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Klassenkampf

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Kritische Zeichnung zur Verdeutlichung der Klassengesellschaft
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Kritische Zeichnung zur Verdeutlichung der Klassengesellschaft
Die rote Fahne als Zeichen der Revolution
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Die rote Fahne als Zeichen der Revolution

Der Begriff Klassenkampf wird in der marxistischen Theorie benutzt, um die sozialen und politischen Konflikte zwischen den gesellschaftlichen Klassen (Klassengegensätze) zu erklären und die Änderung dieser gesellschaftlichen Verhältnisse zu beschreiben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Klassenkampf nach Marx

Nach Karl Marx ist die Geschichte eine Abfolge von Klassenkämpfen. Lediglich im Urkommunismus hätte es nach Marx noch eine klassenlose Gesellschaft gegeben. Da damals kaum Mehrprodukt erzeugt worden sei und sich daher alle Mitglieder der Gesellschaft an der Produktion für das Lebensnotwendige beteiligen mussten, konnten nach Marx keine großen Hierarchie-Unterschiede in der Gesellschaft entstehen. Die Entstehung des Klassenkampfes wird von Marx als eine Folge des Entstehens der Klassengesellschaft gesehen. Indem es der Gesellschaft schließlich gelang, die Produktivkräfte weiterzuentwickeln und so für Notzeiten ein Mehrprodukt zu schaffen, entstand auch die Notwendigkeit, diese Notvorräte im Notfall auch gegen die unmittelbaren Bedürfnisse der Gesellschaft zu verteidigen, damit nicht in der ersten Not gleich alles aufgegessen wurde. Damit kam einer Minderheit eine besondere Macht zu, die sich mehr und mehr verselbständigte. So entstand die herrschende Klasse gegenüber den unmittelbar Arbeitenden. Die Produktionsweise des Urkommunismus wich den Produktionsweisen der verschiedenen aufeinander folgenden Klassengesellschaften. Hegelianisch gesprochen wurde die klassenlose Gesellschaft durch die Klassengesellschaften negiert.

Mit der Entwicklung der Produktivkräfte wird immer wieder die historische Notwendigkeit der jeweils herrschenden Klasse in Frage gestellt. Die unteren Klassen empfinden die herrschende Klasse mehr und mehr als überflüssig, während diese ihre Vorrechte zu verteidigen sucht. Laut historischem Materialismus wächst die Wahrscheinlichkeit von Revolution immer, wenn die Produktivkräfte durch die herrschenden Produktionsverhältnisse mit der jeweiligen herrschenden Klasse behindert werden, was sich früher oder später ergibt, je weiter die Produktivkräfte sich fortentwickeln. Die alte herrschende Klasse wird gestürzt, eine neue Klasse ergreift die Macht. So ist die Geschichte der Menschheit eine Geschichte aufeinanderfolgender Klassengesellschaften. Die letzte Klassengesellschaft soll der Kapitalismus sein, im Verlauf dessen Entwicklung die Produktivkräfte soweit entwickelt werden, dass die Möglichkeit einer klassenlosen Gesellschaft entsteht, diesmal im Unterschied zum Urkommunismus als mehr oder weniger bewusst herbeigeführte Gesellschaft (Negation der Negation).

[Bearbeiten] Klassenkampf im Kapitalismus

Karl Marx hat die Klassenkämpfe der jetzigen Gesellschaft näher betrachtet. Sie befindet sich in einem ständigen Widerspruch, der sich also im Kapitalismus in einem Konflikt zwischen den Inhabern der Arbeitskraft - den so genannten Proletariern - und den Besitzern der Produktionsmittel - den so genannten Kapitalisten - ausdrückt, was zum Klassenkampf führt.

Die Theorie des Klassenkampfs hat sich nach Marx weiter entwickelt. Dabei war insbesondere umstritten, ob Gewerkschaften und Parteien geeignete Organisationsformen sind, um die Interessen der abhängig Beschäftigten zu vertreten, oder ob sie deren Selbstorganisation fördern oder be- oder verhindern.

Nach Karl Marx ist der bleibende Ausgangspunkt für den Klassenkampf im Kapitalismus das ökonomische Interesse des Kapitals, das Verhältnis zwischen der Arbeitszeit insgesamt der Beschäftigten und der bezahlten Arbeitszeit möglichst groß ausfallen zu lassen. Der Mehrwert entspringt aus der Differenz zwischen dem von den Arbeitern geschaffene Wert (der dem Kapitalisten als Eigentümer der Produktionsmittel gehört) und dem für die Verfügung über ihre Arbeitskraft gezahlten Lohn. Daraus entspringt der stetige "Heißhunger des Kapitals nach Mehrarbeit": Zur Steigerung der Mehrwertrate wird der Arbeitslohn im Verhältnis zum Ertrag der Arbeitsleistung gesenkt.

Die einfachste Form ist dabei die Verlängerung des Arbeitstages bei gleich bleibendem Lohn (absoluter Mehrwert). Da diese an - physische und rechtliche - Schranken stößt, wird der technische Fortschritt zum Hebel des Klassenkampfes: Die Arbeit produktiver zu machen - und intensiver verausgaben zu lassen - dient der Verbilligung der Arbeitskraft (relativer Mehrwert). Der technische Fortschritt beeinflusst die Arbeitsprozesse und Produktionsverhältnisse.

Durch die Veränderung in den Produktionskräften und weil sie immer noch am Rande der Armut leben, werden sich die Mitglieder der Arbeiterklasse bewusst, dass sie gemessen an den Möglichkeiten, welche die Produktivkräfte inzwischen bieten, ausgenutzt werden. Zunächst fordern sie erst mal "nur" ihren Anteil am von ihnen geschaffenen Wert. Durch dieses Bewusst werden in wirtschaftlichen Klassenkämpfen engagieren sich die Arbeiterklassen in einer gemeinsamen politischen Aktion.

Die Kapitalistenklasse ihrerseits - als Inhaber des juristischen, politischen und wirtschaftlichen "Überbaus" - ist nicht bereit, Konzessionen in Richtung einer allgemeinen Veränderung einzugehen.

Laut Marx kann eine solche Konstellation zu nichts anderem führen, als zu einem ständigen Klassenkampf zwischen der Arbeiterklasse mit dem Wunsch nach einer Veränderung der Produktionsverhältnisse und der Kapitalistenklasse mit dem Wunsch nach Erhaltung des Status Quo. Gelingt es der Arbeiterklasse, das Kapital zu stürzen und die klassenlose Gesellschaft einzuführen, dann wird diesmal hegelianisch gesprochen die Klassengesellschaft wieder durch die klassenlose Gesellschaft negiert. Dies wäre dann die zweite Negation in der Geschichte der Klassenkämpfe, eine Negation der Negation im Sinne der Dialektik.

Der Klassenkampf existiert nicht nur zwischen arm und reich. In der Wissensgesellschaft werden immer wieder neue und höhere geistige Anforderungen an die Bevölkerung gestellt. Die, die diesen Anforderungen gerecht werden, gehören zur Elite (Deutschlands). In der deutschen Politik hat sich ein Mainstream breitgemacht, welcher auch bei der Linkspartei zu erkennen ist: Ohne ausreichende Bildung ist der Mensch kein Faktor für die Wirtschaft, eher Balast. Man hat aber erstens keine Lust, sich mit den weniger Aufnahmefähigen zu beschäftigen und zweitens will man nicht, dass sie im Bild der aufstrebenden deutschen bzw. oder europäischen Gesellschaft auftauchen. Der Klassenkampf wie ihn Marx beschrieben hat, wandelt sich vom Einkommensunterschied hin zur unterschiedlichen Intelligenz.

[Bearbeiten] Klassenkampf als Triebfeder der gesellschaftlichen Entwicklung

Siehe ausführlich in Historischer Materialismus.

Außerdem kommt der Begriff "Klassenkampf" auch im Wirtschaftsliberalismus vor; er bedeutet hier, dass zwischen den verschiedenen Ständen ein "Kampf" ausbricht, wer Besitz hat und wer nicht...

[Bearbeiten] Literatur

von Karl Marx

Sekundärliteratur

  • Louis Adamic, Dynamit : Geschichte des Klassenkampfs in den USA (1880 - 1930) . [Übers. aus dem Amerikan.: Thomas Schmid und Joschka Fischer], München : Trikont-Verl., 1974 (Klassische Darstellung der militanten Klassenkämpfe in den USA)
  • Cajo Brendel, Anton Pannekoek – Denker der Revolution, Freiburg: ça-ira Verlag 2001, ISBN: 3-924627-75-4
  • Peter Decker / Konrad Hecker: Das Proletariat ISBN 3-929211-05-X
  • Jaime Semprun, Der soziale Krieg in Portugal, Hamburg 1975, Neuauflage: Wien: Edition Revolutionsbräuhof o.J.
  • Leo Zeilig (Editor), Class Struggle and Resistance in Africa, New Clarion Press 2002

[Bearbeiten] Zitat

[Bearbeiten] Weblinks

Über gegenwärtige Klassenkämpfe:

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