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Geschichte Sloweniens

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Slowenien setzt sich aus historischen Teilen Österreich-Ungarns zusammen. Das Kernland bildet die Krain mit dem Zentrum Ljubljana. Den Osten des Landes umfasst die Untersteiermark mit dem Zentrum Maribor/Marburg sowie das Übermurgebiet mit Zentrum Murska Sobota, während die an die Adria grenzende Region aus dem ehemaligen österreichischen Küstenland mit dem Zentrum Gafers besteht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vor- und Frühgeschichte

250.000 v.Chr. wurden die ersten Steinwerkzeuge von Hominiden gefertigt und in den Höhlen von Loza (unweit von Postojna) gefunden. Seitdem ist die Besiedlung des slowenischen Gebietes gesichert. Um 2000 v. Chr. errichteten Menschen der Bronzezeit Pfahlbausiedlungen in einem Moorgebiet in der Nähe von Ljubljana. Siedlungen auf Hügelkuppen, umgeben mit Ringwällen, lösten um 1200 v. Chr. die Pfahlbauten ab (sie wurden wahrscheinlich von den Illyrern errichtet). Diese wiederum wurden von den Kelten um 3. Jahrhundert v. Chr. zerstört. Um dieselbe Zeit wurde Aegida (Koper) von griechischen Kaufleuten als Stützpunkt an der nördlichen Adria gegründet.

Als Illyrer ab 750 v.Chr. werden indoeuropäische Völker am Ostufer der Adria bezeichnet. Ihr Siedlungsraum reichte von Serbien, nach Süddalmatien und Albanien bis nach Nordgriechenland. Die Annahme, sie siedelten auch in Österreich, oder im jetzigen Slowenien, Friaul, erwies sich historisch als falsch. Somit auch alle Abstammungstheorien nach: (Paul Gleirscher)

[Bearbeiten] Kelten und Illyrer - Noricum

Um 100 v. Chr. bildete sich das Königreich Noricum auf slowenischem Boden. Durch Erzförderung und Handel an der durchlaufenden Bernsteinstraße zu Wohlstand gekommen, waren die Illyrokelten in Noricum ein begehrtes Eroberungsobjekt. Um 200 v. Chr. Zusammenschluss 13 keltischer Stämme unter der Führung der Noriker mit dem Zentrum im heutigen Kärnten zum Königreich von Noricum. Acht Stämme namentlich bekannt: Ambidraven, Ambilinen, Ambisonten, Helvetier, Laianken, Noriker, Saevaten, Uperaken. Keltischer Staat Noricum, die erste Staatsgründung auf norischem Boden, sowie die einzige keltische Staatsgründung auf dem Festland. Handel mit Etruskern und Venetern. Salz und Eisen, Stahl (ferrum noricum) Gold, Silber, Blei, Pferde. Die Führung dürfte ein König inne gehabt haben, der von einem Ältestenrat unterstützt wurde. Es umfasste das heutige Kärnten, Osttirol, Salzburg, Steiermark, Südsteiermark, Krain, Ober- und Niederösterreich (über die Donau hinaus), Burgenland und Teile Westungarns, Südbayern,. Die Hauptstadt des Regnum Noricum war Noreia, Man vermutet es in der Gegend um das steirische Neumarkt bzw. das kärntnerische St.Veit/Glan. Politisches und Wirtschaftliches Zentrum: Magdalensberg.

[Bearbeiten] Römisches Reich

Etwa 50 Jahre später hat das römische Reich vorläufig den Höhepunkt seiner Macht unter Gaius Iulius Caesar, der den Julischen Alpen den Namen gab, errungen. Aber erst unter seinem Stiefsohn und Nachfolger Oktavian (Kaiser Augustus) wird das Königreich Noricum erobert, unter dessen Stiefsohn und Nachfolger Tiberius im Jahre 9 v. Chr. befriedet und in die römischen Provinzen Noricum, Pannonia und Histria unterteilt. Aus Militärlagern entwickelten sich erste Städte: Emona (Ljubljana), Piranum (Piran), Claudia Celeia (Celje) und Poetovio (Ptuj). Die neuen Herren förderten die Kupfer- und Eisenindustrie der Alteingesessenen, bauten ein umfangreiches Straßennetz aus und nutzten die heilende Kraft der vielen Thermalquellen. Allmählich entwickelte sich das Land zum Kernland des Reiches und die Bevölkerung wurde romanisiert.

Die Region besaß für die Römer eine wichtige verkehrsgeographische und strategische Funktion, da sie eine wichtige Landverbindung zwischen Mittel- und Südosteuropa und Italien darstellte. Als sich im 3. Jahrhundert die Einfälle germanischer Stämme nach Italien häuften, wurden unter der Herrschaft Kaiser Diokletians zu Beginn des 4. Jahrhunderts in den Julischen Alpen die 'Claustra Alpium Iuliarum' errichtet, ein Sperrsystem aus Mauern und Befestigungen. Zentrum dieses Systems bildete die Festung 'Ad Pirum' auf der Passhöhe des Birnbaumer Waldes im Nordwesten des heutigen Slowenien. Zentrum und Hauptstadt Noricums war bekanntlich Virunum auf dem Zollfeld in Kärnten. Von hier wurde auch die nun römische Provinz regiert.

[Bearbeiten] Völkerwanderung

In den römischen Provinzen Noricum und Pannonien endete die römische Staatlichkeit nicht mit einem Schlage, so wie der Begriff "Völkerwanderung" dies oftmals suggeriert. Im Raum des heutigen Slowenien blieb die Bindung an Rom noch bis zum Abzug der Langobarden im Jahre 568 erhalten. Selbst die Awaren bewahrten die spätantiken Organisationsformen noch bis zu ihrem Untergang. Erst die Franken trennten den ostnorisch-westpannonischen Raum von Italien.

Europa mit den wesentlichen Völkerwanderungsbewegungen
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Europa mit den wesentlichen Völkerwanderungsbewegungen

Ab dem 2. Jahrhundert war die Donau die Nordgrenze (Donaulimes) des Imperium Romanum. Dort befanden sich alle Legionen zur Sicherung der römischen Provinzen, während die Städte im Landesinneren unbefestigt blieben. Erst am Beginn des 4. Jahrhunderts unter der Regentschaft von Kaiser Diokletian wurden sowohl die Verwaltungseinheiten als auch die Legionen geteilt. In vielen Städten in den neuen Teilprovinzen Noricum Mediterraneum und Pannonia Prima (daraus bildete sich das spätantike Slowenien) wurden zur Sicherheit römische Truppen stationiert. Die beiden Teilprovinzen gehörten damals zur pannonisch-westillyrischen Diözese mit der Hauptstadt Sirmium. Der Westteil des heutigen Slowenien war mit der Provinz Venezia-Histria Teil der Diözese Italia mit der Hauptstadt Mailand. Die beiden binnennorischen Städte Celeia (Celje/Cilli) und Poetovio (Ptuj/Pettau) liegen in der ehemaligen Spodnja Štajerska/Untersteiermark. Um 381 - auf der Synode von Aquileia - machte sich der Pettauer Bischof Iulianus Valens durch das Tragen gotischer Tracht verdächtig, Arianer oder gar "Heiden-Priester" zu sein, wie wir durch eine Überprüfung der Rechtgläubigkeit durch den Mailänder Bischof Ambrosius wissen. Dort nannte sich auch - in Gegenwart von Ambrosius - Bischof Anemius von Sirmium Kirchenvater Illyriens. Durch die politischen Umschwünge der folgenden Ereignisse konnte aber weder Mailand noch Sirmium seine kirchliche Patronanz im heute slowenischen Raum behaupten. Die Jurisdiktion Aquileias beschränkte sich auf die westlichsten Gebiete Sloweniens.

Im Herbst 376 wurden viele Goten, die im russischen Raum von den Hunnen bedrängt wurden, im Imperium Romanum aufgenommen. Im Januar 395 starb der weströmische Kaiser Theodosius I. der Große, der in der Schlacht am Frigidus bei Wippach/Vipava (Herbst 394) das Römerreich noch einmal geeint hatte, aber nach dessen Tod das Imperium Romanum endgültig in das West- und das Oströmische Reich zerfiel. Alle Foederaten des Reiches und die Völker der pannonischen Ebene wurde mit seinem Ableben unruhig und fühlten sich nicht mehr an ihre Verträge gebunden. Die Goten waren 379 - ein Jahr nach der Schlacht von Adrianopel - bis zu den Julischen Alpen (Julijske Alpe) gekommen, also bis in das spätantike Karnien/Krain, ein Gebiet an der oberen Save, das später bis nach Italien und Norikum reichte. Der hl. Hieronymus beschrieb 396 einen Zeitraum von ca. zwanzig Jahren, in dem Goten, Sarmaten, Quaden, Alanen, Hunnen, Vandalen und Markomannen den heutigen slowenischen Raum verwüsteten.

Um 397 wurden markomannische Foederaten in der Pannonia Prima (seit Kaiser Valens Valeria genannt) angesiedelt, zu der auch der östlichste Teil Sloweniens - die Prekmurje - gehörte. Die markomannische Königin Fritigil führte einen Briefwechsel mit Bischof Ambrosius von Mailand um die Bekehrung ihres Volkes zum Katholizismus zu erwirken. So wie die Quaden gaben die Markomannen ihren Sondernamen bald auf und gelten seither als Sueben, die bis zum Ende der Langobarden-Herrschaft 568 im pannonisch-slowenischen Raum nachweisbar sind.

Im Herbst 401 besetzte Alarich I. mit seinen Goten den Raum zwischen Pannonien und Italien, um von dort aus die Apenninhalbinsel anzugreifen. Sie wurden jedoch von Stilicho ein Jahr später (402) vernichtet. Im Jahr 405 zog ein weiteres ostgotisches Heer durch das heutige Slowenien und verwüstete Pannonien, Norikum und Italien. "In den Jahren 408 und 409 versuchten die Alarich-Goten im norisch-westpannonischen Raum Fuß zu fassen. Zunächst marschierten sie nach Emona/Laibach/Ljubljana, das in der venetisch-istrischen Provinz und daher in Italien lag. Danach rückten sie ins steirisch-slowenische Binnennorikum ein. Erstens war Alarich hier der Straße über den Birnbaumer Wald/Hrušica am nächsten, das heißt derjenigen Einfallsroute nach Italien, die er bereits 401 erprobt hatte. Zweitens stand in Pannonien sein Schwager Athaulf, der hier gotisch-hunnische Reiterkrieger kommandierte. Drittens bot Alarich Ende August, Anfang September 408 die Räumung Norikums und den Rückzug der Truppen nach Pannonien an, was ebenfalls darauf schließen lässt, dass der König den Großteil seines Heeres im östlichen Binnennorikum konzentriert hatte. Als jedoch alle Angebote abgelehnt wurden, verließen die Alarich-Goten Anfang Oktober 408 ihre norischen Quartiere, zogen sich aber nicht nach Pannonien zurück, sondern fielen in Italien ein." (S. u.: Quellen Wolfram, H.). Während die Goten gegen Rom zogen, wurde für die Provinzen Noricum und Pannonien im Jahr 409 der heidnische Barbar Generidus als Heermeister von Ravenna aus eingesetzt. Unter seinem Kommando stand zusätzlich auch die Provinz Dalmatia. Zu dieser Zeit verlor das Erzbistum Mailand allmählich seinen Einflussbereich auf das heutige Slowenien an das Patriarchat von Aquileia.

Im ersten Drittel des 5. Jahrhunderts kam es zur Niederlassung der Hunnen in Pannonnien - ab 445 errang Attila die Alleinherrschaft. Seine Regierung währte bis 453, nur acht Jahre lang. In Pannonien brachte Attila eine Zeit relativer Ruhe. 448 oder 449 trafen neben oströmischen Gesandten auch Vertreter der Provinz Norikum am Hofe Attilas ein - darunter der Comes Romulus aus Poetovio/Pettau/Ptuj, der Großvater des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus. Nach Attilas Tod kam es 454 oder 455 in der Schlacht am Nedao zur Entscheidung über die Nachfolge im Hunnenreich. Eventuell war der Nedao ein Nebenfluss der Save im heutigen slowenischen Raum. Die Verlierer dieser Schlacht mussten sich als Foederaten wieder in den römischen Provinzen ansiedeln. Damals erweiterte sich der Machtbereich des Oströmischen Reiches bis zur Provinz Noricum und es war der oströmische Kaiser Markianos, der noch vor seinem Tod 457 die vertragliche Niederlassung der Ostgoten u. a. im heute slowenischen Raum veranlasste.

Zu Beginn der Herrschaft des weströmischen Kaisers Anthemius (467 - 472) gelang es dem Heermeister Rikimer (einem gotisch-baltischen Migrantensohn) noch ein letztes Mal die römische Staatlichkeit Norikums vor den Goten, ihren Verbündeten und ihren Gegnern zu schützen. Bald nach seinem Tod jedoch zerbröckelte im gesamten Norikum bis um 490 die kirchliche Ordnung - wie es bereits Attila gefordert hatte - und damit auch die römische Verwaltung. Die romanisierte Bevölkerung wurde unterworfen und zog sich in unwegsame Bergtäler zurück. Ortsnamen mit dem Präfix lasko oder lahko zeugen noch heute von der Existenz romanischer Enklaven in Slowenien. Die Machtergreifung Odoakers 476 - der am Hofe Attilas aufgewachsen war - bedeutete das Ende des Weströmischen Reiches. Ravenna stellte die Soldzahlungen ein.

Am 28. August 489 überschritten ostgotische Truppen unter Gotenkönig Theoderich dem Großen den Isonzo/Soča und fügten Odoaker eine schwere Niederlage bei. Während der dreijährigen Auseinandersetzung der beiden Herrscher (490 - 493) blieb der slowenische Raum sich selbst überlassen. Erst unter der Herrschaft Theoderichs des Großen wurde er wieder mit Italien vereint.

In den Auseinandersetzungen zwischen Theoderich dem Großen und dem Byzantinischen Reich war das heutige Slowenien, das er von Odoaker geerbt hatte, immer wieder Aufmarschgebiet konkurrierender Heere. Erst 510 schlossen die beiden Gegner Frieden. Das noch immer existierende Binnen-Norikum hatte unter Theoderich die Aufgabe, Italien gegen Pannonien hin zu schützen. Norikum wurde als Militärbezirk (ducatus) eingerichtet.

Anfang des 5. Jahrhunderts tauchten im pannonischen Raum unter der Regierung von König Wacho die Langobarden auf, die sich ursprünglich mit dem Byzantinischen Reich verbündeten und somit zum Gegner von Theoderich dem Großen wurden. So tolerierte 536 - 537 Wacho auch die fränkische Ausbreitung über das ehemals gotisch-italische Norikum. 545 fiel den Franken auch Venetien zu und damit stand der slowenische Raum erstmals unter fränkischem Einfluss. Doch da kamen wieder die Bündnisse der Langobarden mit dem byzantinischen Kaiser Justinian I. ins Spiel, der seine Verträge 547 - 548 erneuerte, um den Einfluss der Franken südlich der Alpen zu minimieren.

Das Restaurationswerk Justinians I.
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Das Restaurationswerk Justinians I.

Im Zuge dessen besetzten die Langobarden im heutigen Slowenien die Lande vornehmlich zwischen Save und Drau einschließlich des Stadtbezirkes von Poetovio/Pettau/Ptuj, während die restlichen norisch-slowenischen Gebiete weiterhin den Franken verblieben. Im Frühjahr 552 zog ein Heer Justinians I. über Istrien nach Italien und wurde dabei von 5500 Langobarden begleitet. Nach der Vernichtung des Ostgotenreichs blieben die Langobarden jedoch auf sich allein gestellt und konzentrierten ihre Macht im heute slowenischen Raum, den sie nach allen Seiten hin erfolgreich verteidigten. In den 540er Jahren konnten sie so die Gunst der Noriker gewinnen und ab 555 gab es auch verwandtschaftliche Beziehungen zu den Franken. Unter König Alboin (561 - 572) verließen auf Drängen der Awaren die Langobarden das heutige Slowenien und wandten sich nach Italien. Ein Vertragsschluss um das Jahr 568 mit den Awaren garantierte diesen ihre mögliche Präsenz in Italien und im Gegenzug den Langobarden ein 200-jähriges Rückkehrrecht in den heute slowenischen Raum.

[Bearbeiten] Die Entstehung Karantaniens

Nun nahmen die Awaren gemeinsam mit ihren slawischen Untertanen, die mit ihnen aus dem Osten eingewandert waren, diesen frei gewordenen Raum in Besitz.

Ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts waren die bayrischen Agilolfinger die neuen Kontrahenten dieser slawisch-awarischen "Völkergemeinschaft" im heutigen Slowenien. 592 kam es zum ersten großen Zusammenstoß mit Tassilo I., dem die Alpenslawen unterlagen. 595 verloren die bayrischen Agilolfinger fast ihre gesamtes Stammesheer, als die Slowenen von der Reiterei des awarischen Khagans unterstützt wurden. Beide Auseinandersetzungen sind im obersten Drautal zu lokalisieren. Um oder nach 610 setzten sich die Alpenslawen erneut gegen die Bayern durch, diesmal gegen den Agilolfinger-Herzog Garibald II. in Aguntum im heutigen Osttirol. Mit diesen kriegerischen Auseinandersetzungen erweiterte sich der alpenslawische Einflussbereich - der größte aller Zeiten - bis an die obersteirische Enns, in den salzburgischen Enns-Pongau, die Pongauer Seitentäler der Salzach und über den Alpenhauptkamm der Hohen Tauern bis ins heute Südtiroler San Candido/Innichen. Dieser Großraum wurde Karantanien genannt.

Nach der Schwächung der Awaren im Jahr 626 durch Auseinandersetzungen mit dem Byzantinischen Reich entstand im Machtvakuum zwischen den Bayern und den Awaren das slawische Samo-Reich, mit dem auch die Alpenslawen kooperierten. Doch auch nach dem Tode Samos 660 blieben die Alpenslawen unter ihrem Fürsten Wallucus (= Herrscher) frei von der Botmäßigkeit zu den Awaren. Nach Abzug Roms aus Ufer- Noricum und Binnen- Noricum, wanderte die keltisch-romanische Bevölkerung, wie auch hier ansässige Germanen, nur teilweise ab. Orts- und Namensbezeichnungen bleiben auch nach Zusammenbruch der römischen Verwaltung in der norischen Region erhalten. Ebenso wenig gehörten nach einhelliger Meinung tschechischer und slowakischer Historiker, die Gebiete des heutigen Kärntens, der heutigen Republik Slowenien zum Reich Samos.

Das Ritual am Fürstenstein ist weder als Inthronsiationsritual noch als genuin slawische oder germanische Zeremonie zu interpretieren. Es ist Initiationsritus: Der Fürst begibt sich in bäuerliches Milieu, integriert sich in die Gruppe der Edlinger. Das Grundphänomen, dass Wehrbauern direkt dem König unterstellt sind, kennt man bereits aus der Ostgotenzeit. Das Ritual kann sehr alt sein, in karantanische Zeit zurückreichen, aber auch erst im 10. Jahrhundert aufgekommen sein. Auf jeden Fall ist es eine völlig falsche Einschätzung den Fürstenstein als Gründungsymbol der slowenischen Nation anzusehen. Das slawische Reich der Karantanen hat sicher nicht über die Karawanken hinausgereicht. Das wird auch von der slowenischen Geschichtsforschung so gesehen. (Quelle: Paul Gleirscher)

[Bearbeiten] Frankenreich

Lange bestand diese Unabhängigkeit nicht, denn im Jahre 788 wurde das Fürstentum Karantanien von den Franken erobert. Unter Karl dem Großen wurde die slowenische Führungsschicht beseitigt und das Land von den Bistümern Aquileia und Salzburg missioniert. Wesentlich für die weitere Entwicklung wurde die kirchliche Aufteilung des karantanischen Gebietes zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Patriarchen von Aquileia, als deren Grenze 796 auf einer Bischofskonferenz an der Donau, anlässlich des Awarenfeldzugs Pippins, die Drau festgesetzt wurde, eine Regelung, die im Jahre 811 von Karl dem Großen bestätigt wurde. Die südlich der Drau gelegenen Teile Karantaniens unterstanden in Hinkunft kirchlich Aquileia, politisch dem Markgrafen von Friaul. Im Jahre 796 wurden die Awaren endgültig geschlagen und der Südosten des Reiches in zwei verschiedene Marken unterteilt. Die pannonische Mark und die Mark Friaul wurden durch die Drau getrennt. Nach dem Zerfall des fränkischen Reiches wurde der Einfluss Bayerns immer größer. Auch wurden viele deutsche Kolonisten ins Land geholt, die später die Mittelschicht und die Oberschicht bildeten. Handel, Kirche und Politik blieben bis zum Ende der Habsburger in deutscher Hand.

[Bearbeiten] Böhmisch - Ottonisch - Venezianisch - Ungarisch - Unabhängig

863 übersetzten die Slawenapostel Kyrill und Method die Bibel ins Slawische und entwickelten eine eigene Schrift, die Glagoliza. Ende des 9. Jhs. zerbrach das karolingische Reich und der karantanische Adlige Kocelj bildete ein unabhängiges Fürstentum in Ostslowenien, das allerdings nur von 869 bis 875 Bestand hatte. Doch forderten die Slowenen das Recht auf eine von Salzburg unabhängige Kirche. Papst Johannes VIII. ernannte 880 Method zum Erzbischof von Sirmium/Neutra (Pannonien). Neutra ist die Hauptstadt des ersten slowakischen Staates! Mitte des 10. Jahrhunderts verbreiteten die aus den Steppen Asiens eingewanderten Ungarn Angst und Schrecken. Über Slowenien bis nach Italien und Süddeutschland wurde die Region in Mitleidenschaft gezogen. Erst der Sieg des deutschen Königs und späteren Kaisers Otto des Ersten in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg im Jahre 955 beseitigte diese Gefahr. Die Ungarn etablierten sich nun in der Pannonischen Tiefebene und trennen somit bis heute die Siedlungsgebiete der Südslawen von denen der West- und Ostslawen.

976 wurde Karantanien vom Herzogtum Bayern abgetrennt und zum Herzogtum Kärnten des Heiligen Römischen Reiches. In den nächsten 200 Jahren gab es eine starke Einwanderungswelle von bayrischen und auch fränkischen Bauern in das Gebiet der heutigen österreichischen Bundesländer Steiermark und Kärnten. In den folgenden Jahrhunderten wurden diese Gebiete, bis auf die Grenzgebiete im Kärntner Süden und die jetzt zu Slowenien gehörende Untersteiermark/Stajerska, vollständig germanisiert. Die Alpenslawen wurden assimiliert. Auch in den Gegenden mit der stärksten deutschen Zusiedlung dauerte dieser Prozess einige Jahrhunderte. In der Obersteiermark und in Kärnten hielt sich das slawische Bevölkerungselement am längsten.

Die Eppensteiner und die Spanheimer waren die mächtigsten Adelsgeschlechter, bis diese ausstarben und nach einigen kurzen Phasen, in denen Herzöge aus verschiedenen Geschlechtern regierten, die jahrhundertelange Regentschaft der Habsburger begann.

An der nordöstlichen Adria gewann seit dem 12. Jahrhundert die reiche Seerepublik Venedig immer mehr an Macht, dehnte ihren Herrschaftsbereich über Istrien und Dalmatien (eine Ausnahme bildete Triest, das 1382 habsburgisch wurde) aus. Die gesamten Ressourcen des Landes wurden ausgebeutet. Die teilweise vegetationslosen Karstbereiche Istriens und Dalmatiens sind das Produkt des Raubbaus der Venezianer, die die Wälder für den Schiffbau und die Pfahlgründungen ihrer Lagunenstadt abholzten. Erst Napoleon beendete 1797 die Unabhängigkeit Venedigs mit der Schaffung der Illyrischen Provinzen und damit auch dessen Herrschaft über die slowenischen Küstenorte.

Im 13. Jahrhundert (1261 die Steiermark, 1269 Kärnten und Krain) wurde das Land kurze Zeit unter Ottokar Przemysl dem Zweiten böhmisch, doch nachdem dieser in der Schlacht auf dem Marchfeld im Jahre 1278 gefallen war, wurden Kärnten, Krain und die Steiermark nahezu vollständig habsburgisch (Krain (als Pfand) und Kärnten waren bis 1335 bei den Meinhardinern).

[Bearbeiten] Grafen von Cilli

Eine Ausnahme bildete die Grafschaft der Sanegg in Cilli (Celje), deren Sprosse sich im 14. und 15. Jahrhundert gegen die Habsburger behaupten konnten. Der bekannteste dürfte Graf Hermann II. gewesen sein, dessen Sohn und Enkel 1436 in den Reichsfürstenstand erhoben und dadurch von der Feudalherrschaft der Habsburger befreit wurden und dessen Tochter Barbara mit dem deutschen Kaiser Sigismund (1387 König von Ungarn und 1420 König von Böhmen) verheiratet war. Durch kluge Heiratspolitik waren große Teile Sloweniens und Kroatiens in der Hand dieser Familie, deren letzter Spross Ulrich II. bei einem Anschlag durch Ladislaus Hunyadi ums Leben kam. Durch seine Kinderlosigkeit fiel das gesamte Gebiet an die Habsburger zurück.

[Bearbeiten] Habsburger

Im Jahre 1473 gab es die ersten Bauernunruhen und Aufstände, die sich über nahezu 100 Jahre hinzogen. Durch feudale Drangsalierung und häufige Türkeneinfälle war das Land ausgeblutet und wandte sich der Reformation zu. Dies führte zum Aufblühen des slowenischen Nationalbewusstseins. Primož Trubar ließ im Jahre 1551 in Tübingen die ersten slowenischen Bücher drucken (einen Katechismus und eine Fibel). Jurij Dalmatin übersetzte die Bibel und Adam Bohorič verfasste eine slowenische Grammatik. Doch der Adel und der Klerus ließen mit der Gegenreformation nicht lange auf sich warten. Mit Militär und Inquisition wurde das Gebiet des heutigen Slowenien rekatholisiert.

Die nächsten 300 Jahre war Slowenien ein bäuerlicher und ruhiger Winkel der Habsburger Monarchie. Unter der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia (1740 - 1780) erlebte es einen ökonomischen Aufschwung. Die Verwaltung und Besteuerung wurden reformiert sowie die allgemeine Schulpflicht mit slowenischem Unterricht in den ersten Klassen eingeführt. Ihr Sohn Joseph der Zweite ging mit seinen Reformen noch weiter. Er schaffte die Leibeigenschaft ab (1782) und gab jedem das Recht auf freie Religionsausübung. Im Jahre 1797 erschien die erste slowenische Zeitung, Ljubljanske Novice.

[Bearbeiten] Illyrische Provinz und Wiener Kongress

Teile Sloweniens wurden von Napoléon Bonaparte im Jahre 1809 besetzt und mit Kärnten, Krain, Istrien und Dalmatien als Illyrische Provinzen mit der Hauptstadt Laibach zusammengefasst. Nun erwachte die slowenische Sprache und Identität erneut. Napoleon schaffte die Feudalherrschaft ab, befreite die Bauern, baute Schulen und Straßen und legte den Grundstein für die Industrialisierung. Nach seiner Niederlage und dem Wiener Kongress wurde der alte Zustand wieder hergestellt und das Habsburgerland bis zur Adriaküste/Venedig ausgedehnt.

[Bearbeiten] 1848/1849 und k. u. k. Monarchie

Der in Europa einsetzende wirtschaftliche Aufschwung hinterließ auch hier seine Spuren. Weinanbau, Bergbau und Textilindustrie wurden aufgebaut und ausgedehnt. 1849 erreichte die Eisenbahn, von Wien über Maribor und Celje kommend, Ljubljana und im Jahre 1857, über Postojna, Triest. Die deutsche und europäische Revolution von 1848/1849 bewegte die slowenischen Intellektuellen und erste Forderungen nach slowenischer Selbstverwaltung wurden laut. Der Nationaldichter Sloweniens France Prešeren formulierte die Sehnsucht nach Selbstbestimmung in seinen Gedichten und literarischen Arbeiten. Zwischen 1869 und 1871 entstanden die "Tabori" genannten Volksversammlungen als Keimzellen des politischen Bewusstseins. Der Zusammenschluss aller südslawischen Völker in einer Föderation innerhalb des k. u. k. Reiches wurde nun offen propagiert. Der slowenische Schriftsteller Ivan Cankar und der kroatische Bischof Josip Juraj Strossmayer sind deren bekannteste Protagonisten.

[Bearbeiten] Erster Weltkrieg

Mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo begann der Erste Weltkrieg. Die Slowenen kämpften loyal auf Seite der k. u. k. Armeen vorwiegend an der russischen Front (Josip Broz Tito geriet hier in russische Gefangenschaft), bis Italien am 24. Mai 1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärte. Nun begann der Krieg auf heimischem Boden an der Soča/Isonzo. Von Triest bis nach Südtirol kämpften die Truppen beider Seiten unter schwierigsten Bedingungen in der Alpenfront gegeneinander. Über eine Million Soldaten kamen in den zwölf Isonzoschlachten ums Leben. Ernest Hemingway, der als freiwilliger neunzehnjähriger Sanitäter auf italienischer Seite die Kämpfe miterlebte, verarbeitete literarisch seine Kriegserlebnisse in dem Roman "A farewell to arms" (dt. "In einem anderen Land").

[Bearbeiten] SHS-Staat und königliches Jugoslawien

Nach dem Zerfall des Habsburgerreiches bildete sich in Zagreb am 6. Oktober der Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben, die für sich das Recht beanspruchten, alle Südslawen der Donaumonarchie zu vertreten. Dieser Nationalrat beschloss am 29. Oktober die Loslösung von Österreich-Ungarn und den Zusammenschluss aller Südslawen zu einem neuen Land. Mit dem Kriegsgewinner Serbien und seinem König an der Spitze bildete sich der SHS-Staat. Slowenien hatte jedoch große Gebietsverluste an Italien (Karst und Küste - Grenzvertrag von Rapallo) zu betrauern. Auch scheiterten aus slowenischer Sicht die Referenden in Südkärnten über einen Beitritt zum neuen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben, so dass wieder nicht alle Slowenen in einem Staat zusammengeschlossen waren. Die serbische Dominanz im neuen Staate wurde jedoch bald als drückend empfunden. Die Vidovdan-Verfassung (St. Veits-Tag, serbischer Nationalfeiertag zum Gedenken an die Schlacht auf dem Amselfeld 1389) und die im Jahre 1929 ausgerufene Königsdiktatur ließen die Unzufriedenheit der Slowenen noch weiter steigen, obwohl die slowenische Volkspartei unter Anton Korošec in vielen Regierungen des neuen Staates beteiligt war. Nach der Königsdiktatur wurde der Name des Staates in Jugoslawien geändert. Dadurch verlor Slowenien sogar seinen Namen und wurde in Drau-Banschaft umbenannt. Ohne die Integrationsprobleme des neuen Jugoslawien gelöst zu haben, wurde König Alexander von mazedonischen und kroatischen Terroristen 1934 in Marseille ermordet und durch den minderjährigen Peter den Zweiten abgelöst, dessen Onkel Paul die Regierungsgeschäfte führte. Obwohl innenpolitisch tief zerüttet, bewahrte sich Jugoslawien am Anfang des Zweiten Weltkrieges seine politische Neutralität. Die faschistischen Achsenmächte erpressten und drängten jedoch Prinz Paul zum Beitritt am 25. März 1941. Zwei Tage später kam es zum Staatsstreich der serbisch dominierten Militärführung, die den siebzehnjährigen Kronprinzen Peter den Zweiten zum Regierungschef machten und sofort die Kündigung des Beitrittes formulierten. Das Deutsche Reich, das Jugoslawien nun als Unsicherheitsfaktor an seiner Südostflanke sah, brachte mit seinem Bombenangriff auf Belgrad am 6. April 1941 den Zweiten Weltkrieg auch nach Jugoslawien. Deutsche und italienische Truppen überschritten die Grenze in Slowenien, die königlich-jugoslawische Armee wurde überrollt und am 17. April 1941 zur Kapitulation gezwungen.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg und der Widerstand

siehe auch: CdZ-Gebiet Untersteiermark

Für Slowenien hatte die Besatzung fatale Folgen. Das Land wurde aufgeteilt.

Am 12.April 1941 liess der SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, der Chef von Sipo und SD, einen Umsiedlungsstab einrichten, der die Aufgabe hatte, Umsiedlungen von Slowenen und "Windischen", soweit dies "rassisch und politisch erforderlich" schien, durchzuführen. Geplant war, etwa 220.000 bis 260.000 Slowenen zu enteignen und dann auszusiedeln. Die Deportationen begannen am 26. Mai 1941, zunächst nach Kroatien und Serbien, ab Herbst 1941 wegen der Widerstandsbewegung in diesen Ländern nach Niederschlesien und in den Sudetengau. Den Platz der Deportierten sollten Volksdeutsche vornehmlich aus anderen Gebieten Jugoslawiens einnehmen. Die tatsächlichen Aussiedlungen erreichten aus verschiedenen Gründen die Planzahlen bei weitem nicht. Die deutschsprachigen Gottscheer wurden aus ihrer Sprachinsel in Südslowenien, die zum italienischen Besatzungsgebiet gehörte, in das sogenannte Ranner Dreieck (an der Mündung der Krka in die Save) im deutsch besetzten Teil der slowenischen Untersteiermark umgesiedelt, von wo die slowenischen Einwohner nach Serbien deportiert worden waren. Im April 1941 wurde auch der Steirische Heimatbund ins Leben gerufen, der eine Zwangsorganisation der deutschen Minderheit war mit dem Auftrag, das CdZ-Gebiet zu germanisieren.

Doch schon bald formierte sich der Widerstand. Bereits wenige Tage nach der Besetzung Sloweniens durch die Achsenmächte gründeten Kommunisten, linke Katholiken und bürgerliche Intellektuelle am 26. April 1941 in Ljubljana die slowenische Befreiungsfront (Osvobodilna Fronta), die mit dem Aufbau einer Partisanenarmee begann. Die jugoslawischen Kommunisten, seit 1937 unter der Führung des Halbkroaten und Halbslowenen Josip Broz - Deckname Tito, waren zunächst gelähmt, da Stalin noch mit dem Deutschen Reich verbündet war. Erst nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion nahm der kommunistische Widerstand zu. Bald gelang es der kommunistischen Partei, die volle Kontrolle über die OF zu übernehmen. Die kommunistischen Partisanen kämpften nicht nur gegen die Besatzer selbst, sondern auch gegen deren Verbündete, die "Domobranci - Belogardisti" (konservative, klerikal/christliche und antikommunistische Heimwehr) und "Plavogardisti" (Königstreue). Gegen Ende des Krieges kam es auf dem Gebiet des heutigen Slowenien zu schweren Kriegsverbrechen durch Titopartisanen, unter anderem im Zusammenhang mit dem Massaker von Bleiburg und bei der Vertreibung deutschsprachiger Bevölkerungsteile (Lager Laško/Tüffer, Strnišče/Sterntal und Teharje/Tüchern).

[Bearbeiten] Nach 1945

Nach dem Krieg fiel der Großteil des ehemaligen österreichischen Küstenlandes von Italien an Jugoslawien (Slowenien und Kroatien), hierbei wurde die italienische Provinzhauptstadt Gorizia von ihrem Hinterland getrennt. Dort wurde in der Folge Nova Gorica gegründet. Für das stark durchmischte, umstrittene Gebiet um Triest wurde 1947 als Provisorium ein Freistaat errichtet. Bei dessen Auflösung 1954 fiel der Großteil einschließlich Triest an Italien, der südliche teils an Slowenien, teils an Kroatien. Eine halbe Million Menschen mit deutscher Muttersprache wurden teils vertrieben, teils ermordet. Nicht besser erging es etwa 300.000 Italienern, die ebenfalls vertrieben oder ermordet wurden.

Am 25. Juni 1991 löste sich Slowenien aus dem Staatsverband Jugoslawien und erklärte seine Unabhängigkeit, was eine militärische Intervention der Jugoslawischen Volksarmee auslöste. Im sogenannten "10-Tage-Krieg" wurde eine Besetzung des Landes durch die Armee jedoch durch den relativ gut organisierten Widerstand mit Bildung der slowenischen Territorialverteidigung verhindert. Es kam zu mehreren eher kleineren Gefechten zwischen der Territorialverteidigung und der jugoslawischen Bundesarmee vor allem an Grenzübergängen, als slowenische Zöllner dort die Kontrolle übernahmen und die jugoslawische Armee diese Übergänge wieder zurück erobern wollte. Dabei wurden auch mehrere Luftangriffe durchgeführt, in deren Verlauf auch mehrmals österreichisches Territorium verletzt wurde.

Es kam aber alles in allem zu keinen nennenswerten größeren Zerstörungen, was die Entwicklung der slowenischen Wirtschaft nach der Unabhängigkeit begünstigte. Die Gefahr eines Bürgerkriegs, wie er in anderen Teilen Jugoslawiens stattfand, bestand zu keinem Zeitpunkt, da die slowenische Bevölkerung, von kleineren Minderheiten abgesehen, fast ausschließlich aus Slowenen besteht.

Unter Vermittlung der UNO und der österreichischen Regierung konnte schließlich ein Kompromiss erzielt werden: Slowenien sollte den Vollzug der Unabhängigkeit für die Dauer von drei Monaten aussetzen und in dieser Zeit musste sich die Jugoslawische Volksarmee vollständig aus Slowenien zurückziehen. Beide Seiten hielten sich an die Vereinbarung, und so konnte am 8. Oktober 1991 die Unabhängigkeit der Republik Slowenien in Kraft gesetzt werden. Da Kroatien der jugoslawischen Volksarmee die Durchquerung seines Territoriums verweigerte, mussten die Soldaten notgedrungen per Schiff nach Montenegro verlegt werden. Dabei konnten allerdings keine schweren Waffen mitgenommen werden, sodass diese Ausrüstung in Slowenien zurück blieb.

Seitdem hat sich das Land schnell stabilisiert und gilt als der am weitesten vorangeschrittene ehemals sozialistische Reformstaat. Näheres zum Grenzkonflikt mit Kroatien, siehe Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens.

Slowenien wurde nach der Entscheidung auf dem EU-Gipfeltreffen am 13. Dezember 2002 in Kopenhagen am 1. Mai 2004 zusammen mit neun weiteren Staaten in die Europäische Union aufgenommen, wo es zu den Nettozahlern gehört, und wird ab 2007 an der Europäischen Währungsunion teilnehmen.

[Bearbeiten] Quellen

  • Wolfram, Herwig: Grenzen und Räume, Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung (378 - 907), in der Reihe: Österreichische Geschichte (Hrsg. Herwig Wolfram), Ueberreuter, Wien 1995.

[Bearbeiten] Siehe auch

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