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Amiga

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Dieser Artikel behandelt Amiga-Computer. Für das gleichnamige DDR-Plattenlabel siehe Amiga (Plattenlabel).
Amiga 500 mit RGB-Monitor 1084S, Maus und einem externen, zweiten Diskettenlaufwerk A1010. Auf dem Bildschirm ist die Workbench v1.2 zu sehen.
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Amiga 500 mit RGB-Monitor 1084S, Maus und einem externen, zweiten Diskettenlaufwerk A1010. Auf dem Bildschirm ist die Workbench v1.2 zu sehen.

Der Commodore Amiga (spanisch amiga: Freundin) war ein von Mitte der 1980er bis Anfang/Mitte der 1990er weit verbreiteter Computer, der besonders in seinen Einsteigermodellen (A500 und A1200) als Heimcomputer beliebt war. Für seine Zeit hatte er ausgeprägte Multimediafähigkeiten und ein leistungsfähiges, präemptives Multitasking-Betriebssystem. In der Commodore-Zeit arbeitete er durchgängig mit Prozessoren der Motorola-68000-Familie. Der Amiga hat bis heute als Nischenprodukt überlebt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Jay Miner gilt als Schöpfer und geistiger Vater des Amiga. Er stieg 1981 bei Atari aus, dort war er u. a. für die Entwicklung der Spielkonsole Atari 2600 und der Heimcomputer Atari 400 und 800 zuständig gewesen. Danach gründete er die Firma HiToro, die etwas später zur Amiga Corp. wurde. Anfangs lieferte Amiga Spielmodule und Controller für die Atari-2600-Konsole, etwas später wurde eine eigene Amiga-Spielkonsole geplant. Aus der Spielkonsole wurde in den Köpfen der Entwickler ein Computer. Atari (damals unter Führung von Raymond Kassar, Warner Communications) war per Vereinbarung vom Juli 1983 Geldgeber und wollte den Amiga als Nachfolger der mittlerweile angeschlagenen XL-Computer-Serie auf den Markt bringen. Mit dem Börsenskandal vom Dezember 1982 im Nacken musste Kassar noch im Juli 1983 zurücktreten. Der neue CEO Morgan verfolgte weiter das Ziel, das Projekt „Lorraine“, wie der Amiga intern genannt wurde, als Nachfolger des XL zur Marktreife zu bringen. Am 2. Juli 1984 verkaufte Warner Communications die Konsolen- und Computerabteilung von Atari an Jack Tramiel, den geschassten Gründer von Commodore. Tramiel versuchte, Amiga endgültig zu kaufen, und bot den Aktionären 0,98 $ pro Aktie. Commodore (unter Irving Gould) bot kurz vor Ende der 24-Stunden-Frist zwei US-Dollar pro Aktie und bekam den Zuschlag, wonach Commodore die Entwicklungsrichtung des Amigas immer stärker beeinflusste, nicht immer im Geiste seiner Erfinder oder zu seinem Vorteil. Commodore hätte sich an dieser Übernahme und der folgenden Produkteinführung fast überhoben und geriet in eine ernste Finanzkrise.

Das erste Amiga-Modell, das erst später den Namen Amiga 1000 erhielt, wurde am 23. Juli 1985 in New York im Rahmen einer großen Show mit den Gaststars Andy Warhol und Deborah Harry vorgestellt. Die Entwickler demonstrierten die besonderen Eigenschaften, die den Amiga von den zeitgenössischen Konkurrenten PC, Mac und Atari abhoben (Details zu den Features s. u.):

  • Farbige grafische Oberfläche (im Unterschied zum Mac)
  • präemptives Multitasking im Unterschied zu Windows, Mac und Atari (war außerdem von der Hard- und Softwarestruktur schon 32-bittig angelegt)
  • 4-Kanal-Sample-Sound im Unterschied zu Windows, Mac, Atari
  • Hardwareunterstützung für Grafik-Animation durch den Blitter

In Deutschland fand eine ähnliche Veranstaltung am 21. Mai 1986 in der Alten Oper in Frankfurt am Main statt, mit Frank Elstner als Moderator.

Der A1000 sieht vom Gehäuse her dem Commodore 128D ähnlich, bietet aber als Besonderheit eine praktische Keyboard-Garage, d. h. man kann die Tastatur in eine Aussparung unter dem Gehäuse schieben und dort parken. Als ein Argument wurde die potenzielle IBM-PC-Kompatibilität herausgestellt, zunächst in Form einer Software-Emulation namens Transformer, später dann über das Sidecar (entwickelt von der Braunschweiger Commodore-Entwicklungsabteilung), die parallel zum Betrieb des Amiga-Betriebssystems auch die Benutzung von MS-DOS ermöglichte (im Sidecar auf einer eigens dafür verwendeten 8088-CPU).

Die direkten Konkurrenten des Amigas waren damals der Atari ST und (in den USA) der Apple IIgs, ein wenig später auch die farbfähigen Macintosh-Modelle von Apple und noch etwas später Windows-Rechner.

[Bearbeiten] Modellentwicklung

Amiga 500 und junger Computerspieler mit Turrican 1
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Amiga 500 und junger Computerspieler mit Turrican 1

Während der A1000 noch eine teure und vom Anwendungsgebiet her unklare (und damit schwer verkäufliche) Mixtur aus professionellem und Heimgerät war, wurden 1987 die Modelle Amiga 500 (als quasi-Nachfolger des legendären C64) und der Amiga 2000 eingeführt, welcher den damals modernen Desktop-PCs glich. Damit wurde eine saubere Trennung in Heim- und Profi-Bereich erreicht. Der Amiga 500 wurde der nach verkauften Einheiten erfolgreichste Amiga und galt in der sich schnell entwickelnden Szene als Kult und Computer für Millionen.

Ab A2000 und A500 boten die Amiga-Modelle auch standardmäßige parallele und serielle Schnittstellen an; beim A1000 waren diese noch etwas inkompatibel mit umgekehrten Buchsengeschlechtern und ein paar abweichend belegten Pins.

Für professionelle Anwender wurde 1988 auch ein Rechner namens Amiga 2500/UX angeboten, auf dem parallel ein UNIX-Betriebssystem (AMIX) verfügbar war. Technisch gesehen waren die Amiga-2500-Modelle mit dem normalen Amiga 2000 nahezu identisch, aber durch den Einbau eines zusätzlichen Prozessorboards (mit einer 68020- bzw. 68030-CPU) deutlich leistungsfähiger.

Als Bindeglied zwischen Amiga und der PC-Welt besaß der Amiga 2000 sowohl die Amiga-eigenen Zorro-2-Slots als auch PC-typische ISA-Steckplätze. Diese konnten mit einer Brückenkarte (dem Nachfolger des Sidecar) aktiviert werden. Damit besaß man dann einen vollwertigen PC im Amiga, auf den man von Amiga-Seite zugreifen konnte.

Dem Amiga 2000 folgte 1990 der Amiga 3000 sowie dessen Tower-Variante, die zum ersten Mal ein neues Betriebssystem in einem modernen 3D-Look mit sich brachten. Der A3000 wies zahlreiche Neuerungen und Optimierungen auf, die noch heute in modernen Betriebssystemen wiederzufinden sind (AmigaOS 2.0). Auch der Amiga 3000 wurde, nicht zuletzt dank des fortschrittlichen Betriebssystems, ein Erfolg. Er ist heute vergleichsweise selten und Liebhaber zahlen dafür deutlich höhere Preise als beispielsweise für einen Amiga 4000.

Mit dem Amiga 500 Plus und dem Amiga 600 wurden 1992 dem Amiga 500 gleich zwei technisch fast identische Nachfolger geschaffen, die kommerziell erfolglos waren und im selben Jahr durch den technisch stark verbesserten Amiga 1200 abgelöst wurden.

Der Amiga 1200 wurde als kostengünstige Variante seines großen Bruders, des Amiga 4000 (sowie Tower-Variante) eingeführt. Dieser seinerseits kam als Nachfolger des Amiga 3000 auf den Markt. Die wesentliche Gemeinsamkeit zwischen Amiga 1200 und Amiga 4000 besteht in der Verwendung der gleichen Kickstart-Version, der gleichen Workbench und des AA-Grafikchipsatzes (s. u.). Ansonsten ist der Amiga 4000 technisch überlegen, weil er den leistungsfähigeren Prozessor MC68040 verwendete.

Commodore versuchte bereits Anfang der 1990er Jahre, mit dem CDTV (einem Amiga im Design eines CD-Spielers mit der vereinigten Funktionalität beider) den Amiga als Multimedia-Plattform zu positionieren und in die Wohnzimmer zu bringen. Zu dieser Zeit entstand auch das Autorensystem AmigaVision. Kurz vor dem Niedergang von Commodore folgte 1993 dann das CD³², dem trotz aufwendiger Fernsehwerbung der große Durchbruch versagt blieb, weil Commodore nicht die georderten Mengen produzieren und ausliefern konnte. Das CD³² basiert auf der Amiga-1200-Hardware, die um ein CD-ROM-Laufwerk sowie einen Customchip (Akiko) erweitert wurde. Tastatur, Floppy und Festplatte ließen sich optional nachrüsten.

[Bearbeiten] Erweiterungen

Die Modelle Amiga 500/600/1200 waren die kostengünstigen Varianten der großen Amiga-Desktop-Modelle (Amiga 2000/4000). Tastatur, Floppy (Diskettenlaufwerk), Erweiterungsschnittstellen und die Hauptplatine bilden eine Einheit. Beim A600 und A1200 ist unter anderem auch noch Platz für eine 2,5"-ATA-Festplatte. Im A1200 lässt sich mit ein wenig technischem Geschick und einem passenden Adapterkabel auch eine 3,5"-Platte einbauen.

Die Modelle Amiga 2000/3000/4000 sind erweiterbare Systeme, in denen zusätzliche Laufwerke und Erweiterungskarten integriert werden können. Die Modelle 3000 und 4000 wurden auch als Tower-Versionen angeboten und waren im oberen Preissegment angesiedelt – vergleichbar mit heutigen High-End-Rechnern. Auch die Tastaturrechner verfügen über einen Expansion-Slot, in den Erweiterungskarten eingesetzt werden können.

Der Amiga 3000/4000 wurden mit verschiedenen Prozessoren angeboten. Die Palette reicht vom 68020 bis hin zum 68040. Es gab sogar eine Sonderanfertigung des Amiga 4000 mit einem 68060-Prozessor, die allerdings nicht mehr ausgeliefert werden konnte.

Zum Anschluss von Festplatten verfügen die Rechner über eine SCSI- bzw. (beim Amiga 600, 1200 und 4000) eine ATA-Schnittstelle – abgesehen von den Anfangsmodellen, die mit der ST506-Schnittstelle arbeiteten. Der Grund für den Einsatz des teuren SCSI-Standards ist die geringe Belastung des Prozessors bei den Ladevorgängen. Beim Amiga 500/500+ lassen sich SCSI-Platten nachrüsten.

Für den Erweiterungsport des Amiga 500/500+ brachte Commodore das externe CDROM-Laufwerk A570 heraus. Im Grunde handelte es sich dabei um die zusätzliche Komponente, welche das Commodore CDTV vom Amiga 500 unterschied. So konnte das A570 die speziellen CDTV-Datenträger wiedergeben und bot die selbe CD-Player-Oberfläche. Mangels einer direkten Anbindung an den Soundprozessor des Amiga 500 besaß das A570 eigene Audioausgänge. Bei dem CD-Laufwerk handelte es sich um ein Single-Speed-Gerät. Zusätzlich bot das A570 den vom CDTV bekannten SCSI-Steckplatz sowie einen Steckplatz für Speichererweiterungen bis 2 MB.

Für die ersten Amiga-Modelle mit Original Chip Set (s. u.) wurde speziell der Monitor A2024 herausgebracht, der die professionelle Anwendung der Rechner im Büro ermöglichen sollte. Dazu stellte er mit erheblichem Hardwareaufwand eine wesentlich höhere Bildauflösung zur Verfügung – auf Kosten von Farbanzahl und Darstellungsgeschwindigkeit.

[Bearbeiten] Die persönliche Note

Besonders in den frühen Amiga-Produkten verewigten sich die Entwickler mehr oder weniger offen außerhalb des offiziellen Rahmens. Bekannt war die so genannte Guru Meditation. Diese bezeichnet den Zustand eines durch das Amiga-Betriebssystem abgefangenen schweren Programmfehlers. Sie ist vergleichbar mit dem „Blue Screen Of Death“ der auf Windows NT basierenden Systeme. Zusätzlich zu diesem konnte man aber mittels eines Rechtsklicks der Maus einen internen Debugger aufrufen und den Amiga-Speicher über einen weiteren Computer, der an der seriellen Schnittstelle angeschlossen wurde, durchsehen und so genau feststellen, was den Fehler verursachte. Auch wenn diese Fehlermeldung später durch ein nüchternes „Software Failure“ ersetzt wurde, hielt sich die Bezeichnung umgangssprachlich. Natürlich gibt es auch mittels diverser Aktionen abrufbare Easter Eggs, und nur mit einem Speichermonitor finden sich eine Reihe versteckter Botschaften im Betriebssystem-ROM.

Wichtige Bauteile bekamen eigene Namen, Zorro, Big/Fat Agnus, Denise und Paula sind einige davon. Die Innenseite des Amiga-1000-Deckels zieren in den Kunststoff gegossene Unterschriften der Entwickler sowie ein Pfotenabdruck des Hundes Mitchy von Jay Miner. Ebenso findet sich auf der Platine des Amiga 500 mit eingeätzt „B52/ROCK LOBSTER“, was eine Hommage an einen Song der Band „The B-52's“ darstellt.

[Bearbeiten] Musik und Kunst

Sehr bekannt wurden auch Musiker, die mit dem Amiga Musik (siehe auch Chiptune) machten:

sowie Künstler, die den Amiga für Computergrafik, Videoinstallationen und Pop-Art nutzten:

[Bearbeiten] Ausstattung

[Bearbeiten] Hardware

Amiga MC68000-CPU
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Amiga MC68000-CPU
Motorola 68030 Mikroprozessor
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Motorola 68030 Mikroprozessor

[Bearbeiten] Prozessor

Zu Zeiten von Commodore wurden durchweg Prozessoren der Motorola-68000-Familie verwendet. Es begann mit dem 68000, welcher nur als 16/32-Bit-System angesehen werden kann. Später kamen die höheren Mitglieder der Familie wie 68020, 68030, 68040 und 68060 zum Einsatz, die den Amiga zum kompletten 32-Bit-System machten.

Parallel dazu gab es zunächst auf Prozessor-Steckkarten und dann nach Commodore auch als Hauptprozessor Prozessoren aus der PowerPC-Familie (PPC).

Amiga-Hardwarestruktur mit dem speziellen Chip-Set
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Amiga-Hardwarestruktur mit dem speziellen Chip-Set

[Bearbeiten] Chipsatz

Wichtigstes Kennzeichen der klassischen Amiga-Hardware sind die spezialisierten Custom-Chips. Diese stellen eigenständige Co-Prozessoren dar, die den Hauptprozessor bei Grafikoperationen, Interruptverwaltung, Sounderzeugung und diversen Ein-/Ausgabeoperationen entlasten, wofür insgesamt 25 DMA-Kanäle zur Verfügung stehen. Die Amiga-Custom-Chips, das sogenannte Chipset, begründeten seinerzeit die langjährige Überlegenheit der Amiga-Hardware gegenüber konkurrierenden Systemen: Bis zum Anfang der 1990er-Jahre konnte kein anderes auf dem Markt durchgesetztes Computersystem mit ähnlich performanten und flexiblen Grafik- und Soundfähigkeiten aufwarten.

Das Chipset setzt sich aus den folgenden Custom-Chips zusammen:

  • Paula – zuständig für Sound und Interruptkontrolle; enthält Teile des Diskettenkontrollers. Die Soundausgabe erfolgt über vier 8-Bit-PCM-Monokanäle (zwei Kanäle pro Stereokanal).
  • Denise (OCS/ECS) bzw. Lisa (AGA) – zuständig für die Grafikausgabe. Enthält die Sprite-Logik, Farbregister und die Bitmapgrafik-Logik.
  • Agnus (OCS/ECS) bzw. Alice (AGA) – das „Herz“ des Amiga-Chipsatzes. Kontrolliert insgesamt 25 DMA-Kanäle, ist zuständig für das komplette System-Timing und enthält einen Blitter (zum schnellen Kopieren von Grafiken, Füllen von Flächen und Zeichnen von Linien) und den sog. Copper (Koprozessor mit eingeschränktem Befehlssatz zur pixelgenauen Veränderung von Chip-Registern).

Anfang der 1990er Jahre wirkte sich jedoch diese Fixierung auf den Chipset von Seiten des Betriebssystems zunehmend negativ auf die Flexibilität der Architektur aus, da man lange Zeit keine Möglichkeiten hatte, leistungsfähigere Erweiterungskarten wie z. B. Grafik- oder Soundkarten systemkonform zu nutzen. Dies führte in Kombination mit der stagnierenden Weiterentwicklung des Chipsets dazu, dass die Architektur in zunehmenden Maße veraltete und bis spätestens zur Mitte der 1990er Jahre bereits technisch überholt war.

Im Laufe der Zeit wurden drei verschiedene Versionen des Chipsets entwickelt: Amiga 1000, Amiga 500 und Amiga 2000 nutzen die erste Version von 1985, welche später auch als Original Chip Set (OCS) bezeichnet wurde. Im HiRes-Modus können damit Auflösungen von 640×256 beziehungsweise 640×512 Bildpunkten im Zeilensprungverfahren (PAL) mit einer Palette von maximal 16 aus 4096 möglichen Farben dargestellt werden. Ungleich flexibler ist der LoRes-Modus mit einer Auflösung von 320×256 beziehungsweise 320×512 Bildpunkten im Zeilensprungverfahren (PAL), der nicht nur die Möglichkeit bietet, eine frei wählbare Palette von 32 Farben zu nutzen, sondern im sogenannten HAM6-Modus auch alle 4096 Farben gleichzeitig (bei gewissen Einschränkungen) darzustellen. Zusätzlich gibt es noch den EHB-Modus (Extra Half Bright), der eine Palette von 64 Farben ermöglicht, wobei allerdings nur die ersten 32 frei wählbar sind und die restlichen aus diesen mit halber Helligkeit erzeugt werden. Mittels Overscan können diese Auflösungen geringfügig angepasst werden, indem die oberen und seitlichen Bildschirmränder eliminiert werden, um die Fläche des Videomonitors/Fernsehers besser auszunutzen. Mit dem Soundchip Paula ist es außerdem möglich, vierstimmigen 8-bit-Sound abzuspielen (zwei Stimmen pro Stereokanal), wobei Samples mit jeweils frei wählbarer Samplingfrequenz von bis zu 28 kHz (OCS) bzw. 56 kHz (ECS, AGA) abgespielt werden können.

Das im Amiga 600, Amiga 500 Plus und Amiga 3000 verwendete Enhanced Chip Set (ECS) aus dem Jahr 1990 wurde marginal um einen SuperHiRes-Modus mit 1280×256 beziehungsweise 1280×512 Bildpunkten im Zeilensprungverfahren (PAL) bei maximal 4 aus 64 Farben sowie freier programmierbaren Zeilenfrequenzen und die Möglichkeit, 2 MiB Chip-RAM zu adressieren, ergänzt.

Die letzte Variante, der Advanced Graphics Architecture-(AGA-)Chipsatz aus dem Jahr 1992, kam erstmals im Amiga 4000 und später im Amiga 1200 zum Einsatz. (In Deutschland musste er als AA bezeichnet werden, weil es eine Namenskollision mit einer Grafikkarte aus der Anfangszeit der IBM-kompatiblen Commodore-PCs gab.) AGA erweitert die Farbtiefe von 12 bit (4096 Farben) auf 24 bit (16,8 Mio. Farben), davon können im HAM8-Modus in allen Auflösungen so viele gleichzeitig dargestellt werden, wie Pixel ins Chip-RAM passen (minus die erste Pixelspalte), also bei maximaler Chip-RAM-Größe von 2 MB knapp 2 Mio. Farben. Die Farbpaletten können mit AGA durchgehend 256 Einträge umfassen. Auch hier sind 2 MiB Chip-Ram möglich.

Der klassische Amiga unterscheidet beim Arbeitsspeicher (RAM) zwischen zwei verschiedenen Varianten: Das sogenannte Chip-Memory oder Chip-RAM, auf das der Prozessor und die Custom-Chips zugreifen können, sowie das sogenannte Fast-Memory oder Fast-RAM, das allein dem Prozessor zur Verfügung steht und daher deutlich schneller arbeitet. Das Chip-Memory entspricht in etwa dem Shared Memory, das häufig für onboard-Grafikkarten in PCs und Laptops verwendet wird. Dies hat aber den Vorteil, dass im Gegensatz zum PC keine feste Trennung vorliegt, sondern der Prozessor auch in den Speicher des Grafikchips schreiben kann, wodurch viele Grafikeffekte überhaupt erst möglich werden.

[Bearbeiten] Erweiterungsbus

Das Bussystem des Amiga für Erweiterungssteckkarten ist der so genannte Zorro-Bus mit 24-Bit- (Zorro 2) bzw. 32-Bit-Adressraum (Zorro 3). Der A500 bzw. A1000 hat seitlich einen 86-poligen Anschluss mit Zorro-2-Bus, der A2000 hat intern mehrere 100-polige Zorro-2-Steckplätze (mechanisch ähnlich PC-Steckkarten). Der A3000 bzw. A4000 hat intern mehrere 100-polige Steckplätze mit Zorro-3-Bus. Die 32-Bit-Adressbreite bei Zorro3 wird durch Multiplexen einiger Signalleitungen erreicht. Durch einen Adapter kann man Zorro-2-Karten an einem Amiga 500/1000 betreiben. Selbstverständlich laufen auch alle Zorro-2-Karten noch am Zorro-3-Bus, da am Bus selbständig erkannt wird, ob es sich bei der Karte um eine Zorro-2- oder Zorro-3-Karte handelt. Mit einer sogenannten PC-Emulator-Karte oder einer Bridge-Karte sind auch handelsübliche IBM-kompatible 16-Bit-ISA-Steckkarten nutzbar.

Der Amiga hat bereits ein Autokonfigurationssystem (ähnlich dem späteren Plug-and-Play), welches dem Betriebssystem ermöglicht, Adressen und Interrupts den Karten variabel zuzuweisen. Daher gibt es viel weniger Konfliktpotenzial als bei den ISA-Slots des IBM-kompatiblen Systems.

Neben diesen Erweiterungssteckplätzen weisen viele Amiga-Modelle auch einen CPU-Slot auf, in den eine neue Prozessorkarte eingesteckt werden kann, deren Prozessor den Prozessor auf der Hauptplatine ablöst. Hierdurch konnten diese Amigas auf neuere, schnellere Prozessoren aktualisiert werden, ohne gleich den kompletten Rechner neu kaufen zu müssen.

Eine der gängigsten Erweiterungen für den internen Amiga-1200-Erweiterungsbus (einen abgespeckten Zorro-3-Bus) war die Blizzard-Turbokarte mit den Prozessoren 68030 bei 50 MHz, 68040 bei 25 MHz oder 68060 bei 50 MHz.

[Bearbeiten] Grafikerweiterungen

Die größeren Amiga-Modelle A2000 (ab „B-Board“), A3000 und A4000 weisen außerdem einen Video-Slot auf, in den eine Grafikerweiterungskarte gesteckt werden kann. Dementsprechend sind auf ihm die eigenen Amiga-Videosignale verfügbar, um von so einer Karte weiter verarbeitet zu werden.

Eine weitere damals herausragende Möglichkeit des klassischen Amigas ist die Genlock-Fähigkeit. Diese ermöglicht beispielsweise (Chroma-)Keying – das Ersetzen einer bestimmen Farbe im Computerbild in Echtzeit durch ein Videobild. Hauptsächlich dient es aber dazu, den ganzen Amiga auf eine externe Videoquelle zu synchronisieren, so dass deren Videosignale reibungslos gemischt bzw. überlagert werden können. Deshalb wurde der Amiga oft zum privaten oder halbprofessionellen Videoschnitt, zur Vertitelung oder für aufwendige Blenden benutzt. Auch professionelle Bluebox-Anwendungen waren verfügbar. Diverse Sendeanstalten benutzten Amigas lange zur Einblendung ihrer Sendeanstalten-Logos in das laufende Programm.

Später wurden für den Amiga Grafikkarten angeboten, welche die beim Original vorhandenen Videofähigkeiten um „flimmerfreie“ Darstellungen für im Büro notwendiges Arbeiten liefern sollten. Zu dieser Zeit machte der IBM-kompatible Computer zusammen mit Windows seinen Siegeszug in die Büros der Welt.

Die wohl bekannteste Hardwareerweiterung für den Amiga ist neben einer 512 KiB große Speichererweiterung für den A500 der so genannte Flickerfixer. Die ersten Modelle des Amiga (1000, 500 und 2000) können ausschließlich Videosignale entsprechend dem PAL- oder NTSC-Standard erzeugen, die mit einer Zeilenfrequenz von 15,625 kHz arbeiten. Höhere vertikale Auflösungen als ca. 256 Pixel sind damit nur durch Verwendung eines Zeilensprungverfahrens möglich, was zu heftigem Flimmern der Darstellung führt. Um dennoch VGA-Monitore ansteuern zu können, wurde der Flickerfixer erdacht, der die zwei ausgegebenen Halbbilder zu einem Einzelbild zusammenfügen und sie wie für diese Monitore erforderlich mit der doppelten Zeilenfrequenz von 31 kHz ausgeben kann. Amiga 500 Plus, 600 und 3000 konnten durch ihr erweitertes ECS-Chipset von sich aus mit unterschiedlichen Zeilenfrequenzen umgehen, müssen dabei allerdings mangels Speicherbandbreite Kompromisse eingehen, was die Auswahl der darstellbaren Farben angeht. Um den Amiga 3000 auch in Büroumgebungen einsetzen zu können, wurde hier ein Flickerfixer bereits ab Werk eingebaut. Mit dem Amiga 1200 und 4000 wurde der Flickerfixer dank des nochmals erweiterten AGA-Chipsets überflüssig.

Vorrangig in den USA benutzten Filmstudios und Fernsehsender den Amiga zusammen mit einer „Video Toaster“ genannten Hardwareerweiterung für die tägliche Arbeit. Bekanntestes Beispiel dafür ist die Fernsehserie „Babylon 5“, deren Spezialeffekte teilweise mit Amiga-Rechnern erzeugt wurden, ebenso wie bei der Fernsehserie „SeaQuest DSV“. Die 3D-Computerprogramme Cinema 4D und Lightwave 3D standen ursprünglich nur auf diesem Rechner zur Verfügung.

[Bearbeiten] Festplatten

Die ersten Festplatten für den Amiga waren schon ST506-, später dann SCSI- und ATA-Festplatten.

Bei schnellen Amigas können bei einigen internen ATA-Festplatten Probleme auftreten: Nach einem Reset fragt der Amiga die Hardware ab, noch bevor die Festplatte dem Rechner antworten kann, dass sie zwar da, aber noch nicht bereit ist. Daher wird die Festplatte vom System nicht erkannt. Mit einem Trick schaffen sich manche Benutzer Abhilfe: Die Resetleitung zur Festplatte wird durchtrennt. Sofern die anderen Pins dabei unversehrt bleiben, führt die Festplatte nach dem Einschalten selbsttätig einen Einschalt-Reset durch, nicht jedoch beim Reset beim Drücken beider Amiga-Tasten und der Ctrl-Taste. Führt man dann nach dem Einschalten des Amigas nach kurzer Wartezeit (eine Sekunde ist ausreichend) einen Tastatur-Reset durch, wird so auch die Festplatte erkannt. Je nach Festplatte ist das Durchtrennen überflüssig, da manche Festplatten nur nach dem Einschalten längere Zeit für das Einrichten ihrer Schnittstelle benötigen, nach einem Reset-Signal des Rechners jedoch schneller bereit sind.

[Bearbeiten] Software

Technisch war der Amiga vielen Computern seiner Zeit voraus. Neben den herausragenden technischen Eigenschaften (z. B. PnP in Form des Auto-Config-Mechanismus'), unterstützte das Betriebssystem bereits Präemptives Multitasking im priorisierten „Round Robin“-Verfahren – fast zehn Jahre vor der Einführung von Windows 95.

[Bearbeiten] Betriebssystem AmigaOS

Amiga Workbench 2.0 mit einigen offenen Fenstern und aktiviertem Menü. Unten rechts ist die Amiga-Shell zu sehen.
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Amiga Workbench 2.0 mit einigen offenen Fenstern und aktiviertem Menü. Unten rechts ist die Amiga-Shell zu sehen.

AmigaOS, das Betriebssystem des Amiga, ist „modular“ aufgebaut und besitzt diverse Ähnlichkeiten zu Konzepten, wie sie von UNIX her bekannt sind. Der Amiga besitzt dynamisch nachladbare Geräte-Treiber (Suffix: .device) sowie Shared Libraries (Suffix: .library) und unterstützt viele Konzepte moderner Betriebssysteme (Streams, Pipelining, Signals, Message-Queues, usw.). Auch der von Unix und Linux her bekannte Kommandozeileninterpreter ist dem Amiga nicht fremd. Anfangs wurde er CLI genannt, nach diversen Erweiterungen in Shell umbenannt – wie bei Unix. Von Anfang an war AmigaOS ein 32-Bit-taugliches Betriebssystem, obwohl die anfängliche Hardware eher als 16/32-Bit zu bezeichnen ist.

Das ganze Betriebssystem des Amiga passte zunächst auf 2 Disketten, die Kickstart- und die Workbench-Diskette. Als der Kickstart so weit stabilisiert war, dass er in ein ROM verlegt werden konnte, reichte eine einzige Diskette von 880 KB Kapazität. AmigaOS bietet eine grafische Oberfläche in Farbe, im Multitasking mit relativ kurzen Reaktionszeiten z. B. auf Benutzereingaben. Die fehlende Abschottung der Prozesse untereinander („Memory Protection“) ermöglichte eine schnelle Interprozesskommunikation durch einfache Übergabe von Zeigern ohne Daten zu kopieren, allerdings konnte dadurch jedes Programm bei einem Fehler das gesamte System zum Absturz bringen. Die Geschwindigkeit des OS wurde über die Jahre sogar noch durch diverse Verbesserungen gesteigert – im Kontrast zur Konkurrenz.

Das AmigaOS bot bereits seit 1986 eine permanente und dynamische RAM-Disk. Es gab später sogar die Möglichkeit, eine resetfeste RAM-Disk einzubinden, welche bootfähig war und nach einem Neustart mit allen Daten, welche vorher eingeladen wurden, zur Verfügung stand. Durch die RAM-Disk konnten Applikationen ernorm beschleunigt werden, da hier die langsamen Zugriffe auf Disketten bzw. Festplatten entfielen. Hier zeigte sich auch wieder, wie weit der Amiga seiner Zeit voraus war.

Der Amiga kann verschiedene Dateisysteme verwenden. Ursprünglich wurde das Amiga File System genutzt (später OFS mit „O“ von „old“ oder „original“), mit der Version 2.0 des Betriebssystems wurde eine verbesserte Version namens FFS (Fast File System) ausgeliefert, beide gelten als sehr robust. Da das Betriebssystem modular aufgebaut ist, ist es leicht, Unterstützung für weitere Dateisysteme hinzuzufügen; neben einem Treiber für das von MS-DOS verwendete FAT-System wurden auch weitere Dateisysteme von Dritten insbesondere für die Verwendung mit Festplatten entwickelt. Bei Disketten erfolgt eine automatische Erkennung nicht nur des Einlegens (oder Entfernens) der Diskette, sondern auch des auf ihr genutzten Dateisystems. Disketten sowie jedes andere Laufwerk können auch über den Namen des Datenträgers angesprochen werden.

Als Festplatten noch sehr teuer waren und eher die Ausnahme bildeten, wurden Daten ausschließlich auf 3,5"-DD-Disketten mit einer Speicherkapazität von 880 KB gespeichert. Mit dem FFS können auch HD-Disketten mit der doppelten Kapazität beschrieben werden. Allerdings sind beim Original-Controller dazu spezielle Laufwerke erforderlich, die HD-Disketten mit halber Drehzahl antreiben, da er nicht die normalerweise mit HD-Disketten verbundene doppelte Datenrate unterstützt.

Mit der „translator.library“ und dem „narrator.device“ wurde die Möglichkeit integriert, von höheren Programmiersprachen aus Sprachausgabe zu verwirklichen. Der Amiga war der erste Rechner, der serienmäßig mit Software zur Sprachsynthese ausgeliefert wurde. Dies wurde möglich, weil die Audioausgabe des Amiga auf PCM basiert und somit (abgesehen von der Ausgabe-Qualität) wie heutige PCs jeden beliebigen Klang ausgeben kann – die meisten anderen Rechner der damaligen Zeit bieten, wenn überhaupt, nur Synthesizer-Chips, die nur bestimmte Klänge erzeugen können.

Wegweisend war auch der konsequente Einsatz so genannter Datatypes – das sind Codecs, die eine einheitliche Schnittstelle zum Laden und Speichern aller gängigen Dateiformate anbieten.

[Bearbeiten] Grafische Benutzeroberfläche

Die Grafische Benutzeroberfläche (GUI) des AmigaOS zeichnete sich durch eine – für damalige Verhältnisse – sehr intuitive Bedienung aus. Insbesondere die aus der Public-Domain-Szene stammende GUI-Erweiterung MUI war beliebt; mit ihr standen auf dem objektorientierten BOOPSI-System basierende Gadgets (entspricht: Widget) zur Verfügung. Dies machte alle Elemente der Oberfläche incl. der Beschriftungen z. B. beliebig in der Größe skalierbar, also an jede Grafikkartenauflösung automatisch anpassend.

[Bearbeiten] Anwendungen

Zu den nennenswerten Anwendungen für den Amiga zählen unter anderem folgende:

Das mit jedem Amiga 500, 1000 und 2000 ausgelieferte AmigaBASIC war das einzige Programm, das Microsoft jemals für den Amiga hergestellt hat. Bemerkenswerterweise versagte es im Gegensatz zu allen anderen ursprünglichen Programmen unter späteren Systemversionen teilweise den Dienst.

Als systeminterne Programmiersprache wurde REXX verwendet. Die ARexx genannte Amiga-Version dieser Scriptsprache bietet unter anderem die Möglichkeit, Programme extern über ARexx-Scripts zu steuern. Beispielsweise kann man damit den Ablauf bestimmter Funktionen eines Programms über ein Script angeben und somit dem Programm neue Funktionen zuordnen. ARexx ist seit AmigaOS 2.0 Teil des Amiga-Betriebssystems.

Sehr früh wurden auf dem Amiga Vernetzung (LAN) und Internet (TCP/IP-Stacks) eingeführt. Der erste Webbrowser für den Amiga war AMosaic, ein Port des bekannten W3C Browsers Mosaic. AMosaic wurde später in IBrowse umbenannt . Als zweiter Browser kam Voyager auf den Markt, von Amiga Technologies auch zusammen mit dem Amiga 1200 im sogenannten Surfer Bundle als "Mindwalker" verkauft. Als dritter Browser trat schließlich AWeb auf.

Der Amiga wurde, außer zum Spielen (was beim Amiga 500/1200 eher der Fall war), hauptsächlich zum Bearbeiten von Videos benutzt. Hier stellte das Schnittprogramm MovieShop lange Zeit einen Quasi-Standard dar, entsprechende Kurse wurden z. B. an der Muenchner Akademie der bildenden Kuenste angeboten. Weitere wichtige Anwendungen waren 3D-Animation (s. u.), Musik (Tracker wie Soundtracker, FutureComposer u. ä. genießen heute noch Kultstatus). In den letzten Jahren kamen auch noch Anwendungen wie das Authoring hinzu. Bekannteste Vertreter: AmigaVision, eine Autorensoftware für die Erstellung von interaktiven CDs, zur Wiedergabe von Laserdiscs und für Karaoke-Anwendungen und Scala, dessen leistungsfähigste Version, Info Channel, auch heute noch in Kabelfernsehanlagen eingesetzt wird. Diese Produkte gab es lange, bevor Hersteller wie Macromedia mit Director den Markt eroberten.

Die heute noch (auf Windows und MacOS) erfolgreichen 3D-Programme Maxon Cinema 4D und Lightwave 3D sowie das Audio-Programm Samplitude (und viele andere) hatten ihren Ursprung auf dem Amiga.

[Bearbeiten] Spiele

Für die Amiga-Platform erschienen im Laufe der Jahre Hunderte an Spielen, herauszuheben sind unter anderem nachfolgende:

Als erstes Spiel gilt Mindwalker, welches den ersten Amiga 1000 beilag. 1986 erschien mit Defender of the Crown ein Spiel mit herausragender Grafik, die zum ersten Mal die Fähigkeiten des Systems weitestgehend ausnutzte; Shadow of the Beast legte 1989 die Messlatte durch ruckelfrei in mehreren Ebenen bewegte Grafik (Sprites) nochmals höher. Für neue Spielkonzepte stehen insbesondere Lemmings (1990) und Die Siedler (1993). Giana Sisters (1988) stand wegen eines Rechtsstreits nicht länger als eine Woche in den Regalen der Geschäfte und dürfte damit das am kürzesten auf dem Amiga-Markt erhältliche Spiel gewesen sein. Biing! – Sex, Intrigen und Skalpelle erschien 1995 wegen der damals noch recht geringen Verbreitung von CD-Laufwerken auch auf 19 Disketten - das Installationsprogramm zum Spiel enthielt selbst ein kleines Spiel, um die Wartezeit erträglich zu machen. Das Fußballspiel Sensible Soccer gilt noch heute als herausragendes Beispiel an Spielwitz und erschien in diversen Neuauflagen für unterschiedlichste Plattformen. Eine Aufzählung weiterer populärer Spiele-Titel findet sich in der Kategorie:Amigaspiel.

[Bearbeiten] Schwächen des Amiga

Das größte Problem für den Amiga sollte seine Herstellerfirma Commodore darstellen, die über die Zeit die Weiterentwicklung vernachlässigte und auch sonst diverse fatale Fehlentscheidungen traf.

Zwar war der Commodore Amiga vor allem mit den ersten Modellen 1000, 2000 und 500 seiner Zeit in puncto Grafik, Sound und Multitasking voraus – dennoch konnte er sich gegen den PC im Bürobereich nie durchsetzen. Die Gründe hierfür waren fast alle hausgemacht.

Spätestens bei der Markteinführung des Amiga 500 erhielt der Amiga den Ruf eines Spielecomputers, da dieser ein sehr großer Erfolg unter Jugendlichen wurde, die zwar viel mit dem Amiga spielten, aber eher selten für die Software bezahlten. Die Raubkopiererei im Schulhof erlebte damals eine große Konjunktur. Dieses Image belastete den Amiga, und trotz vieler Versuche dieses zu korrigieren, wurde der Amiga es nie richtig los und viele Nutzer des PCs würdigten damals die Vorzüge, hielten jedoch gebührenden Abstand zum Amiga. Das zum Teil lausige Marketing von Commodore tat sein übriges.

Die vergleichsweise einfache Erstellung von Raubkopien führte neben Imageproblemen insbesondere zu einer abnehmenden Zahl an Spieleveöffentlichungen. Publisher konnten mit Konsolenversionen für das Mega Drive und die SNES deutlich mehr Spiele verkaufen, da hier das private Erstellen von Kopien praktisch unmöglich war. Mitte der 1990er lohnte sich selbst das Konvertieren eines Konsolenspiels auf den Amiga wegen zu geringer Verkaufszahlen nur noch in Einzelfällen.

Des Weiteren war der Amiga nur im Bereich der kombinierten Grafik wirklich schnell. Bei den klassischen Aufgaben in der Bürowelt zählte die Rechengeschwindigkeit mehr als grafische Fähigkeiten, und da konnte der Amiga zwar gut mithalten (z. B. gegenüber dem Intel 80286), war aber nicht so viel schneller, um einen Umstieg begründen zu können. Viel der Standardsoftware war für den Amiga nicht oder zu spät verfügbar. Selbst im Bereich Grafik hatte es z. B. der Bereich Konstruktion schwer. Das Flimmern (25 Hz) in der höchsten und für diesen Verwendungszweck einzig akzeptablen Auflösung machte ein Arbeiten auf lange Sicht unmöglich, allerdings entstanden dafür später Flickerfixer.

[Bearbeiten] Nicht bürotaugliche Bildschirmdarstellung

Die Modelle mit dem sogenannten OCS (Old Chipset) – die Basismodelle 1000, 500 und 2000 – erreichten nur Bildwiederholfrequenzen bis 50 Hz. Die maximale Auflösung von 640 auf 512 Pixel wäre zu dieser Zeit ausreichend gewesen, die Zeilenzahl von 512 war jedoch nur eine theoretische Angabe. Sie erforderte den Bildaufbau mittels abwechselnder Halbbilder (Zeilensprungverfahren oder Interlace), es wurden also abwechselnd die geraden und die ungeraden Zeilen dargestellt. Dies senkte die Bildwiederholfrequenz auf sichtbare 25 Hz, was ernsthaftes Arbeiten verunmöglichte.

Bei den amerikanischen Modellen sind die Zahlen leicht abweichend (NTSC-Norm). Die maximale Auflösung lag bei 640 auf 400 bzw. 200 Pixeln, die maximale Bildwiederholfrequenz bei 60 Hz.

Aufgrund der Zeilenfrequenz von nur 15,6 kHz war das Anschließen von VGA-Standardmonitoren nicht ohne Zusatzgeräte möglich. Dies konnte mit einem Flickerfixer erreicht werden, welcher die Zeilenfrequenz extern anhob. Alternativ konnten Multisync- bzw. Multiscan- Monitore verwendet werden, welche allerdings deutlich teurer waren.

[Bearbeiten] Der A1200 und das Floppy-Problem

Zum Zeitpunkt des Erscheinens des A1200 galt als größtes Manko weniger seine Chip-Hardware als vielmehr das alte vom A500 übernommene DD-Floppy-System mit nur 880 KB. Dies war nicht nur für die Spiele-Entwickler problematisch, (AA-Grafiken benötigen viel mehr Platz) sondern auch für die Masse der Anwender, die zu diesem Zeitpunkt nicht selten bereits Sammlungen von mehreren hundert Disketten besaßen. Sammlungen von kopier-entschützten Programmen ("cracks") mit mehreren Spielen auf einer Diskette hatten zu dieser Zeit große Popularität, und das von Commodore eingesparte HD-Medium 1,76 MB wäre ohne Zweifel restlos ausgenutzt worden. Spiele, die dem PC zum Durchbruch als Spielemaschine verhalfen, z. B. Wing Commander, scheiterten nicht an der Technik zur Umsetzung auf den Amiga, sondern an der Tatsache, dass die 14 1,44-MB-Disketten von z. B. Wing Commander 2 nicht komfortabel auf 880-KB-DD-Disketten passten. Dies galt dann für nahezu alle aufwendigeren PC-Spiele; der Amiga 1200 hatte hierfür kein geeignetes Speichermedium. Commodore konnte daran nichts ändern, weil Timing-Limits der Custom-Chips mit dem schnelleren Timing von HD-Controllern nicht zurechtkamen.

Nach der Commodore-Übernahme durch Escom wurde der Amiga 1200 wieder gefertigt, jedoch konnten die Floppylaufwerk-Hersteller keine alten DD-Laufwerke mehr liefern. Stattdessen wurden leicht modifizierte PC-HD-Laufwerke eingesetzt: Hier traten Probleme mit allen Programmen auf, die lediglich für den direkten Zugriff auf die Hardware eines DD-Laufwerks geschrieben worden waren.

Das Reverse Engineering von Amiga Tech, die einen kostenlosen Schaltkreis nachlieferten, oder der UAE-Emulator kamen zu spät.

[Bearbeiten] Die Hauptprobleme

Letztenendes ist der Hauptgrund am Scheitern des Amigas darin zu suchen, dass der Amiga unter Fehlern eines zum Teil inkompetenten Commodore-Managements zu leiden hatte. So wurden hohe Gewinne, die Commodore mit dem Amiga eine Zeit lang machte, nicht in erfolgversprechende Neuentwicklungen reinvestiert.

Daraus entstanden dann am Markt vorbeizielende Entwicklungen wie der Amiga 500+ und der Amiga 600, die sich beide technisch nicht genug von den Vorgängermodellen abhoben, um den Erfolg des Amiga 500 fortsetzen zu können. Beim CDTV war die Entwicklungen innovativ, aber leider nicht zu Ende gedacht und ebenfalls technisch zu schwach. Zudem kam es zu spät, um den schon etablierten Konsolen Marktanteile abzuluchsen. Diese Fehleinschätzungen der Verantwortlichen kosteten viel Kapital und Marktanteile.Die Einführung der technisch besseren Modellen A1200, CD32 und A4000 erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem sich viele entscheidende Personen schon vom Amiga abgewandt hatten.

Ein weiteres Problem für den Amiga war die zunehmmende Verbreitung des PCs in Privathaushalten. Die (geplante) Nutzung von Bürosoftware war meist kein Verkaufsargument mehr für die "Freundin". Neben den Rechen- entwickelten sich auch die Grafik- und Soundfähigkeiten von Büro-PCs deutlich schneller als die der Amiga-Familie. Wurden Strategiespiele und Simulationen in der Blütezeit des Amiga oft zuerst für diesen herausgebracht, so erschienen diese in den 1990ern zunehmend erst für den PC.

[Bearbeiten] Kulturelles Phänomen und Psychologie

Der Amiga hat, ebenso wie andere Homecomputer, eine Jugendbewegung geprägt. Die technikbegeisterten Jugendlichen haben den Amiga als Objekt, als Werkzeug eingesetzt. Insbesondere ist eine noch heute aktive Demoszene entstanden. In Europa gab (und gibt es teilweise noch) ein länderumspannendes Netzwerk von Gruppen, die sich mit der Nutzung des Amiga beschäftigt haben.

Die Besonderheit des Amigas, speziell A500 und später des A1200 lag darin, dass er im Gegensatz zum PC als Computer eine systemkonforme standardisierte Einheit bildete. Sound, Grafik, Speicher, Schnittstellen und Arbeitsplatzumgebung (Workbench) gaben, wie heute beispielsweise Konsolen oder Apple-Computer, einen zumindest für wenige Jahre aufrechterhaltenen Standard, an dem sich Hersteller und Nutzer orientieren konnten. So gab es kaum ein Problem mit dem Rechner, die ein anderer nicht schon kannte und lösen konnte. Im Gegensatz zu den Konsolen seiner Zeit bot der Amiga als Computer aber deutlich mehr, und im Unterschied zu Apple war er preislich auf den Massenmarkt zugeschnitten.

[Bearbeiten] Der Amiga heute

[Bearbeiten] Weiterentwicklung

PowerPC 604e 233 MHz
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PowerPC 604e 233 MHz

Obwohl die Mutterfirma Commodore bereits 1994 liquidiert wurde, wurde die Entwicklung des Amiga nie ganz beendet.

Durch den auf Commodore folgenden Eigentümer an den Rechten, der deutschen PC-Handelskette ESCOM AG (Heppenheim), wurde die neue Firma Amiga Technologies GmbH (in Bensheim, Deutschland) gegründet, und von dieser wurden die Modelle Amiga 1200 und Amiga 4000T neu aufgelegt. Das geplante Nachfolgemodell „Walker“ (wurde inoffiziell auch als Amiga 1300 bezeichnet), das bereits auf der CeBit 1996 vorgestellt wurde, ist jedoch nicht mehr erschienen. ESCOM ging in Konkurs. Auch das geplante Advanced Amiga Architecture (AAA oder Triple-A)-Chipset hat daher nur noch legendenhaften Charakter.

Ein Übernahmeversuch von VisCorp – unter der Leitung des heutigen Genesi-CEO Bill Buck – scheiterte nach langwierigen Bemühungen.

Die Amiga-Rechte sind dann 1997 vom PC-Direktversender (und Dell-Konkurrenten) Gateway 2000 übernommen worden, dessen neu gegründete Tochtergesellschaft Amiga International (in Deutschland) die vorhandene Hardware weiter vertrieben hat.

Im Jahr 2000 wurde dann alles an eine Firma ehemaliger Gateway-Mitarbeiter namens „Amino Development“ verkauft, die dann in Amiga Inc. (in USA) umfirmiert hat.

Von ehemaligen Entwicklungsingenieuren und Managern der Amiga Technologies wurde auch die Firma PIOS Computer AG gegründet, die später zur Metabox AG umfirmiert wurde. Zunächst wurde bei PIOS-Metabox die Idee von PowerPC-basierten Rechnern bzw. Powermac-Clones auf CHRP-Basis verfolgt. Diese Idee scheiterte an der geänderten Lizenzpolitik von Apple, so dass später lediglich noch Turbokarten für Mac-Rechner gefertigt wurden. Inspiriert von phase5, die ab 1996 ebenfalls PPC-Turbokarten für Powermacs und Amiga-Rechner entwickelten, startete Metabox mit der „AmiJoe“ (basierend auf der „joeCard“) eigene Anstrengungen. Später wurde der Einstieg in den SetTopBox-Markt versucht. Dies endete in einem Fiasko für Metabox und deren Entwickler. Teilweise ist die begonnene, Software-seitige Entwicklung jedoch in MorphOS eingeflossen – der Open-Source-AmigaOS-Clone AROS stellt hier eines der Bindeglieder dar.

Die PowerPC-Anstrengungen von phase5 endeten zwar mit dem Konkurs des Unternehmens – die Karten wurden danach aber noch eine Zeit lang von DCE gefertigt und verkauft. Die bereits verkauften Cyberstorm und Blizzard-Prozessorkarten können mit den verschiedensten Betriebssystemen betrieben werden. Neben Os3.9, was diese Hybrid unterstützt, gab es das Powerup System was von Phase5 für genau diese Karten entwickelt wurde (eine art Systemplugin ins vorhandene AmigaOS 3.x). Dies konnte sich - trotz des besseren Memory-Handlings - nicht gegen das aufkommende WarpOS von Haage&Partner durchsetzen. Angepasst wurden u.a auch AmigaOS4, NetBSD, Linux, Morphos.

Die Firma Amiga, Inc. konzentrierte sich zunächst auf die Entwicklung des AmigaDE („Digital Environment“) auf Basis von TAO/Intent sowie dem zugehörigen SDK für Windows- und Unix/Linux-Rechner. Danach folgte AmigaAnywhere unter anderem für PocketPC basierte PDA-Systeme. Um dem ungebrochenen Interesse einer Weiterführung der jetzt „Classic Amiga“ getauften Produkt-Linie nachzukommen, suchte sich Amiga, Inc. Partner für eine Neubelebung der Amigaplattform: Eyetech und Hyperion Entertainment.

Im Jahr 2003 ist schließlich die Hardware eines offiziellen Nachfolgers – des AmigaOne von Eyetech – erschienen, die statt der veralteten 680x0-CPUs von Motorola moderne PowerPC-CPUs enthält. Anfangs stand für diesen Computer nur LinuxPPC zur Verfügung – die erste öffentliche Version des von Hyperion Entertainment entwickelten neuen AmigaOS 4.0 ist erst später, im Juni 2004, als „Developer Pre-Release“ an die bisherigen Käufer ausgeliefert worden. Als inoffizielle Konkurrenz zum AmigaOne hat sich der – ebenfalls CHRP-basierte – Pegasos-Rechner von Genesi etabliert, der allerdings eher in der Tradition von phase5 und VisCorp zu sehen ist.

Mitte 2003 sind die Rechte am Amiga-Betriebssystem durch die Firma KMOS gekauft worden, im Juli 2004 wurde auch Amiga, Inc. von KMOS übernommen.

[Bearbeiten] Alternative Betriebssysteme

Die Beliebtheit des Amiga-Betriebssystems zeigt sich auch an mehreren Alternativprojekten:

  • AROS (zu AmigaOS 3.1 Quellcode-kompatibles Open-Source-Betriebssystem u. a. für x86-Hardware)
  • AMIX (siehe Amiga 2500/UX)
  • Linux68k (für ältere Amigas mit Motorola 680x0-Prozessor)
  • LinuxPPC (für modernere Amigas mit PowerPC-Prozessor)
  • MorphOS (ist per 68k-Emulation binär-kompatibel zu Software, die für AmigaOS 3.1 geschrieben wurde)

Anmerkung zu MorphOS und zu dem dahinter stehenden Konflikt:

Die Firmen Genesi und bplan haben die Pegasos-Mainboards auf den Markt gebracht, für die das Betriebssystem MorphOS geliefert wird. MorphOS ist ein Amiga-ähnliches PowerPC-Betriebssystem auf Microkernel-Basis. Es stellt neben MorphOS-spezifischen neuen Funktionen den größten Teil der AmigaOS3-API bereit und ist dadurch weitgehend Sourcecode-kompatibel und – soweit es die neue Hardware zulässt – binär-kompatibel zu AmigaOS 3 und AmigaOS-3-Anwendungen (zu AmigaOS-4-PPC-Anwendungen besteht eine eingeschränkte Binärkompatibilität über die alten AmigaOS-PPC-Kernel-Erweiterungen wie PowerUP und die os4emu-API-Emulation). MorphOS war ursprünglich als Nachfolger von AmigaOS 3 geplant, da eine offizielle Weiterentwicklung eine Zeit lang nicht sicher schien. Die Verhandlungen mit Amiga Inc. über die Verwendung von MorphOS als neues PPC-AmigaOS scheiterten jedoch und Amiga Inc. entschied sich, AmigaOS 3 von Hyperion Entertainment auf die PowerPC-Plattform portieren zu lassen.

[Bearbeiten] Die verschiedenen Amiga-Modelle

Die ausgelieferten Amigamodelle wurden schon oben in der Historie erwähnt, eine komplette Liste mit Links zu den ausführlichen Einzelartikeln findet sich in der Commodore-Produktübersicht. Hier seien nur noch Modelle mit PPC-CPU von Fremdherstellern oder Nachfolgern aufgeführt:

  • AmigaOne: Ursprünglich von Eyetech, soll den offiziellen Nachfolger der legendären Amiga-Computerserie darstellen.
  • Pegasos: Die Firma Genesi hat die Pegasos-Hardwareplattform auf den Markt gebracht, für die das Betriebssystem MorphOS geliefert wird.
  • Efika: Auch das Efika-Embedded-Board von Genesi soll bald unter MorphOS laufen.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Brian Bagnall: On the Edge: the Spectacular Rise and Fall of Commodore. Variant Press, 2005, ISBN 0-9738649-0-7

[Bearbeiten] Weblinks

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