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Gmunden

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Wappen Karte
Wappen von Gmunden
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Gmunden (GM)
Fläche: 63,49 km²
Einwohner: 13.202 (1. Jänner 2004)
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner/km²
Höhe: 425 m ü. A.
Postleitzahl: 4810
Vorwahl: 07612
Geografische Lage: Koordinaten: 47° 55' 05" N 13° 47' 58" O 47° 55' 05" N 13° 47' 58" O
Gemeindekennzahl: 40 705
Gliederung Gemeindegebiets: 5 Katastralgemeinden
Verwaltung: Stadtgemeinde Gmunden
Rathausplatz 5
4810 Gmunden

Offizielle Website: www.gmunden.ooe.gv.at
E-Mail-Adresse: stadtamt@gmunden.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Heinz Josef Köppl (ÖVP)

Gmunden ist eine an der Nordseite des Traunsees gelegene Bezirkshauptstadt im österreichischen Salzkammergut. Gmunden ist vor allem durch seine einzigartigen Keramikerzeugnisse bekannt. Die Produkte der Gmundner Keramik im charakteristischen weiß-grün geflammten Dekor sind begehrte Souvenirgeschenke. In jüngster Zeit wurde die Stadt durch die Dreharbeiten zur Fernsehserie „Schlosshotel Orth“ bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Gmunden liegt auf 425 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,4 km, von West nach Ost 13,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 63,49 km². 52,7 % der Fläche sind bewaldet, 9,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. 0,7 km² sind Baufläche, 2,5 km² Gärten und 12,1 km² Gewässer. Wegen der gebirgigen Umgebung steht nur wenig Fläche für Baugründe zur Verfügung.

Panorama von Gmunden am Traunsee
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Panorama von Gmunden am Traunsee
Luftbildaufnahme von Gmunden mit Schloss Orth
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Luftbildaufnahme von Gmunden mit Schloss Orth

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Stadtgemeinde besteht aus den Katastralgemeinden

  • Gmunden
  • Ort-Gmunden mit den Ortschaften Eck, Ort und Traunleiten
  • Schlagen mit Gschwandt, Schlagen und Tastlberg
  • Traundorf
  • Traunstein mit Traunkirchen und Traunstein

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Ohlsdorf Gschwandt
Pinsdorf Bild:Windrose_klein.png Sankt Konrad
Altmünster Ebensee

[Bearbeiten] Berge

Traunstein
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Traunstein

Durch die Lage im Alpenvorland ist das Gemeindegebiet Gmundens von zahlreichen Bergen umgeben. Die höchste Erhebung ist mit 1691 m der Traunstein. Dieser gilt als Hausberg der Gmundner und ist ein beliebter Wander- und Kletterberg. Der Grünberg ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel. Dieser ist über markierte Wanderwege zu Fuß oder mit der Grünbergseilbahn, der ältesten Luftseilbahn Österreichs, erreichbar.

[Bearbeiten] Gewässer

Bei Ebensee fließt die Traun in den Traunsee, bei Gmunden verlässt sie wieder den See. Die Katastralgemeinde Traunstein ist durch den Fluss vom Stadtzentrum getrennt.

Der Traunsee nimmt einen wesentlichen Teil des Gemeindegebietes ein. Vor dem Jahr 1900 verursachte der See immer wieder Hochwasser. Mehrere Male war sogar der ganze Rathausplatz überschwemmt. Die Wassermarken mit den jeweiligen Jahreszahlen findet man an manchen Hauswänden und am Schloss Ort.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 6.857 1939 10.792
1880 6.857 1951 12.894
1890 7.521 1961 12.518
1900 8.451 1971 12.331
1910 8.451 1981 12.653
1923 9.633 1991 13.133
1934 9.838 2001 13.336

88,4 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,5 % sind weitere EU-Staatsbürger, 10,2 % andere Ausländer. Den stärksten Ausländeranteil stellten im Jahr 2001 Bürger von Bosnien-Herzegowina (3,6 %) und der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien (2,7 %), gefolgt von Türken (1,2 %) und Deutschen (1,1 %).

Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 2001 69,3 % der Einwohner. Des Weiteren befindet sich in Gmunden eine größere evangelische Gemeinde, der sich 7,3 % der Bevölkerung zugehörig fühlen. 5,9 % der Bevölkerung sind islamischen Glaubens und 3,3 % orthodox. 10,3 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Die Einwohner Gmundens sind gegenüber dem Bundesländerschnitt deutlich älter. So sind in Gmunden 15,6 % der Einwohner jünger als 15 Jahre (Oberösterreich: 18,2 %) und 59,6 % zwischen 15 und 59 Jahre alt (OÖ: 61,6 %). Der Anteil der Einwohner mit mehr als 59 Jahren zeigt mit 24,8 % die stärkste Abweichung (OÖ: 20,2 %).

[Bearbeiten] Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Gmunden

[Bearbeiten] Gmunden bis zum Mittelalter

Für die Jungsteinzeit, die Bronze- und die Eisenzeit ist die Besiedelung Gmundens durch mehrfache archäologische Funde nachgewiesen. Die erste Besiedlung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Fischer waren anfangs die ersten Bewohner dieser Region. Die Nahrungsgrundlage bot der Traunsee, die Fischer wohnten in Pfahlbauten, später in Hütten. Wann aus einzelnen Hütten ein Dorf an der Traun, wann während des 11. Jahrhunderts ein regelrechter Umschlagplatz am „Gemünde“ wurde, ist unbekannt – dies wurde nicht urkundlich festgehalten.

Das Seeschloss Ort und im die Stadt Gmunden - bereits mit Befestigung
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Das Seeschloss Ort und im die Stadt Gmunden - bereits mit Befestigung

Wann Gmunden von einem befestigten Markt zur Stadt wurde, ist nicht genau bekannt. Es gibt verschiedene Vermutungen; einige Urkunden erwiesen sich nach genaueren Nachforschungen als Fälschungen. Gmunden feiert die Stadterhebung im Jahr 1278. Eine Stadt zu sein bedeutete in vergangenen Jahrhunderten viel und einzig und allein Gmunden war im näheren Umkreis Stadt geworden. Ansehen, Schutz und Wohlhabenheit war damit verbunden.

[Bearbeiten] Gmunden im Mittelalter

Im Mittelalter war die Stadt Gmunden schwer befestigt: Die Stadt wurde durch eine Stadtmauer geschützt, ein Graben mit einer Breite von bis zu 22 Meter wurde ausgehoben und zur Verteidigung wurden zusätzlich sieben Türme errichtet. Die Erweiterung der Stadt erfolgte Richtung Seeufer, wobei der ursprüngliche Salz-Lände-Platz zum Hauptplatz wurde. Erst um 1300 erhielt Gmunden eine eigene Kirche, ein Landesgericht (heute Bezirksgericht) gab es aber bereits im Jahre 1217. Wirtschaftliches und Politisches Oberhaupt war der Salzamtmann bzw. der Stadtrichter.

Im 14. Jahrhundert besaß die Stadt Gmunden etwa 80 Häuser. Diese Häuser waren zumeist aus Holz und Lehm, selten aus Stein gebaut, waren strohgedeckt, standen auf einem „gestampften“ Lehmboden und waren nur in wenigen Teilen unterkellert. Unrat und Exkremente landeten - wie in allen Städten zur damaligen Zeit üblich - einfach auf den ungepflasterten Straßen, weshalb diese bei Schlechtwetter unpassierbar waren. Dies war nicht nur in Gmunden, sondern in allen anderen „größeren“ Städten der damaligen Zeit so. Da Hygiene keinen großen Stellenwert besaß, kam es oft zu Epidemien.

Die Traunbrücke ist erst für das 14. Jahrhundert vermerkt; ob es vorher eine Übersetzung per Fähre gab, ist anzunehmen.

[Bearbeiten] Gmunden in der frühen Neuzeit

Um 1576 gab es 180 Bürgerhäuser in der Stadt Gmunden und die Lebensgrundlage der Stadt blieb auch in der frühen Neuzeit der Salzhandel. Am 28. Mai 1626 wurde Gmunden im Zuge des oberösterreichischen Bauernkrieges kampflos von den aufständischen Bauern besetzt. Die wirtschaftliche Situation Gmundens verschlechterte sich immens, der Salzhandel konnte kaum aufrecht gehalten werden und Plünderungen standen an der Tagesordnung. Nachdem ein Waffenstillstand ausgehandelt wurden, rückten Musketiere ein. Nach ihren Siegen über die bayrischen und kaiserlichen Truppen schlossen die Bauern die Stadt Mitte Oktober ein und begannen, diese zu belagern. Es gab etliche Kämpfe, die auf beiden Seiten Opfer forderten und schwere Sachschaden anrichteten. Die Situation änderte sich schlagartig, als General Gottfried Heinrich von Pappenheim mit den vereinigten bayrischen und kaiserlichen Truppen nach Gmunden vorrückte und am 15. November 1626 bei Pinsdorf das Bauernheer besiegte.

Während des 17. Jahrhunderts rückte Gmunden als Lieferant von Kriegsschiffen in die erste Reihe vor. Wegen der zweiten Wiener Türkenbelagerung mussten tausende Flüchtlinge aufgenommen und verpflegt werden, weshalb die bestehende Türkensteuer beträchtlich erhöht wurde.

[Bearbeiten] Gmunden im 18. und 19. Jahrhundert

Die Kur- und Badeanstalt in Gmunden.
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Die Kur- und Badeanstalt in Gmunden.

Während des österreichischen Erbfolgekrieges glichen Gmunden und die nähere Umgebung einem großen Feldlager, obwohl es nie zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Die Quartierlasten zuerst für die Bayern, die Franzosen und nach dem Einmarsch der kaiserlichen Truppen in Oberösterreich waren enorm.

Im Dezember 1800 war die französische Armee nach der für sie entschiedenen Schlacht bei Hohenlinden in Oberösterreich eingedrungen und ihre Division stand am 19. Dezember vor den Toren Gmundens. Der Plan des Salzoberamtsrat Josef Lenoble, das Salzkammergut zu einer unbezwingbaren Festung zu machen, konnte nicht ausgeführt werden. 1805 und 1809 wurde Gmunden von bayrischen bzw. französischen Truppen für kurze Zeit besetzt. Die Franzosenkriege brachten enorme Belastungen für die Gmundner Bürgerschaft mit sich.

Anfang des 19. Jahrhunderts zeichnete sich das Ende der Blüte des Salzhandels ab, weshalb es wichtig war neue Einnahmequellen zu finden. Die Entwicklung Gmundens zur Kurstadt und die daraus hervorgehende, legendäre Konkurrenz mit Bad Ischl begann. 1862 wurde Gmunden zur Kurstadt ernannt.

[Bearbeiten] Gmunden ab dem 20. Jahrhundert

Für eine moderne Kurstadt wie Gmunden gehörte die Einführung von Elektrizität zum guten Klang ihres Namens. Mit der Erbauung der Straßenbahn Gmunden 1894 im Jahre wurde die Einführung des elektrischen Lichts rentebal.

Während der beiden Weltkriege war Gmunden eine "Lazarettstadt" und es waren immer wieder verschiedene Regimenter stationiert. Die Stadt blieb von Bombenangriffen verschont.[1]

[Bearbeiten] Zukunft

Im Jahr 2008 wird die dezentrale Landesausstellung unter dem Titel "Das Salzkammergut" stattfinden. Die Leit- und Überblicksausstellung wird im Ort in Gmunden sein. Neben Gmunden beteiligen sich noch 11 weitere Gemeinden des Salzkammergut. Für diesen Zweck soll das Kammerhofmuseum aus- bzw. umgebaut werden. Während der Landesausstellung soll von den Innsbrucker Verkehrsbetriebe eine moderne Straßenbahn für das Gmundner Straßenbahnnetz angemietet werden.

Seit Anfang Juli gibt es grünes Licht für den Bau des neuen Hotels Lacus Felix vom Gemeinderat. Pläne dafür gibt es bereits, das Hotelgebäude soll aber nicht höher als das Parkhotel werden. Des Weiteren sollen die Erholungsstätten ausgebaut und erneuert werden. Für den stillgelegten Streckenabschnitt von der Haltestelle Franz-Josefs-Platz bis zum Rathausplatz sind eine Reaktivierung und der Ausbau der Straßenbahn Gmunden bis zum Seebahnhof geplant.

Außerdem wird das Kapuziner-Kloster, auf Grund von Nachwuchsmangels aufgelöst werden. Die zukünftige Verwendung und Nutzung der Grundstücke und Gebäude ist noch ungewiss. Es gibt eine Auflassungszeit von zwei Jahren. So würde es 2008 zur endgültigen Auflassung kommen. [2]

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Seeschloss Ort
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Seeschloss Ort

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Gmunden sind das Landschloss und Seeschloss Ort. Letzteres war auch Drehort der gleichnamigen Fernsehserie "Schlosshotel Orth". Das Seeschloss zählt zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes (im 10. Jahrhundert erbaut) und wurde 909 und später 1053 erstmals urkundlich erwähnt.

Nicht weit vom Seeschloss entfernt befindet sich die Villa Toscana. Dieses Gebäude wurde zwischen 1870 und 1877 inmitten eines 88.000 m² großen Parks als Domizil der Großherzogin der Toskana, Maria Antonie von Neapel-Sizilien errichtet. Weitere Schlösser in der näheren Umgebung sind das Schloss Cumberland aus dem 19. Jahrhundert, und das Schloss Weyer, welches eine Dauerausstellung über Meissener Porzellan beherbergt.

Auf dem Rinnholzplatz steht der Salzträgerbrunnen, der einzige Keramikbrunnen Österreichs, aus dem Trinkwasser vom "Heiligen Bründl" fließt.

Die Stadtpfarrkirche mit dem berühmten Dreikönigsaltar, der vom oberösterreichischen Bildhauer Thomas Schwanthaler, um 1678 geschaffen wurde. Sie zählt damit zu den schönsten Kirchen Oberösterreichs.

Gmundner Rathaus
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Gmundner Rathaus

In deren Nähe befindet sich auch der Gmundner Marktplatz. Neben alten Häusern, wie das erste Gmundner Rathaus, welches bis ins Jahr 1301 bestand, befindet sich hier auch der Stadtbrunnen mit dem Stadtwappen. Zur Gründungszeit der Stadt war der Marktplatz das wirtschaftliche und politische Zentrum. In einer vom Marktplatz wegführenden Gasse befinden sich neben der ersten Apotheke des Salzkammergutes auch das Pepöckhaus, in dem sich seit 1988 das Klo & So Sanitärmuseum befindet.

Neben dem Kammerhof befindet sich eine Schiffsanlegestelle der Traunseeschiffahrt. Hier ist der berühmte Raddampfer Gisela (Baujahr 1871) abgestellt. Das Schiff wurde nach der Tochter Kaiser Franz Josephs Gisela Louise Marie von Österreich benannt. Daneben befindet sich das Rathaus mit Keramikglockenspiel aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde 1574 von einem italienischen Baumeister erbaut und 1925 einer umfangreichen Renovierung unterzogen.

Ein weitere Sehenswürdigkeit ist die Gmundner Straßenbahn. Sie verbindet das Stadtzentrum mit dem Hauptbahnhof und ist die älteste, kürzeste und − mit einer Steigung von 10 % − die steilste Straßenbahn Österreichs. Weiters kann man bei Werksführungen bei der weltberühmten Gmundner Keramik zu sehen, wie das typische „Grüngeflammte“ entsteht.

[Bearbeiten] Kunst und Kultur

Kammerhofgebäude mit Stadtmuseum
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Kammerhofgebäude mit Stadtmuseum

Im sogenannten Kammerhof befindet sich neben dem Stadtmuseum und das Brahmsmuseum. Johannes Brahms verbrachte die Sommermonate öfters bei dem Wiener Industriellen Victor von Miller zu Aichholz in dessen Gmundner Villa. Nach dem Tode von Johannes Brahms im Jahre 1897 gründete Dr. Victor von Miller zu Aichholz im Jahre 1900 das erste Brahmsmuseum der Welt in Gmunden.

Architektonisch bietet der Kammerhof, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde, sowohl historische als auch moderne Elemente. Der Kammerhofsaal dient als Mehzwecksaal und wird beispielsweise für Vorträge und Tanzkurse genutzt.

Weiters leisten noch das Stadttheater und das Stadtkino einen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt.

Stadttheater Gmunden
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Stadttheater Gmunden

Um eine bessere Koordination im Kulturbereich zu ermöglichen, wurde im Mai 1973 ein eigenes Kulturamt gegründet. Die Stadt Gmunden leistet jährlich Beiträge zur Förderung von Musik- und Denkmalpflege, Theaterwesen und an das Museum. [3]

Ein typischer Brauch in Gmunden ist der alljährliche Liebstattsonntag. Dieser Brauch hat seinen Ursprung bereits im 17. Jahrhundert. Er wurde 1641 von dem für Gmunden zuständigen Passauer Bischof Leopold Wilhelm von Österreich begründet. Dieser Brauch beginnt heute mit einem Kirchengang, danach schenkt man einander die verzierten Lebkuchenherzen, die man an den zahlreichen Ständen am Gmundner Rathausplatz erstehen kann. 2006 wurde von den Gmundner Konditoren ein riesiges Lebkuchenherz gebacken, das an Einheimische und Gäste der Stadt verteilt wurde.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind viele Komponisten und Schriftsteller bekannt, die rege Beziehungen zur Stadt Gmunden pflegten. Die berühmtesten sind die Komponisten Johannes Brahms und Anton Bruckner.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Zu den Ehrenbürgern der Stadt zählen neben Feldherrn und Politikern auch Unternehmer. Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Gmunden

[Bearbeiten] Politik

Mandatsaufeilung - Gemeinderatswahl 2003
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Mandatsaufeilung - Gemeinderatswahl 2003

Der Gemeinderat besteht aus 37 Mitgliedern. Seit der letzten Gemeinderatswahl 2003 ergab sich folgende Mandatsaufteilung:

Bürgermeister ist Heinz Köppl von der ÖVP. Der Stadtrat besteht neben dem Bürgermeister aus acht weiteren Mitgliedern, von denen fünf die ÖVP stellt, drei die SPÖ und einen Stadtrat die Grünen.[4]

Für frühere Bürgermeister siehe Liste der Bürgermeister von Gmunden.

Die Stadt Gmunden unterhält enge partnerschaftliche Beziehungen zu den Städten Tornesch und Faenza (dies sind jedoch keine Städtepartnerschaften nach den EU-Richtlinien). Am 27.3.2006 ist Gmunden dem Klimabündnis beigetreten - die Stadt ist seitdem eine offizielle Klimabündnisgemeinde (das Klimabündnis ist ein internationaler Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Schritte zum Erhalt der Erdatmosphäre zu unternehmen).[5]

[Bearbeiten] Wappen

Die offiziellen Gemeindenfarben sind „Rot-Blau-Gelb“.

Im Jahre 1539 verleih Kaiser Rudolf II. der Stadt Gmunden ein "vermehrtes und gebessertes Wappen", das bis heute nicht verändert wurde. Die ersten beiden Teile bestehen aus Küflen und einer Salzzille, welche auf die ehemalige Abfertigung und Verfrachtung des Salzes hinweisen soll. Der schwimmende Fisch auf blauem Untergrund stellt einen Saibling dar, der auf das Fischereigewerbe hindeutet. Die letzten beiden Teile zeigen fächerförmig angeordnete Seeblätter und einen silbernen, schroffigen Berg, welche die Lage der Stadt am See und dem nahen Gebirge charakterisieren.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Gmundner Keramik
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Gmundner Keramik

Im Laufe der Geschichte hat sich das wirtschaftlich Zentrum erst vom Markt- zum Rathausplatz, dann zum Rande der Stadt, dem Salzkammergut Einkaufspark (SEP), verlagert. Auf Grund der mangelnden Fläche haben sich nur wenige größere Unternehmen in der Stadt angesiedelt. Die allmähliche Ansiedlung von Geschäften der großen Handelsketten führte zum Aussterben aller Krämerläden in der Innenstadt. Der Bau des Salzkammergut Einkaufsparks im Jahre 1975 und dessen weiteren Ausbau im Jahre 2005 führte zu weiteren Geschäftsschließungen. So musste zum Beispiel Anfang Juli die Traditionsfleischhauerei Lampl, die es seit 1681 gab, Konkurs anmelden.

Die Stadtpolitik versucht durch Parkgebührenbefreiung und das Ambiente − die Kaufmannschaft durch gemeinsame Veranstaltungen − die Innenstadt wiederzubeleben. Jetzt gibt es Pläne die Häuser der Innenstadt zu renovieren und der Bau eines Hotels ist geplant.

Zu den wichtigsten Gmundner Unternehmen gehören die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H., welche Bahnen, Busse und das Reisebüro Stern Reisen betreibt, die Gmundner Zementwerke, die Energie-AG Oberösterreich, die Gmundner Keramik-Manufaktur, GEG Elektrobau, LAUFEN Austria, die Gmundner Molkerei und die Stern & Hafferl Baugesellschaft, ein Spezialist für Renovierungen alter Häuser.

Siehe auch: Geschichte der Gmundner Unternehmen

[Bearbeiten] Gesundheit und Bildung

[Bearbeiten] Gesundheit

Gmunden verfügt seit 1972 über ein Landeskrankenhaus. Dieses hat sechs bettenführende Fachabteilungen und zwei Institute. Seit 1. Jänner 2003 verfügt das Krankenhaus durch die Zusammenführung mit dem Zentrum für Akutgeriatrie und Innere Medizin Buchberg über 355 Betten und beschäftigt insgesamt 690 Bedienstete. Seit 1. Jänner 2002 obliegt die Rechtsträgerschaft der OÖ. Gesundheits- und Spitals-AG. Derzeit wird das LKH Gmunden ausgebaut.

[Bearbeiten] Bildung

Die Stadt hat insgesamt vier Kindergärten, vier Volksschulen und drei Hauptschulen.

Es gibt auch drei Gymnasien, das BG/BRG Gmunden, das BG Schloss Traunsee und das Pensionat Gymnasium. Das erstgenannte Gymnasium wurde - nach langem Ringen um die Finanzierung - 2006 umgebaut. Weiters gibt es eine Handelsakademie und eine Handelsschule im Bereich der höheren Schulen im Stadtgebiet.

In der Nähe des Krankenhauses befinden sich eine Berufsschule für Elektriker, eine für Krankenschwestern und eine für kaufmännische Berufe.

Die Nikolaus-Launau-Schule als Förderschule für (lern-)behinderte Kinder übernimmt Förder- und Vorbereitungsaufgaben im Hinblick auf das Schulleben für Kinder ab dem Schulalter. Die Bildung und Förderung behinderter und psychisch kranker Menschen findet sich in Gmunden hauptsächlich bei der Lebenshilfe Gmunden. Es gibt verschiedene Gruppen: Eine Kunstgruppe stellt Kunstwerke her, eine andere Flickenteppiche, die auch verkauft werden. Die Waldgruppe erledigt Forstaufgaben.

2006 gab es den ersten Geo-Science-Day im Kammerhofmuseum, wo einige Geologen Vorträge über verschiedene Themen wie Trinkwasserqualität, Rutschungen am Graben zwischen Traunstein und Grünberg, hielten.

Am Kalvarienberg gibt es eine Sternwarte.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Verkehrsgeschichte

Sonderfahrt eines Wagens der Gmundner Straßenbahn
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Sonderfahrt eines Wagens der Gmundner Straßenbahn

Gmunden war immer ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Vor allem boten sich ideale Wasserwege zum Transport von Salz an. Um 1800 wurden alljährlich 300.000 bis 400.000 Zentner Salz aus den Salinen Bad Aussee, Hallstatt, Bad Ischl und Ebensee in Gmunden versandfertig verpackt, auf der Traun und weiter auf der Donau weiterverschifft.

Durch die Erbauung der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden, deren Endstation Gmunden war, verlor der Handelsweg über den See vorerst nicht an Bedeutung, war jedoch viel gefährlicher als der Transport mit der Pferdeeisenbahn. Der etwa 68 km lange Verkehrsstrang Linz – Gmunden war als Dampfbahn projektiert worden, wurde aber zunächst für den Pferdebetrieb genutzt. Ab dem Jahr 1844 wurde die Strecke mit Dampflokomotiven betrieben. Die Verkehrsleistungen dieser Bahn waren bereits im Jahre 1836 überaus beachtlich.

1858 wurde der erste Raddampfer auf dem Seeweg zwischen Gmunden und Ebensee eingesetzt. Als 1860 die Kaiserin-Elisabeth-Bahn Wien – Linz eröffnet wurde, gewann Gmunden als Verkehrsknotenpunkt des Salzkammerguts noch mehr an Bedeutung. Ab 1861 konnte man vom Gmundner Seebahnhof über Lambach und Wels mit der Eisenbahn auch nach Passau und ins übrige Bayern fahren. Ab 1872 war Gmunden auch nicht mehr die Endstation der Pferdeeisenbahn, wodurch sich die Stadt als Verkehrsknotenpunkt allmählich an Bedeutung verlor.

Die erste Straße von Gmunden nach Traunkirchen wurde im Jahre 1873 fertig gestellt. Seitdem die Salzfuhren und Kohletransporte per Bahn in beträchtlicher Entfernung von der bisherigen Salzstadt Gmunden am Traunsee „vorbeirollten“, blieb die Stadt nicht von wirtschaftlichen Einbußen verschont.

Mit der Eröffnung der Straßenbahn Gmunden am 13. August 1894 war die Stadt wieder um eine Attraktion reicher.

Vom wichtigen Verkehrsknotenpunkt und einer Salzstadt hat sich die Stadt im Laufe der Zeit in einen Kur- und Tourismusort verwandelt.[6]


[Bearbeiten] Heute

1993 wurde der „Gmundner Verkehrsverbund“ gegründet, zu dem unter anderem die Straßenbahn und die City-Buslinien gehören.

Der aktuelle Linienplan
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Der aktuelle Linienplan

Der City-Busverkehr wird von Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH und Postbus gemeinsam betrieben. Des Weiteren gibt es von Stern & Hafferl einige Regio-Linien, die Gmunden mit seinen Nachbargemeinden verbinden.

Zudem besteht über die Traunseebahn eine Verbindung nach Vorchdorf und weiter mit der Lokalbahn Lambach-Vorchdorf nach Lambach mit Anschluss an die ÖBB.

Alle Parkplätze in der Innenstadt sind gebührenpflichig, außerhalb des Zentrums nicht. Wegen des herrschenden Parkplatzmangels wurde eine Tiefgarage errichtet. Die Stadtgemeinde möchte diese, wie Ende September bekannt wurde, kaufen, um für die Landesausstellung 2008 gewappnet zu sein.[7]

[Bearbeiten] Sport und Freizeit

  • Gmunden verfügt über eine Tennisanlage, der dem 1903 gegründeten Tennisclub gehört. Dazu zählen neun Spielfelder und eine Tennis- bzw. Squashhalle. Weiters gibt es in Gmunden noch ein Strandbad mit Beachvolleyball- und Minigolfplatz, sowie über einen öffentlichen Badeplatz in der Nähe des Seebahnhofs. Neben dem „Erholungszentrum Weyer“ gibt es noch seit dem Jahr 2002 den sogenannten „Motorikpark“, einem Fitnessparcours für Hobbysportler.
  • Am Rande der Stadt befindet sich die Bezirkssporthalle. Diese ist unter anderem der Trainingsort der Allianz Swans Gmunden, der aktuelle österreichische Basketball-Meister. Eine Eislaufhalle ist ebenfalls in die Bezirkssporthalle integriert.
  • Im „Alpenstadion“ werden die Heimspiele des seit 1921 bestehenden SV Gmundner Milch ausgetragen. Der Verein wurde 2006 Vizemeister in der Radio Oberösterreich Liga. [8]
  • Der Stadtpark, Kalvarienberg und Hochkogl gehören zu den Naherholungsstätten und Naturdenkmäler der Stadt. Von Letzterem hat man eine gute Aussicht auf den Traunsee, den Grünberg und den Traunstein. Der Toscanapark und die Esplanade, die dem See entlang angelegt wurde, befinden sich in der Nähe des Stadtzentrums.
  • Zu den weiteren sportlichen Vereinen zählen Yacht-, Segel-, Eislauf, Schi-, Schützen-, Karate, Surf- und Tauchclub. 2006 feierte der Gmundner Ruderverein sein 100-jähriges Bestehen.
  • Zu den kulturellen Vereinen zählen der Gmundner Kammerchor, die Künstlergilde Gmunden, die Faschingsgilde, der Gesangs- und der Trachtenverein. Außerdem gibt es seit 1989 den Verein „Pro Gmundner Straßenbahn“, der sich für die Erhaltung und den Ausbau der Straßenbahn Gmunden einsetzt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Österreichisches Städtebuch. Band I, Oberösterreich, 1968 ISBN 3-7001-0541-X
  • Stadtgemeinde Gmunden: Gmunden - 700 Jahre Stadt. Gmunden, 1978
  • F. Krackowizer, Operschal: Geschichte der Stadt Gmunden. 1898-1900, 3 Bände
  • Ingrid Spitzbart: Gmunden in alten Ansichten. Gmunden, 2002, ISBN 9-0288-5485-1, Band I - IV
  • Heller, Wilfried: Der Fremdenverkehr im Salzkammergut. Heidelberg, 1970
  • Prillinger E: Grüße aus Gmunden. Linz, 1972
  • Gmunden: Gmundens Entwicklung als Kurort. 1886, Festschrift zum 25 Jahre-Jubiläum
  • Gmunden: Gmunden 50 Jahre Kurort. Gmunden, 1911
  • Minarz, Walter: 90 Jahre Kurstadt Gmunden. Gmunden, 1952
  • Operschal, Erwin: Gmunden 100 Jahre Kurstadt. Gmunden, 1962
  • Kulturverwaltung Gmunden: 125 Jahre Kurstadt Gmunden. Gmunden, 1987

[Bearbeiten] Quellen

  1. Geschichte der Stadt Gmunden
  2. Salzkammergut Rundschau
  3. Gmunden 700 Jahre Stadt Seite 237 und 238
  4. www.gmunden.ooe.gv.at
  5. Stadtamt Gmunden
  6. Gmunden - 700 Jahre Stadt, 1978, Seite 150 bis 166
  7. Stern&Hafferl Verkehrs-GmbH
  8. SV Gmundner Milch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Gmunden – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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