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Zürich Hauptbahnhof

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Zürich HB
Haupt-/Bahnsteiggleise 16
Gl. 3–18, oberirdisch
S-Bahn-Gleise 10
Gl. 1+2, 21–24 unterirdisch
Gl. 51–54 (Provisorium Sihlpost) oberirdisch
Zugbewegungen
(täglich)
870
(Gl. 3–18, Fernverkehr)

429
(Gl. 51–54, v.a. S-Bahn)
1.250
(Gl. 21–24, S-Bahn)

190
(Gl. 1+2, S-Bahn, SZU)
Total: 2.739 Züge
Rangierbewegungen
(täglich)
ca. 5.000 (inkl. Abstellanlage Herdern und Vorbahnhof)
Reisende (täglich) 360.000
Gleisanlage Weichen: 799
Zwergsignale: 791
Hauptsignale: 81
Gleisplan – Bahnhof Landesmuseum 21-24 (rot) sowie SZU-Bahnhof 1+2 (grün) sind unterirdisch
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Gleisplan – Bahnhof Landesmuseum 21-24 (rot) sowie SZU-Bahnhof 1+2 (grün) sind unterirdisch

Zürich Hauptbahnhof (kurz Zürich HB, bis 1893 Bahnhof Zürich) ist die grösste Bahnstation der Schweiz. Er ist ein Bahnknotenpunkt für Züge aus dem Inland und den angrenzenden Ländern (Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der erste Bahnhof von Gustav Albert Wegmann
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Der erste Bahnhof von Gustav Albert Wegmann
Der Zürcher Hauptbahnhof um die Jahrhundertwende
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Der Zürcher Hauptbahnhof um die Jahrhundertwende
Triumphbogen und Escher-Denkmal beim Bahnhofstrasse-seitigen Eingang
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Triumphbogen und Escher-Denkmal beim Bahnhofstrasse-seitigen Eingang

Der erste Bahnhof wurde von Gustav Albert Wegmann als Endstation der 1847 eröffneten Spanisch-Brötli-Bahn am nordwestlichen Stadtrand erbaut. Er hiess einfach Bahnhof Zürich. 1871 wurde er an der gleichen Stelle durch den heutigen Bahnhof (Architekt: Jakob Friedrich Wanner) ersetzt, um den gestiegenen Verkehrsbedürfnissen Rechnung zu tragen. Sein Haupteingang, ein Triumphbogen am Ende der damals neuen Bahnhofstrasse, wirkt als Stadttor zur durch die Eisenbahn neu erschlossenen Welt. Davor steht das Denkmal des Eisenbahnpioniers, Regierungs- und Nationalrats, NOB-, Gotthardbahn- und Kreditanstalt-Direktors Alfred Escher. Im prunkvollen Neorenaissance-Bau aus Sandstein mit reich dekorierten Wandelgängen und Lichthöfen, Restaurants und Sälen befand sich auch die NOB-Verwaltung. Die von Eisenfachwerkträgern überspannte Halle nahm ursprünglich sechs Gleise auf. Ihre Wände aus Stein mit Arkaden und Bogenfenstern bestimmen den einfachen, monumentalen Raumeindruck.

1902 wurden die Geleise bis auf die Höhe der Bahnhofstrasse zurückgenommen. Nördlich der Halle wurden vier weitere Geleise und der Nordtrakt mit Restaurant und Bahnpost angefügt. 1933 entstanden die schlichte Querhalle – für welche die Haupthalle um zwei Segmente gekürzt wurde – und die Perronhalle aus Eisen und Glas mit 7,5 Bögen und 15 Geleisen.

Die alte Bahnhofshalle mit neuem Betriebsgebäude vom anderen Limmatufer gesehen
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Die alte Bahnhofshalle mit neuem Betriebsgebäude vom anderen Limmatufer gesehen

Im Gleisfeld, etwa 500 Meter vor der Querhalle, wurde 1963 der imposante, sechsstöckige Betonkubus errichtet, der seit 1966 das Zentralstellwerk Zürich beherbergt. Das damals hochmoderne, relaisgesteuerte Stellwerk ersetzte die dezentralen mechanischen und elektro-mechanischen Stellwerke im Vorfeld, unter anderem das Stellwerk «Seufzerbrücke», welches östlich der Langstrasse den gesamten Vorbahnhofbereich überquerte. Die Stellwerkanlage wurde für die Inbetriebnahme der S-Bahn modernisiert und mit einer Rechnersteuerung ausgerüstet, welche die Standardoperationen ausführt. Die ganze Steuerung der Weichen und Signale im Bereich Langstrasse–Querhalle läuft aber auch heute noch zum grössten Teil über eine Relaissteuerung, teilweise sogar noch mit den Original-Relaissätzen aus dem Jahr 1966.

Heutiger Hauptbahnhof mit allen Anbauten, dahinter die Sihlpost
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Heutiger Hauptbahnhof mit allen Anbauten, dahinter die Sihlpost

Seit 1990 verbinden Ladenpassagen zwei unterirdische S-Bahnhöfe mit der Haupthalle. Schwarz-weiss gestreifte Wände aus Marmor und Böden aus Granit sind das wichtigste Gestaltungsmerkmal eines der grössten Einkaufszentren der Schweiz. 1996 wurde die Haupthalle von nachträglichen Einbauten befreit. 1997 erhielt die Perronhalle auf beiden Seiten schräge Dächer auf schiefen Betonstützen, entworfen vom Zürcher Architekturbüro Meili, Peter.

[Bearbeiten] Gleisanlagen

Als Sackbahnhof hatte der Zürcher Hauptbahnhof fast immer mit Platznot zu kämpfen. So fahren die Züge schon seit 1902 nicht mehr in der ursprünglichen Bahnhofshalle ein, sondern in der 1933 vorgebauten Querhalle. Die Anlage verfügt dort über 16 Gleise (seit 1990: Gleise 3–18), von denen allerdings bis 2007 immer 2 Gleise für die Erweiterung der Personenunterführung gesperrt sind. Sie dienen der Abfertigung von Zügen aus den Regionen der Schweiz und fast aller internationalen Züge wie EuroCity, Cisalpino, TGV, ICE und CityNightLine.

Erstaunlich ist, dass in den 1960er Jahren die Verantwortlichen der SBB-Baudirektion (Kreis III) trotz Platznot die Planung eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs stoppten. Es folgten Jahrzehnte von aufwendigen und kostenintensiven «Flickarbeiten», die aber nur zu teilweise befriedigenden Lösungen führten.

[Bearbeiten] Bahnhof Museumstrasse

Der unterirdische Bahnhof Museumstrasse
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Der unterirdische Bahnhof Museumstrasse

1990 kam mit dem Bahnhof Museumstrasse ein erster Durchgangsbahnhof zum Sackbahnhof hinzu. Der Name Museumsstrasse wurde im Bauprojekt verwendet, heisst betrieblich jedoch Zürich HB. Die Station befindet sich unterirdisch in der Nordostecke neben dem Landesmuseum unter der Museumsstrasse und bildet mit seinen vier Gleisstrecken (Gleise 21–24) den Knotenpunkt des S-Bahn-Verkehrs des Zürcher Verkehrsverbundes. Die Strecke führt im Hirschengrabentunnel unter der Limmat und der Zürcher Altstadt zum Bahnhof Stadelhofen, wo Anschluss an die rechtsufrige Zürichseelinie sowie ins Zürcher Oberland und nach Winterthur besteht. Als schweizerisches Unikum verkehren die Züge im Bahnhof Museumstrasse gemäss Fahrplan nicht ab einem fest definierten Gleis, sondern ab Gleis 21/22 oder Gleis 23/24. Der Zentralrechner im Zentralstellwerk Zürich stellt ca. 5 Minuten vor der Ankunft eines Zuges die Fahrstrasse in das günstigste oder freie Gleis und steuert die entsprechenden Zug-Abfahrtsanzeiger an.

Ab dem Bahnhof Museumstrasse verkehren die S-Bahnlininen S3 S5 S6 S7 S9 S11 S12 S15 und S16 sowie einige Fernverkehrszüge Richtung Deutschland.

[Bearbeiten] Bahnhof SZU

Am südlichen Rand des Areals, unter dem Bahnhofplatz, liegen im Untergeschoss unter dem ShopVille die zwei Gleise der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (Gleis 1 und 2). In diesem Bereich ist mit dem «Bahnhof Löwenstrasse» bereits die nächste grosse Erweiterung geplant.

Ab den Gleisen 1 und 2 verkehren die Züge der S-Bahn-Linien S4 und S10.

[Bearbeiten] Bahnhof Sihlpost

Als Übergangsmassnahme wurde südlich von Gleis 3 eine provisorische Anlage mit vier Zusatzgleisen (Gleise 51–54) erbaut, um die Haupthalle (Gleise 3–18) vom S-Bahn-Verkehr zu befreien. Spekuliert wird, ob der ungeliebte Ersatzbau, der ein wenig versetzt liegt und deshalb die Wege verlängert, nicht zu einem dauerhaften Behelf wird, da der Bahnhof Löwenstrasse erst 2013 fertiggestellt werden soll und die Verkehrsentwicklung bis dahin bereits wieder neue Gleise benötigen dürfte.

Ab dem Bahnhof Sihlpost verkehren die S-Bahnlinien S2, S8, S14, S21 und S24.

[Bearbeiten] Bahnhof Löwenstrasse

Der zweite unterirdische Durchgangsbahnhof «Bahnhof Löwenstrasse» an der sogenannten «Durchmesserlinie Altstetten/Wiedikon–Zürich HB–Oerlikon» soll die direkte Durchfahrt von Fernverkehrszügen auf den nationalen West-Ost- und Nord-Süd-Verbindungen ermöglichen. Ausserdem sollen damit auch die heutigen Spitzkehren wegfallen, welche die S-Bahnen von der linksufrigen Seebahn her kommend, nach Oerlikon vollführen müssen. Neben den (zunächst bloss) vier neuen unterirdischen Gleisen (Gleise 31–34) braucht es dafür aber noch den fünf Kilometer langen Weinbergtunnel nach Oerlikon.

Die Vorarbeiten für den Bau sind angelaufen, der Eröffnungstermin von 2013 ist immer noch ungewiss, da die Finanzierung noch nicht sichergestellt ist. Als Politikum ist sie Teil des «Umverteilungskamfps» der Bundespolitik – Subventionen und Bauaufträge Bahn 2000, NEAT.

Weblink: über den Bahnhof Löwenstrasse mit Querschnitt durch den Hauptbahnhof

[Bearbeiten] Vorbahnhof

Im Vorfeld befindet sich der ehemalige Rangierbahnhof, der nach Eröffnung des neuen Rangierbahnhofes Zürich-Limmattal zwischen Dietikon und Spreitenbach stillgelegt wurde, sowie die Eisenbahnhauptwerkstätte. Hier wurde vor allem während der letzten Jahre viel gebaut (Bahn 2000). Die Gleise im Bereich «Vorbahnhof» dienen heute als Abstellbahnhof für Reisezugwaggons. Ausserdem befindet sich das Lokdepot «F» dort. Diverse Brücken- und Tunnelkonstruktionen erlauben die kreuzungsfreie Ein- und Ausfahrt der Züge.

[Bearbeiten] Abstellanlage Herdern

Da im Bereich des Vorbahnhofes wegen der vielen zusätzlichen Überwerfungen und Tunnels immer mehr Abstellgleise weg fielen, wurde eine neue Abstell- und Unterhaltsanlage «Herdern» zwischen den Bahnhöfen Zürich Hardbrücke und Altstetten gebaut. Sie besteht aus einer 2-gleisigen Unterhaltshalle für Reisezüge, einer eingleisigen Halle für die Grundreinigung der Züge und einer Durchlaufwaschanlage. Für das Abstellen von S-Bahn-Zügen und Einzelwagen stehen 23 ca. 200 Meter lange Gleise, für ganze Zugskompositionen 11 ca. 400 Meter lange Gleise zur Verfügung. Da die Abstellanlage Herdern auf der Nordwestseite von Zürich HB liegt, musste eine Überwerfung gebaut werden, welche die 4 Streckengleise zwischen Zürich HB und Altstetten überquert.

[Bearbeiten] Nahverkehr

Rund um den Bahnhof sorgen die Trams, Trolleybusse und Busse der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) für die ÖPNV-Feinverteilung. Der Hauptbahnhof ist eines der wichtigsten Drehkreuze der Zürcher Trams.

[Bearbeiten] Passagiere / Betriebszeiten

Mehr als 350'000 Passagiere benutzen den Bahnhof täglich. Bis 2020 werden es voraussichtlich jeden Tag über eine halbe Million Passagiere und Passanten sein, die den Bahnhof benutzen. Zürich Hauptbahnhof ist nur während weniger Nachtstunden geschlossen. Die ersten Züge fahren bereits kurz vor 5 Uhr, die letzten um 1 Uhr in der Nacht. Freitag- und Samstagnacht besteht ausserdem ein wachsendes Angebot an nächtlichen Nahverkehrs-Zugverbindungen der S-Bahn Zürich.

[Bearbeiten] Shopville / Bahnhofshalle

Gleisseitige Hälfte der Bahnhofshalle
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Gleisseitige Hälfte der Bahnhofshalle

Die fast ganz ausgeräumte ehemalige Bahnsteighalle ist der grösste überdeckte Platz Europas. Es finden darauf regelmässig verschiedene Anlässe statt, so ein jährliches «Openair»-Kino, Gemüse-, Floh- und Weihnachtsmärkte sowie andere Veranstaltungen wie Eislauf, Beachvolleyball und «Warm-up» der Streetparade. Unterhalb des Bahnhofsplatzes und der Bahnhofshalle befindet sich die Ladenpassage ShopVille.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 47° 22' 40" N, 8° 32' 25" O

Andere Sprachen

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