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Samoa

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Staat Samoa. Für eine Beschreibung des Amerikanischen Samoas (auch Ost-Samoa genannt) siehe Amerikanisch Samoa.
Malo Tutoatasi o Samoa (samoan.)

Independent State of Samoa (engl.)
Unabhängiger Staat Samoa

Flagge Samoas
Wappen Samoas
(Details) (Details)
Wahlspruch: Fa'avae i le Atua Samoa

"Samoa ist gegründet auf Gott."

Amtssprache Samoanisch, Englisch
Hauptstadt Apia
Staatsform Parlamentarische Demokratie im Commonwealth
Staatsoberhaupt Malietoa Tanumafili II.
Regierungschef Premierminister Tuilaepa Sailele Aiono Malielegaoi
Fläche 2.944 km²
Einwohnerzahl 177.287
Bevölkerungsdichte 60,22 Einwohner pro km²
Währung Tala
Unabhängigkeit 1. Januar 1962
Nationalhymne The Banner Of Freedom
Zeitzone UTC - 11 Stunden
Kfz-Kennzeichen WS
Internet-TLD .ws
Telefonvorwahl +685

Samoa (samoan. Malo Tutoatasi o Samoa; engl. Independent State of Samoa) ist ein Inselstaat, der den westlichen Teil der Samoainseln umfasst und deswegen auch Westsamoa genannt wird. Der östliche Teil gehört zu den USA.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Samoa liegt im südwestlichen Pazifik nordöstlich von Fidschi. Die größten Inseln sind Savai'i (1.708 km²) und Upolu (1.118 km²), Hauptstadt und internationaler Flughafen. Dazu kommen die bewohnten Inseln Manono, Apolima und sechs weitere, meist unbewohnte Eilande.

Samoa war traditionell in 11 Distrikte unterteilt, was allerdings heute nur noch für die Aufteilung der Wahlbezirke von Bedeutung ist.

Die einzige Stadt des Landes ist Apia, mit rund 60.000 Einwohnern im Siedlungsgebiet. Etwa 45 Dörfer bilden das Stadtgebiet, aber jedes Dorf ist nach wie vor selbstständig, kann in internen Angelegenheiten frei entscheiden und tut dies auch. Es gibt weder eine zentrale Stadtverwaltung für Apia, noch Gemeindeverwaltungen der Dörfer oder ein Meldewesen (Personalausweise o.ä.). Die Einwohnerentwicklung seit der letzten Volkszählung im Oktober 2001 kann daher nur sehr grob geschätzt werden.

[Bearbeiten] Klima

Tropisch-ozeanisch mit einer Trocken- und einer Regenzeit (November bis April). Beständiger Südost-Passat. Die Temperatur schwankt von 20 bis 30 °C und beträgt im Mittel 27 °C. Jährliche Niederschlagsmenge ist 2.870 mm, davon allein 1.900 mm von Oktober bis März. Auch wenn Samoa nicht in der Haupteinfallslinie der Hurrikane liegt, wird es doch gelegentlich von schweren Stürmen getroffen.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Das Land hat 177.287 Einwohner (alle Zahlen: Stand 2004/2005).

davon sind:

  • 0–14 Jahre: 27,2 % (24.517 m, 23.660 w)
  • 15–64 Jahre: 66,4 % (73.495 m, 44.208 w)
  • 65 und mehr Jahre: 6,4 % (5.204 m, 6.203 w)

wobei der Mangel an Frauen mittleren Alters sehr auffällig ist (1 Frau auf 1,66 Männer). Als Ursache wird eine überproportional starke Auswanderung von Frauen mittleren Alters vermutet.

Das mittlere Alter der Samoaner beträgt 24,6 Jahre (27,4 m, 21,4 w).

Die Alphabetisierungsrate liegt bei 98%.

Die Bevölkerung nahm 2004 um 0,23% ab, was auch an einer Netto-Emigration von 1% lag. Die Sterblichkeitsrate von Babys liegt bei 2,7% und die Lebenserwartung bei 70 Jahren (68 m, 74 w).

Ethnische Gruppen: Samoaner (ein polynesisches Volk, das zweitgrößte nach den Maori Neuseelands) 92,6%, Euronesier (Mischlinge Europäer mit Polynesiern) 7,0%, Europäer 0,4%.

Es leben etwa 5.000 Ausländer (also Menschen ohne die Staatsangehörigkeit von Samoa) in Samoa (Stand ca. 2004). Anteilig sind dies nicht mehr als zur Kolonialzeit (damals etwa 24.000 Samoaner, ca. 300 Deutsche und 300 andere Ausländer in "Deutsch-Samoa").

Sehr viele Samoaner leben (und arbeiten) im Ausland, allein um 130.000 in Neuseeland.

[Bearbeiten] Sprachen

Samoanisch (eine polynesische Sprache) und Englisch.

[Bearbeiten] Religion

ca. 98,4 % Christen

(Stand Volkszählung 2001)

Kirche bzw. Glaube Anteil
Congregational Christian Church in Samoa 34,7%
Römisch-katholische Kirche 19,7%
Methodisten 15,0%
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage 12,7%
Pfingstbewegung 8,0%
Siebenten-Tags-Adventisten 3,5 %
Jehovas Zeugen 0,8 %
Bahai 0,5 %
Andere 5,1 %

Viele traditionelle religiöse Vorstellungen wie beispielsweise der Glaube an böse Geister bestehen dennoch weiterhin.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte der frühen Besiedlung Samoas ist sehr unsicher. Die früheste Besiedlung ist für etwa 1000 v. Chr. durch die Datierung von Tonscherben der Lapita-Kultur nachgewiesen worden.

Intensive Beziehungen mit Tonga und Fiji existierten seit mindestens 1200 v. Chr. Tonga beherrschte Samoa etwa von 940 bis 1250 n.Chr.

Der erste Europäer, der Samoa erreichte, war der Niederländer Jakob Roggeveen 1722. Aber erst durch die Missionare der britischen London Missionary Society ab 1830 wurde die (vorübergehende) Vorherrschaft Europas über Samoa begründet. Die Samoaner wurden schnell christianisiert.

Eine amerikanische Expedition unter Charles Wilkes erreichte Samoa 1839 und hinterließ einen Konsul. Die Briten eröffneten (wahrscheinlich) 1847 ein Konsulat. Eine deutsche Handelsgesellschaft eröffnete um 1855 ihre Faktorei und kurz darauf gab es auch einen deutschen Konsul.

Im Handel mit Samoa lag zunächst die Freie und Hansestadt Hamburg durch eine Niederlassung des Reeders Johann Cesar Godeffroy vorne. Aber dies blieb nicht unangefochten. Alle drei ausländischen Mächte (später die Three Powers genannt) mischten bei innenpolitischen Auseinandersetzungen insbesondere um die höchste Machtposition im Lande mit (letztlich bis zur Teilung 1900).

1878 erhielten die USA den Hafen Pago Pago auf Tutuila (Ost-Samoa), der ihnen sehr wichtig war. Ein Jahr darauf erhielt Deutschland einen Hafen bei Apia auf Upolu (West-Samoa).

1889 sollten die langjährigen Machtkämpfe durch die Samoa-Akte von Berlin (Berlin Treaty) beigelegt werden, indem Samoa als ein formal unabhängiges Königreich unter dem Protektorat der Three Powers anerkannt wird.

Spätestens nach dem Tod des Königs Malietoa Laupepa (des ersten und einzigen Königs Samoas) im Jahre 1898 war es mit dem Frieden wieder vorbei. Wieder gab es mehr als zwei Thronanwärter und es kam wieder zum Kampf und zur Konfrontation auch der drei „Schutzmächte“. 1889 einigt man sich auf die Zweiteilung der Inselgruppe, wobei Großbritannien durch andere pazifische Inseln entschädigt wird.

Übersicht der deutschen Besitzungen im Stillen Ozean
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Übersicht der deutschen Besitzungen im Stillen Ozean

Im Jahr 1900 wurde Ost-Samoa amerikanisches Territorium (künftig Amerikanisch-Samoa, American Samoa). West-Samoa wurde zur deutschen Kolonie („Schutzgebiet“) Samoa.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs besetzte Neuseeland West-Samoa und erhielt es 1920 als Völkerbundmandat, 1946 als Treuhandgebiet.

1918 starb rund ein Drittel der west-samoanischen Bevölkerung an der Spanischen Grippe, nachdem der neuseeländische Militärbefehlshaber ein Quarantäneschiff in Apia anlegen ließ, durch das die Seuche ins Land eingeschleppt wurde.

Im Dezember 1928 wurde eine friedliche Massendemonstration gegen die neuseeländische Besetzung von neuseeländischen Soldaten mit Schüssen aufgelöst. 11 Demonstranten, darunter Tupua Tamasese Lealofi III, der Führer der samoanischen Unabhängigkeitsbewegung, wurden getötet, mehr als 50 Menschen verletzt. Schon seit etwa 1880 hatte es aktiven Widerstand der Samoaner gegen die Fremdherrschaft gegeben; 1903 kam es zur Gründung der Mau, der samoanischen Unabhängigkeitsbewegung (Motto: „Samoa mo Samoa“/„Samoa den Samoanern“). Die deutschen Kolonialbehörden unterdrückten den Widerstand mit Waffengewalt, internierten und deportierten die Führer der Mau, was allerdings nur zur Stärkung der Bewegung führte. Unter der neuseeländischen Herrschaft nahm der (gewaltlose) Widerstand weiter zu.

1962 erhielt West-Samoa seine Unabhängigkeit wieder, als erstes fremd beherrschtes Land des Südpazifik.

1970 wurde es Mitglied des Commonwealth of Nations.

1997 wurde der Staatsname von West-Samoa zu Samoa geändert.

2002 entschuldigte sich Helen Clarke, Premierministerin Neuseelands, offiziell für die "inkompetente und unangemessene Behandlung Samoas während der ersten Jahre neuseeländischer Verwaltung", was im Lande mit großer Genugtuung aufgenommen wurde.

siehe auch: Konflikt um Samoa

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die Landwirtschaft beschäftigt 2/3 aller Samoaner. Aber am BIP ist die Landwirtschaft (wahrscheinlich mit Fischfang) nur mit etwa 14% beteiligt. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt 21% des Landes. Neben Kokospalmen werden insbesondere Bananen, Taro, Yams, Kaffee und Kakao angebaut. Die Landwirtschaft wurde 1990 durch Wirbelstürme schwer getroffen. Ein Virusbefall der Taro kam 1993 hinzu.

Die Industrie besteht insbesondere aus der Herstellung von Autoteilen, Holzverarbeitung zu Baumaterial sowie Zigarettenproduktion aus importiertem Tabak. Die Industrie bringt etwa 23% des BIP. Die Autoteile werden von Yazaki Samoa Ltd. (japanische Herkunft) produziert, mit 2500 bis 3000 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber Samoas. Allerdings schlug die Asienkrise von 1998 auch hier zu. Zudem fehlen durch die starke Abwanderung ins Ausland qualifizierte Arbeitskräfte.

Der Tourismus entwickelt sich zu einer wichtigen Einnahmequelle und erholt sich langsam von dem Einbruch nach dem 11. September 2001 (etwa 90.000 Besucher 2003, die meisten davon Auslandssamoaner aus Amerikanisch-Samoa und Neuseeland). Der gesamte Dienstleistungssektor macht 63% des BIP aus.

Exportiert werden insbesondere Fisch, Autoteile und Bier, in sehr geringen Mengen nur noch landwirtschaftliche Produkte. Starke Zuwächse verzeichnen Exporte von Arzneipflanzen (Kava, Nonu). Importiert werden insbesondere Maschinen und Nahrung.

Die Handelspartner sind überwiegend Neuseeland, Australien und andere pazifische Anrainer. Die Zahlen schwanken jedoch erheblich.

Die Wirtschaft wird stark von im Ausland arbeitenden Samoanern getragen, die Devisen ins Land bringen. Es gibt eine starke inländische Unterbeschäftigung. Samoa bekommt beträchtliche Entwicklungshilfe, überwiegend aus Neuseeland, Australien, China und Japan. Die EU ist mit Mitteln zur Verbesserung der Wasserversorgung sowie zur Stärkung dörflicher Initiativen (Micro-Projects) beteiligt.

Bruttonationaleinkommen 2002:

  • 212 Mio. €
  • pro Einwohner: 1233,63 €

Der inländische und ausländische Luftverkehr wird von Air New Zealand, PolynesianBlue, Polynesian Airlines, Air Pacific sowie Inter Island Air abgewickelt. Der größte Flughafen ist Apia-Faleolo (APW).

[Bearbeiten] Politik

Nach der 1962 in Kraft getretenen Verfassung ist Samoa eine parlamentarische Demokratie. Seit 1970 ist Samoa Mitglied des Commonwealth, seit 1976 auch der UNO.

Das Staatsoberhaupt wird vom Parlament auf 5 Jahre gewählt, allerdings ist der derzeitige Amtsinhaber (Malietoa Tanumafili II) auf Lebenszeit gewählt, wird deshalb oft fälschlich als König bezeichnet, die korrekte Bezeichnung ist jedoch „Häuptling“ (Matai).

Die Legislative liegt beim Parlament (fono), das 49 Abgeordnete umfasst, die für je 5 Jahre demokratisch gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Einwohner ab 21 Jahre, wählbar sind jedoch nur Matai (von den Großfamilien ernannte Familienoberhäupter). Unter ihnen werden 47 Abgeordnete gewählt. Die restlichen 2 Abgeordneten werden von Samoanern gewählt, die nicht an das Matai-System gebunden sind.

Das Parlament hat seit den Wahlen vom 31. März 2006 folgende Zusammensetzung:

  • HRPP (Human Rights Protection Party; Partei zum Schutz der Menschenrechte) - 29 Sitze
  • SDUP (Samoan Democratic United Party; Samoanische Demokratische Vereinigte Partei) - 12 Sitze
  • Unabhängige - 8 Sitze

Somit wurde in dieser Wahl der Premierminister Tuilaepa Sailele Aiono Malielegaoi (HRPP) im Amt bestätigt.

Die Exekutive liegt bei der Regierung unter Vorsitz des Premierministers.

Das Oberste Gericht (Supreme Court) hat höchste Entscheidungsbefugnis in zivil-, straf- und verfassungsrechtlichen Fragen. Sein Vorsitzender wird vom Staatsoberhaupt auf Vorschlag des Premierminister ernannt.

Samoa hat keine eigenen Streitkräfte. Neuseeland hat sich in dem Freundschaftsvertrag von 1962 verpflichtet, jedes Hilfeersuchen Samoas zu prüfen. Gegenwärtig hat Samoa keine internationalen Konflikte.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary: Samoa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

Koordinaten: 13°-15° S, 171°-173° W

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