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Schwarze Madonna

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Als Schwarze Madonna wird in der religiösen Kunst und Marienverehrung das Bild oder die Statue einer Madonna bezeichnet, deren Gesicht schwarz ist.

Dies kann entweder zurückgeführt werden auf eine schwarze Bemalung, oder auf die Verwendung von schwarzem Holz oder Stein.

Die vielfach geäußerte Ansicht, die dunkle Farbe sei auf nachträgliche Einflüsse wie das hohe Alter des Holzes oder aber auf die Verrußung durch das Anzünden von Kerzen vor dem Andachtsbild zurückzuführen, ist jedoch falsch. Vielmehr sind schwarze Madonnen immer von Anfang an in dunkler Farbe ausgeführt, welche biblisch begründet wird mit dem Hohenlied 1,5: "Ich bin schwarz, aber schön" (Hintergrund: siehe Mohr).

Da schwarze Göttinnen in religionsgeschichtlicher Betrachtung vielen antiken Kulten zugrunde lagen, wird häufig ein Einfluß vermutet, siehe auch Alma mater, Große Mutter, Isis-Kult. Dabei wird heute nicht selten auch ein esoterischer Zusammenhang hergestellt.

Die ältesten Schwarzen Madonnen stammen aus der romanischen Kunstepoche und stellen dabei ein einzigartiges Phänomen dar. Keine dieser "originalen" Schwarzen Madonna ist nach dem 13. Jahrhundert entstanden.

Die wohl am weitesten verbreitete Darstellung einer Schwarzen Madonna ist die von Loreto. Sie wurde in zahlreichen sogenannten Loretokapellen nachgeahmt. Von diesen sind aufgrund des eigenen Artikels nachfolgend nur noch die wichtigsten aufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] In Europa

[Bearbeiten] Deutschland

In Deutschland werden schwarze Madonnen unter anderem verehrt in:

[Bearbeiten] Österreich

  • Loretto (Burgenland): in Anlehnung an Loreto durch Freiherr Hans Rudolf von Stotzingen († 1651) in Auftrag gegeben.
  • Maria Loretto (Kärnten): Schlosskapelle am Wörthersee, erbaut 1660 von Graf Johann von Rosenberg, Wolfgang Andrä und Georg Niklas Orsini-Rosenberg.

[Bearbeiten] Schweiz

In der Schweiz gibt es eine schwarze Madonna in:


[Bearbeiten] In Osteuropa

[Bearbeiten] Polen

Schwarze Madonna von Tschenstochau
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Schwarze Madonna von Tschenstochau

Dem polnischen Volk gilt die Schwarze Madonna von Tschenstochau auf dem Berg Jasna Góra als Nationalheiligtum. Das Bild hat nicht nur religiöse Bedeutung, sondern steht seit über hundert Jahren für den Freiheitswillen der polnischen Bevölkerung. Es gehört zu den sogenannten Lukasbildern und wird zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert datiert.

Außerdem:

  • Konarzyny

[Bearbeiten] Tschechien

Das Bild der "Schwarzen Madonna des hl. Thomas" von Brünn in Tschechien gehört ebenfalls zu den angeblich vom Evangelisten Lukas gemalten Marienbilder. Es ist erstmals 1373 erwähnt. Es war demnach von Karl IV. 1356 an dessen Bruder, den Markgrafen Johann, weitergegeben worden, der es wiederum den Augustinern schenkte.[9]

Auf dem Heiligen Berg bei Pribram gibt es auch eine schwarze Madonnenstatue.

[Bearbeiten] Ungarn

  • Budapest, Museum der Kirche St. Matthäus, Nachbildung von Loreto aus dem 17. Jahrhundert.[10]

[Bearbeiten] Rumänien

  • Rekasch: seit 1746 verehrt, legendärer Ursprung
  • Bukarest, St. Vinera

[Bearbeiten] Litauen

Weiterhin ist die schwarze Madonna von Vilnius in Litauen zu erwähnen.[11]

[Bearbeiten] Kroatien

  • Marija Bistrica stammt aus dem 15. Jahrhundert, kam nach Marija Bistrica um 1545, wurde dort 1650 versteckt und galt kurzzeitig als verloren, wurde aber 1684 wiedergefunden.[12]

[Bearbeiten] Serbien

  • die Muttergottes vom Berg Philermos auf Rhodos stammt aus dem byzatinischen Raum des 11. oder 12. Jahrhunderts und wird als Patronin des Malteserordens verehrt. Von Rhodos kam sie über Malta nach Russland. Nach der Oktoberrevolution gelangte das Bild nach Belgrad und wurde seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst. Erst kürzlich tauchte das Bild in einem Kloster in Serbien wieder auf, wo es noch heute hängt.

[Bearbeiten] In Nordeuropa

[Bearbeiten] Großbritannien

  • Mayfield, Sussex: ca. 1460
  • Walsingham, Norfolk: Statue aus dem 14. Jahrhundert.

[Bearbeiten] In Westeuropa

[Bearbeiten] Frankreich

In Frankreich sind besonders die schwarzen Madonnen bekannt von:

[Bearbeiten] Luxemburg

In Luxemburg wird eine schwarze Madonna verehrt in:

  • Luxemburg, St. Johannes: 1805 von der Abtei Marienthal nach Luxemburg gekommen, wohl spätes 14. Jahrhundert, Köln.

[Bearbeiten] Belgien

  • Tongeren: 12. Jahrhundert
  • Hal, Brabant, frühes 13. Jahrhundert.
  • Brüssel, St. Katharina: 14. Jahrhundert?.
  • Tournai: Geschenk eines Spanischen Offiziers von 1568, der damit eine 1566 zerstörte Madonna ersetzte.
  • Dinant Namur, 1609 in einer alten Eiche gefunden.
  • Lier, Antwerpen: 17. Jahrhundert.
  • Verviers, Lüttich: 1674
  • Bruges, Westflandern: Marienbild von 1676.
  • Outremeuse, Lüttich
  • Poperinge
  • Walcourt Namur: Statue wohl aus dem 11. Jahrhundert, die bei einem Brand 1220 geschwärzt worden sein soll.

[Bearbeiten] In Südeuropa

[Bearbeiten] Italien

Eine Kopie der schwarzen Madonna von Loreto
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Eine Kopie der schwarzen Madonna von Loreto

Besondere Verbreitung über Italien hinaus hat die schwarze Madonna von Loreto gefunden. Das Original wurde 1921 durch einen Brand zerstört. Die heutige Statue ist also eine Kopie dieses Original.[27]

Älter ist dagegen die Schwarze Madonna von Oropa. Das der Legende nach von Lukas geschaffene Statue soll von Bischof Eusebius von Vercelli im 4. Jahrhundert nach Oropa gebracht worden sein.[28]

Außerdem gibt es schwarze Madonnen in:

[Bearbeiten] Spanien

Schwarze Madonna im Kloster Lluc auf Mallorca
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Schwarze Madonna im Kloster Lluc auf Mallorca

Orte mit einer schwarzen Madonna in Spanien sind zum Beispiel:

  • Montserrat bei Barcelona, katalanisches Nationalheiligtum: die Statue soll nach der Überlieferung kurz nach 888 gefunden worden sein, sie wird von Kunsthistorikern aber auf das dem 12. Jahrhundert datiert.
  • Escorca: Im Kloster Lluc auf Mallorca wird eine schwarze Madonna aufbewahrt, die der Legende nach vom Hirtenjungen Lluc nach 1229 im Gestrüpp gefunden wurde und aus dem 9. Jahrhundert sein soll.
  • Agreda Soria: Templermadonna
  • Arantzazu: 1469 von einem Hirten gefunden
  • Los Arcos, Navarra: 14. Jahrhundert?
  • Astrain: seit dem 14. Jahrhundert verehrt.
  • Barcelona: seit dem 13. Jahrhundert verehrt.
  • Burgui
  • Calatrava le Vieja
  • Carrizo de la Ribera
  • Carrizosa
  • Candelaria, Teneriffa: 1390 von Hirten gefunden und zum heidnischen Kultobjekt gemacht, 1440 christianisiert, 1826 zerstört und durch Nachbildung ersetzt.
  • Chipiona, Cadiz: 12. Jahrhundert?
  • Cuenca: von Hirten gefunden.
  • Daroca, Saragossa: um 1300 datiert
  • Estella, Navarra, 8. Jahrhundert?, 1085 von Hirten gefunden.
  • Guadalupe, Caceres: 1326 gefunden
  • Hondarribia, Guipúzcoa, frühe Nachbildung (15. Jahrhundert) von Guadalupe
  • Huesca
  • Madrid: 12. Jahrhundert, blieb bei Zerstörung 1808 unversehrt, der Legende nach lukanisch.
  • Mijas
  • Mogrony: 12. Jahrhundert
  • Monfrague: der Legende nah vom hl. Lukas gebildet und vom Grafen von Sarria aus Jerusalem mitgebracht.
  • Morcin
  • Muskilda
  • Navas de San Juan
  • Nuria, Gerona: 1032 entdeckt.
  • Olot, Gerona: 11./12. Jahrhundert, der Legende nach bereits 872
  • Paderne
  • Palencia: 12. Jahrhundert
  • Pena de Francia, Salamanca: der Legende nach karolingisch, nach Verlust 1434 von einem französischen Franziskaner visionär wiedergefunden.
  • Ponferrada: 1178 gefunden, 1573 verschollen und durch eine Kopie aus dem 16. Jahrhundert ersetzt.
  • El Puig: entdeckt Anfang 13. Jahrhundert
  • Riglos
  • Salamanca: 12. Jahrhundert
  • Salinas de Anana: 13. Jahrhundert
  • San Marcos, Teneriffa
  • San Vicente de la Sonsierra: angeblich lukanisch
  • Solsona, Lleida: 12. Jahrhundert
  • Tarazona, Saragossa: 13. Jahrhundert
  • Toledo: 15. Jahrhundert

In cathedral:

  • Tolosa
  • Torreciudad: über 800 Jahre alt.
  • Ujue, Navarre: 11. Jahrhundert
  • Saragossa: 15./16. Jahrhundert
  • Zocueca

[Bearbeiten] Portugal

  • Madeira, Funchal
  • Nazare, legendär 4. Jahrhundert

[Bearbeiten] Malta

  • La Valette: dem heiligen Lukas zugeschriebenes Marienbild
  • Citta Vecchio
  • San Lorenzo Burgo, dem heiligen Lukas zugeschriebenes Marienbild
  • Medina, Kathedrale: Madonna des hl. Lukas

[Bearbeiten] In Afrika

Die Frage der schwarzen Madonnen in Afrika ist eine der Inkulturation.

[Bearbeiten] In Amerika

[Bearbeiten] Brasilien

Zuweilen wird die Schwärze in Verbindung mit der dunklen Hautfarbe einheimischer Bevölkerung gebracht und als Mariendarstellung einer schwarzen Bevölkerung interpretiert. Vor allem in den synkretischen Mischreligionen der ländlichen Bevölkerung Lateinamerikas werden Schwarzen Madonnen besondere Charakterzüge zugeschrieben, die sie von der und Mutter Jesu unterscheiden. Sie tritt nicht als die Betende, Gott gehorsame und sich Hingebende auf, als die sie im kirchlichen Bild der Jungfrau und Mutter dargestellt wird. Sie ist eher eine stolze und hochmütige Frau, Schutzherrin der Frauen, Unterdrückten und Armen. Nossa Senhora Aparecida wurde so zu einer Nationalheiligen des brasilianischen Volkes und spielt in der Befreiungstheologie eine wichtige Rolle.[57]

[Bearbeiten] Mexiko

Großer Beliebtheit erfreut sich die Schwarze Madonna von Guadalupe (Stadtteil von Mexiko-Stadt) und bekannter Wallfahrtsort. Der Legende nach erschien im 13. Jahrhundert die Jungfrau Maria dem Bauern Gil Cordero, worauf an dieser Stelle ein Tempel errichtet wurde. Sie ist daher auch die Schutzpatronin von Mexiko.

[Bearbeiten] Ecuardor

  • Quinche, frühe Nachbildung (1586) von Guadalupe, Mexiko

[Bearbeiten] Bolivien

Im bolivianischen Wallfahrtsort Copacabana wird ebenfalls eine schwarze Madonna verehrt.

[Bearbeiten] Kuba

  • El Cobre in Santiago di Cuba. [58]

[Bearbeiten] Costa Rica

[Bearbeiten] Vereinigte Staaten

  • Eureka, Missouri: Der "Black Madonna Shrine" ist ein Abbild der Madonna von Tschenstochau
  • New York City, St. John the Divine
  • New York City, Kapelle der Bischofssynode der Russisch-Orthodoxen Kirche: 1295 in Rilsk gefunden, dann nach Kursk gebracht, nach Zerstörungen verschwunden, 1945 in München wiedergefunden und nach New York gebracht

[Bearbeiten] In Asien

[Bearbeiten] Philippinen

  • Antipolo

[Bearbeiten] Tatarstan

[Bearbeiten] Sonstiges

  • In Prag gibt es außerdem ein kubistisches Museum, das sich Haus zur schwarzen Madonna nennt.
  • In Escipulas in Guatemala befindet sich eine Skulptur, die einen schwarzen Christ darstellt. Er wird dort "Christo Negro" genannt und als Schutzpatron verehrt.
  • Im französischen Fischerdorf Les Saintes-Maries-de-la-Mer wird die schwarze Figur der heiligen Sarah verehrt. Sie ist die Schutzheilige der Sinti und Roma. Nach der Legende sind Maria Magdalena mit Maria Kleophas, der Mutter der Apostel Jakobus d. J. und Simon Zelotes, sowie Maria Salome, Martha und Lazarus von Juden auf einem segellosen Schiff ausgesetzt, bei Marseille gelandet und haben die Provence missioniert. Der Kult der schwarzen Sarah, die ihre Dienerin gewesen sein soll, wurde von der Kirche offiziell nicht anerkannt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ean Begg: Die unheilige Jungfrau. Das Rätsel der Schwarzen Madonna. Ed. Tramontane, Bad Münstereifel 1989, ISBN 3-925828-10-9
  • Sigrid Früh (Hrsg.): Schwarze Madonna im Märchen. Mythen und Märchen von der Schwarzen Frau. ed. amalia, Bern 1998, ISBN 3-905581-07-8
  • Sigrid Früh (Hrsg.): Die Schwarze Frau. Kraft und Mythos der schwarzen Madonna. Unionsverlag, Zürich 2003, ISBN 3-293-20265-9
  • Brigitte Romankiewicz: Die schwarze Madonna. Hintergründe einer Symbolgestalt. Patmos, Düsseldorf 2004, ISBN 3-491-72483-X
  • Carl Sargent: Schwarze Madonna. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-11880-4
  • Margrit Schmid: Schwarz bin ich und schön. Das Geheimnis der schwarzen Madonna. SJW, Zürich 2002, über 100 Farbabbildungen, ISBN 3-7269-0512-X
  • Margrit Schmid: Die Wallfahrt zur schwarzen Madonna. Dokumentarfilm, 30 Minuten. Film- und Videoproduktion Margrit R. Schmid, Zürich 2003.
  • Franz Siepe: Fragen der Marienverehrung. Anfänge, Frühmittelalter, Schwarze Madonnen. Mantis, Gräfelfing 2002, ISBN 3-928852-22-1
  • Hans Weber-Lutkow: Die schwarze Madonna. Geschichten aus Kleinrussland. Österreichische Verlagsanstalt, Linz 1901
  • Kurt Derungs und Isabelle M. Derungs: Magische Stätten der Heilkraft. Marienorte mythologisch neu entdeckt. Quellen, Steine, Bäume und Pflanzen. edition amalia, Grenchen 2006, ISBN 3-905581-25-6

[Bearbeiten] Weblinks

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