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Alfred Escher

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Portrait Alfred Eschers
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Portrait Alfred Eschers
Alfred-Escher-Denkmal, Bahnhofplatz Zürich
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Alfred-Escher-Denkmal, Bahnhofplatz Zürich

Alfred Escher (* 20. Februar 1819; † 6. Dezember 1882 in Zürich) war ein Schweizer Politiker, Industrieller und Eisenbahnpionier.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft und Familie

Alfred Escher stammte aus der alten und einflussreichen Zürcher Familie Escher vom Glas, die viele Ratsherren, Politiker und Ingenieure hervorgebracht hat. Sein Grossvater Hans Caspar Escher (1755-1831) musste nach dem bis dahin grössten Konkurs in Zürich auswandern und trat in russische Kriegsdienste. Der Vater, Heinrich Escher, (1776-1853), schaffte die Rückkehr und kam mit einem grossen Vermögen aus Amerika zurück. Escher wuchs im Quartier Enge in der Villa Belvoir auf. Seine Mutter war Henriette Lydia Zollikofer. Schon in jugendlichen Jahren erlebte Escher in seinem Elternhaus, wie heftig politisch debattiert wurde. Escher ergriff bald Partei für die Radikalen, aus denen später der Freisinn hervorging. 1857 heiratete Alfred Escher Auguste von Uebel. Ihr einziges Kind, Lydia, wurde später die Frau des Bundesratssohns Friedrich Emil Welti. Ihre Affaire mit dem Künstler Karl Stauffer machte Skandal. Lydia nahm sich 1891 das Leben.

[Bearbeiten] Der Politiker

Sein politisches Netzwerk knüpfte Alfred Escher schon in der Studentenverbindung Zofingia. Mit 25 Jahren wurde Escher in den Grossen Rat des Kantons Zürich und 1846 zum Mitglied der Tagsatzungsgesandtschaft gewählt. Am 6. November 1848 wurde er Vizepräsident des zum ersten Mal zusammengetretenen Nationalrats. Diesem Nationalrat gehörte er ununterbrochen bis zu seinem Lebensende an und war drei Mal dessen Präsident. In seiner Karriere wirkte er in 200 Kommissionen mit. Zu seinen Parteifreunden gehörten u.a. Jonas Furrer, erster Bundespräsident und die Bundesräte Jakob Stämpfli und Emil Welti, Schwiegervater von Eschers Tochter.

[Bearbeiten] Der Mitbegründer der modernen Schweiz

Alfred Escher kann als Mitbegründer der Schweizerischen Kreditanstalt (heutige Crédit Suisse), der Nordostbahn, der ETH, der Schweizerischen Rentenanstalt und als Initiant des Gotthardtunnels als einer der Väter der modernen Schweiz bezeichnet werden. Seiner Machtfülle wegen wurde er auch König Alfred und Zar von Zürich genannt.

[Bearbeiten] Der Eisenbahnkönig

Von Anfang an führte er sich als Eisenbahnpolitiker ein und reichte auch gleich eine Motion ein, einen Plan für ein allgemeines schweizerisches Eisenbahnnetz auszuarbeiten und Bestimmungen für deren Konzessionierung auch durch Privatgesellschaften zu entwerfen. In der Mehrheit der darauf installierten Kommission und im Bundesrat war man der Meinung, der Eisenbahnbau solle eine Staatssache sein, während die Minderheit der Kommission um Escher den Bau auf Privatbasis bevorzugte. 1852 wurde ein Eisenbahngesetz ausgearbeitet und am 28. Juli des gleichen Jahres passierte dieses Gesetz den Nationalrat. Darin war aufgeführt, dass man den Gesellschaften möglichst Freiheit lasse und der Bund Konzessionen nicht aus anderen als militärischen Gründen verweigern dürfe.

Alfred Escher wollte darauf den Beweis leisten, dass die Schweiz auch bei Privatbau zu Eisenbahnen kommt und er wurde Präsident der Zürich-Bodenseebahn (Zürich-Winterthur-Romanshorn), welche am 28. Januar 1853 die Konzession des Bundes erhielt. Seine Bahn fusionierte danach mit der Schweizerischen Nordbahn (Zürich-Baden) zur Schweizerischen Nordostbahn. An der Gründungsversammlung vom 12. September 1853 wurde er Präsident der Direktion und blieb es bis anfangs 1872, als er an die Spitze der Gotthardbahngesellschaft berufen wurde. Er blieb aber noch bis zu seinem Tode im Jahr 1882 Verwaltungsratspräsident der Nordostbahn.

Schon früh setzte sich Escher für eine schweizerische Alpenbahn ein. 1861 setzte er sich vorerst noch für die Lukmanier-Linie ein, schwenkte aber nach gründlichen Studien auch auf die Erstellung einer Gotthardbahn um. Auf seine Initiative schlossen sich im August 1863 15 Kantone und die beiden Gesellschaften Centralbahn und Nordostbahn zu einer "Vereinigung zur Anstrebung der Gotthardbahn" zusammen. Escher beteiligte sich im Ausschuss an den Verhandlungen mit Geldgebern, eidgenössischen und kantonalen Behörden, den Nachbarstaaten Deutschland und Italien sowie weiteren Gruppierungen. So siegte schliesslich der Gotthard über die anderen Alpenbahnprojekte.

1872 wurde Alfred Escher an die Spitze der Gotthardbahn-Verwaltung berufen und Mitte 1873 begannen die Bauarbeiten an der Bahn. Ungeheure Schwierigkeiten und grosse Mehrkosten belasteten den Bau. Es folgten heftige Vorwürfe in Richtung des Direktionspräsidenten Escher und als auch noch der bisherige Gesellschaftssitz von Zürich nach Luzern verlegt werden sollte, warf Alfred Escher das Handtuch und reichte am 2. Juli 1878 seinen Rücktritt ein. Am 1. Juni 1882 wurde die Gotthardbahn eingeweiht, Escher konnte aber vom Tod gezeichnet nicht daran teilnehmen. Ende desselben Jahres starb Alfred Escher.

Grab Alfred Eschers, Friedhof Manegg, Zürich
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Grab Alfred Eschers, Friedhof Manegg, Zürich

Am 22. Juni 1889 wurde auf dem Bahnhofplatz vor dem Zürcher Hauptbahnhof das von Richard Kissling erbaute Alfred-Escher-Denkmal eingeweiht und dieser Brunnen erinnert auch heute noch an diesen bedeutenden, schweizerischen Eisenbahnpionier.

Der Nachlass von Alfred Escher befindet sich in folgenden Archiven und Bibliotheken:

[Bearbeiten] Literatur

  • Joseph Jung: Alfred Escher 1819–1882. Der Aufbruch zur modernen Schweiz. NZZ Libro, Zürich 2006, ISBN 3-03823-236-X
  • Hans R. Schmid: Alfred Escher, 1819–1882. Verein für wirtschaftshistorische Studien, Zürich 1956
  • Walter P. Schmid: Der junge Alfred Escher. Sein Herkommen und seine Welt, Rohr, Zürich 1988, ISBN 3-85865-503-1

[Bearbeiten] Weblinks

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