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Stechäpfel

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Stechäpfel
Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)
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Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)
Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Stechäpfel
Wissenschaftlicher Name
Datura
Arten (Auswahl)

Die Stechäpfel (Datura) sind eine Gattung der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und bestehen weltweit aus rund 20 Arten, die alle stark giftig sind.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verbreitung, Herkunft

Arten der Gattung Datura wachsen überall außer in polaren und subpolaren Klimazonen. Einige Arten stammen aus Asien, andere aus Amerika. Bei jetzt kosmopolitischen Arten, wie Datura stramonium, ist die ursprüngliche Herkunft unsicher. Der Gattungsname Datura kommt über das Portugiesische aus einer indischen Sprache, vgl. Hindi dhatūra. Der Name ist bereits im Sanskrit als dhattūra belegt.

[Bearbeiten] Systematik

Die Gattung enthielt früher auch die mittlerweile als eigene Gattung abgesetzten Engelstrompeten (Brugmansia).

  • Datura bernhardii C. E. Lundstr.
  • Datura ceratocaula Ortega
  • Datura discolor Bernh.
  • Dorniger Stechapfel Datura ferox L.
  • Großblütiger Stechapfel Datura innoxia Mill.
  • Datura kymatocarpa A. S. Barclay
  • Datura lanosa A. S. Barclay ex Bye
  • Datura leichhardtii F. Muell. ex Benth.
  • Indischer Stechapfel Datura metel L.
  • Datura quercifolia Kunth
  • Datura reburra A. S. Barclay
  • Gemeiner Stechapfel Datura stramonium L.
  • Datura wrightii Regel

[Bearbeiten] Kultur, Verwendung

Datura stramonium
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Datura stramonium

In nativ-amerikanischen Kulturen hatten die Pflanzen sowohl zeremonielle als auch medizinische Bedeutung.

Stechäpfel werden seit Jahrtausenden als Rauschmittel und als Heilkraut verwendet. So wurden getrocknete Blätter zu Asthma-Zigaretten verarbeitet.

Neben der medizinischen Bedeutung wird und wurde Datura zur Bewusstseinsveränderung verwendet. Zuni-Priester benutzten die Pflanze, um die Geister der Ahnen zu kontaktieren oder die Identität von Dieben zu ermitteln. Die Pflanze wurde im europäischen Raum auch mit der Flugsalbe in Verbindung gebracht.

Da Stechapfel als Aphrodisiakum gilt, wurde Datura in Europa, China und Peru Getränken wie Bier zugesetzt.

Heutzutage werden Datura spp. hauptsächlich als Zierpflanzen verwendet, da Ihre Blüten sehr schön sind. Von dieser Nutzung gehen öffentliche Stellen allerdings wegen der Giftigkeit der Pflanze zunehmend ab. Die Pflanze wird häufig mit den Engelstrompeten verwechselt.

[Bearbeiten] Moderner therapeutischer Einsatz

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Alle Datura-Arten enthalten giftige Alkaloide, im wesentlichen Hyoscyamin und Scopolamin. Der (weiße) Stechapfel wird zur Gewinnung der Alkaloide benutzt. Er wird selten als Krampflöser bei Asthma bronchiale und Keuchhusten oder als auswurfförderndes Mittel bei Bronchitis eingesetzt, wobei bei der Anwendung stets zu beachten ist, dass die Schulmedizin bei diesen Erkrankungen wirksamere und sicherere Medikamente zur Verfügung stellt.

[Bearbeiten] Wirkungen

Der Konsum von Teilen des Stechapfels kann zu schweren und kaum steuerbaren Halluzinationen führen. Es kann zu Horrortrips und Selbstverletzungen kommen. Viele Konsumenten berichten, dass der Konsum verglichen mit anderen Drogen äußerst unangenehm sei. Die Rauschwirkung kann mehrere Tage anhalten.

Die therapeutische Breite (der Abstand zwischen wirksamer und tödlicher Dosis) der Datura ist äußerst schmal. Wirkstoffgehalt und Zusammensetzung schwanken sehr stark. Die Konzentration kann je nach Standort zwischen 0,2% und 0,4% und darüber liegen, und auch innerhalb einer einzelnen Pflanze noch stark schwanken. Dies macht eine sichere Dosierung praktisch unmöglich, sodass aufgrund der hohen Toxizität der Stoffe, leicht schwere und tödliche Vergiftungen auftreten können.

Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig, vor allem durch die Alkaloide Scopolamin und Hyoscyamin (vgl. Atropa). Die letale Dosis liegt bei Scopolamin bei 50 mg, bereits niedrigere Dosen können den Tod durch Atemlähmung herbeiführen.

Bei Vergiftungen ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen.

Vergiftungssymptome: Hautrötung, trockener Mund, Unruhe, Schläfrigkeit und/oder Halluzinationen, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Herzrhythmusstörungen und komatöse Zustände, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung.

[Bearbeiten] Literatur

  • Preissel, Ulrike und Hans-Georg: Engelstrompeten, Brugmansia und Datura. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-6614-3
  • Schuldes, Bert Marco: Psychoaktive Pflanzen. Nachtschatten Verlag, ISBN 3-9258-1764-6

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Stechäpfel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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