Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Leben nach dem Tod - Wikipedia

Leben nach dem Tod

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Frage nach einem Leben nach dem Tod beschäftigt die Menschheit seit je her. Zu allen Zeiten gab es verschiedene Ansätze:

1. Ablehnung:
Mit dem Tod endet die Existenz eines menschlichen Individuums. Der Mensch lebt nicht mehr als Subjekt weiter, sondern nur noch als Objekt, zum Beispiel in der Erinnerung der Mitmenschen. (siehe auch Ganztodtheorie)

2. Vollendung:
In vielen Religionen wird das menschliche Leben im weitesten Sinne als eine Art Reifung oder Bewährung gesehen. Nach dem Tod wechselt das Individuum für alle Zeiten in einen anderen Seinszustand (Himmel, Hölle, ...)

3. Reinkarnation:
Der Mensch besitzt einen geistigen Anteil (Seele), der immer wieder in neuen Körpern auf der Erde erscheint, ein Leben lebt und wieder stirbt.

Inhaltsverzeichnis

Ansichten im Einzelnen

Christentum

Im Christentum geht man davon aus, dass der Tod infolge des Sündenfalls über die Menschheit und über die ganze gefallene Welt hereinbrach. Der Mensch ist ursprünglich für das Paradies, die Gemeinschaft mit Gott, erschaffen worden. Da durch die Sünde zwischen Gott und den Menschen eine tiefe Kluft entstanden ist, leben wir bis zu unserem Tode von ihm getrennt.

Das Christentum besagt, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, am Kreuz die Strafe für alle Sünder auf sich genommen hatte und dass jeder Gläubige somit von diesem "Fluch" erlöst ist. Die Gemeinschaft mit Gott ist somit wieder möglich und geht über den Tod hinaus. Wer sich in seinem Leben zu Jesus Christus bekennt und ihm sein Vertrauen schenkt, wird nach seinem irdischen Leben in die neue Welt Gottes (Himmel, Ewigkeit, Herrlichkeit, Licht) aufgenommen werden.

Am Tage des Jüngsten Gerichts wird der Mensch wieder von Gott lebendig gemacht (Auferstehung), wobei es sich um einen makellosen und unverweslichen Körper handeln soll. Die Seelen werden gewogen und die Menschen nach ihren Taten belohnt oder bestraft. Diejenigen, die im Buch des Lebens verzeichnet sind (die Seligen, die Gerechten, die Barmherzigen und Gnädigen) gehen in das ewige Leben, in das Himmelreich ein und genießen die Anschauung Gottes. Die feigen Verleumder, die Hurer und Götzendiener und Zauberer, die Mörder und Gräulichen, ihr Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Schwefel brennt. Das ist der Zweite Tod. (Zitat aus der Offenbarung des Johannes).

Der Himmel wird als ein Ort des ewigen Friedens beschrieben, wo es kein Leid, keine Angst, keinen Krieg und keine Krankheiten mehr gibt. Die Hölle (das ewige Feuer) hingegen, ist der Ort der ewigen Verdammnis, der (körperlichen) Qualen, der Verzweiflung und der Ort der Gottesferne. Im katholischen Glauben geht man davon aus, dass sich viele Seelen nach dem irdischen Tod zunächst im Fegefeuer bewähren müssen. Bevor sie endgültig in das Himmelreich eingehen dürfen, findet eine abschließende Läuterung statt.

Zen-Buddhismus

Im Zen ist der Tod nur ein Aspekt des Lebens. Es gibt nichts zu erreichen, also auch keine Wiedergeburt und keine Unsterblichkeit. Was wir als Leben und Tod bezeichnen sind für den Zen-Buddhismus nur gleichberechtigte Konzepte, die auf einem eingegrenzten Bewusstsein basieren. Ewiges Leben ist das Bewusstsein selbst. Diese Wirklichkeit konkret zu erfahren ist der Weg des Zen. Für den Erleuchteten ist die Vorstellung eines Todes als einem tristen Ende eine „Ungeheuerlichkeit“ (Willigis Jäger). Eine Geschichte aus dem alten Japan zeigt diesen radikalen Lebensbezug deutlich:

„Meister, gibt es ein Leben nach dem Tod?“
„Das weiß ich nicht.“
„Aber bist du denn nicht der Meister?“
„Ja, aber kein toter Meister.“

Islam

Der Tod ist im Islam gleichgestellt mit dem Leben, wenn nicht sogar bedeutender und wahrhafter. Denn er ist nicht das Ende, sondern der Anfang. Der Tod ist eine Befreiung von den Aufgaben dieses Lebens, er ist ein Wechsel von der vergänglichen Welt in eine Beständige. Der Mensch wird von all den Anstrengungen des diesseitigen Lebens entlastet. Hinter der beängstigenden, schmerzenden Fassade des Todes verstecken sich viele frohe Botschaften. Hierzu ein Zitat von Said Nursi: „Der Tod ist keine Hinrichtung, er ist nicht das Nichts und auch kein Aufhören oder Verenden und kein Erlöschen. Er ist keine ewige Trennung, kein Nichtsein und weder Zufall noch das Verschwinden eines handelnden Subjektes. Der Tod ist vielmehr eine Entlassung von Seiten eines Tätigen-Barmherzig-Weisen und ein Ortswechsel. Er ist eine Reise in die ewige Glückseligkeit und zur ursprünglichen Heimat und auch ein Tor des Zusammenkommens mit neunundneunzig Prozent aller Freunde.“ Nach der Islamischen Lehre ist die Seele unsterblich. Das heißt, beim Tod stirbt nur der Körper, welches nichts weiter als das Verlassen eines altgewordenen Nestes bedeutet. Nun tritt die Seele des Menschen in die Zwischenwelt (Berzah) ein. Die Theorie, dass Körper und Seele getrennt sind, wird Dualismus genannt. Das Trennen von Körper und Seele ist die Aufgabe des Erzengel Azrail. Der Mensch wird in der Zwischenwelt entsprechend seiner Wohltaten bzw. Freveln empfangen und verweilt in einem ihm würdigen Zustand bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Nun entscheidet sich, wo die Seele die Ewigkeit verbringen wird, ob Himmel oder Hölle.

Manichäismus

Der Manichäismus ist sich nicht klar darüber ob er an ein Leben nach dem Tod glauben sollte. Sie Beerdigen ihre Toten in einem großen Fest. Dieses wird von allen Menschen aus näherer Umgebung durchgeführt. Sie glauben nicht an ein Leben nach dem Tod, aber sie wissen nicht an was sie sonst glauben sollen.

Gnosis

Anthroposophie

Mystik

Andere Ansichten

  • Vom Weiterleben der Seele geht die Todesforscherin Elisabeth Kübler-Ross aus.
  • Weiterleben einer Seele nach dem Tode in einem (von Kurt Vonnegut im Roman „Slapstick“ als todlangweilige Existenz beschrieben) nachtodlichen Flaschenlager.
  • Leben nach dem Tod gibt es per Definition nicht, da Leben organisch bedingt ist. Es könnte höchstens von einer Form von Existenz eines übersinnlichen Geistes (Seele) nach dem Tod ausgegangen werden.

Weiterleben nach dem Tode im übertragenen Sinne

  • In der Erinnerung anderer Menschen
  • In den eigenen Leistungen:
    • in geschriebenen Büchern
    • in Lexika
    • in Filmen
    • in Musik
    • in Bauwerken
    • in wissenschaftlichen und sozialen Leistungen
    • in den eigenen Kindern (genetisch) und diesen übermittelten Traditionen, Einstellungen und Werten (kulturell)

Nur solange es Menschen gibt, gibt es also in diesem Sinne ein Weiterleben nach dem Tode. Immanuel Kant hat wohl Ähnliches gemeint als er schrieb:

„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.“ (Für Kant erforderte allerdings das unbedingt geltende moralische Gesetz notwendigerweise auch die Annahme der Unsterblichkeit der Seele.)

Diese Sicht des Weiterlebens relativiert die gängige Auffassung, das Individuum begrenze sich auf den Inhalt seiner Hauthülle. Es ist ein durchaus sinnvoller Ansatz, die geistig-psychische Präsenz eines Menschen und die Ergebnisse seines Handelns auch ihm zuzurechnen. Freilich wird dadurch auch die Abgrenzung zwischen den Individuen erschwert, wenn nicht grundsätzlich unmöglich. Denn schließlich kann dann jeder Einfluss, den ein Mensch auf irgend einen anderen ausübt, auch als ein Teil seiner Verwirklichung in dem Anderen gesehen werden.

Bekannte Sterbeforscher

Literatur

  • Raymond A. Moody: Leben nach dem Tod 5. Aufl., Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3499613492

Siehe auch:

Unsterblichkeit, Geist, Auferstehung, Nahtod-Erfahrung

Weblinks

Andere Sprachen

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