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Neckarzimmern

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Wappen Karte
Wappen Neckarzimmerns Deutschlandkarte, Position von Neckarzimmern hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis
Geografische Lage: Koordinaten: 49° 19′ N, 09° 08′ O 49° 19′ N, 09° 08′ O
Höhe: 160 m ü. NN
Fläche: 8,18 km²
Einwohner: 1558 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74865
Vorwahl: 06261
Kfz-Kennzeichen: MOS
Gemeindeschlüssel: 08 2 25 067
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 4
74865 Neckarzimmern
Offizielle Website: www.neckarzimmern.de
E-Mail-Adresse: info@neckarzimmern.de
Politik
Bürgermeister: Christian Stuber

Neckarzimmern ist eine kreisangehörige Gemeinde in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Neckarzimmern liegt im Neckartal an der Burgenstraße zwischen Heidelberg und Heilbronn zwischen 138 und 347 Meter Höhe. Das Gemeindegebiet liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald. (Siehe auch Odenwald, Portal:Odenwald)

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Bedeutung des Namens Neckarzimmern

Der ursprüngliche Name „Cimbren“ wird gerne und unzutreffend mit den Kimbern in Verbindung gebracht. Vielmehr gehört er zu den Orten die ihre Bezeichnung der Bauweise verdanken. Es sollen stattliche nichtbäuerliche Holzbauten, in der Nähe kirchlicher oder dynastischer Steinbauten gewesen sein. Nach Jänischen [1], waren dies Wehrbauten aus der Merowingerzeit vor 650, die von der königlichen Güterverwaltung geschaffen wurden. Die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Neckarzimmern gelegenen ehemaligen fränkischen Königsgüter unterstreichen dies.

[Bearbeiten] Frühe Besiedlungsspuren

Die frühesten Besiedlungsspuren weisen in die Jungsteinzeit ab etwa 3000 vor der Zeitwende und sind durch Bodenfunde belegt. Ein Steinbeil wurde 1933 im Neckar gefunden (Landesmuseum Karlsruhe) . Beim Bau der Neckarzimmerer Staustufe 1935 wurde eine bandkeramische Pflugschar gefunden, welche sich heute im Heimatmuseum Mosbach befindet. Aus die Bronzezeit ab etwa 1800 vor der Zeitwende datiert eine 1933 gefundene Lanzenspitze (Heimatmusem Mosbach).

[Bearbeiten] Kelten und Römer

In die La-Tène-Zeit um etwa 400 vor der Zeitwende datiert ein Keltengrab in einem gemauerten Gewölbe, welches 1829 bei Arbeiten im Weinberg knapp unterhalb der Burg Hornberg gefunden wurde. Es beinhaltete die Überreste mehrerer Personen sowie Schmuckbeigaben.

Auf dem Gebiet der „Unteren Au“ und des zur Burg Hornberg gehörenden Stockbronner Hofes, etwa 800 Meter vom ehemaligen Limes (Mümlinglinie) entfernt, wurden 1893 zwei römische Villa Rustica ausgegraben, untersucht und wieder zugeschüttet. Die Raumaufteilung war teils deutlich zu erkennen und eine Vielzahl von Gegenständen (Münzen, Fiebeln, Nägel, Messer, Beschläge etc.)aus römischer Zeit wurden gefunden. Auffallend viele Scherben von teils großen Keramikgefäßen lassen eine Verbindung mit dem vermuteten frühen Weinbau in Neckzimmern zu und ermöglichten eine Datierung ins 2. Jahrhundert. Auch wird von einer dritten, noch unerforschten, Villa Rustica in der Nähe des oben erwähnten Keltengrabes berichtet und von nicht näher definierten römischen Bauwerken auf dem Areal der Burg Hornberg, wofür jedoch jeglicher archäologische Hinweis bis heute fehlt.

[Bearbeiten] Die Zeit bis zur ersten Erwähnung

Hier ist leider nicht viel greifbar. Der Hinweis aus dem Ortsnamen Cimbern weist auf Wehrbauten in der Merowingerzeit. Hierzu passt evtl. auch die Sage der Notburga, wonach um 632/633 König Dagobert I. auf Burg Hornberg residierte und Krieg sowie Friedensverhandlungen mit Wendenkönig Samo führte. Die erste Erwähnung von -Cimbren- erfolgt in einer Schenkungsurkunde des Kloster Lorsch 773. Neckarzimmern gehörte zum „Wingarteibagau“ (Weingartengau), was vermuten lässt, dass der Weinbau möglicherweise seit der Römerzeit ohne, oder nur kurzer Unterbrechung fortgefüht wurde. Hierfür spricht, dass die Klöster sehr früh den Weinbau förderten und das ehemalige Kloster Billigheim als Mitbesitzer an den Neckarzimmeren Weinbergen in Erscheinung trat.

[Bearbeiten] Burg und Grundherrschaft

1123 werden die Herren von Hornberg erstmals erwähnt und 1184 die Burg Hornberg, mit der Neckarzimmern durch die Grundherrschaft immer verbunden war. Zwischen 1260 und 1464 gab es auf Burg Hornberg rund zwei Dutzend Besitzer darunter auch die Herren von Ehrenberg und die Herren von Helmstatt. 1464 kaufte dann Lutz Schott von Schottenstein die Burg, verlor sie jedoch kurz darauf an die Pfalzgrafen. Sein Sohn, der berüchtigte Raubritter Conz Schott von Schottenstein konnte sie jedoch 1504 wieder zurückerobern, baute sie kräftig aus, und verkaufte sie an an seinen Weggefährten Götz von Berlichingen, der sich seitdem Götz von Berlichingen zu Hornberg nannte und eine neue Hauptlinie der Berlichingens auf Burg Hornberg begründete. Wegen des Frondienstes der Neckarzimmerer, zum Ausbau der Burg und Unterhaltung der Weinbergmauern, für die Grundherren kam es immer wieder zu Streitereien. Mehrfach gab es Aufstände, Anruf von Gerichten und ein schriftlicher Hilferuf an den Kaiser in dieser Sache ist überliefert. Götzens Söhne trieben den Aus- und Umbau der Burg schließlich fort, ebenso seine Enkel, die jedoch wegen finanzieller Probleme und dem Ärger mit den Neckarzimmeren wegen des Frondienstes die Burg 1594 an Hans Heinrich von Heußenstamm verkauften. Dieser verkaufte sie dann 1612 an die Freiherren von Gemmingen welche sie noch heute besitzen.

Im Dreißigjährigen Krieg, wurde wegen der frühen Einführung der Reformation durch Götz von Berlichingen, der Ort und die Burg mehrfach durch die Kaiserlichen geplündert und verwüstet. 1635 erreichte die Pest Neckarzimmern.

[Bearbeiten] Neuzeit

1879 erfolgte der Anschluss an das Bahnnetz.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert gibt es einen Gipsstollen in Neckarzimmern, dessen Gips während des 1. Welkrieges besonders intensiv abgebaut (bis zu 500 Eisenbahnwaggons am Tag) wurde, da aus dem Gips das kriegswichtige Schwefel für die Munitionsproduktion gewonnen wurde. Im 2. WK wurde die Schweinfurther Kugellagerfabrikation dorthin ausgelagert und seit 1958 nutzt ihn die Bundeswehr.

[Bearbeiten] Religionen

Durch die nach dem 2. Weltkrieg zugezogenen Flüchtlinge stieg der Anteil der Katholiken im vorher fast rein evangelischen Ort auf heute ca. 38 % an.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Seit den Kommunalwahlen von 2004 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

SPD/UB 5 Sitze
CDU/BL 5 Sitze

Es besteht eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Mosbach mit den Gemeinden Elztal, Neckarzimmern und Obrigheim.

[Bearbeiten] Wappen

In schwarz ein linksgewendeter, widersehender goldener (gelber) Greif, mit den Vorderpranken ein fünfspeichiges silbernes (weißes) Rad haltend. - Das Wappenbild ist in den Siegeln der Gemeinde seit dem 19.Jh. belegt und dürfte mit dem Greif auf die Schildhalter des badischen Wappens und mit dem fünfspeichigen Rad auf das berlichingische Wappen anspielen.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Die Bundeswehr betreibt unter dem Hornberg ein Depot für Heer und Luftwaffe. Das Weingut Burg Hornberg ist das älteste in Baden-Württemberg.

[Bearbeiten] Verkehr

  • durch das Neckartal führende Bundesstraße 27
  • Bahnlinie RE Mannheim-Heidelberg-Nackarelz-Heilbronn sowie RB Neckarelz-Heilbronn-Stuttgart
  • Anlegestelle für Ausflugschiffe

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

Die Tagungsstätte der Evangelischen Jugend bietet ideale Möglichkeiten für: Freizeiten - Rüsten - Schullandheimaufenthalte - Seminare - Tagungen.

[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen

  • Campingplatz „Cimbria“
  • Wander- und Lehrpfad an den Weinbergen zur Burg Hornberg
  • Wander-Rundweg zwischen Neckarzimmern und Mosbach-Neckarelz „Kulturlandschaft im Wandel der Jahrhunderte“

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burg Hornberg, das Wahrzeichen von Neckarzimmern und eine der größten und bedeutendsten Burgen im Neckartal (Burg des Ritters Götz von Berlichingen). Die Burg auf einem schmalen Bergsporn (170 m Länge) bestand ursprünglich aus zwei getrennten Anlagen, die erst um 1510 mit einer gemeinsamen Mauer umschlossen wurden. Heute stehen überwiegend nur noch Mauerrreste. Ausnahmen: der bewohnte romanische Turmpalas, der Pulverturm. Die Schildmauer erreicht heute eine Höhe von 7,50 Metern. Der Bergfried ist 33 m hoch. Er wurde von den Berlichingen, in der Absicht die Burg in ein Renaissance-Schloss umzubauen, um einen Treppenturm ergänzt. Ein Söller verbindet den oberen Ausgang des Treppenturms seitdem mit dem Eingang des Bergfrieds und ermöglicht so einen leichten Aufstieg. Dainter steht noch die Burgkapelle aus dem 15. Jahrhundert.
  • Bleikristallglas aus Neckarzimmern ist weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Besucher können hautnah dem Glasbläser und Glasschleifer bei seiner traditionsreichen Arbeit über die Schulter sehen.
  • Neckartal-Radweg

[Bearbeiten] Museen

  • Im Museum der Burg Hornberg kann man Waffen und Rüstungen aus dem Mittelalter besichtigen.
  • Mahnmal für deportierte Juden aus Baden. 2005 wurde eine Gedenkstätte an die Deportationen nach Gurs 1940 im ehemaligen Lager, der jetzigen evang. Jugendfreizeitstätte, eingeweiht. Grundsteinlegung war am 24. Oktober 2005. Es ist ein großer im Boden verlegter Davidstern, auf den einzelne Mahnsteine für jeweils einen Ort aufgesetzt sind. Die Gestaltung und Beschriftung wurde von Jugendgruppen aus ganz Baden vorbereitet. Die Bodenskulptur des Davidsternes ist für 137 badische Deportationsorte angelegt, 13 Steine sind bisher fertiggestellt, sie kommen aus: Breisach, Eichstetten, Ihringen, Haslach im Kinzigtal, Karlsruhe-Grötzingen, Lörrach-Kirchen, Kleineicholzheim, Kuppenheim, Messelhausen, Neckarzimmern, Oberderdingen-Flehingen, Offenburg und Schriesheim.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Berühmte Bewohner

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Hans Jänischen: Dorf und Zimmern am oberen Neckar. Allemanisches Jahrbuch 1954, 1938 S. 150-161

[Bearbeiten] Literatur

  • Hans Obert: 1200 Jahre Neckarzimmern. Selbstverlag Gemeinde Neckarzimmern 1973

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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