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Markgräflerland

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Luftbild vom Markgräflerland und Schwarzwald
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Luftbild vom Markgräflerland und Schwarzwald
Jägerhäusle bei Müllheim: Blick von den Reben bei Müllheim auf die Rheinebene
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Jägerhäusle bei Müllheim: Blick von den Reben bei Müllheim auf die Rheinebene
Müllheim mit Martinskirche
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Müllheim mit Martinskirche

Das Markgräflerland ist eine Region von Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bezeichnung

Der Name Markgräflerland oder Markgrafschaft stammt aus den Zeiten der Herrschaft der Markgrafen von Baden, die ihren Sitz in der Burg Badin in Badenweiler hatten. Später residierten deren Vögte in Müllheim.

[Bearbeiten] Geographie

Das historische Markgräflerland umfasst Teile des südlichen Schwarzwalds und des unteren Wiesentals. Es grenzt im Süden mit dem Rhein an die Schweiz. Im Westen auch mit dem Rhein an das Elsass (Frankreich) und im Norden in einer Linie von Heitersheim bis Staufen an den Breisgau. Im heutigen Sprachgebrauch wird unter dem Markgräflerland vor allem das Oberrheingebiet mit seinen Weinbergen südlich von Freiburg im Breisgau bis Basel verstanden. Lörrach ist die größte Stadt im Markgräflerland und wird auch als "Hauptstadt" des Markgräflerlandes bezeichnet. Das Markgräflerland liegt größtenteils im Landkreis Lörrach und der nördliche Teil ab Schliengen liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Ein markanter Berg ist der Hochblauen. Flüsse und Bäche sind die Wiese (Fluss), die Kander und der Klemmbach.

[Bearbeiten] Geologie

Richtung Badenweiler und der Berg Blauen
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Richtung Badenweiler und der Berg Blauen

Das Markgräflerland liegt im Osten mit seinem Teil im Schwarzwald, der auf einem alten Gebirge mit einem Gneissockel und Granitanteilen besteht und nach Westen in ein Hügel-Gelände mit fruchtbarem lösshaltigem Boden, welches weiter in die Fläche der Rheinebene, mit ebenfalls lösshaltigem Boden und weiter zum Rhein hin in sand- und kieshaltigen Boden übergeht. Geologisch ist dies der Überbleibsel eines Grabenbruchs und eines Schwemmlössgebiets eines Flusstals. Durch die geologische Aktivität bei der Entstehung des Grabenbruchs im oberen Rheintal und die damit verbundene im Boden noch vorhandene geothermische Aktivität sind im Markgräflerland Thermalquellen entstanden, was die Römer schon zu schätzen wussten und z. B. in Badenweiler eine römische Therme bauten. In einigen Tälern des Schwarzwaldes sind Spuren von Silber- und Blei - Erzen zu finden. Es gibt Fundstellen und Zeugnisse über deren Abbau durch die Römer und den nachfolgenden Herrschaften in diesem Gebiet, u. a. in Badenweiler und Sulzburg.

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen der Markgrafschaft Baden 14449
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Das Wappen der Markgrafschaft Baden 14449

Das Wappen enthält die Wappen der zusammengeschlossenen Herrschaften. Links oben: Markgrafschaft Baden, rechts oben: Herrschaft Sausenberg, links unten: Herrschaft Rötteln, rechts unten: Herrschaft Badenweiler. Dieses Wappen wurde so und in diversen ähnlichen Formen verwendet bis das Markgräflerland 1806 ein Teil des Grossherzogtums Baden wurde.

[Bearbeiten] Geschichte

Historisch betrachtet bezeichnet das Markgräflerland das Gebiet zwischen Klein-Basel im Süden und Heitersheim im Norden. Es wird im Süden und Westen vom Rhein sowie im Osten vom Schwarzwald mit dem Hochblauen begrenzt. Das Wiesental bis Hausen und das Kandertal zählen ebenfalls zum Markgräflerland. Bis 1803 glich das Markgräflerland einem Flickenteppich. Orte wie beispielsweise Schliengen gehörten bis dahin zum Bistum Basel, das Johanniter/Malteserfürstentum Heitersheim mit seinen Orten war selbständig. Hauptsächlich aber war das Markgräflerland von Vorderösterreich und Frankreich umgeben. Selbst im Markgräflerland vor 1444 waren unterschiedliche Herrschaften ansässig: Die Zähringer, die Staufer, die Röttler, die Sausenberger, die Hachberger und einige Klöster mit ihren geistlichen Herrschaften usw.

[Bearbeiten] Kelten und Römer

Dieses Gebiet wurde durch verschiedene Stämme der Kelten besiedelt. Im Jahre 70 eroberten die Römer dieses Gebiet. Es wurde unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus kultiviert. Die zuvor hier lebenden Kelten wurden assimiliert. Die Römer errichteten auf den Hügeln Siedlungen und Gehöfte. Diese wurden Villa Urbana genannt. Die Reste einer Villa Urbana ist östlich des Malteserschlosses zu sehen. Das Gebiet wurde von Soldaten, Offizieren, Beamten, Händlern, Gutsherren und Veteranen besiedelt. Die Veteranen erhielten für ihre Dienste vom Senat oder Kaiser Grundstücke in den eroberten Gebieten, damit man das Gebiet und die Urbevölkerung so schneller romanisieren konnte.

Für die Besiedelung des Gebiets wählte man die Hügel aus. Diese boten aufgrund der strategisch günstigen und erhabenen Lage einen Überblick über das Oberrheintal. Ein weiterer Aspekt war das Klima und die Gesundheit. Das Oberrheintal war damals ein ausgedehnter Auenwald, mit unzähligen Seen und Tümpeln mit abgestandenem Wasser. Diese wurden nur beim Hochwasser des Fluvius Rhenus (Rhein) mit neuem Wasser gespeist. Sie waren voll von Stechmücken und das abgestandene Wasser roch dementsprechend. Das Klima war im Sommer in der Rheinebene schwülwarm. Die Römer umgaben sich in ihren besetzten Gebieten gerne mit ihrer von zu Hause aus gewohnten Kultur. Sie gestalteten ihre Siedlungen wie eine kleine römische Provinzstadt. Da sie unter anderem auch den Wein liebten, brachten sie Reben mit, um sie hier anzubauen. Reste von römischen Bauten sind noch heute in diesem Gebiet zu besichtigen, z. B. die Villa Urbana in Heitersheim oder die römischen Badruinen in Badenweiler.

[Bearbeiten] Alamannen und Franken

Das hiesige Gebiet war ein Teil des rechtsrheinischen römischen Agri decumates, auf deutsch das Zehntland. Dieses Gebiet war durch den Rhein, die Donau und den nordöstlich gelegenen Limes (um 100 von den Römern errichtet) gesichert. Die Alamannen, ein Stamm der Germanen, eroberten um 230 das südliche rechtsrheinische Gebiet. Die Römer gaben Agri decumates auf und zogen sich 260 hinter den Rhein zurück. Dort errichteten sie den Donau-Iller-Rhein-Limes. Die verlassenen römische Bauten wurden zerstört oder gerieten in Vergessenheit. Die Alamannen hielten zunächst nichts von der römischen Kultur. Die römischen Gebäude wurden abgerissen und meist als Steinbruch verwendet. Später bauten die Alamannen sogenannte Höhenburgen auf, um das Gebiet zu überwachen. Sie errichteten Gutshöfe und eine Verwaltung nach römischem Vorbild. Die Alamannen unternahmen öfters Raubzüge vom ehemaligen Zehntland aus ins benachbarte römische Gallien. Sie wurden aber dabei von römischen Heeren abgewehrt. Erst 455 gelang es den Alamannen von hier aus über den Rhein zu expandieren. Sie eroberten Teile der römischen Provinz Gallien. Es folgten Konflikte mit den Franken, welche nach Süden expandierten. Die Alamannen führten mit den Franken von 496 bis 507 Krieg, in welchem die Franken den entscheidenden Sieg bei Zülpich unter ihrem König Chlodwig I. errangen konnten. Das alamannische Gebiet viel an das Frankenreich der Merowinger. Das Gebiet des späteren Markgräflerlandes und des Breisgaus wurde Besitz fränkischer Adliger. Um 775 beschenkten fränkische Adlige verschiedene Klöster mit Grundbesitz aus diesem Gebiet u. a. wegen des Seelenheils. Zwischen 900 und 955 fielen die Ungarn in dieses Gebiet ein, es kam zu Verwüstungen und Plünderungen. Danach wurde das Gebiet von Gaugrafen verwaltet, welche der Kaiser einsetzte. 962 konfiszierte Kaiser Otto I. Gebiete vom abtrünnigen Gaugrafen Guntram aus dem Breisgau. Otto I. vermachte sie an den Bischof Konrad aus Konstanz, einem Welfen. Dieser setzte für seine Güter einen Lehens-Meier ein, während er als Vogt dieses Gebiet für seinen Bischof verwaltete. Nach dem Tode Bischof Konrads im Jahre 975, übernahmen die Dompröbste seiner Kirche diese Gebiete. Sie wurden damals Domprobsteigüter genannt.

[Bearbeiten] Die Epoche verschiedener Adelsfamilien

In den folgenden Jahrhunderten kamen mächtige Adelsfamilien aus dem Gebiet des späteren Markgräflerlands zu großen Besitztümern. Diese vergrösserten, vererbten oder verloren ihr Gebiet im Laufe der Zeit.

[Bearbeiten] Die Zähringer

Im 11. Jahrhundert eroberten die aus dem nördlichen Schwaben stammenden Herzöge von Zähringen viele Gebiete. Sie kamen unter anderem auch in den Besitz des heutigen Markgräflerlandes und des Breisgaus. Der bekannteste unter ihnen war der von 1078 - 1111 regierende Berthold II. von Zähringen. In den Jahren 1075 - 1122 fand der Investiturstreit statt. Die Zähringer standen auf der siegreichen päpstlichen Seite. Sie konnten somit viele klösterliche und weltliche Besitze der Verlierer an sich bringen. Die hiesigen Gebiete der Zähringer wurden seit 1122 durch deren Vögte verwaltet. Diese residierten auf der Burg in Badenweiler. Die Zähringer Herrschaft von Badenweiler kam 1147 als Mitgift für die Prinzessin Clementine von Zähringen an Heinrich den Löwen, einem Welfen-Fürsten. Die Expansionsversuche der Hohenstaufer gefiel den Zähringern nicht. Sie gründeten 1175 die Stadt Neuenburg am Rhein. Damit hatten sie den Rheinübergang ins Elsass für sich gesichert. Damit konnten sie von den fremden Benutzern des Rheinübergangs Tribut verlangen. Nach dem Tod von Bertold V. erlosch 1218 die männliche Linie der Zähringer, deren Gebiete kamen an die Grafen von Freiburg.

[Bearbeiten] Die Staufer

Der Staufer Kaisers Friedrich I. Barbarossa zwang den Welfen Heinrich den Löwen, diese Gebiete 1157 gegen Besitzungen im Harz zu tauschen. Damit kam die ehemals Zähringer Herrschaft Badenweiler in den Besitz der Hohenstaufer. Die Hohenstaufer hatten u. a. Besitzungen im benachbarten Elsass. Es war naheliegend Verbindungen von diesem Gebiet ins Elsass zu schaffen. Nach dem die Hohenstaufer ausstarben kam deren Besitz Badenweiler 1268 an die Grafen von Freiburg.

[Bearbeiten] Die Herren von Rötteln

Die Herren von Rötteln und der Ort Lorracho (Lörrach) wurden 1102 erstmalig in einer Urkunde des Klosters St.Alban bei Basel erwähnt. Bischof Burkhard von Basel setzt Dietrich von Rötteln als Schirmvogt über die rechtsrheinischen Besitzungen des Klosters ein. Dietrich III. von Rötteln starb 1204. Er hatte seinen Söhnen große Besitzungen im Wiesental hinterlassen. Seine Söhne hatten hohe Ämter, Walter I. war Kapitular zu Konstanz und Basel, Liuthold I. wurde Bischof von Basel, Konrad I. war Stadtgründer von Schopfheim, welches für das sich später bildende Markgräflerland von erheblicher Bedeutung war. Dietrich IV. erhielt die Burg Rothenburg im Kleinen Wiesental. Die erste urkundlich belegte Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1259. Markgraf Liuthold II. von Rötteln bei Lörrach war der letzte männliche Überlebende seines Geschlechtes. Er schenkte 1315 die Rötteler Herrschaft dem Markgrafen Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg und der Erbtochter Agnes von Rötteln. Die auf der Burg Hochberg bei Emmendingen ansässigen Markgrafen von Hachberg-Sausenberg wurden die neuen Herren über die Herrschaft Rötteln. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg zogen von der Sausenburg auf die Burg Rötteln um. Sie errichteten dort ihre Verwaltung und setzten auf der Burg Sausenburg Vögte ein. Am 19. Mai 1316 starb Liuthold II. von Rötteln als letzter männlicher Vertreter der Herren von Rötteln. Im Jahr 1332 zogen die Basler vor die Burg Rötteln und belagerten sie, weil Markgraf Rudolf II. von Hachberg-Sausenberg im Streit den Basler Bürgermeister erstach. Im letzten Augenblick gelang es aber, durch Vermittlung den Streit beizulegen. Pfeilspitzen, Armbrustbolzen usw., die bei der Burg Rötteln gefunden wurden, datieren von dieser Belagerung. 1356 war ein schweres Erdbeben in diesem Gebiet. Basel wurde zerstört, die Burg Rötteln erlitt schwere Schäden.

[Bearbeiten] Die Herren von Sausenberg

Im Anfang des 12. Jahrhunderts schenkten die Herren von Kaltenbach (aus dem Ort Kaltenbach bei Malsburg-Marzell) Ländereien an das Kloster St. Blasien. Dieses Kloster kam so in den Besitz von Sausenberg. Es errichtete weitere Probsteien in diesem Gebiet. In Bürgeln, in Sitzenkirch und in Weitenau, einem Ortsteil von Steinen. Bürgeln ist ein noch heute erhaltenes Schloss auf der Gemarkung Schliengen bei Schallsingen. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg erwerben 1232 die Sausenburg auf dem Gebiet von Malsburg-Marzell vom Kloster St. Blasien. Im Jahre 1300 fand die Erbteilung unter den Markgrafen von Hachberg statt. Markgraf Rudolf I. bekam die südlichen Ländereien und wurde 1306 zum Begründer der Sausenberger Linie. Er nannte sich von da an Markgraf von Hachberg-Sausenberg. Markgraf Liuthold II. von Rötteln bei Lörrach war der letzte männliche Überlebende seines Geschlechtes. Er schenkte 1315 die Rötteler Herrschaft dem Markgrafen Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg und der Erbtochter Agnes von Rötteln. Die auf der Burg Hochberg bei Emmendingen ansässigen Markgrafen von Hachberg-Sausenberg wurden die neuen Herren über die Herrschaft Rötteln. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg zogen von der Sausenburg auf die Burg Rötteln um. Sie errichteten dort ihre Verwaltung und setzten auf der Burg Sausenburg Vögte ein. Die Schenkung der Herren von Rötteln an die Hachberg-Sausenberg ist die erste Etappe in der Entwicklung des Markgräflerlandes. Johann der letzte der Grafen von Freiburg vermachte 1444 seine Herrschaft Badenweiler an die Söhne von Wilhelm Markgraf von Hachberg-Sausenberg. Seine Söhne Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg und Hugo ließen durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rötteln, Sausenburg und Badenweiler das Markgräflerland entstehen.

[Bearbeiten] Die Grafen von Freiburg

Die Grafen von Freiburg waren die Nachkommen der Grafen von Urach und 1218 in den Besitz der Gebiete der Zähringer gekommen. Nachdem Egino II. ein Sohn Konrads I. Graf von Freiburg starb, wurde dessen Gebiet 1272 aufgeteilt. Ein Sohn Eginos II. Graf von Freiburg, namens Heinrich erhielt die südlichen Gebiete mit der Herrschaft Badenweiler. Die Grafen aus der Linie Heinrichs starben 1303 ohne männliche Nachkommen aus. Ihr Gebiet ging an die, in diese Linie eingeheirateten Grafen von Straßberg. Der Besitz kam 1385 an Konrad III. Graf von Freiburg zurück. Er war ein Nachkomme der direkten Linie von Egino II. Durch Schulden dieser Grafen wechselte der Besitz immer öfters, u. a. für kurze Zeit an die Habsburger, die es 1418 nach dem Konstanzer Konzil, wieder an den Grafen Konrad III. von Freiburg zurückgaben. Die Burg Badenweiler wurde 1409 im Krieg des Grafen von Freiburg mit dem Fürstbischof von Basel beschädigt und danach wieder erneuert. Wegen der Enklaven Schliengen und Istein, welche zum Bistum Basel gehörten, gerieten die beiden Herrschaften öfters miteinander darüber in einen Streit. Johann, der letzte der Grafen von Freiburg vermachte 1444 seine Herrschaft Badenweiler an die Söhne von Wilhelm, dem Markgrafen von Hachberg-Sausenberg.

[Bearbeiten] Die Grafen von Strassberg und die Fürsten von Fürstenberg

Die Grafen von Strassberg stammten aus der Nähe des heutigen Neuenburg in der Schweiz. Sie übernahmen 1303 die Herrschaft Badenweiler von den Grafen von Freiburg. Durch diese kam der Sparren in das Wappen von Badenweiler und vieler Orte, welche unter dessen Herrschaft waren, auch in das des Markgräflerlandes. Die Grafen von Strassberg starben 1363 aus und übergaben Badenweiler an die Grafen von Fürstenberg bei Donaueschingen, diese hatten den Besitz nur für kurze Zeit.

[Bearbeiten] Markgrafschaft Baden

Karte des südlichen Teils der Markgrafschaft um 1556
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Karte des südlichen Teils der Markgrafschaft um 1556

Die zweite und letzte Etappe in der Entwicklung des Markgräflerlandes wurde am 8. September 1444 abgeschlossen. Im Jahr 1503 kommt das Markgräflerland durch Vererbung an die Markgrafschaft Baden unter Christoph I. (Baden). Die Bauernkriege wüteten 1525 in diesem Gebiet. Dabei wurde auch das Markgräflerland nicht verschont. Die aufständischen Bauern hatten den Krieg verloren. Jedes Haus in der Markgrafschaft musste 5 Gulden an den Markgrafen zur Entschädigung entrichten. Am 1. Juni 1556 schloss sich der Markgraf - und damit auch seine Untertanen - der Reformation an. Jeder Ort im Markgräflerland wurde damit protestantisch. Beim Zukauf der Gemarkung Gersbach (Südschwarzwald) vom katholischen Vorderösterreich musste die Bevölkerung daher zur evangelischen Konfession wechseln. Von 1618 bis 1648 tobte der Dreissigjährige Krieg in diesem Gebiet. Es wurde abwechselnd von den schwedischen, den kaiserlichen, den französischen Truppen, verschiedenen Hilfsheeren und marodierenden Soldaten, plündernd und mordend durchzogen. Der Bevölkerungsverlust war enorm und wurde durch Zuzug von Einwanderern aus dem Gebiet der Eidgenossenschaft aufgefüllt. Von 1672 bis 1679 war der Holländischen Krieg. Es rückten französische Truppen ins Markgräflerland ein, die hohe Tribute an Futtermitteln und Geld forderten. Dabei wurde am 8. Juni 1677 u. a. der Markgräfler Ort Seefelden ausgeplündert. Während des Holländischen Krieges wurden 1678 die Burgen Rötteln, Sausenburg und Badenweiler durch die Armee des französischen Marschalls Crecque zerstört. Diese wurden danach nicht mehr aufgebaut. Von 1689 bis 1697 war der pfälzische Krieg. Es geschah dasselbe, nun auch von den heranrückenden kaiserlichen Truppen, welche die Franzosen zurückwarfen. Danach kamen die zuvor französisch besetzten Gebiete wieder zurück an das Reich. Von 1701 bis 1714 fand der Spanische Erbfolgekrieg statt. Das Markgräflerland wurde 1702 von Plünderungen und Requirierungen durch französische Truppen nicht verschont. Im Jahr 1727 wurde der Sitz der Markgrafen von Badenweiler nach Müllheim verlegt. Von 1733 bis 1738 fand der Polnische und 1740 bis 1746 der Österreichische Erbfolgekrieg statt. Dieser Krieg forderte während der erneuten französischen Besatzung, wenn auch in geringerem Ausmaß, von den Orten im Markgräflerland nochmals Tribut. Von 1746 an war das Markgräflerland wieder ohne Besatzung. Es wurde nun von Baden-Durlach und dessen Markgraf Karl-Friedrich regiert. Im Jahr 1783 schaffte Markgraf Karl-Friedrich in seinem Gebiet die Leibeigenschaft ab und förderte den Weinbau im Markgräflerland. Von 1791 bis 1815 fanden die Franzosenkriege statt, Napoléon I. eroberte die rechtsrheinischen Gebiete mit dem Markgräflerland. Im Jahr 1806 wurde das Markgräflerland ein Teil des Großherzogtums Baden und hatte von da an keine politische Bedeutung mehr. Dies tat der folgenden kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung aber keinen Abbruch.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Berühmtester Markgräfler ist der Dichter Johann Peter Hebel, der viele Gedichte in der alemannischen Mundart verfasst hat.

[Bearbeiten] Klima

Das Markgräflerland zeichnet sich durch ein günstiges Klima aus und wird daher auch als Toskana Deutschlands bezeichnet.

[Bearbeiten] Weinanbau

Das heutige Weinbaugebiet (bzw. der Weinbaubereich) Markgräflerland reicht vom Grenzacher Horn sowie Weil am Rhein im Süden bis nach Ebringen kurz vor die Tore Freiburgs im Norden und umfasst die Vorbergzone zwischen Rheinebene und Schwarzwald. Typischer Wein der Region ist der Gutedel. Dieser wurde um 1780 vom badischen Großherzog Markgraf Karl Friedrich von Baden aus dem schweizerischen Vevey ins Markgräflerland gebracht. Aufgrund des günstigen Klimas gedeihen aber auch Burgundersorten.

Siehe auch: Markgräfler Wein

[Bearbeiten] Kultur und Traditionen

Weithin bekannt sind die Trachten des Markgräflerlandes, die zu kulturellen Anlässen getragen werden.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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