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Unternehmen Rheinübung

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Das Unternehmen Rheinübung war eine Seekriegsoperation der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Um den Druck auf die Nachschubtransporte zu den britischen Inseln zu erhöhen und den U-Boot-Krieg zu unterstützen, lief im Mai 1941 ein Geschwader aus Gotenhafen mit Ziel Atlantik aus. Es bestand aus dem neuen Schlachtschiff Bismarck, dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen und den drei Zerstörern Z 10 Hans Lody, Z 16 Friedrich Eckholdt und Z 23, die bei Norwegen zurückblieben. Die Aktion bekam den Decknamen Rheinübung.

Das Geschwader wurde vom schwedischen Flugzeugmutterschiff Gotland gesichtet, welches die Briten mit einem kurzen Funkspruch informierte. Daraufhin verstärkten sich die Aufklärungsanstrengungen der Briten fieberhaft. Die Großkampfschiffe wurden schließlich in dem norwegischen Korsfjord bei Bergen von einem Aufklärungsflugzeug vom Typ Spitfire ausgemacht. Der an Bord des Flaggschiffes Bismarck befindliche Flottenchef Admiral Günther Lütjens beabsichtigte, über die Dänemarkstraße zwischen Grönland und Island in den Atlantik auszubrechen.

Die britische Home Fleet (Oberbefehlshaber Admiral John Tovey) hielt einen Durchbruch an dieser Stelle für unwahrscheinlich. Deswegen waren nur zwei Schwere Kreuzer im näheren Umkreis. Die HMS Suffolk entdeckte den deutschen Verband per Radar am 23. Mai abends und beschattete diesen. Unterstützt wurde sie durch die HMS Norfolk, die kurzzeitig von den Deutschen Schiffen unter Feuer genommen wurde, aber in einer Nebelbank entkommen konnte. Die Kreuzer ließen sich nicht auf den ungleichen Kampf ein und sollten nur Fühlung halten, um die zwei eigenen Großkampfschiffe heranzuführen, die noch 300 Seemeilen entfernt waren. Bei diesem Verband handelte es sich um den alten Schlachtkreuzer HMS Hood (Indienststellung: 1920 / Modernisierung: 1930) und das neue Schlachtschiff HMS Prince of Wales (Indienststellung: 1941) und 6 Zerstörer, die aber, als die Fühlung der Kreuzer abbrach, vorausgeschickt wurden, um zu helfen, diesen wieder herzustellen. Die Hood und die Prince of Wales waren kurz nach der Entdeckung des feindlichen Verbandes alarmiert und den Deutschen entgegengeschickt worden, um diese abzufangen. Sie standen unter dem Befehl von Vice-Admiral Ernest-Lancelot Holland.

Am 24. Mai kam es dann in der Dänemarkstraße zum Gefecht zwischen den vier Großkampfschiffen. Um 5.35 Uhr bekamen beide Geschwader Fühlung miteinander. Admiral Holland versuchte, die Distanz zu verringern, da die Panzerdecks der Hood durch Steilfeuer auf große Entfernung gefährdet waren. Auf 23 km Entfernung eröffneten die Briten um 5.52 Uhr die Schlacht. Sie schossen mit den vorderen Türmen, da die hinteren wegen des Kurses nicht eingesetzt werden konnten, da sie durch die Aufbauten der Schiffe kein freies Schußfeld hatten. Eine ähnlich ungünstige Konstellation sollte sich später für die Bismarck während ihres Endkampfes ergeben. Das Ziel der Briten war irrtümlich die Prinz Eugen, die zu der Zeit das Schiff an der Spitze des deutschen Verbandes war. Die Schiffe hatten am Vortag ihre Positionen gewechselt, da das vordere Radar der Bismarck durch Erschütterungen der Hauptartillerie ausgefallen war. Die Silhouetten der deutschen Schiffe waren zudem sehr ähnlich und die Sicht nicht optimal. Der Irrtum wurde auf der Prince of Wales schnell erkannt und Befehl zum Zielwechsel gegeben.

Die Deutschen erwiderten 3 Minuten später das Feuer. Die Briten brauchten länger, um sich einzuschießen. Erst die siebente Salve der Prince of Wales lag deckend im Ziel, denn die Mannschaft war noch nicht eingespielt. Es war nämlich ihr erster Einsatz und die Probefahrten waren noch nicht abgeschlossen.

Den ersten Treffer erzielte die Prinz Eugen mit ihrer vierten Salve auf der Hood. Die Granate detonierte in der Bereitschaftsmunition der 10,2-cm Kanonen. Der daraufhin ausbrechende Brand ist aber schnell wieder erloschen. Die Granaten der Bismarck lagen mit der dritten Salve deckend bei der Hood.

Holland gab um 6.00 Uhr Befehl zu drehen, um auch die achteren Türme der Hood einzusetzen. Mitten in der Drehung traf eine 38-cm-Granate der fünften Salve der Bismarck um 6.01 Uhr die achtere Munitionskammer der Hood. Die Hood wurde schlagartig von der darauffolgenden gewaltigen Explosion in zwei Teile zerrissen und sank in weniger als drei Minuten. 1.418 Mann starben bei der Explosion, nur drei überlebten. Die Deutschen machten Zielwechsel auf die Prince of Wales, die einige schwere Treffer einstecken musste (drei 38-cm & vier 20,3-cm Granaten). Kurze Zeit später legte sie einen Rauchschleier, zog sich aus dem Kampfgeschehen zurück und wurde auch nicht durch die Deutschen verfolgt.

Da aber auch die Bismarck beschädigt wurde und darüber hinaus noch Treibstoff verlor, war an eine Fortführung des geplanten Unternehmens nicht mehr zu denken. Admiral Lütjens wollte daraufhin einen deutsch kontrollierten Hafen an der französischen Küste ansteuern und die Schäden reparieren lassen. Die Prinz Eugen bekam um 18.34 Uhr Befehl, selbstständig Handelskrieg zu führen und wurde entlassen. Der Kreuzer ergänzte noch einmal den Brennstoff beim Tanker Spichern, um am 26. Mai befehlsgemäß mit dem Handelskrieg zu beginnen, musste aber kurze Zeit später weitere Operationen unterlassen, da Schäden an der Antriebsanlage auftraten. Das Schiff steuerte daraufhin den Hafen von Brest an, den es auch am 1. Juni unbemerkt erreichte.

Die Fühlung der Briten mit der Bismarck riss durch das schlechte Wetter und geschickte Manöver der Bismarck ab. Am 26. Mai um 10.30 Uhr wurde sie aber durch ein Catalina Flugboot des RAF Coastal Command wiederentdeckt. Daraufhin wurden einige Angriffe durch Torpedobomber der Ark Royal unternommen, die größtenteils erfolglos blieben. Ein Torpedo traf, ohne Schaden anzurichten, ein weiterer aber traf die Ruderanlage der Bismarck so genau, dass die Ruder in Hartlage verklemmten. Trotz Manövrierens mit den Schrauben war die Bismarck nahezu bewegungsunfähig und konnte von den britischen Verbänden gestellt werden.

Am 27. Mai 1941 fand die Entscheidungsschlacht statt, und die Bismarck ging mit den meisten der 2.221 Mann an Bord unter, darunter auch Lütjens und der Kommandant, Kapitän zur See Lindemann. An dem Endgefecht beteiligten sich seitens der Briten die Schlachtschiffe HMS Rodney und HMS King George V und die Schweren Kreuzer HMS Norfolk und HMS Dorsetshire.

Der HMS Dorsetshire und dem kurz vorher erst hinzugestoßenen Zerstörer HMS Maori wurde die Rettung Überlebender befohlen. Die beiden Schiffe konnten 110 Mann retten, bis aufgrund einer vermeintlichen U-Boot-Sichtung eines Ausgucks die Rettung abgebrochen und der Untergangsort von den Briten verlassen wurde. Das deutsche U-Boot U 74 fischte am Folgetag noch drei Überlebende auf, am Abend fand das Wetterschiff Sachsenwald zwei weitere Seemänner. Somit überlebten von den 2.221 Mann nur 115.

[Bearbeiten] Literatur

  • Burkhard Freiherr von Müllenheim-Rechberg: Schlachtschiff Bismarck. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-5340-9
  • Gerhard Koop/Klaus-Peter Schmolke: Die Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990, ISBN 3-7637-5890-9
  • B.B. Schofield: Der Untergang der Bismarck - Wagnis, Triumph und Tragödie, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-418-2
  • Will Berthold: Die Schicksalsfahrt der Bismarck - Sieg und Untergang, Neuer Kaiser Verlag, ISBN 3-70431-315-7

[Bearbeiten] Weblinks

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