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Wissenschaftlicher Sozialismus

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Der Begriff Wissenschaftlicher Sozialismus steht für

  1. - insbesondere zu Beginn des 19. Jh. - in Europa für die Suche nach einem wissenschaftlichen Begriff für jene Gesellschaftswissenschaft, die im Zusammenhang mit kommunistischen Vorstellungen entwickelt wurde (analog zur: Soziologie).
  2. heute primär für den Ansatz von Karl Marx und Friedrich Engels zur Analyse (!) der bürgerlichen Gesellschaft und der Bedingungen einer sozialistischen Entwicklung.
  3. Wissenschaftlichen Sozialismus - wie andere Begriffe auch (z. B. Marxismus) - zum Ende des 19. JH in der deutschen Sozialdemokratie zur Selbstdarstellung verwendet und
  4. - speziell von Lenin und Stalin - aus diesem und anderen Begriffen entwickelte Dogmen der Sowjetideologie (vgl. Über Dialektischen und Historischen Materialismus (Stalin)).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehung des Begriffs

Während Marx den Begriff Wissenschaftlicher Sozialismus allenfalls beiläufig nutzte (und eher von einem „kritischen Kommunismus“ ausging), um sich gegen Ansätze der Frühsozialisten abzusetzen, hat Engels später allerdings in der Debatte gegen Dühring (1883) den Begriff Marx in einer problematischen Weise zugeordnet (Schöpfer des W. S.), die der Verwendung eines „marxistischen Lehrgebäudes“ Vorschub leistete. (siehe: Wissenschaftlicher Sozialismus und Arbeiterbewegung, Schriften aus dem Karl-Marx-Haus Trier, Bd. 24 (1980) und generell: die neue Herausgabe der Marx-Engels-Gesamtausgabe, MEGA, u. a. der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften).

Hier wird im folgenden vor allem auf den Ansatz von Marx und Engels in der frühen Schrift Die deutsche Ideologie bezug genommen, die 1845 als Formulierung eines gemeinsamen Standpunktes zur Basis für die weitere Zusammenarbeit beider entstand, aber erst 1933 veröffentlicht wurde (Marx-Engels-Werke, MEW, Bd. 3).

[Bearbeiten] Begriffsbestimmung

Im Sinne eines undogmatischen Begriffs ist der Wissenschaftliche Sozialismus - bezogen auf Marx und Engels:

  1. eine Strömung in der Sozialistischen Bewegung seit dem 19. Jahrhundert, die sich auf die wissenschaftliche Analyse von Gesellschaft und Wirtschaft beruft, um die Möglichkeiten für eine sozialistische Umwälzung konkret einzuschätzen. Als unzureichend galt beiden, lediglich einem Wunsch, einer Idee zu folgen (z. B. Utopischer Sozialismus; Anarchismus), um eine herrschaftsfreie Gesellschaft durchzusetzen.
  2. findet sich darin eine der frühen Formulierungen eines Menschenbildes, welches das freie, nicht-entfremdete, umfassend gebildete Individuum (!) in den Mittelpunkt der Gesellschafttheorie stellt. Gegenüber dem Einsatz von ArbeiterInnen als reine Ergänzung, als Werkzeuge der Maschine unter ihrem Takt nach dem Plan des Kapitalisten in der frühen Industrie führe die sozialistische Produktion zur Aneignung der Produktivkräfte durch die Arbeiter: „Die Aneignung einer Totalität von Produktionsinstrumenten ist schon deshalb die Entwicklung einer Totalität von Fähigkeiten in den Individuen selbst“. Die kapitalistische Arbeit ist durch Enteignung der Fähigkeiten des Arbeiters (wie noch im Handwerk) und der Übertragung produktiver Kenntnis in die Verfügung des Kapitalisten (Planungsbüro, Patente...) gekennzeichnet.
  3. ging es darum, dem Schöpfungsakt der Welt durch Gott, der bis dahin durch die christlichen Kirchen als Dogma, als allein gültige Idee (Idealismus) verteidigt wurde, eine den neuen Naturgesetzen (Laplace ...) entsprechende materialistische Philosophie entgegen zu stellen. Materialismus ist die Philosophie, die Entstehung der Welt aus sich selbst heraus zu erklären. Gegen Idee und Utopie wurde die positive objektive Geschichtsschreibung gesetzt (damit wurde auch an Formulierungen von Auguste Comte´ Cours de Philosophie Positiv angeknüpft, der Marx/ Engels allerdings als Reaktionär galt). Vereinfacht ließe sich von positivistischer Aneignung des Stoffes bei dessen dialektischer Darstellung in der marxschen Forschungsarbeit reden.
  4. wird wissenschaftstheoretisch am Anspruch der Exaktheit der Naturwissenschaften angeknüpft, denen zunehmend gelang, mit globalen „Gesetzen“ Welt/ Natur „objektiv“ zu beschreiben. Es ging darum, die Analyse in der Gesellschaftswissenschaft ebenfalls als (nomologische) „große Theorie“ zu fassen, Gesellschaft als „Totalität“ (Ganzheit) zu analysieren. „Da, wo die Spekulation aufhört, beim wirklichen Leben, beginnt also die wirkliche, positive Wissenschaft, die Darstellung der praktischen Betätigung, des praktischen Entwicklungsprozesses der Menschen“. Solche Ansätze fanden sich durchgängig in der frühen Soziologie (z. B. Ferdinand Tönnies). Die große Theorie, der Versuch, die Welt auch geisteswissenschaftlich in einem Wurf zu fassen (analog des Darwinschen Ansatzes etwa), wurde später durch die Ansätze des Historischen Materialismus und des Dialektischen Materialismus weiter in Richtung einer Naturgesetzlichkeit ( = Wahrheit) zum Dogma entwickelt.

Der Wissenschaftliche Sozialismus, wie Marx und Engels ihn sahen, ist generell eine Evolutionstheorie, auch wenn durch sie selbst mit den Hinweisen auf den Klassenkampf und die Stadien der historischen Entwicklung die revolutionäre Entwicklung betont wurde. Das hatte auch mit der aktuellen, revolutionären Situation Mitte des 19. Jahrhunderts zu tun. Das Movens der Entwicklung ist dennoch nicht die Revolution, sondern die Arbeit (Basis), die zu revolutionären Angleichungen in der Politik und Kultur führen kann (Überbau) - oder auch nicht: „Sozialismus oder Barbarei“ schien Marx die Alternative.

[Bearbeiten] Die Rolle der Arbeit

Wie entstand die Urgesellschaft (Urkommunismus)? Über die evolutionäre Entwicklung des toolmaking animals, dem Werkzeug machenden Tier.

Wie entstand die Sklavengesellschaft? Durch Entfaltung der Arbeit und der Arbeitsteilung, wodurch ein Mehrprodukt geschaffen werden konnte! Und die Sklaven waren es nicht, die sie überwanden.

Wie entstand der Feudalismus? Durch weitere Arbeitsteilung, die nach Marx mit den Eigentumsverhältnissen, den ungleichen, identisch ist (s. u.). Nicht nur die Hauptklassen (Adel und Bauern im Bauernkrieg) standen im Widerspruch, sondern das neu entstehende Bürgertum überwand dieses System (nicht zuletzt durch die Erzeugung von Kapital aus Geld mittels der Lohnarbeit).

Wie entstand der Kapitalismus? Durch eine qualitative weitere Veränderung der Eigentumsverhältnisse (Haben - Nichthaben). Erst hier ist der Gegenpol der Kapitalisten, das Proletariat, als Klasse direkt die Antipode (antagonistische Hauptklassen). Die Aufhebung der einen Klasse bedingt die der anderen, die Selbstbefreiung des Proletariats überwindet zugleich den Kapitalismus und die Eigentumsverhältnisse zur neuen Gesellschaftsform des Sozialismus und führt zur Aufhebung der Arbeitsteilung von geistiger und körperlicher Arbeit.

Real hat heute die (geistige) Aneignung der Produktion durch die Beschäftigten in modernen kapitalistischen Gesellschaften, die über Bildungsprozesse stattfand, die schon deshalb nötig waren, um die immer komplexere Produktionsinstrumente zu bedienen, größere Freiheiten gebracht als in den revolutionär begründeten real-sozialistischen Systemen.

[Bearbeiten] Die "Deutsche Ideologie"

Mit den Bänden Das Kapital wurde Karl Marx zum Autor der zentralen Analyse der Bewegungsgesetze des kapitalistischen Systems im 19. Jahrhundert (vornehmlich in England). Angeregt wurde er - was oft vergessen wird - durch eine skizzenhafte ökonomische Analyse Friedrich Engels´ Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie (1844; von Marx „geniale Skizze“ genannt).

Durch eine gemeinsame Schrift von 1845, die der eigenen Selbstverständigung zwischen Marx und Engels galt, der Deutschen Ideologie, gelten heute beide gleichermaßen als Begründer des Wissenschaftlichen Sozialismus. Gegenüber Begriffen wie Kommunismus und Marxismus oder gar Dialektischen und Historischen Materialismus ist der des Wissenschaftlichen Sozialismus am wenigsten durch nachfolgende Strömungen und staatliches Handeln im Realen Sozialismus diskreditiert, und deshalb für eine heutige Würdigung der zu den bedeutendsten Wissenschaftlern des 19. JH gehörenden Autoren am ehesten geeignet.

Die Schrift Die Deutsche Ideologie wurde erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts veröffentlicht (beispielsweise Lenin und Luxemburg blieb sie unbekannt). Sie enthält in einem kurzen Abriss zur Geschichte die Grundvorstellung beider zur gesellschaftlichen Entwicklung. Die Kritik der politischen Ökonomie, so der Untertitel der Bände des Kapitals, analysiert dann spezieller die Bewegungsgesetze des aus Geld und Lohnarbeit entstandenen Kapitals.

Wissenschaftlicher Sozialismus steht dabei gegen Strömungen wie z. B. dem utopischen Sozialismus. Neben der dialektischen Methode, die Hegel vom Kopf auf die Füße stelle, ging es methodisch darum, nicht zu fordern, was nicht "real" umsetzbar, was nicht im Schoße des Alten gereift sei. „Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt“, heißt es in der Deutschen Ideologie. „Es genügt nicht, dass der Gedanke zur Verwirklichung drängt, die Wirklichkeit muss sich selbst zum Gedanken drängen“. Und als Movens gesellschaftliche Entwicklung wird wesentlich die Arbeit, die gesellschaftliche Arbeit verstanden.

In der antagonistischen (unversöhnlichen) Gegenüberstellung von Kapital und Arbeit, vertreten durch die Charaktermasken Kapitalist und Arbeiter, die die sich gegenseitig bedingenden Hauptklassen (nicht die einzigen) in der kapitalistischen Gesellschaft stellen, überschreite sich das Kapital selbst. Die Entwicklung der Produktivkräfte (Maschinen bis hin zum Know How, also auch dem geistigen Anteil daran) sprenge aber zugleich die Bedingungen der kapitalistischen Wirtschaftsweise; durch Rationalisierung (tendenzieller Fall der Profitrate) hebe sie die Arbeit auf, untergrabe also auch ihre eigene Grundlage, die Ausbeutung der Arbeiter und der Natur. Im Kapital wird die Funktion des Geldes, die Mehrwertproduktion und -aneigung, die Verelendung der arbeitenden Klassen uwm. analysiert.

[Bearbeiten] Das Sein bestimmt das Bewusstsein

Der humane Aspekt findet sich in der Deutschen Ideologie bereits skizziert. „Es wird“ - heißt es dort - „von den wirklichen tätigen Menschen ausgegangen und aus ihrem wirklichen Lebensprozess auch die Entwicklung der ideologischen Reflexe und Echos dargestellt“. Nicht die Ideen der Menschen bestimmten die Geschichte, sondern die materiellen Bedingungen, die sie vorfänden, bestimmten die Ideen, den Geist, das Bewusstsein, also: „Das gesellschaftliche Sein bestimmt das gesellschaftliche Bewußtsein“.

Bei dieser Aussage ist 1. zu bedenken, dass sie im 19. Jahrhundert gemacht wurde, zu einer Zeit, als z. B. Charles Darwin seine Evolutionstheorie im Dissens mit der Kirche zurückhaltend formulierte, die allein die göttliche Schöpfung der Welt anerkannte und keine irgendwie geartete Entwicklung des Menschen (gar aus dem Affen) akzeptierte (Literatur: Ernst Mayr, ... und Darwin hat doch recht, München 1994). 2. stand sie für Marx und Engels im Rahmen ihrer dialektischen Methode (nicht dialektischer Materialismus). D. h. sie gingen von einer gegenseitigen Abhängigkeit und Bestimmung von Sein und Bewusstsein aus. Das Bewusstsein (die Idee) gehört zum Sein, das somit auch vom Bewusstsein abhängig ist und nicht mechanisch abläuft (was wieder einer göttlichen Idee gleichkäme), wie von Sozialdemokraten und Kommunisten um die Jahrhundertwende zum 20. JH überwiegend vertreten (der Sozialismus käme quasi wie von selbst).

[Bearbeiten] Arbeitsteilung und Privateigentum an den Produktionsmitteln

Der entscheidende Faktor der Dialektik ist in dieser Vorstellung für das Sein der Menschen die Arbeit. Der Mensch entwickelt sich entsprechend seiner Umwelt, erfüllt sich durch eine schöpferische Auseinandersetzung mit seinem Sein und verändert durch diese Arbeit die Welt und damit seine Umwelt und so sich selbst - von den Gruppen der Sammler und Jäger über die Sklavenhaltergesellschaft und der bäuerlichen (feudalistischen) zur kapitalistischen Gesellschaft. Und es verändert sich in diesem Prozess die Arbeit selbst.

Es entsteht die Arbeitsteilung. Die erste urwüchsige Arbeitsteilung - heißt es in der Deutschen Ideologie - sei die von Mann und Frau, erste gesellschaftliche Arbeitsteilung die von Stadt und Land. Mit der Arbeitsteilung entstehe das Eigentum; Teilung der Arbeit und Privateigentum - gemeint ist nicht persönliches Eigentum, sondern das an Produktionsmitteln, mit dem andere ausgebeutet werden können - sind „identische Ausdrücke - in einem wird in Beziehung auf die Tätigkeit dasselbe ausgesagt, was in dem anderen in Bezug auf das Produkt der Tätigkeit ausgesagt wird“.

Arbeitsteilung und Eigentum führen zur Entfremdung. Die konkrete Arbeit werde entfremdet, weil sie aufhöre, ein Teil der Natur des Arbeiters zu sein (wie noch tendenziell beim Handwerk). In der Familie schaffe zwar die Frau die Grundlage für die Produktion des Mannes, dennoch eigne dieser sich das Eigentum an deren beider Produktion an. Deutlich werde dies erst, wenn Überschüsse produziert würden, die als Ware verkauft werden. Gleichzeitig entfremde der Mann sich aber auch von seinem Produkt, der Ware.

Die Teilung der Arbeit wird erst wirklich Teilung von dem Augenblicke an, wo geistige und materielle Teilung der Arbeit“ eintritt, mit ihr sei „zu gleicher Zeit auch die Verteilung, und zwar die ungleiche, sowohl quantitative wie qualitative Verteilung der Arbeit und ihrer Produkte gegeben, also das Eigentum, das in der Familie ... seine erste Form hat“.

Aus dem Eigentum, später primär aus dem Eigentum an Produktionsmitteln, entstehe Herrschaft. Und zwar in ihrer vollendetsten Form bei (faktisch) weitgehender Vergesellschaftung der Produktion und gleichzeitig privater Aneignung durch wenige Kapitalisten. Weitgehende Vergesellschaftung meint, dass die ArbeiterInnen durch Kenntnisse der Arbeitsabläufe die eigentlichen "Herren" der Produktion sind. So haben sich - nach Marx und Engels - durch die Teilung der Arbeit die gesellschaftlichen Hauptklassen, Lohnarbeiter und Kapitalisten (neben weiteren Nebenklassen), gebildet, die sich unversöhnlich gegenüber stehen. Die Geschichte der Menschen sei daher eine Geschichte von Klassenkämpfen, der Arbeiter wende sich dabei gegen die Ausbeutung seiner Arbeit durch die Aneignung des von ihm geschaffenen Mehrwerts (gegenüber dem von ihm dabei bloß verdienten geringen Lohn).

[Bearbeiten] Voraussetzungen für eine neue Gesellschaft

Erst im Kapitalismus seien die Produktivkräfte aber so weit entwickelt, dass die Existenzkämpfe um Lebensmittel aufhören. Erst hier werde der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital so deutlich, dass die Arbeiterklasse diesen erkennen und in politisches Handeln umsetzen könne (als "Klasse für sich" - gegenüber der "Klasse an sich" zuvor). Erst jetzt (Mitte des 19. JH) sei die Arbeiterklasse auch zahlenmäßig stark genug, um die soziale Revolution durchzusetzen. Erst hier seien die Produktivkräfte weit genug für die sozialistische Gesellschaft entwickelt.

Diese neue Gesellschaft - so die Autoren des wissenschaftlichen Sozialismus´ - entwickle sich als Keim im Schoße der alten. Die bisherigen Revolutionen der bürgerlichen Gesellschaften hätten nur die Machtverhältnisse unter den Klassen geändert, die sozialistische Revolution ändere aber die Art der Tätigkeit der Menschen und hebe damit durch die neue Verbindung von Hand- und Kopfarbeit die Entfremdung auf (die von der Arbeit und sich selbst). Dann beginne die wahre Geschichte des Menschen.

Das Ziel des Sozialismus sei die Emanzipation des Menschen, die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit durch Selbstverwirklichung innerhalb des Prozesses eines produktiven Verhältnisses von Mensch und Natur. Es ging Marx und Engels - gegenüber einem „rohen Kommunismus“ der Gleichmacherei - um eine neue Epoche, in der gelten solle: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“.

Als Voraussetzung galt ihnen dabei also ein gewisser Reichtum der Gesellschaft und eine bereits fortgeschrittene Vergesellschaftung besonders der Produktionsmittel „im Schoße des Alten“, wie es sich in England mit der schon entwickelten Industrie bereits abzeichne (aber nicht in Russland 1917). Die Revolution, die sie sich in den Frühschriften noch als relativ blutiges Ereignis vorstellten, solle dann die reale Entwicklung auch in der politischen Macht darstellen, vorerst durch die Herrschaft der Arbeiterklasse im Staat, die die Diktatur der Bourgeoise ablösen solle. Der Staat würde im weiteren Prozess der Vergesellschaftung absterben, formulierte Engels später, politische Herrschaft fände so ihr Ende. Im Vorwort zum zweiten Band des "Kapital" spricht er davon, dass Karl Marx sich in England eine revolutionäre Umwälzung über das Parlament habe vorstellen können.

[Bearbeiten] Wichtiges

Im Unterschied zu den oben stehenden Erklärungen bestand für Marx das zentrale Gewicht der Frage der menschlichen Entwicklung nicht im bloß technisch-ökonomischen Fortschritt, sondern vor allem in ihrer Universalität. Von diesem Standpunkt aus kritisierte Marx seine utopistischen Vorgänger wie Fourier und Proudhon, die zwar sozialistische Gesellschaftsmodelle entworfen haben, leider aber nicht wußten, wie sie dieses Modell praktisch umsetzen können. Erst mit Marx wurde es klar, dass die Menschheit(wenigstens in Europa und in den USA) die bestehenden staatlichen, religiösen usw. Grenzen mit den bürgerlichen Revolutionen soviel zurückdrang, dass nun im Schoße der liberalen Welt schließlich der seit vielen Jahrhunderten erträumte Sozialismus aufblühen konnte. Die Träger der neuen Gesellschaft würden die Proletarier heißen, die bei ihrer Forderung nach Freiheit und Universalität viel radikaler vorgehen würden als ihre liberale Vorkämpfer. Die sozialistische Revolution musste nämlich(wenigstens in der zivilisierten Welt) den Arbeitszwang endgültig abschaffen. Dazu war und ist vor allem eine internationale Arbeiterorganisation nach dem Modell der Ersten Internationale nötig.

[Bearbeiten] Kritik am Wissenschaftlichen Sozialismus

Der Hauptansatzpunkt für Kritik am sogenannten wissenschaftlichen Sozialismus ist, dass Wissenschaft Dinge vorurteilsfrei untersuchen sollte. Beim Marxismus oder Kommunismus handelt es sich jedoch um politische Ideologien, die sich ihrerseits einer wissenschaftlichen Überprüfbarkeit entziehen und damit aus der Sicht nichtsozialistischer Wissenschaft keine geeignete Grundlage für wissenschaftliches Arbeiten darstellen. Benutzt man sie trotzdem dafür, so müssen zwangsläufig Ergebnisse entstehen, die häufig deutlich verzerrt sind.

Hinzu kommt, dass Vertreter des sog. Wissenschaftlichen Marxismus meist dogmatisch keinerlei Kritik an den Ideen von Vordenkern wie Marx zulassen und abweichende wissenschaftliche Erkenntnisse anderer Fachrichtungen, z.B. Erkenntnisse der Verhaltensforschung zum Menschenbild, ignorieren, so dass sie sich schon hierdurch wissenschaftlich disqualifizieren.

Des Weiteren kritisieren Vertreter des Idealismus, dass sich der Mensch nicht auf reinen Materialismus reduzieren lasse. .

[Bearbeiten] Weblinks

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