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Schlacht auf dem Amselfeld

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Schlacht auf dem Amselfeld
Schlacht auf dem Amselfeld', von Adam Stefanović, Öl, 1870

Schlacht auf dem Amselfeld', von Adam Stefanović, Öl, 1870

Konflikt Türkenkriege
Datum 28. Juni 1389
Ort bei Priština
Ergebnis Sieg der Osmanen. Beide Seiten verloren ihren Staatsführer.
Kontrahenten
Serben Osmanisches Reich
Befehlshaber
Kaiser Lazar Hrebeljanović Sultan Murad I.
Truppenstärken
circa 25.000 circa 40.000
Verluste
unbekannt unbekannt

 

Die Schlacht auf dem Amselfeld (serb. Boj na Kosovu) fand am 28. Juni 1389 in der Gegend der heutigen Stadt Priština statt. Die Serben unterstanden dem Fürsten Lazar Hrebeljanović aus Kruševac, der am Tag vor der Schlacht von der serbisch-orthodoxen Kirche zum Kaiser der Serben gekrönt wurde. Die Osmanen wurden von Murad I. angeführt. Dieser wurde während der Schlacht vom serbischem Edelmann und Ritter Miloš Obilić, dem Schwiegersohn des Kaisers Lazar, getötet, der in das osmanische Lager eingedrungen war. Fürst Lazar wurde von den Osmanen gefangen genommen und hingerichtet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hintergrund

Obwohl die Schlacht an der Mariza 1367 oder 1371 im heutigen griechisch-türkischen Grenzgebiet zwischen dem serbischen Heer des Königs Vukašin Mrnjavčević und dem osmanischen Heer des Sultans Murad I. viel folgenschwerer für die serbische Geschichte war, so steht die Schlacht auf dem Amselfeld als Inbegriff des serbischen Kampfes gegen die Osmanen. Zwischen der Schlacht an der Mariza und der Schlacht auf dem Amselfeld fanden mehrere Schlachten statt, in denen einmal die Serben siegten (1381 bei Paraćin, 1387 in der Herzegowina) und dann wieder die Osmanen (1386 Eroberung von Niš). Auf dem Amselfeld sollte 1389 die Entscheidung fallen, ob die Osmanen ihr Einflussgebiet auch auf die altserbischen Länder auszuweiten vermochten.

Sowohl das serbische Heer unter Fürst Lazar Hrebeljanović als auch das osmanische Heer unter Sultan Murad I. waren gut vorbereitet. Nach der letzten Schlacht gegen die Osmanen 1387, in der er siegte, rechnete Fürst Lazar nicht so schnell mit einem neuen Feldzug der Osmanen, weswegen er 1389, also im Jahr der Schlacht auf dem Amselfeld, kurz vor dieser einen Feldzug gegen Ungarn führte. Sowohl Lazar als auch der bosnische König Tvrtko I. Kotromanić unterstützten die Gegenpartei Sigismunds von Luxemburg. Die innenpolitischen Konflikte in Ungarn ausnutzend fiel Lazar in Syrmien ein, besiegte die dortigen ungarischen Truppen und besetzte einige Ortschaften. Überrascht von der Nachricht eines neuen osmanischen Aufmarsches zog sich Lazar aus Syrmien wieder zurück, bot König Sigismund von Luxemburg einen Waffenstillstand an und versöhnte sich mit diesem, und richtete an Ungarn ein Hilfsgesuch. Dem Hilfsgesuch, das Fürst Lazar in viele Länder Europas schickte, folgten lediglich der bosnisch-serbische König Tvrtko I. Kotromanić, der seinen Feldherrn Vlatko Vukotić entsandte, der serbische Fürst Vuk Branković, der im Gebiet des heutigen Kosovos und in Skopje herrschte.

Im christlichen Lager unter Fürst Lazar sammelten sich etwa 25.000 Ritter und Soldaten, eine für damalige Zeiten beachtliche Heeresstärke (1415 z.B. in der Schlacht von Azincourt im Hundertjährigen Krieg bekämpften sich ca. 20.000 Franzosen und 6.000 Engländer). Davon werden schätzungsweise 18.000 Mann Fürst Lazar zugeschrieben, den Rest bildeten die Truppen des bosnischen Feldherrn Vlatko Vukotić und des Fürsten Vuk Branković.

Auf der türkischen Seite sammelte Sultan Murad I. etwa 40.000 Mann. Davon kam der Großteil aus Anatolien. Zu diesen Truppen gesellten sich möglicherweise serbische Fürsten aus Mazedonien wie z.B. Konstantin Dejanović.

[Bearbeiten] Verlauf und Ergebnis

Detaillierte Berichte zur Schlacht gibt es nicht. Bekannt ist, dass Fürst Lazar die Streitkräfte im Zentrum anführte, der Fürst Vuk Branković die Streitkräfte des rechten Flügels und der bosnische Feldherr Vlatko Vukotić die Streitkräfte des linken Flügels.

Auf der türkischen Seite führten Murad das Zentrum, sein älterer Sohn und Thronfolger Bajezid I. den rechten und der jüngere Sohn Jakub den linken Flügel. Der Grieche Evremos Beg war auf Gegenspionage und Abwehr christlicher Strategien spezialisiert. Ein gewisser Haidar war Kommandant der osmanischen Artillerie, die damals schon benutzt wurde. Es wurden schwere Salven auf die christlichen Ritter geschossen, die bis dato noch keinem Artilleriebeschuss ausgesetzt gewesen waren. Auch das serbische Heer hatte Kanonen. Die ersten Kanonen waren importiert und erstmals 1373 eingesetzt worden, 1385 wurden in Serbien die ersten eigenen Kanonen gegossen. Entgegen späterer Volksüberlieferungen und Legenden, die Erklärungen für das eigene Schicksal suchten, war das serbische Heer gut vorbereitet.

Die osmanischen Kanonen eröffneten die Schlacht. Sie schossen Stein- und Eisenkugeln in die näher kommenden Linien der christlichen Reiterei. Es bedurfte eines Volltreffers, um einen Reiter samt Pferd aufzuhalten, daher war die Artillerie am Amselfeld nicht besonders verheerend, abgesehen von der psychologischen Wirkung. Den Salven der Artillerie folgte ein Pfeilregen der Bogenschützen. Der Beschuss hatte nur schwache Wirkung, er hatte lediglich die Pferde verstört. Die schwer gepanzerten Reiter ritten in schwerfälligen Galopp auf die Bogenschützen zu, diese suchten auszuweichen und davon zu springen. In der Zwischenzeit war die osmanische Reiterei hervorgebrochen. Sie suchte die hinter der christlichen Reiterei gehenden Fußsoldaten zu erfassen. Der rechte Flügel unter Vuk Branković brachte dem Vernehmen bzw. den Berichten des osmanischen Thronfolgers Bajezid nach den linken osmanischen Flügel unter Jakub in schwerste Bedrängnis, auch im Zentrum schlugen die christlichen Ritter breite Bahnen in die osmanischen Reihen. Erst der Einsatz des rechten osmanischen Flügels unter Bajezid konnte eine anbahnende Niederlage der Osmanen abwenden. Weiter ist der Verlauf der Schlacht nicht bekannt.

Fest steht, dass sowohl Fürst Lazar als auch Sultan Murad den Tod fanden. Über den Ausgang der Schlacht herrschte selbst unter Zeitgenossen Unklarheit. Der Franzose Meziers, ein russischer Mönch namens Ignjatije, die anales ragusini anonymi aus Dubrovnik und Berichte des Königs Tvrtko I. an Florenz und Trogir bejubeln einen Sieg des Christentums. In Paris bekundeten die Kirchenglocken von Notre Dame den Sieg der Christenheit.

Osmanische Berichte über die Schlacht auf dem Amselfeld sind spärlich, und die wenigen sprechen mit einem gewissen Argwohn über die Schlacht, womöglich weil der Sultan dabei den Tod fand. Jedenfalls zog sich der neue Sultan Bajezid I. sofort nach der damaligen osmanischen Hauptstadt Edirne zurück, um sich die Thronfolge zu sichern, was fälschlicherweise auch als Sieg der christlichen Truppen gedeutet wurde.

[Bearbeiten] Mythos Amselfeldschlacht

Die Tatsache, dass die Gemahlin Lazars, Fürstin Milica, die Oberhoheit des neuen Sultans Bajezid I. anerkennen musste (nicht lange nach der Schlacht begann der ungarische König Sigismund 1390 oder 1391 einen Feldzug gegen das stark geschwächte Serbien, der nur mit osmanischer Hilfe abgewehrt werden konnte), sowie die Eroberung Serbiens durch die Osmanen 1459, machten aus der Schlacht auf dem Amselfeld eine Niederlage und zugleich den größten Sieg der Serben überhaupt in ihrer Geschichte. Die Legende, die im serbischen Volksepos bis heute weiterlebt, stilisiert das Vordringen der östlichen Heere zu einem Kampf zwischen Gut und Böse. Fürst Lazar habe die Wahl gehabt zwischen einem irdischen und einem himmlischen Reich und hat sich für das ewige Leben entschieden. Da er einen Märtyrertod starb, wird er von der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Fürst Lazar repräsentiert zugleich das serbische Volk, da er stellvertretend für alle Serben das Gute wählte und der Welt abschwor, der gleichen Welt, die den Serben Jahrhunderte lang eine brutale Fremdherrschaft aufzwang. Sein Opfer und die seiner Ritter und Soldaten bewahrten Serbien vor einer Islamisierung.

Neben Fürst Lazar ist Miloš Obilić die andere zentrale Gestalt des Amselfeldmythos. War Fürst Lazar der weiseste Herrscher, den die Serben jemals hatten, so war Miloš Obilić ihr größter Held. Zahlreiche Heldentaten werden ihm nachgesagt, und er verkörperte die Ritterlichkeit in Person schlechthin. Nach der Legende kam er aus dem Raum Požarevac und war ein Feldherr Lazars. Ihm zur Seite standen seine Blutsbrüder Ivan Kosančić und Toplica Milan, der eine so groß und der andere so schön wie kein anderer (sie sind Hauptpersonen u.a. im Volksepos Das Mädchen vom Amselfeld, das ihren Verlobten Toplica Milan unter den Gefallenen sucht). Andere Helden der Amselfeldschlacht waren Pavle Orlović, der Bannerträger Lazars (ebenfalls Hauptperson im Volksepos Das Mädchen vom Amselfeld, das Mädchen liebt den schwerverwundeten Pavle Orlović, der in ihren Armen stirbt), Stefan Musić, ein edler Ritter (der in wahrer Nibelungentreue seinem Untergang entgegenreitet), der alte Jug Bogdan und seine Söhne, die neun Jugovići (eines der ergreifendsten Volksepen ist der Tod der Mutter der neun Jugovići), und insbesondere Banović Strahinja, der es an Mut und Ritterlichkeit mit Miloš Obilić aufnehmen konnte (so kämpfte er von allen in Stich gelassen alleine gegen die Türken und besiegte sie, als diese ihm seine schöne Gemahlin entführten, während sie ihm untreu wurde; und selbst da bestrafte er sie nicht, vielmehr übergab er ihr seinen ganzen Besitz und ging von dannen). Und weil Miloš Obilić so edel war, hatte er viele Neider, und der Fürst Vuk Branković war einer von ihnen. Von diesem am Vorabend der Schlacht des Verrates beschuldigt schwor Miloš, noch am nächsten Tag den Sultan umzubringen, um so seine Unschuld zu beweisen, selbst wenn er dabei umkommen sollte. Was er auch tat, indem er sich den Türken ergab und einen Überlauf zu ihnen vortäuschte. Der Sultan, darüber erfreut, dass der größte und edelste Held Serbiens ihm huldigen und ihm ein Geheimnis anvertrauen wolle, vergaß alle Vorsicht und ließ Miloš an sein Zelt herantreten. Dort hat sich Miloš demütig in den Staub geworfen. Miloš gab vor, dem Sultan den Fuß zu küssen, und als er nahe genug war, riss er ein verborgenes Kurzschwert aus dem Gewand und stieß es dem Sultan in den Leib. Er selbst fiel unter den Säbelhieben der Leibwache. Wie wahr diese Legende ist, Tatsache ist, dass gleich nach der Amselfeldschlacht die Kunde von einem christlichen Ritter umherging, der den Sultan Murad I. umgebracht haben soll. Dieser christliche Ritter wurde anschließend getötet. Selbst im Fermam (Bulle) von Bajezid I. an den Kadi von Bursa und an den Adeligen Süleyman Beg wird ein Miloš Kupili als Mörder seines Vaters genannt. Die Geschichte selbst kennt nirgendwo einen Miloš Obilić außer in den Überlieferungen, nirgendwo steht etwas über ihn geschrieben, weswegen die moderne Geschichtsforschung u.a. davon ausgeht, dass Miloš Obilić eigentlich Nikola Vratković hieß, mit dem Beinamen Miloš (der Liebliche), und der Bruder der Gemahlin Lazars, der Fürstin Milica war. Als Miloš Nikola war er zu Lebzeiten bekannt. Den späteren Nachnamen Obilić - in frühesten Versionen Kupili, Kobilović oder Kobilić - soll Miloš Nikola aus dem türkischen Wort kubila für Mörder bekommen haben. Und tatsächlich nennt der türkische Historiker Idris Bitlisi im 15. Jahrhundert einen gewissen Miloš Nikola als den Sultansmörder.

Wie dem auch sei, Legende ist nicht gleich Geschichte, und die Legende kennt auch den Verräter Vuk Branković. Steht Miloš Obilić für die Ritterlichkeit in Person, so ist der Fürst Vuk Branković der Verräter schlechthin. Er habe nicht nur aus Neid Miloš Obilić der Untreue beschuldigt, er selbst war die Untreue, der nach der Fürstenkrone Lazars strebte und diesen auf der Amselfeldschlacht verriet. Erst durch den Rückzug seiner Truppen wurde der Sieg der Osmanen möglich und Serbien damit von den Türken erobert. Er, der Verleumder und Verräter, sei schuld für den Untergang Serbiens, er ist der serbische Ephialtes, dessen Namen (fast) jeder Serbe verflucht. Die moderne Geschichtsforschung ist nicht ganz dieser Meinung. Vuk Branković war selbst Fürst und mit einer Tochter Lazars verheiratet, er selbst entstammte einem weit älteren Adelsgeschlecht als der Aufsteiger Lazar und herrschte über die serbische Königsstadt Prizren wie auch über die serbische Kaiserstadt Skopje. Im innerserbischen Machtkampf unter den Fürsten Serbiens war es natürlich, dass sich Vuk Branković gegen eine immer stärker werdende führende Stellung Lazars wehrte. Doch gerade deswegen verkörpert er den machtbesessenen serbischen Adel, dessen Streit um die Kaiserkrone den Vormarsch der Türken angeblich erst ermöglichte. Auch auf der Amselfeldschlacht ermöglichten er und seine Truppen die Bedrängnis der Türken, und ist nicht, wie die Legende berichtet, davon geritten. Doch während der osmanischen Fremdherrschaft mochte das einfache Volk keine komplizierten Erklärungen, es suchte nach klaren Helden und nach klaren Bösewichten. Und neben einem Lazar konnte kein Vuk Branković bestehen.

Eine weitere epische Person, die mit dem Amselfeldmythos in Verbindung gebracht wird, obwohl sie an der Schlacht auf dem Amselfeld nicht teilgenommen hat (zumindest in der epischen Darstellung), ist der Königssohn Marko, serb. Kraljević Marko. Neben Miloš Obilić der größte Held aller Zeiten, erschien der Königssohn Marko zu spät auf dem Schlachtfeld. Deswegen überlebte er als einziger serbischer Held. Ihm wird von einer Fee prophezeit, der größte Held Serbiens zu werden und zugleich dem türkischen Sultan dienen zu müssen. Historisch ist er der Sohn des Königs Vukašin Mrnjavčević. Nach der Schlacht an der Mariza, wo sein Vater fiel, musste Marko Mrnjavčević, der die Königswürde annahm, aber von keinem serbischen Fürsten anerkannt wurde, die osmanische Oberhoheit anerkennen. Er herrschte im heutigen Mazedonien um die Stadt Prilep. Marko Mrnjavčević starb 1393 oder 1394 in der Schlacht bei Rovine, als Bajezid I. einen Feldzug gegen die Walachei führte. Seine letzten Worte waren angeblich, dass er lieber sterben möchte, wenn dafür die Christen siegen würden. Ihm serbischen Volksepos lebt der Königssohn Marko 160 Jahre. Von seiner Burg Prilep reitet er gegen türkische Bösewichte, um Jungfrauen die Keuschheit zu retten. Trotz strengen Verbotes des Sultans trinkt Marko Wein auch zum Ramadan. Er kämpft für den Sultan bis nach Arabien. Er ist der Blutsbruder Filips des Ungarn (historisch Philipus Hispanus de Scolaris, ein Toskaner, der ungarischer Feldherr wurde und das Bündnis Stefan Lazarevićs mit Ungarn 1402 in die Wege leitete). Er besiegt für den Sultan Musa Kesedžija, der in Albanien einen Aufstand gegen den Sultan führt (siehe Skanderbeg). Die Fee Ravijojla (keltisch für Mädchen) beschützt und berät ihn. Und als er sterben soll, kündigt ihm dies die Fee mit den Worten: Der Tag ist da! Ohne zu fragen und zu zögern köpft Marko sein Pferd und bereitet ihm ein feierliches Begräbnis. Er zerbricht seine Lanze und rammt sein Schwert in einen Fels. Nur der Griff ragt heraus, und erst wenn ein neuer Held kommt gleich ihm, soll das Schwert wieder auftauchen. Er legt sich ins Gras, stirbt nicht, lebt aber auch nicht weiter. Viele Reisende ziehen vorüber, die allesamt glauben, dass Marko nur schläft. Erst der Abt vom Hilandar erkennt, dass Marko gestorben ist, er beweint und beklagt den Helden, und bringt seine sterblichen Überreste ins Kloster Hilandar.

Die Schlacht auf dem Amselfeld leuchtete den Serben wie eine Art Licht durch die türkische Nacht. Neben den alten Griechen vermochte kein anderes Volk Südosteuropas, einen derart emotionalen und komplexen Epos zu schaffen, wie die Serben um die Schlacht auf dem Amselfeld. Und als im 19. Jahrhundert der erste serbische Staat erneuert wurde, da wurde der Amselfeldmythos zum nationalen Vermächtnis, ganz Serbien zu befreien und das einstige Serbische Reich wieder auferstehen zu lassen.

[Bearbeiten] Nachfolgende Amselfeldschlachten

Die Schlacht auf dem Amselfeld von 1389 war nicht die einzige. Schon früher wie auch später sollte das Kosovo Polje, das Amselfeld, Stätte verschiedener Kriege sein. Im Süden vom Gebirge der Šar Planina geschützt boten lediglich die Durchbrüche bei Kačanik und Preševo an der heutigen serbisch-mazedonischen Grenze und südlich des Amselfeldes einen Einmarsch in Serbien. Überschritten fremde Heere die Pässe, so trafen sie unmittelbar auf das Amselfeld, einer weiten und fruchtbaren Ebene, ideal für größere Schlachten. Nördlich des Amselfeldes begann wiederum das Gebirge des Kopaonik. Konnten Eindringlinge die Šar Planina überwinden, so versuchten serbische Heere diese wenigstens im Kopaoniker Vorgebirge aufzuhalten.

1405 fand die zweite Schlacht auf dem Amselfeld nach 1389 statt. Zwei serbische Heere traten gegeneinander an, die des Sohnes Fürst Lazars, Stefan Lazarević, und des Sohnes Vuk Brankovićs, Đurađ Branković. Stefan Lazarević siegte, und Đurađ Branković musste die Oberhoheit seines Onkels anerkennen.

Eine dritte Schlacht auf dem Amselfeld fand zwischen dem 17. und 20. Oktober 1448, bei der Murad II. die Osmanen befehligte, und brachte eine Niederlage für das Kreuzfahrerheer, das unter der Führung des ungarischen Reichsverweser Johann Hunyadi stand. Hier geschah gleich ein zweifacher Verrat. Einmal als sich der Führer des Kreuzzugs, Johann Hunyadi, in Aussicht auf eine verlorene Schlacht mitsamt seinen Truppen bei Nacht und Nebel davon machte und seine deutschen und böhmischen Verbündeten in Stich ließ, die dann allesamt in ihren Wagenburgen von den Osmanen niedergemetzelt wurden. Gleichzeitig wechselten etwa 4.000 Walachen die Linien und liefen zu den Osmanen über (andere Quellen berichten gar von 8.000 Walachen). Der Dank Murads II. war originell: Er ließ sie alle umbringen. Vorher befahl er, den Walachen ihre Waffen zurück zu geben, damit es nicht hieße, er habe Unbewaffnete töten lassen. Die Zahl der Gefallenen war so enorm, dass das Amselfeld auf Jahre verpestet war. An dieser Schlacht nahmen die Serben nicht Teil, sondern verhielten sich neutral, jedoch wirkte die Schlacht mit Sicherheit auf den serbischen Amselfeldmythos ein.d

[Bearbeiten] Epilog

Die Schlacht auf dem Amselfeld spielt bis heute eine große Rolle im Selbstverständnis der Serben. Die Amselfeld-Rede Slobodan Milošević zur 600-Jahr-Feier der Schlacht wird als Kündbote der Kriege auf dem Balkan 1991 bis 1999 angesehen.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Siehe auch

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