Weckmann (Gebäck)

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„Klausenmann“ aus Oberschwaben

Ein Weckmann, auch Weckemann oder -männchen, ist ein Gebäckstück in Form eines stilisierten Mannes. Das Gebildebrot ist unter verschiedenen Bezeichnungen in vornehmlich katholischen Gegenden verbreitet und ist heute ein typisches Adventsgebäck.

Verwendet wird ein meist gesüßter Hefeteig (Stuten). Häufig wird er mit Rosinen für das Gesicht und die Knopfleiste verziert. Bisweilen wird er auch noch mit Zucker bestäubt und/oder bekommt eine tönerne Pfeife eingesteckt. Früher wurde meist nur einfacher Brotteig verwendet.

[Bearbeiten] Herkunft und Bedeutung

Der Name bezeichnet die Art und Form des Gebäcks, nämlich ein Männlein aus einfachem Weizenmehlteig, siehe auch Wecken. Die Gebäckfigur stellt meist einen Bischof mit einem tönernen Bischofsstab dar: Die Ähnlichkeit mit der heutigen Tonpfeife, die vor allem den norddeutschen Varianten beigegeben wird, ist unverkennbar, wenn man sie mit dem Pfeifenkopf nach oben dreht. Die Verwendung der Tonpfeifen stammt vermutlich aus der Hochzeit der Pfeifenbäckereien in Europa im 17. und 18. Jahrhundert und könnte von der Reformation beeinflusst sein, katholische Sinnbilder zu verweltlichen.

Diese Herkunft stellt es in die Reihe der "Gebildebrote", welche im frühen Mittelalter den Büßern und Kranken, die die Eucharistie nicht empfangen hatten, als Kommunionsersatz verabreicht wurden. In der osteuropäischen orthodoxen Liturgie hat sich dieser Brauch bis heute erhalten.

Im katholischen Eichsfeld (z. B. in Bickenriede) wurde der Weckmann den Kindern zum St. Martinstag (dem Gedenktag des heiligen Martin von Tours) am 11. November geschenkt. Mit der Zeit verlagerte sich dies aber auch auf den Nikolaustag. Heute ist er während der gesamten Adventszeit erhältlich.

Im Rheinland gibt es Weckmänner immer noch traditionell nach dem St.-Martins-Umzug.

[Bearbeiten] Andere Bezeichnungen

Mannele, Elsaß

Der Weckmann gilt als lokale Spezialität und wird regional auch unterschiedlich genannt, zum Beispiel im Westfälischen Stutenkerl, im Land Hadeln Kaiten Jais (angeblich eine Verballhornung von "Christus Jesus"), im westlichen Ruhrgebiet Pumann, im Nord- und Mittelbadischen sowie im Pfälzischen und Südhessischen Dambedei oder Hefekerl, im Süddeutschen Klausenmann (nach dem heiligen Nikolaus) und in der Schweiz Grittibänz, in Basel und im südbadischen Raum Grättimaa oder einfach Teigmännli und in der Region Zürich, Thurgau Elggermaa. In Breisach und Umgebung wird das Gebäck Baselmann genannt. In Ostfriesland heißt er Klaaskerl.

Siehe auch: Regionale Küchenbegriffe

[Bearbeiten] Andere Formen

Neben der traditionellen Form mit und ohne Pfeife sind auch andere Exemplare erhältlich. In Friedberg (Hessen) wird auch die Martinsgans oder Weck-Dino verkauft.