Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Himmel (Religion) - Wikipedia

Himmel (Religion)

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In vielen Religionen wohnen Gott beziehungsweise die Götter an einem Ort, der gemeinhin in abendländischen Kulturen mit Himmel übersetzt wird. Die Vorstellung eines tatsächlichen Raumes (zum Beispiel das Gebirge Olymp bei den alten Griechen oder ein Bereich jenseits der Himmelsschale wie in manchen Schichten des Alten Testaments) und die gleichnishafte Darstellung eines nicht lokalisierbaren Zustands gehen dabei ineinander über. Der Konflikt zwischen beiden ist dem mythischen Denken fremd und das vor allem, weil viele Hochkulturen die mit blossem Auge sichtbaren Planeten (Von Ihnen wurden auch in den meisten Sprachen die Bezeichnungen der Wochentage abgeleitet)und Sterne direkt mit ihren Göttern identifizierten, d.h. sie konnten ihren Göttern zusehen am Himmel.

Der Himmel in religiöser oder eschatologischer Bedeutung spielt unter anderem eine bedeutende Rolle in der Genesis des Pentateuchs und in der chinesischen Philosophie, denn während der Zhou-Dynastie wurde der Himmel als Gottheit angesehen. (siehe: Yin und Yang). Sehr verbreitet in den Religionen ist weiterhin die Auffassung, dass Verstorbene an diesem Ort weiterleben und dort ein paradiesisches Leben führen. Andere wiederum gelangen an einen Ort der Schrecken (Unterwelt, Hölle). Die Vorstellung von körperlosen Seelen, die "in den Himmel kommen", wird heute häufig eher dem Volksglauben zugerechnet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Christentum

Das Christentum beruft sich auf das "Reich der Himmel" (gr. basileia tôn ouranôn), ein Ausdruck, der in der Bibel Jesus zugeschrieben wird. Damit ist die in Glauben und Liebe schon irdisch anbrechende Gottesherrschaft (siehe auch Reich Gottes) gemeint. In der christlichen Theologie ist der Himmel letzten Endes ebenso wie andere eschatologische Bilder des Christentums (Hölle, Gericht, Fegefeuer) kein Raum, in dem bestimmte Vorgänge und Handlungen zu erwarten seien, sondern vielmehr die personale Begegnung mit Gott (vgl. Unio Mystica).

[Bearbeiten] Bibelzitate

[Bearbeiten] Matthäus 18,1-6

(1) Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? (2) Jesus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. (4) Wer nun sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. (5) Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. (6) Wer aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft werde im Meer, da es am tiefsten ist.

[Bearbeiten] Islam

Im Islam ist der Himmel Djanne (arab. "wunder") das Paradies und der Aufenthaltsort der Auserwählten und der Guten nach dem letzten Gericht al-Kiyama. Nur die für den Islam gefallenen Märtyrer Shahid gelangen sofort ins Paradies. Die islamische Vorstellung vom Himmel ist eine körperliche. Der Himmel ist danach ein Garten, der von Bächen durchzogen ist, in denen Wasser und Milch, Wein und Honig fließen. Er ist mit Teppichen und kostbaren Sesseln ausgestattet, schöne Frauen Huris und junge Knaben servieren erlesene Früchte und Geflügel. Der Himmel Djanna wird durch die Scheidewand Barjakh von der Hölle Djahannam abgetrennt.

[Bearbeiten] Judentum

Im nachexilischen Judentum waren "die Himmel" (Plural) auch ein verhüllender Ausdruck für Gott selbst (s. JHWH). Die Vorstellung der zweigeteilten Welt, die aus dem Himmel einerseits und aus der Erde andererseits besteht, spielt die Erzählung der Genesis eine entscheidende Rolle, nach der der Schöpfergott Jahwe in dem Sechstagewerk aus dem "Wüsten und Leeren" aus dem "Tohu wawohu" Himmel und Erde geschaffen hat. In diesem Sinne steht der Begriff Himmel und Erde aber mehr für alle sichtbaren Dinge (Erde) und alle unsichtbaren Dinge außer Gott. Schamajim ("Himmel") bezeichnet dabei die Himmel. Ihr oberer Teil, der Wohnort und Thron von Jahwe-Elohim, ist unsichtbar. Von diesem Wohnort stieg Jahwe herab, um sich den von den Menschen gebauten Turm von Babel anzusehen und um Mose die Zehn Gebote zu übergeben. Den sichtbaren Teil des Himmels bildet hingeben eine trennende Wölbung mit Schleusen und Toren zwischen den oberen und unteren Gewässern (Gen1,6-8). Aus diesen Schleusen spendet Jahwe Regen, aus diesen Schleusen ließ er Pech und Schwefel auf die sündigen Städte Sodom und Gomorrah herabregnen. Durch die Tore des Himmels ließ er auch das Manna auf die Erde herabregnen.

Den direkten Aufstieg zu den Himmeln erreichten die Propheten Hanok (Gen 5,24) und Elijahu (2 Könn 2,11) in ihrer Himmelfahrt.

Das rabbinische Judentum spricht auch von dem Siebtel der Zeit, welches man den Himmel auf Erden hat, im heiligen Schabbat.

[Bearbeiten] Literatur

  • Knaurs Lexikon der Mythologie, München, 1989, 1993, 1999, ISBN 3-8289-4155-9
  • Simonis, Walter, Auferstehung und ewiges Leben? Die wirkliche Entstehung des Osterglaubens, Düsseldorf (Patmos-Verlag) 2002, ISBN 3-491-70345-X

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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