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Flughafen Frankfurt am Main

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Flughafen der Stadt Frankfurt. Für den gleichnamigen Stadtteil siehe Frankfurt-Flughafen.
Flughafen Frankfurt am Main
Kenndaten
IATA FRA
ICAO EDDF
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 12 km südwestlich von Frankfurt am Main
Straße Autobahnen A 3 und A 5; Bundesstraße 43
Bahn ICE, IC
Nahverkehr Frankfurter Nahverkehr
Basisdaten
Eröffnung 8. Mai 1936
Betreiber Fraport AG
Fläche 1.900 ha
Terminals 2
Passagiere 52,2 Mio. (2005)
Luftfracht 1,89 Mio t (2005)
(99.543 t Luftpost)
Flug-
bewegungen
490.147 (2005)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
ca. 56 Millionen
Beschäftigte ca. 68.500 (2006)
13.000 beim Betreiber
Start- und Landebahnen
07L/25R 4.000 x 60 m Asphalt
07R/25L 4.000 x 45 m Beton
18 (nur Abflug) 4.000 x 45 m Beton

Der Flughafen Frankfurt am Main (auch bezeichnet als Rhein-Main-Flughafen) ist der mit Abstand größte deutsche Flughafen und zugleich eines der weltweit bedeutendsten Luftfahrt-Drehkreuze. Betreibergesellschaft ist die Fraport AG. Als „Frankfurt-Flughafen“ ist das Flughafengelände ein eigenständiger Stadtteil der Stadt Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Internationaler Vergleich

[Bearbeiten] Technische Ausstattung

Im Unterschied zum nächstkleineren Flughafen Amsterdam hat er nicht sechs, sondern nur drei Startbahnen: Zwei parallele 4.000 Meter lange und 60 Meter breite (Südbahn 45 Meter breit plus zwei Schultern zu je 7,5 Meter) Start- und Landebahnen und die ebenfalls 4.000 Meter lange und 45 Meter plus zwei Schultern zu je 7,5 Meter breite Startbahn West. Im Gegensatz zu Amsterdam können alle drei Bahnen zwar nicht unabhängig voneinander, jedoch zumindest gleichzeitig benutzt werden. Die Parallelbahnen, die einen Abstand von 518 Meter zueinander haben, können nur gestaffelt angeflogen werden, damit die beim Landen erzeugten Wirbelschleppen die Maschinen nicht gegenseitig gefährden. Der Koordinierungseckwert (Kapazität) liegt derzeit (August 2006) bei 82 Flugbewegungen pro Stunde für die Zeit von 6 Uhr bis 14 Uhr und bei 83 Flugbewegungen für die Zeit von 14 Uhr bis 22 Uhr.

Als einer der ersten Flughäfen weltweit nahm der Frankfurter Flughafen 1972 eine vollautomatischen Gepäckförderanlage in Betrieb (siehe unter Terminal 1).

[Bearbeiten] Passagieraufkommen

Der Flughafen Frankfurt am Main ist bei weitem der größte Flughafen Deutschlands vor dem Flughafen München Franz Josef Strauß. Diese beiden Flughäfen sind die Drehkreuze der Lufthansa. Europaweit ist er vom Passagieraufkommen her der drittgrößte Verkehrsflughafen (Fluggäste 2005: 52.230.323) nach dem Flughafen London-Heathrow (Fluggäste 2005: 67.915.403) und dem Flughafen Paris (Charles de Gaulle) (Fluggäste 2005: 53.798.308), im weltweiten Vergleich die Nummer 8:

  1. Atlanta, USA
  2. Chicago O'Hare, USA
  3. London Heathrow, GBR
  4. Tokio-Haneda, JPN
  5. Los Angeles, USA
  6. Dallas/Fort Worth, USA
  7. Paris-Charles-de-Gaulle, FRA
  8. Frankfurt, GER
  9. Las Vegas, USA
  10. Amsterdam, NLD

[Bearbeiten] Frachtaufkommen

Beim Luftfrachtaufkommen ist der Frankfurter Flughafen die Nummer 1 in Europa.

  1. Memphis, USA
  2. Hongkong, CHN
  3. Anchorage, Alaska/USA
  4. Tokio-Narita, JPN
  5. Seoul (Incheon International Airport), KOR
  6. Frankfurt (1,96 Mio. t)
  7. Los Angeles, USA
  8. Shanghai, CHN
  9. Singapur, SIN
  10. Louisville, USA

[Bearbeiten] Entwicklung der Verkehrszahlen

Passagier-
aufkommen

  • 2005: 52.230.323
  • 2000: 49.369.429
  • 1990: 29.631.427
  • 1980: 17.664.171
  • 1970: 9.401.842
  • 1960: 2.172.494
  • 1950: 195.330

Luftbewegungen
(ohne Militär)

  • 2005: 490.147
  • 2000: 458.731
  • 1990: 324.387
  • 1980: 222.293
  • 1970: 195.802
  • 1960: 85.257
  • 1950: 13.076

Frachtaufkommen
in Tonnen

  • 2005: 1.892.100
  • 2000: 1.589.428
  • 1990: 1.176.055
  • 1980: 642.850
  • 1970: 327.323
  • 1960: 46.910
  • 1950: 3.652

Luftpost
in Tonnen

  • 2005: 99.437
  • 2000: 141.011
  • 1990: 152.317
  • 1980: 91.918
  • 1970: 59.353
  • 1960: 11.875
  • 1950: 1.616

Siehe auch:

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Zunächst wurde 1907 in Griesheim bei Darmstadt der erste Flughafen Deutschlands, der Rhein-Main-Flughafen errichtet. Dieser wurde allerdings später in August-Euler-Flughafen umbenannt, nachdem der Rhein-Main-Flughafen nach Frankfurt gelegt wurde. Heute ist der August-Euler-Flughafen im Besitz der TU Darmstadt, die ihn als Versuchsgelände benutzt.

1912 wurde dann in Frankfurt-Bockenheim der Flugplatz am Rebstock eröffnet. Ein bereits 1924 vom Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann in Auftrag gegebenes Gutachten bezweifelte die langfristige Ausbaufähigkeit des gerade erweiterten Flugplatzes. 1930 beschloss der Frankfurter Magistrat nach Jahren der meteorologischen, geografischen und verkehrstechnischen Planung den Neubau eines Flughafens im Frankfurter Süden, der allerdings an der Wirtschaftskrise scheiterte. Nach ihrer Machtergreifung machten sich die Nationalsozialisten im Dezember 1933 diese Planungen zu eigen und ordneten die weiträumige Rodung im Frankfurter Stadtwald an.

[Bearbeiten] Erste Jahre: Luftschiff- und Militärflughafen

Die offizielle Eröffnung des neuen Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main erfolgte am 8. Juli 1936. Am 14. Juli landete mit LZ 127 Graf Zeppelin erstmals ein Luftfahrzeug auf dem Flughafen und am 8. Juli das erste Flugzeug, eine Ju 52. Bis zum Ende des Jahres wurden rund 800 Tonnen Fracht und 58.000 Flugpassagiere transportiert. In den nächsten Jahren war der neue Flughafen Heimatstützpunkt der beiden größten deutschen Luftschiffe LZ 127 Graf Zeppelin und LZ 129 Hindenburg. Das Unglück der Hindenburg in Lakehurst am 6. Mai 1937 kennzeichnete das Ende des regelmäßigen Luftschiffverkehrs.

Nach Kriegsbeginn 1939 starteten am 9. Mai 1940 erstmals deutsche Bomber mit Ziel Frankreich. In dem vom 23. August bis 24. November 1944 existierenden KZ Walldorf, südlich des heutigen Flughafengeländes, verrichteten jüdische Zwangsarbeiterinnen Bauarbeiten für den Flughafen. Schätzungsweise 2000 Bomben fielen im Verlauf des Krieges auf das Rollfeld. Zudem sprengten deutsche Truppen mehrere Gebäude.

[Bearbeiten] Nachkriegszeit

Am 25. März 1945 wurde der Flughafen von US-amerikanischen Truppen erobert, unter Zuhilfenahme deutscher Kriegsgefangener wurde in den nächsten Monaten eine provisorische Start- und Landebahn von 1.800 Metern Länge und 45 Metern Breite gebaut. Das erste nichtmilitärische Flugzeug der American Overseas Airlines landete am 18. Mai 1946.

Am 26. Juni 1948 begann die Berliner Luftbrücke. Neben Hamburg und Hannover war die Frankfurter Rhein-Main Air Base Hauptbasis der alliierten Flugzeuge. Da die stetigen Starts und Landungen der Rosinenbomber der ersten Bahn stark zugesetzt hatten, wurde mit dem Bau einer Parallelbahn am 28. April 1949 begonnen. Am 12. Mai 1949 beendeten die Sowjets die Blockade, die Luftbrücke wurde jedoch noch bis zum 30. September 1949 weitergeführt. Im Dezember 1949 wurde die zweite Start- und Landebahn von 2.150 Metern Länge und 61 Metern Breite in Betrieb genommen.

Am 27. Mai 1950 wehte erstmals die Bundesflagge über dem Flughafengebäude, der Flughafen wurde bereits wieder von elf Fluggesellschaften angeflogen. In Folge eines vorausgegangenen Architektenwettbewerbs entschied eine Kommission im Juni 1951 über einen Ausbau des Flughafens inklusive eines neuen Terminals, aus Geldmangel verschwanden die Ausbaupläne jedoch zunächst in der Schublade. Am 10. Mai 1952 wurden auf dem Flughafen erstmals ein Instrumentenlandesystem (ILS) sowie ein Drehfunkfeuer (VOR) installiert. Nach der Gründung der Bundesanstalt für Flugsicherung am 23. März 1953 nahm am 1. Juli erstmals eine deutsche Flugsicherungsleitstelle ihren Dienst auf.

Am 1. März 1955 landete erstmals wieder eine Maschine der Deutschen Lufthansa auf dem Flughafen. Am 5. Mai 1955 erhielt die Bundesrepublik Deutschland wieder ihre (nahezu) volle Souveränität und somit auch ihre Lufthoheit zurück.

Auf der Vorstandssitzung der Flughafen Frankfurt/Main AG (FAG) am 15. Juli 1955 wurden die Besitzanteile der Gesellschaft neu geregelt: Das Land Hessen erhielt 45,242 Prozent, die Stadt Frankfurt 28,891 Prozent, der Bund 25,867 Prozent (im Vergleich dazu 2005: Land Hessen 31,94 Prozent, Stadtwerke Frankfurt Holding GmbH 20,40 Prozent, Bundesrepublik 18,27 Prozent, die restlichen 29,39 Prozent gingen in Streubesitz).

Vom 9. bis 10. Juli 1956 starteten von dem von den US-Luftstreitkräften genutzten militärischen Teil des Flughafens während der Zeit des Kalten Kriegs Aufklärungsflüge in die Sowjetunion. Der US-Geheimdienst CIA leitete die von einem U-2 Flugzeug durchgeführten Beobachtungsmissionen zu Raketen- und Radarstützpunkten in Litauen, Weißrussland und auf der Krim.

[Bearbeiten] 50er und 60er Jahre: Das Jet-Zeitalter

1957 Verlängerung der Nordbahn auf 3.000 Meter. In den nächsten Jahren weitere Verlängerungen auf 3.900 Meter. Im Februar 1958 schlug ein Gutachten erstmals den Bau einer dritten Startbahn in Nord-Süd-Richtung vor, da das bevorstehende Jet-Zeitalter eine rasante Zunahme der Flugbewegungen versprach. Am 25. April desselben Jahres landete erstmals eine Düsenmaschine auf dem Flughafen – eine sowjetische Tupolew Tu-104, in der der stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Mikojan anreiste.

Am 1. August 1958 wurde die neue Empfangsanlage Ost (Architekten: Alois Giefer und Hermann Mäckler) in Betrieb genommen, die sich bereits vier Jahre später als zu klein erwies. Bereits 1960 war der Flughafen mit 81.000 Starts und Landungen der größte in Deutschland und nach London der zweitgrößte in Europa. Dies bedeutete 2,2 Millionen Fluggäste, 46.500 Tonnen Luftfracht sowie 12.000 Tonnen Luftpost. 1962 wurde entschieden, eine neue Empfangsanlage, das Terminal Mitte zu bauen sowie eine dritte Startbahn anzulegen. 1964 Verlängerung der Südbahn auf 3.750 Meter. Zumindest die Bauarbeiten für das Terminal (wieder von den Architekten Alois Giefer und Hermann Mäckler) begannen am 16. Juni 1965, das zur seinerzeit größten Baustelle Europas wurde. Im Frühjahr 1968 wurde das Planfeststellungsverfahren für eine dritte Startbahn eingeleitet.

Parallel zum drastischen Anstieg der Flugbewegungen stieg jedoch auch der Unmut der Flughafenanwohner über den zunehmenden Lärmpegel. Hinzu kamen die Einwände gegenüber den Planungen einer dritten Startbahn in Nord-Süd-Richtung, die zu einem immensen Holzeinschlag im den Flughafen umgebenden Waldgebiet führen würde.

Terminal 1
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Terminal 1

[Bearbeiten] 70er und 80er Jahre: Terminal Mitte und Startbahn West

Mit der Landung einer Boeing 747 Jumbo-Jet am 28. Januar 1970 begann die Ära der Großraumflugzeuge, und im April wurde der Flughafen per Vertrag zur Heimatbasis der Lufthansa. Am 2. Oktober des Jahres wurde mit der Halle V die größte Wartungshalle der Welt eröffnet, die sechs Jumbo-Jets Platz bietet. Am 14. März 1972 eröffnete Bundespräsident Gustav Heinemann das neue Terminal Mitte, das heute den Namen Terminal 1 trägt. Das rund eine Milliarde D-Mark teure Bauwerk mit über 200.000 Quadratmeter überbauter Fläche verfügt über 56 Fluggastbrücken und eine elektronisch gesteuerte Gepäckförderanlage von 38 km Länge.

Im März 1973 kam es zum Planfeststellungsverfahren über die neue Startbahn West. Zwischenzeitlich war der Flughafen mit 30.000 Beschäftigten 1979 zum größten Arbeitgeber Hessens geworden. Am 21. Oktober 1980 entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof für den Bau der neuen Startbahn West, die ersten Baumaßnahmen begannen am 2. November 1981. Es entbrannte ein massiver Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern des Projektes, der neben ungezählten Verletzten auch zwei Tote unter den eingesetzten Beamten der hessischen Bereitschaftspolizei forderte. Die neue Startbahn 18 West wurde am 12. April 1984 dem Verkehr übergeben.

Am 19. Juni 1985 wurde der Flughafen Ziel eines Bombenattentats. Ein zurückgelassenes Gepäckstück explodierte im Abflugbereich der Halle B.

Terminal 2
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Terminal 2

[Bearbeiten] 1990er und 2000er Jahre: Terminal 2 und ICE-Fernbahnhof

Am 12. Juni 1990 begannen die Bauarbeiten für das neue Terminal 2, das am 24. Oktober 1994 eröffnet wurde. Im Jahr 1999 wurde der Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof eröffnet. Zukünftig soll der AirRail-Terminal über dem Bahnhof entstehen. Am 7. Juni 2005 entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof, trotz einiger Eilanträge, für den Neubau einer Wartungshalle, die das neue Großraumflugzeug Airbus A380 beherbergen soll. Am 31. Dezember 2005 wurde die Rhein-Main Air Base geschlossen und das Gelände anschließend der Flughafengesellschaft übergeben.

[Bearbeiten] Passagier-Terminals

Der Flughafen Frankfurt hat bislang zwei große Terminals und ein kleines Terminal für die Vielflieger der Lufthansa mit zusammen fünf Hallen. Da durch neue Abfertigungsverträge und aus Platzgründen ständig ein Wechsel der Schalter der Fluggesellschaften oder sogar ein Terminalwechsel der Gesellschaften stattfindet, empfiehlt es sich die aktuellen Schalternummern vor Abflug bei den Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaft zu erfragen.

Die Fluggäste können das Terminal mittels der so genannten SkyLine wechseln, eine Hochbahnlinie, mit Haltestellen in Terminal 1A (nur für Fluggäste, national, Schengen und international), 1B (auch für Besucher) und Terminal 2DE

[Bearbeiten] Terminal 1

Im Terminal 1 werden sämtliche Flüge der Lufthansa, deren Tochter- und Partnergesellschaften (Star Alliance) abgefertigt.

Der Ankunftbogen vor dem Terminal 1
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Der Ankunftbogen vor dem Terminal 1

Er ist der ältere und größere der beiden Hauptterminals. Mit dem Bau wurde 1965 begonnen. Der Name lautete zunächst Terminal Mitte, um ihn vom Terminal Ost zu unterscheiden. Der alte Tower aus den 50er Jahren wurde in den Bau integriert. 1972 wurde der Terminal offiziell eröffnet. Gleichzeitig wurde hier als eine der ersten vergleichbaren Anlagen weltweit die vollautomatische Gepäckförderanlage in Betrieb genommen. Mit ihrer heutigen Netzlänge von 67 Kilometern gilt sie hinsichtlich Größe, Kapazität, Leistung und einer Zuverlässigkeitsquote von 99,6 Prozent noch heute als weltweit einmalig. Mit einer Fördergeschwindigkeit von 2,5 Meter pro Sekunde gelangen pro Stunde ca. 18.000 Gepäckstücke auf Unterflurwegen an ihre flughafeninternen Bestimmungsorte, das heißt insgesamt 78 Ausladeplätze. Im Jahr werden ca. 38,5 Millionen Gepäckstücke mittels Gepäckwannen über 6.000 Gurtbahnen und 6.700 Rollbänder mit 2.420 Kurven und 1.100 Weichen befördert. 650 Decoder (Lesestellen) entlang der Förderbahnen identifizieren die zielcodierten Gepäckwannen und gewährleisten so den pünktlichen reibungslosen Betrieb.

[Bearbeiten] Terminal 2

Auf dem Gelände des 1991 abgerissenen Terminal Ost entstand 1994 das Terminal 2, ein im Gegensatz zu Terminal 1 sehr heller und transparenter Bau, der in großen Teilen aus Stahl und Glas besteht. Etwas besonderes sind auch die Fenster des Terminals, die sich bei zu viel Lichteinfall automatisch verdunkeln. In Terminal 2 sind einige Fluggesellschaften der Allianzen Oneworld und SkyTeam vertreten.

[Bearbeiten] Terminal 3

Für das Terminal 3 sind die Planungen weitgehend abgeschlossen. Auf dem Areal der ehemaligen US Air Base soll ein modernes Terminal entstehen. Der Entwurf des neuen Terminals wurde im Rahmen eines Architektenwettbewerbs ausgewählt. Bei diesem Wettbewerb setzte sich das Architekturbüro Mäckler aus Frankfurt gegen seine Mitbewerber durch. Siegentscheidend war bei diesem Entwurf vor allem die Tatsache, dass das Terminal bedarfsgerecht in verschiedenen Modulen erweitert werden kann. Von Terminal 3 sollen später vor allem Langstreckenflüge abgefertigt werden, dazu entstehen unter anderem spezielle Gates für den A 380. Die Anbindung dieses räumlich von Terminal 1 und 2 getrennt liegenden Bereiches soll über eine Erweiterung des bestehenden SkyLine-Systems, sowie Shuttle-Verbindungen erfolgen.

[Bearbeiten] Sonderterminal WM

Extra für die Fußball-WM 2006 wurde ein Terminal auf der ehemaligen US Air Base im Süden renoviert und reaktiviert, an dessen beiden Flugsteigen die Charterflüge der Fans und der Fußballmannschaften ungestört vom sonstigen Verkehr abgefertigt wurden.

[Bearbeiten] Luftfracht-Zentrum

Mit seinen Logistik-Einrichtungen für Luftfracht ist der Frankfurter Flughafen der größte Frachtflughafen in Europa. Dort angesiedelte international agierende und distribuierende Logistik-Unternehmen stellen die Vernetzung auf dem Land- und Seeweg sicher. Zu dem europäischen Spitzenplatz tragen entscheidend die hauptsächlich von Lufthansa Cargo genutzten Luftfrachtzentren CargoCity Nord und CargoCity Süd bei (siehe auch die Internetpräsenz von CargoCity Frankfurt).

[Bearbeiten] Ausbauplanungen

Hintergrund der Planungen ist der erwarte Verkehrszuwachs: Der Flughafen verfügt aktuell über eine Kapazität von 460.000 Flugbewegungen jährlich, bis zum Jahr 2020 wird ein Anstieg auf über 700.000 Flugbewegungen erwartet [1].

Gleichzeitig soll einer Abwanderung der Lufthansa von ihrer jetzigen Heimatbasis Frankfurt, derzeit auch das größte Drehkreuz der Lufthansa, nach München vorgebeugt werden. Die Entscheidung der Lufthansa, ihre neue A380-Flotte zunächst komplett in Frankfurt zu stationieren sowie der Bau der A380-Wartungshalle sprechen zwar dafür, dass Frankfurt der wichtigste Flughafen für Lufthansa und die Star Alliance in Deutschland bleiben wird. Allerdings besitzt auch der Flughafen München die Landeberechtigung für den Airbus A380, so dass der Faktor „A380“ für Frankfurt keine dauerhafte Garantie bedeutet. Letztlich wird Lufthansa in dieser Standortfrage erst dann endgültig entscheiden, wenn die Ausbauentscheidung für Frankfurt abschließend gefällt worden ist. Problematisch bleibt in dieser Hinsicht, dass Frankfurt (noch) nicht über drei gleichzeitig betreibbare Start- und Landebahnen verfügt, während München bereits in Kürze über eine dritte Start- und Landebahn verfügen wird.

Zur Bewältigung des Verkehrswachstums und der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens wird die Flughafengesellschaft Fraport AG daher erhebliche Investitionen in die Flughafeninfrastruktur leisten:

[Bearbeiten] 2007: Erster Bauabschnitt der A380-Werft

Für die größeren Wartungsarbeiten an der künftigen A380-Flotte der Lufthansa ist am Flughafen Frankfurt im November 2005 mit dem Bau der A380-Werft begonnen worden. Dafür war die Rodung von 21 ha Wald notwendig, was Naturschützer stark kritisierten. Aus ökonomischen Gründen soll - anders als ursprünglich geplant - zunächst nur die halbe Halle bis Ende 2007 fertiggestellt werden. Mit Abschluss der Endausbauphase in 2015 wird die Werft mit 350 x 140 Meter Grundfläche und einer Höhe von 45 Metern Wartungskapazität für gleichzeitig vier A380 bzw. sechs Boeing 747 bieten. Damit wird die A380-Werft die größte Industriehalle Deutschlands sein. Die Gesamtkosten des Bauprojekts sind derzeit mit 150 Millionen Euro veranschlagt. Lufthansa geht davon aus, dass die erste A380 bis zum Sommer 2008 an die deutsche Fluggesellschaft ausgeliefert wird (Stand: 23.09.2006). Die restlichen Maschinen sollen dann bis 2015 folgen.

[Bearbeiten] 2009 – 2010: Erweiterung um eine zusätzliche Landebahn

Die neue Landebahn soll von 2009 bis 2010 voraussichtlich im Nordwesten des Flughafens mit einer Länge von 2800 Metern gebaut werden. Damit soll eine Kapazität von 120 Flugbewegungen pro Stunde auf dem Frankfurter Flughafen entstehen. Sie wird mit dem jetzigen Rollfeld mit Hilfe von zwei Abrollbrücken verbunden, die sich über die ICE-Schnellfahrstrecke und die A3 erstrecken. Für die Landebahn müssen 216 ha Wald gerodet werden. Gegen die Erweiterung gibt es Widerstand von zahlreichen Bürgerinitiativen. Mit dem US-Chemiekonzern Celanese, dessen Tochtergesellschaft Ticona GmbH unweit des geplanten Standortes für die neue Landebahn eine Fabrik zur Herstellung von Chemikalien betreibt, konnte hingegegen eine Einigung erzielt werden. [2]

[Bearbeiten] 2015: Eröffnung von Terminal 3 und Fertigstellung der A380-Werft

Zeitgleich mit dem Abschluss der Endausbauphase der A380-Werft (siehe oben) soll auf dem Gelände der ehemaligen US-Air Base der letzte Bauabschnitt von Terminal 3 in 2015 fertiggestellt sein. Terminal 3 soll die Passagier-Kapazität des Flughafens Frankfurt von 56 auf ca. 81 Millionen Passagieren pro Jahr erhöhen. Hierfür sind bis zu 75 Flugzeug-Stellplätze am Terminal 3 vorgesehen. Das neue Terminal soll aus den vier Fluggastbereichen F-I bestehen. Architekt ist Christoph Mäckler, Sohn von Hermann Mäckler, dem Architekten der Empfangsanlage Ost und des Terminals Mitte.

[Bearbeiten] Fluggesellschaften

Die wichtigste Fluggesellschaft in Frankfurt ist die Lufthansa, die dort ihre technische Basis und ein Hauptdrehkreuz hat. Sie bietet (teils in Kooperation mit den Partnern der Star Alliance) Direktflüge zu fast allen großen Flughäfen der Welt an. Auch hat Lufthansa Codeshare-Verträge mit vielen großen und zum Teil auch kleineren Airlines, was das Streckennetz der Lufthansa noch zusätzlich erweitert. Die Lufthansa und ihre Partner benutzen überwiegend das Terminal 1 A+B.

Da der Flughafen bereits durch die IATA-Airlines sehr stark ausgelastet ist, ist der Anteil der sog. Billigflieger relativ gering. Diese nutzen als Alternative den Flughafen Frankfurt-Hahn.

[Bearbeiten] Arbeitsplätze

Rund 68.500 Menschen (Stand August 2006) arbeiten auf dem Flughafen, damit ist laut IHK Frankfurt am Main [3] der Flughafen die größte Arbeitsstätte in Deutschland. Diese Arbeitsplätze stehen im Gegensatz zu Flughafen(ausbau)gegnern.

[Bearbeiten] Kritik am Frankfurter Flughafen

Zum Ausbau des Flughafens in den 1980er Jahren wurden Hüttendörfer von Flughafengegnern errichtet, um den Bau der Startbahn West zu verhindern, allerdings vergeblich, die Startbahn West konnte 1984 eröffnet werden (siehe oben).

Die erneuten Flughafenausbaupläne finden seit Ende der 1990er Jahre teilweise Widerstand in der Bevölkerung,[4] die Flughafen-Ausbaugegner haben sich als politische Partei formiert und sind sogar in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung vertreten, auch die Frankfurter Grünen lehnen den Ausbau des Flughafens strikt ab, haben sich allerdings im Koalitionsvertrag mit der CDU bis 2011 zur Stimmenthaltung bei Fragen des Flughafens verpflichtet.[5] Hauptargument der Ausbau-Gegner ist der steigende Fluglärm, der laut einer Studie der WHO bei vielen Menschen das Risiko an Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne zu erkranken, um 50 Prozent erhöht. Weiterer Streitpunkt ist die durch den Ausbau bedingte Abholzung von 400 Hektar Waldfläche. Nach Ansicht der Ausbau-Gegner bedeute ein erhöhter Flugverkehr auch größere Schadstoff- und Kohlendioxid-Emissionen. Auch zweifeln viele an der Jobprognose (Fraport prognostiziert 100.000 neue Arbeitsplätze).

Umstritten war lange Zeit, welche Risiken von dem Kelsterbacher Chemiewerk Ticona, das nur ca. 700 Meter westlich der geplanten Landebahn liegt, für den Flugbetrieb ausgehen. Die Störfallkommission des Bundes hatte 2004 in einem Gutachten das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf das Ticona-Werk mit ein Ereignis in ca. 25.000 Jahren bewertet und hielt den Betrieb des Chemiewerks für nichtvereinbar mit dem Flughafenausbau.[6] Gutachter des TÜV Hessen und des TÜV Pfalz hatten daraufhin die Risikobewertung der Störfallkommission kritisiert und die Ausbaupläne für vertretbar erklärt. In der öffentlichen Diskussion verhärteten sich die Fronten daraufhin zunehmend. Ende November 2006 einigten sich Ticona und Fraport darauf, dass diese das Chemiewerk für 650 Millionen Euro kaufen wird. Ticona wird seine Produktion bis Juni 2011 an einen anderen Standort in Deutschland verlagert und sämtliche Anlagen abgerissen. Was die Fraport mit der Fläche des Ticona-Werkes vorhat, ist noch offen.[7]

Kritiker und Befürworter des erneuten Ausbaus des Flughafens Frankfurt hatten im Vorfeld der formalen juristischen Verfahren die Gelegenheit, ihre Positionen in einem Mediationsverfahren darzustellen und abzustimmen. Dieses Mediationsverfahren schloss mit der Benennung konkreter Empfehlungen: Kapazitätserweiterung durch Ausbau bei gleichzeitiger Optimierung des vorhandenen Systems, einem „Anti-Lärm-Pakt“, einem strikten Nachtflugverbot und der Fortführung der im Mediationsverfahren begonnenen Gespräche im sogenannten Regionalen Dialogforum.[8]

[Bearbeiten] Sicherheitslücken

[Bearbeiten] Fraport AG

Der Frankfurter Flughafen stand seit 2004 mehrfach wegen diverser Sicherheitslücken in der Kritik. Unter anderem gelangten Reporter des ZDF unkontrolliert in sensible Sicherheitsbereiche.[9]

Im Jahr 2006 wurden die Sicherheitsmitarbeiter der Fraport AG 367 Mal durch Realtests der Bundespolizei überprüft. Jedoch wurden bei diesen Tests nur 63 % der präparierten Bombenattrappen und Waffen aufgefunden. Am Flughafen Stuttgart hingegen wurden diese Tests nach Angaben des Spiegels „zu fast 100 %“ erfüllt. Einem ZDF-Team gelang es zudem, im Transitbereich des Frankfurter Flughafens mittels mitgebrachtem Kunstdünger und Artikeln aus dem Duty-Free-Shop einen effizienten Sprengsatz herzustellen. Zur Zündung des Sprengsatzes wurde allerdings noch ein elektronischer Zünder benötigt, der Im Duty-Free-Bereich nicht erhältlich ist und auch (zumindest von dem ZDF-Team) nicht durch die Sicherheitskontrolle geschmuggelt wurde.

[Bearbeiten] Zoll

Beim Hauptzollamt Frankfurt am Main-Flughafen, das als Behörde der Bundeszollverwaltung für die zollrechtlichen Personen- und Gepäckkontrollen zuständig ist, kommt es in der so genannten „Flughafen-Affäre“ seit März 2004 immer wieder zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen Zollbeamten und Amtsleiter Hartmut Neßler, dem eine zu bürokratische Amtsführung vorgeworfen wird.[10] Im Vordergrund stehen regelmäßig unbesetzte Einreisekontrollstellen und die Einschränkung von Zollkontrollen. Zuletzt flammte der jahrelange Konflikt im Mai 2006 wieder auf, nachdem eine Dienstgruppe der Passagierkontrolle einer rivalisierenden Schicht in der Presse vorwarf, zu lasch zu kontrollieren und strafrechtliche Ermittlungsverfahren nicht ordnungsgemäß zu bearbeiten.[11]

Die aufgedeckten Sicherheitslücken beim Zoll bestehen auch weiterhin fort.[12]. Der Bundesrechnungshof rügte am 14. November 2006 den Zoll am Frankfurter Flughafen wegen "dauerhaften Lücken" bei den Zollkontrollen.

[Bearbeiten] Trivia

  • Der deutsche Countrysänger Tom Astor verewigte den Flughafen 1993 in seinem Song International Airport, Frankfurt am Main
  • Vom 8. November 1978 bis zum 31. Dezember 2000 wurde im ehemaligen Parkhaus am Terminal 1 eine legendäre Diskothek für elektronische Tanzmusik, das Dorian Gray betrieben. Die Ausrichtung orientierte sich am New Yorker Studio 54 und es wurde für bis zu 2.500 Gäste pro Veranstaltung vorwiegend Techno und House gespielt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Markus Kutscher: Geschichte der Luftfahrt in Frankfurt am Main. Von Aeronauten und Jumbo-Jets. Frankfurt am Main, 1995, ISBN 3-524-69110-2
  • Fraport AG: Zahlen, Daten, Fakten 2005. Frankfurt am Main, 2005

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. DER SPIEGEL 21/2006, S. 48
  2. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=15662&key=standard_document_28178686
  3. http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/raumordnung/flughafenausbau/index.html
  4. zukunft-rhein-main-young.de
  5. Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen
  6. Ergebnisbericht der Arbeitsgruppe der Störfallkommission
  7. Fraport einigt sich mit Ticona
  8. Regionales Dialogforum
  9. ZDF - Außer Kontrolle
  10. ZDF - Außer Kontrolle (Geschichte der Recherche)
  11. SPIEGEL ONLINE: Zoll schlampt bei Sicherheitskontrollen
  12. Hessischer Rundfunk, Landesjournal "defacto" am 12. November 2006: "Von Handgranaten und Atomzündern - Weiterhin Sicherheitslücken beim Zoll am Frankfurter Flughafen"

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Rhein-Main-Flughafen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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