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Karussell

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Dieser Artikel behandelt das Karussell auf dem Jahrmarkt, für die gleichnamige ostdeutsche Rockband siehe Karussell (Band) oder hier für den Verlag Karussell (Verlag)
Kinderkarussell im Höhenpark Killesberg in Stuttgart
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Kinderkarussell im Höhenpark Killesberg in Stuttgart

Ein Karussell, früher auch Ringelreiten, im süddeutschen Raum Reitschule, in Österreich Ringelspiel genannt, ist ein sich drehendes Fahrgeschäft. Es ist in verschiedensten Ausführungen auf jedem Volksfest vertreten. Der Begriff stammt vom französischen Carrousel.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karussell-Typen

Kettenkarussell in Wuppertal
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Kettenkarussell in Wuppertal
Kinderkarussell auf dem "Berger Markt"
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Kinderkarussell auf dem "Berger Markt"

Es gibt schnell- und langsamfahrende Karussells.

  • Langsamfahrende Karussells sind meist mit Fahrzeugen oder Tieren dekoriert, auf denen die Fahrgäste Platz nehmen. Wegen der langsamen Geschwindigkeit besitzen sie keine Sicherheitsbügel und werden auch von Kleinkindern gern gefahren. Traditionelle Karussellfiguren sind hölzerne Pferde, auf denen die Fahrgäste sitzen. Diese Pferde machen, während sie im Kreis fahren, auf manchen Karussells zusätzlich eine Auf-und-Ab-Bewegung, welche ein Galoppieren darstellen soll. So kam das Karussell auch zu seinem Alternativnamen The Gallopper. In anderen Ländern wird das Karussell auch Merry-Go-Round oder Roundabout genannt.
  • Schnellfahrende Karussells gibt es in verschiedensten Bauarten. Bei manchen wird das Gerät während der Fahrt gekippt oder gedreht. Es gibt auch Modelle, bei denen sich die Kabinen während der Fahrt überschlagen. Schnellfahrende Karussells haben stets Sicherheitsbügel und unterliegen zum Schutz der Fahrgäste ebenso wie langsamfahrende Karussells sehr strengen Sicherheitskontrollen durch den TÜV.

[Bearbeiten] Geschichte

Etagenkarussell, Anfang 20. Jahrhundert
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Etagenkarussell, Anfang 20. Jahrhundert
Karussellfiguren
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Karussellfiguren

Die frühesten Berichte über Karussells stammen aus dem Byzantinischen Reich: Im damals türkischen Philippopolis (heute Plowdiw, Bulgarien) wurde das erste Karussell am 17. Mai 1620 präsentiert. Der englische Reisende Peter Munday beschreibt diese von ihm auch skizzierte achtsitzige, von Menschenkraft angetriebene Kuriosität so:

"Es besteht aus einem großen Wagenrad, an dessen äußerer Seite kleine Sitze befestigt sind, worauf die Kinder ihren Platz einnehmen. Dann wird das Rad in Bewegung versetzt, und sie kreisen in horizontaler Richtung herum."

Im Mittelalter wurde eine Art Karussell dazu benutzt, Ritter zu trainieren. Sie nahmen außen auf dem Karussell Platz und mussten versuchen, die um das Karussell angeordneten Ringe mit ihrer Lanze zu durchstechen. Da die meisten Menschen Rechtshänder sind und deshalb die Lanze in die rechte Hand nahmen, drehten sich diese Karussells entsprechend stets gegen den Uhrzeigersinn. Diese Drehrichtung ist heute noch bei fast jedem Karussell zu beobachten. Im 18. Jahrhundert war es an den barocken Höfen Europas üblich, dass Herren wie Damen auf Pferden leichte Geschicklichkeitsübungen vollführten, bei denen zum Beispiel mit einer Lanze versucht werden musste, kleine Ringe aufzustecken. Daher auch der deutsche Begriff Ringelreihen. Später wurden die echten Pferde dann durch, von Menschenkraft betriebene, Vorläufer des Karussells ersetzt.

Das erste motorisch angetriebene Karussel wurde am 1. Januar 1863 im englischen Bolton auf einem Töpfereimarkt in Betrieb genommen. Es war von Thomas Bradshaw gebaut worden und wurde von einer Dampfmaschine angetrieben, wahrscheinlich über eine Transmission aus Riemen. Diese Konstruktion verbreitete sich von England aus in ganz Europa und kam 1870 auch erstmals nach Amerika.

Ab 1880 etwa erhielten die Karussellpferde, basierend auf einer Erfindung der Landmaschinenfabrik Savage, die charakteristische Auf- und Abbewegung, die den Eindruck des Reitens verstärkt. In besonders eindringlicher und dramatischer Art wurde dieses Auf und Ab in Zusammenhang mit der unaufhörlichen Drehbewegung von Alfred Hitchcock in der Schlussszene des Krimi-Klassikers Der Fremde im Zug dargestellt.

In Deutschland drehte sich das erste Karussell im Jahre 1830; es war von dem Passauer Schuhmachermeister Engelbert Zirnkilton konstruiert worden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Florian Dering: Volksbelustigungen, verlegt bei Franz Greno, Nördlingen, 1986 ISBN 3891900058
  • Margit Ramus: Boden- und Hängekarussells in Deutschland. Pirmasens 2004.

[Bearbeiten] Weblinks

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