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Straßenbahn Nürnberg

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Straßenbahn vom Typ GT6N am Hauptbahnhof
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Straßenbahn vom Typ GT6N am Hauptbahnhof

Die Straßenbahn Nürnberg wird von der VAG Nürnberg betrieben und bildet neben der S-Bahn und der U-Bahn das dritte schienengebundene Nahverkehrsmittel in Nürnberg. Sie verkehrt auf einer Spurweite von 1435 mm, also auf Normalspur.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Gleisplan 1994 (nicht maßstabsgetreu)
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Gleisplan 1994 (nicht maßstabsgetreu)

Die Straßenbahn in Nürnberg entstand ab 1881 als Pferdebahn und wurde von der vom Bremer Kaufmann Heinrich Alfes gegründeten Gesellschaft der Nürnberg-Fürther Straßenbahn betrieben. Die Umstellung auf elektrischen Betrieb erfolgte in den Jahren 1896 bis 1898. Ab 1903 übernahm die Stadt Nürnberg die bis dahin private Gesellschaft.

Als die Ludwigsbahn 1922 ihren Betrieb einstellen musste, pachtete man die Trasse entlang der heutigen Fürther Straße und richtete darauf eine drei bis viergleisige Schnellstraßenbahnstrecke zwischen Fürth und Plärrer ein. Die legendäre „Rote“ Schnellstraßenbahnlinie 31 nutzte das innere Gleispaar um die Wagen der normalen Linien zu überholen. Als Ergänzung zum Straßenbahnnetz richtete die Nürnberg-Fürther Straßenbahn ab Januar 1923 auch Buslinien ein: die erste Linie verkehrte zwischen Schweinau und Mühlhof, im Jahre 1924 folgten dann weitere Linien nach Buch und Zirndorf.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg der motorisierte Individualverkehr immer stärkere Ausmaße annahm, suchte man auch in Nürnberg nach Lösungswegen. Das „Lambert-Gutachten“ schlug den Bau einer U-Straßenbahn nach Stuttgarter Modell unter anderem mit einem Ring im Stadtzentrum vor. Diese hätte später noch zur klassischen U-Bahn ausgebaut werden können. Prognosen folgend, dass die Einwohnerzahl in Nürnberg und Fürth auf 800.000 Einwohner zunehmen würde beschloss man den Bau einer Voll-U-Bahn sofort anzugehen, da eine solche auch in München in Planung war. Allerdings sahen diese Planungen ein Netz vor, in dem die U-Bahn nur noch durch Busse ergänzt wurde und der Straßenbahnverkehr bis etwa 2000 eingestellt werden sollte. Einschneidende Stillegungen erfolgten mit fortschreitendem U-Bahnbau dann Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre. Vor allem die Einstellung des Teilnetzes in Fürth am 20. Juni 1981, der ersten Linie der Nürnberg-Fürther Straßenbahn überhaupt, traf die Straßenbahn an einer wichtigen Lebensader. Doch es regten sich gegen Ende der 80er Jahre Proteste gegen eine weitere Beschneidung des Straßenbahnnetzes. 1994 beschloss der Nürnberger Stadtrat dann schließlich den Erhalt der Straßenbahn, so dass die VAG eine umfassende Modernisierung des verbliebenen Netzes einleiten konnte. Heute bilden die sechs Linien der Straßenbahn einen wichtigen Eckpfeiler in einem Netz aus S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen. Allerdings wurden in den letzten Jahren durch die Inbetriebnahme des neuen Betriebshofes und Ausbesserungswerkes „Heinrich-Alfes-Straße“ mehrere Betriebshöfe („Nordost“, 2001 und „Maximilianstraße“, 2004), das alte Straßenbahn-Hauptwerk in Muggenhof und einige im Linienverkehr nicht mehr benötigte Strecken stillgelegt. Das einzige noch erhaltene alte Straßenbahndepot mit Gleisanschluss ist das im Stadtteil St. Peter, in dem sich heute jedoch das Nürnberger Straßenbahnmuseum befindet. Im Jahr 2006 wurde an den wichtigsten Umsteigepunkten ein Dynamisches Fahrgastinformatiossystem (DFIMS) installiert.

[Bearbeiten] Streckennetz

Das Netz besteht gegenwärtig aus sechs Linien:

Linie Laufweg Fahrtzeit
4 Gibitzenhof – Steinbühl – Plärrer – Friedrich-Ebert-Platz – Thon ca. 20 Minuten
5 TiergartenMögeldorf – Marientunnel – Hauptbahnhof ca. 15 Minuten
6 Doku-ZentrumDutzendteich – Schweiggerstraße – Aufseßplatz – Steinbühl – Plärrer – Westfriedhof ca. 30 Minuten
7 Bayernstraße – Schweiggerstraße – Marientunnel – Hauptbahnhof ca. 10 Minuten
8 Worzeldorfer Straße – Südfriedhof – Finkenbrunn – Frankenstraße – Aufseßplatz – Schweiggerstraße – Hauptbahnhof – Erlenstegen ca. 45 Minuten
9 Doku-Zentrum – Schweiggerstraße – Hauptbahnhof – Rathenauplatz – Friedrich-Ebert-Platz – Thon ca. 30 Minuten
Zug 1010 in der Wendeschleife in Erlenstegen, 19. August 2006
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Zug 1010 in der Wendeschleife in Erlenstegen, 19. August 2006

Linienwechselbetrieb:

  • die Linien 4, 6 und 9 sind an den Haltestellen „Thon“ und „Doku-Zentrum“ miteinander verknüpft, d.h. in Thon fahren die ankommenden Bahnen der Linie 4 weiter als Linie 9 und umgekehrt, am „Doku-Zentrum“ fahren die Bahnen der Linie 6 weiter als Linie 9 und umgekehrt.
  • die Linien 5 und 7 sind am Hauptbahnhof miteinander verknüpft, d.h. ein Zug der Linie 5 fährt weiter als Linie 7 und umgekehrt.

[Bearbeiten] Planungen

[Bearbeiten] Buch - Erlangen

Eine Verlängerung der Linie 4 von Thon nach Buch im Norden Nürnbergs ist ebenfalls in Planung. Die Stadtbahntrasse würde parallel zur in diesem Bereich 4-spurig ausgebauten Bundesstraße 4 verlaufen. Seit den 90er Jahren wurde auch immer wieder die Verlängerung der Strecke ins benachbarte Erlangen diskutiert. Nach vorangegangenen positiven Gutachten wurde sie im Jahr 2005 aber auf Grund eines zu niedrigen Kosten-Nutzen-Faktors volkswirtschaftlich als unrentabel eingestuft. Von dieser Verlängerung ist jedoch die Realisierung der Stadtbahn-Projekte in Erlangen und dessen Umland abhängig, da diese auf die Infrastruktur der VAG wie z.B. Werkstätten zugreifen können müsste.

[Bearbeiten] Altstadt

Regelmäßig wird über den Bau einer Straßenbahnstrecke durch die Nürnberger Altstadt diskutiert. Wie die ehemalige, nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder vollständig hergestellte Linie 16, hätte diese Linie an den Haltestellen Rathenauplatz und Hallertor ihre Anknüpfungspunkte an das bestehende Netz. Der Trassenverlauf über Laufer Schlagtor - Rathaus - Hauptmarkt - Maxplatz würde dem der jetzigen Busline 36 entsprechen. Wann diese Strecke konkret in Angriff genommen wird, ist fraglich, da die Politik dem Projekt noch mehrheitlich ablehnend gegenüber steht. Diese Haltung wird zum einen mit der finanziellen Situation Nürnbergs begründet, zum anderen werden auch städtebauliche Aspekte als Hindernis angeführt. Mit der Fertigstellung des U3 Nordastes (derzeit geplant für 2010) ist gleichzeitig die Stillegung der bisherigen Ost-West-Straßenbahn in der Pirckheimerstraße vorgesehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird sich daher die Frage einer nördlichen Altstadtquerung erneut stellen.

[Bearbeiten] Pillenreuther Straße

Derzeit ist eine Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Aufseßplatz durch die Pillenreuther Straße in Planung. Die heutige Linie 8 würde dann aufgelöst und jeweils mit den Linien 5 und 7 verknüpft werden. Das Ergebnis wäre die Verlängerung der Linie 7 nach Erlenstegen sowie der Linie 5 über die Pillenreuther Straße zum Südfriedhof.

[Bearbeiten] Gartenstadt

Derzeit ist das Depot in der Heinrich-Alfes-Straße nur über den Südast der Linie 8 (Hauptbahnhof–Worzeldorfer Straße) zu erreichen. Bei einem Unfall zwischen den Haltestellen Christuskirche und Frankenstraße wäre das Depot vom restlichen Netz abgeschnitten. Deswegen soll zwischen den Haltestellen Finkenbrunn und Gibitzenhof (Endhaltestelle der Linie 4) eine Verbindung durch die Gartenstadt gebaut werden. Im Stadtrat wird noch gestritten, ob diese Verbindungsstrecke eingleisig als reine Betriebsstrecke gebaut werden soll oder zweigleisig, damit diese Strecke eventuell auch im Linienverkehr genutzt werden kann.

[Bearbeiten] Kornburg

Auch eine Strecke nach Kornburg war in den 1990er Jahren in Planung und durch das „Intraplan-Gutachten“ von 1992 eigentlich priorisiert. Nach Beilegung der Streitigkeiten um die Führung der Trasse wurde das Projekt auf unbestimmte Zeit verschoben.

[Bearbeiten] Fahrzeuge

Wagen 1105 und zwei weitere vom Typ GT8N auf dem Weg ins Depot
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Wagen 1105 und zwei weitere vom Typ GT8N auf dem Weg ins Depot
Wagen 372 als Linie 5 vor dem Hauptbahnhof
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Wagen 372 als Linie 5 vor dem Hauptbahnhof

Der Fuhrpark besteht gegenwärtig aus 14 Fahrzeugen des Typs GT6N mit den Nummern 1001 – 1014 sowie 26 Fahrzeugen des Typ GT8N mit den Nummern 1101 – 1126. Alle diese Fahrzeuge sind niederflurige Einrichtungswagen. Sie lösten die zuvor eingesetzten Triebwagen der 300er-Serie vom Typ GT6 ab.

Zudem befinden sich noch 9 Bahnen vom Typ N8 im Bestand, mit den Betriebsnummern 361 – 372. Diese sind die einzigen Zweirichtungsfahrzeuge im aktuellen Betriebsbestand und sollen zum Teil ab 2007 durch Variobahnen der Firma Stadler ersetzt werden. Drei Straßenbahnen vom Typ N8 kamen bis jetzt nach Krakau sechs sollen noch folgen. Es existieren auch noch Gelenkwagen mit Beiwagen (Wagennummern 305, 334, Beiwagen 1556 und 1581), sie werden aber nur noch als Betriebsreserve benötigt. Diese wurden, wie alle älteren Straßenbahnfahrzeuge, von MAN in Nürnberg gefertigt.

[Bearbeiten] Arbeitswagen

Zudem befinden sich noch drei Arbeitswagen im Fuhrpark mit den Wagennummern A14, A15 und A16, hierbei handelt es sich um zwei Schleifwagen (A14 & A16) und um einen Schienentransporter (A15).

[Bearbeiten] Weblinks

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