach
57,1 Ziegelbrücke 425 m ü. M. Endpunkt S2
Linie nach WeesenSargansChur
Obere Linth-Kanalbrücke 53 m
58,9 Nieder- und Oberurnen 427 m ü. M.
61,6 Näfels-Mollis 437 m ü. M.
Linie führt weiter nach GlarusSchwandenLinthal

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -