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Wege zum Ruhm

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Filmdaten
Deutscher Titel: Wege zum Ruhm
Originaltitel: Paths of Glory
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Länge (PAL-DVD): 87 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Stanley Kubrick
Drehbuch: Stanley Kubrick,
Calder Willingham,
Jim Thompson
Produktion: James B. Harris,
Stanley Kubrick
Musik: Gerald Fried
Kamera: Georg Krause
Schnitt: Eva Kroll
Besetzung
  • Kirk Douglas: Col. Dax
  • Ralph Meeker: Cpl. Philip Paris
  • Adolphe Menjou: Gen. Georges Broulard
  • George Macready: Gen. Paul Mireau
  • Wayne Morris: Lt. Roget
  • Richard Anderson: Maj. Saint-Auban
  • Christiane Kubrick: deutsche Sängerin

Wege zum Ruhm (Originaltitel: Paths of Glory) ist ein amerikanischer Spielfilm von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1957, der während des Ersten Weltkriegs spielt. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Humphrey Cobb, der Kubrick schon in seiner Jugend fasziniert hatte.

James B. Harris und Stanley Kubrick produzierten den Anti-Kriegsfilm von Januar bis März 1957 für den US-amerikanischen Filmverleih United Artists.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

In dem Film befiehlt der ehrgeizige französische Brigadegeneral Mireau (George Macready) seinen Soldaten, einen von den Deutschen besetzten Hügel zu stürmen, den sie offensichtlich nicht einnehmen können. Ein Teil der Männer kann wegen des heftigen feindlichen Artilleriefeuers nicht die Schützengräben verlassen. Mireau versucht daraufhin, die französische Artillerie anzuweisen, die Stellungen der eigenen Soldaten unter Beschuss zu nehmen. Doch der zuständige Offizier weigert sich, den Befehl ohne schriftliche Bestätigung auszuführen.

Um die Schuld am Misslingen des Angriffs von sich zu lenken, befiehlt Mireau die Exekution von zuerst hundert Soldaten zur Abschreckung. Man drängt ihn, von dem Vorhaben abzurücken, aber er besteht auf der Erschießung von drei Soldaten: jeweils einem zufällig gewählten aus den drei Kompanien, die ihre Stellungen nicht verlassen hatten.

Colonel Dax (Kirk Douglas), der das Kommando über dieses Regiment führt, hat den Befehl umzusetzen und gleichzeitig die Verteidigung der drei beim Schauprozess vor dem Militärgericht zu übernehmen. Die drei zu erschießenden Soldaten werden von den Offizieren der Division ausgewählt, einer wegen einer persönlichen Vendatta mit seinem Vorgesetzten, einer, weil er ein Außenseiter ist, und der Dritte ist durch das Los bestimmt worden. Colonel Dax versucht, die drei vor der Hinrichtung zu retten. Als er erfährt, dass der General befohlen hatte, das Feuer auf seine eigenen Truppen eröffnen zu lassen, macht er den Generalmajor Broulard auf dieses Fehlverhalten aufmerksam und versucht so, in letzter Minute noch die Hinrichtung abzuwenden. Diese Intervention bleibt aber ohne Erfolg.

Nachdem die drei Männer in einer feierlichen Zeremonie am nächsten Morgen vor der angetretenen Division erschossen worden sind, wird der Colonel zu Brigadegeneral Broulard gebeten. Dieser ist gerade, keine halbe Stunde nachdem beide selbst der Erschießung beigewohnt haben, beim Frühstück mit General Mireau und teilt diesem mit, dass es wegen des Feuerbefehls eine Untersuchung geben wird. Nachdem sich Mireau zurückgezogen hat, bietet Broulard Dax in heiterem Ton den Posten des Generals an, weil er durch die Meldung des Feuerbefehls ohnehin nur darauf hingearbeitet habe.

Dax lehnt das Angebot jedoch erbost ab und kehrt desillusioniert in seine Unterkunft zurück.

[Bearbeiten] Besprechung

Wege zum Ruhm ist ein Antikriegsfilm, in dem der Regisseur Stanley Kubrick auf eindrucksvolle Weise die Absurdität des Krieges anprangert. Er kritisiert darin vor allem die Rolle der militärischen Führung. Sie wird durch Brigadegeneral Mireau (Macready) repräsentiert, der seine Untergebenen in der Hoffnung auf eine Beförderung sinnlos in den Tod schickt, und Generalmajor Broulard (Adolphe Menjou), der Mireau wider besseres Wissen zu dem Angriff überredet, sowie durch den Prozess gegen die drei Soldaten, der ohne Beweismaterial, Zeugen oder einen unabhängigen Richter stattfindet und an dessem Ende die ausgewählten Soldaten vor dem angetretenen Regiment wegen angeblicher Feigheit vor dem Feind standrechtlich erschossen werden. Der Regimentskommandeur Oberst Dax, gespielt von Kirk Douglas, setzt sich zwar nach Kräften für seine Männer ein, kann aber gegen das Militärgericht und die Voreingenommenheit Mireaus nichts ausrichten.

Auch in diesem Werk setzt Kubrick das für seine Arbeit typische Stilmittel der inhaltlichen Zweiteilung ein. Die erste Hälfte des Films zeigt das Kriegsgeschehen an der Front und die Geschehnisse, die zur Gerichtsverhandlung führen, die den zweiten Teil des Films in Anspruch nimmt.

Für Kubrick war es nicht das erste Mal, dass er die Absurdität des Krieges aber auch die Grenzsituationen, denen der Mensch in einer solchen Situation ausgeliefert ist, zum Thema eines Filmes machte. In „Fear and Desire“ hatte er 1953 mit geringsten Mitteln und „amateurhaft“, wie er später selbst behauptete, das Kriegsthema aufgegriffen. Damals hatte Kubrick das Thema auf eine allgemeine Problematik des Menschseins reduziert und keine konkreten Staaten als Kriegsgegner genannt. In „Wege zum Ruhm“ wollte er, trotz der Darstellung eines extremen Einzelfalls, eine konkrete Kriegssituation, nämlich den Ersten Weltkrieg zur Grundlage nehmen, was ihm aber auch Probleme mit der Filmzensur einbrachte.

[Bearbeiten] Zensur

In Frankreich sah man in Wege zum Ruhm einen Angriff auf die Ehre des französischen Militärs, weshalb der Film dort bis 1975 nicht gezeigt wurde. Der Film war nie offiziell verboten; allerdings hatte kein Verleiher je versucht, ihn durch die Zensur zu bringen.

In Berlin verbot der französische Stadtkommandant im Juni 1958 die Aufführung im französischen Sektor. Außerdem drohte er, Frankreich würde seine drei Festivalfilme von der Berlinale zurückziehen, wenn Wege zum Ruhm während des Festivals in Westberliner Kinos (sprich im amerikanischen und britischen Sektor) gezeigt werden würde. Um das Festival zu retten, appellierte der Berliner Senat an die Verleihfirma United Artists, den Film während der Berlinale aus dem Programm zu nehmen, was auch geschah. Mit einem erklärenden Vorspann versehen, der Film sei nicht gegen die Ehre der französischen Armee gerichtet, konnte der Film ab November schließlich auch im französischen Sektor gezeigt werden.

In der Schweiz verbot als erster der Kanton Genf im Mai 1958 die Aufführung des Films. Weitere Kantone folgten, bis schließlich im Dezember der Schweizer Bundesrat ein Verbot erließ. Eine Rolle hat möglicherweise der Algerienkrieg gespielt. 1963, nach Ende des Kriegs, bemühte sich der Verleih um eine Aufhebung des Verbots, aber erst 1970 wurde der Film freigegeben.

[Bearbeiten] Anmerkungen

Kubrick lernt bei den Dreharbeiten seine spätere Frau Susanne Christiane Harlan kennen, die in der ergreifenden Schlussszene des Films den französischen Soldaten ein deutsches Lied vorsingt.

Der Film entstand in den Münchner Filmstudios (Geiselgasteig) und im Neuen Schloss in Schleißheim bei München. Kubrick hatte große Probleme, den Film zu finanzieren. Sein Hauptdarsteller Kirk Douglas beschloss daraufhin, sich an den Produktionskosten zu beteiligen. Er verzichtete auf seine Gage und erhielt dafür Anteile an den Einnahmen. Der Film war zwar kein besonderer kommerzieller Erfolg, ging jedoch als einer der besten Antikriegsfilme in die Filmgeschichte ein. Kirk Douglas spielte eine seiner besten Rollen. Douglas holte Stanley Kubrick dann auch als Regisseur zu seinem nächsten Filmprojekt Spartacus (1960).

[Bearbeiten] Kritiken

  • „Drei Jahre vor „Spartacus“ realisierte Kubrick […] diese schonungslose Anklage gegen das Verbrechen des Krieges und die Ruhmsucht der Militärs. Der mit einem Budget von nur 900.000 Dollar in Deutschland gedrehte Film gilt als einer der besten Antikriegsfilme überhaupt. Realistisch, zeitlos, erschütternd glaubhaft; eine erstaunliche Leistung für den damaligen Neuling im Regiefach.“ - Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  • „Kubrick […] geißelt den sinnlosen Krieg als Grabenkampf von Geisteskranken, die am Leben vorbeileben. Seine genaue Psychostudie zeigt das niederschmetternde Fazit militärischen Denkens.“ (Wertung: 3½ Sterne = außergewöhnlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 906

[Bearbeiten] Literatur

  • Humphrey Cobb: Wege zum Ruhm (OT: Paths of Glory). Scherz, Bern, Stuttgart und Wien 1959

[Bearbeiten] Weblinks

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