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Fred Hoyle

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Sir Fred Hoyle (* 24. Juni 1915 in Bingley bei Bradford; † 20. August 2001 in Bournemouth) war ein britischer Astronom und Mathematiker, bekannt durch eine Reihe seiner Theorien, die den aktuell anerkannten Ansichten in der Astronomie und allgemein der Physik (Energieerhaltungssatz) zuwiderlaufen sowie als Autor zahlreicher Science-Fiction-Romane, teilweise unter Mitwirkung seines Sohnes Geoffrey Hoyle.

Eine seiner frühen Arbeiten machte auf interessante Weise vom anthropischen Prinzip Gebrauch. Beim Versuch, die Abläufe der stellaren Nukleosynthese auszuarbeiten, stellte er fest, dass eine bestimmte Kernreaktion, der 3α-Prozess, bei dem Kohlenstoff erzeugt wird, voraussetzt, dass der Kohlenstoff-Kern dafür ein sehr spezifisches Energieniveau besitzen muss. Basierend darauf machte er eine Vorhersage über die Energieniveaus im Kohlenstoffkern, die später tatsächlich experimentell bestätigt wurden.

1957 verfasste er zusammen mit Margaret Burbidge, Geoffrey Burbidge und William Alfred Fowler die B2FH-Theorie zur Entstehung der leichten Elemente durch Kernfusion in Sternen.

Während er keine Einwände gegen die Entdeckung der Expansion des Universums durch Edwin Hubble hatte, widersprach er allerdings dessen Interpretation: Er selbst sprach sich dafür aus, dass sich das Universum in einem Zustand der Gleichförmigkeit (Steady-State-Theorie, zusammen mit Hermann Bondi, Thomas Gold 1948/49) befinde, in welchem die kontinuierliche Erzeugung von Materie die Expansion des Weltalls vorantreibe, als Gegensatz zu einem Universum, das einen explosiven Beginn durch einen Urknall mit folgender Expansion hatte. Ironischerweise ist er selbst es gewesen, der den Begriff des Big Bang (Urknall) in einer seiner Arbeiten prägte, die genau die Urknalltheorie kritisierte.

Die vorgeschlagene kontinuierliche Erzeugung lieferte keine Erklärung für das Auftreten neuer Materie, verletzte den als fundamentale Beschreibung der zeitlichen Symmetrie der Naturgesetze auffassbaren Energieerhaltungssatz und machte insbesondere keine Aussage zur späteren für die Kosmologie grundlegenden Feststellung einer zeitlichen Entwicklung des gesamten Universums und zur Entdeckung der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (1965). Diese führte schließlich zur fast einhelligen Akzeptanz der Urknalltheorie unter Astronomen und zur Ablehnung der bald von Kreationisten adoptierten steady-state-Hypothese – nicht jedoch bei Hoyle.

In den 1950er Jahren machte er eine Serie von Radiosendungen über Astronomie auf BBC, die in dem Buch The Nature of the Universe gesammelt wurden, und er fuhr fort mit einer Reihe weiterer populärwissenschaftlicher Bücher. Er schrieb auch einige Science-Fiction-Romane; äußerst interessant ist The Black Cloud, in dem erzählt wird, dass der Großteil intelligenten Lebens im Universum die Form interstellarer Gaswolken annehme, die überrascht seien, dass sich intelligentes Leben auch auf Planeten bilden könne. Sein bekanntestes Werk A for Andromeda (mit John Elliot, 1962) wurde als Fernsehserie umgesetzt. 1957 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt, 1958–1972 war er Professor für Astronomie und experimentelle Philosophie in Cambridge, wo er bereits seit 1945 unterrichtete, leitete von 1966–1972 das Cambridge Institut für Theoretische Astronomie, an dessen Gründung er Anteil hatte, und 1971–1973 die Königliche Astronomische Gesellschaft.

1970 wurde er mit der Bruce Medal ausgezeichnet. 1972 wurde er zum Ritter geschlagen. 1992 wurde er mit der Karl-Schwarzschild-Medaille der Astronomischen Gesellschaft ausgezeichnet. Zusammen mit Edwin Salpeter wurde er 1997 mit dem Crafoord-Preis der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.

In seinen späteren Jahren brachte er zusammen mit Chandra Wickramasinghe die Theorie ein, wonach das Leben im All entstanden und mittels Panspermie im Universum verbreitet worden sei, ferner, dass die Evolution auf der Erde durch einen steten Zufluss von Viren vorangetrieben werde, die von Kometen zu uns transportiert würden.

Zu weiteren Gelegenheiten, bei denen Hoyle Kontroversen hervorrief, zählen seine Infragestellung der Authentizität der Funde fossiler Archaeopteryges und seine Verurteilung des Versäumnisses, Jocelyn Bell bei der Verleihung des Nobelpreises für die Entdeckung der Pulsare zu bedenken. Seine Beiträge zur Biologie und Paläontologie werden von den Fachleuten als dilettantisch abgelehnt. Zum Beispiel beruhten seine Berechnungen verschiedener Wahrscheinlichkeiten (siehe Zitat unten) auf absurden Annahmen.

[Bearbeiten] Zitate

"Die orthodoxe Biologie in ihrer Gesamtstruktur [hält] daran fest, dass Leben zufällig entstand. Seit jedoch die Biochemiker in steigendem Maße die ehrfurchtgebietende Komplexität des Lebens entdecken, ist sein zufälliger Ursprung ganz offensichtlich so wenig wahrscheinlich, dass man diese Möglichkeit völlig ausschließen kann. Leben kann nicht zufällig entstanden sein."

"Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus unbelebter Materie Leben entwickelt hat, beträgt eins zu einer Zahl mit 40.000 Nullen... Diese ist groß genug um Darwin und die ganze Evolutionstheorie unter sich zu begraben."

"Wir hatten . . . festgestellt, daß es in der Chronik der Versteinerungen keine Zwischenformen gibt. Jetzt wissen wir auch, warum: vor allem deshalb, weil Zwischenformen nie existiert haben.“ Fred Hoyle und N. C. Wickramasinghe, Evolution aus dem All. 1981, S. 125.

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