Peter Florin

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Peter Florin (* 2. Oktober 1921 in Köln) war stellvertretender Außenminister und ständiger Vertreter der DDR bei den Vereinten Nationen.

Florin, Sohn des KPD-Funktionärs und Reichstags-Abgeordneten Wilhelm Florin, besuchte 1927-1933 die Volksschule und Oberrealschule in Essen. Die Familie emigrierte 1933 nach Frankreich. Nach der Verhaftung seiner Mutter wurde er durch die Rote Hilfe Deutschlands nach Moskau gebracht, wo er die Karl-Liebknecht-Schule besuchte. 1938 trat er dem Komsomol bei. Er studierte 1940 an der Hochschule für Technologie Moskau, wurde 1941 Soldat der Roten Armee und besuchte 1942 einen Lehrgang der Komintern-Schule in Kuschnarenkowo, gemeinsam unter anderem mit Markus Wolf und Wolfgang Leonhard. Danach war er bis 1945 beim Nationalkomitee Freies Deutschland tätig. 1943-1944 war er Partisan in Weißrussland.

Er kam 1945 mit der Initiativgruppe der KPD für Sachsen unter Anton Ackermann nach Deutschland zurück und war Chefredakteur der "Volkszeitung" und später der "Freiheit" sowie Mitglied des Sekretariats des SED-Landesvorstandes Sachsen-Anhalt.

Nach schwerer Krankheit 1948-1949 war er bis 1950 Mitglied der Außenpolitischen Kommission beim Politbüro des Zentralkomitees der SED und ab 1949 stellvertretender Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen beim ZK der SED. 1950-1952 war er stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Politische Angelegenheiten und Leiter der Hauptabteilung UdSSR und sozialistische Staaten im Außenministerium. Von 1952-1966 war er Leiter der außenpolitischen Abteilung im ZK der SED.

Florin wurde 1954 Kandidat des ZK der SED und Volkskammerabgeordneter. Er war 1956-1989 Mitglied des ZK der SED und bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer. In der Volkskammer war er - zeitweise als Leiter - Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten.

1959 nahm er als Angehöriger der DDR-Delegation an der Genfer Außenministerkonferenz der Großmächte teil. 1967-1969 und somit während des Prager Frühlings war er Botschafter der DDR in der CSSR, danach bis 1973 Staatssekretär im Außenministerium und bis 1989 stellvertretender Außenminister. 1988-1989 war er Mitglied der Außenpolitischen Kommission beim Politbüro des ZK der SED.

Florin vertrat 1972/1973 die DDR bei den Beitrittsverhandlungen zu den Vereinten Nationen und blieb danach ständiger Vertreter der DDR bei den Vereinten Nationen in New York bis 1981. Florin war von 1982-1988 Vorsitzender der UNESCO-Kommission der DDR. Außerdem war er Präsident der Generalversammlung der Vereinten Nationen in ihrer 42. Sitzungsperiode 1987 und während ihrer 15. Sondersitzung 1988.

Florin erhielt zahlreiche Auszeichnungen: unter anderem 1944 in der UdSSR den Orden des Roten Sterns, 1956 und 1970 den Vaterländischen Verdienstorden, 1958 die Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus, 1965 das Banner der Arbeit, 1970 den sowjetischen Orden des Vaterländischen Krieges, 1971 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden, 1981 den Karl-Marx-Orden, 1985 die Jubiläumsmedaille der UdSSR und den Großen Stern der Völkerfreundschaft und 1986 den Titel Held der Arbeit.

[Bearbeiten] Schriften

• "Zur Außenpolitik der souveränen sozialistischen DDR" Berlin, 1966

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Peter Florin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Biographie mit Foto auf un.org (englisch)

Personendaten
NAME	Florin, Peter
KURZBESCHREIBUNG	Stellvertretender Außenminister und ständiger Vertreter der DDR bei den Vereinten Nationen
GEBURTSDATUM	2. Oktober 1921
GEBURTSORT	Köln/Deutschland