Glyx-Diät
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Bei der Glyx-Diät sollen überwiegend Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index verzehrt werden. Die Fett-, Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Kalorienmenge der Nahrung ist hingegen nachrangig. Der Name Glyx-Diät stammt von der Ökotrophologin Marion Grillparzer, die den Begriff Glyx 1999 als Kurzform für "glykämischer Index" einführte. Die so genannte Glyxdiät ist mit der Montignac-Methode und der Logi-Methode verwandt. Sie wird von ihren Vertretern als Diät zur Gewichtsreduktion empfohlen, aber auch als Dauerernährung.
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[Bearbeiten] Das Prinzip
Der so genannte Glyx bzw. GI (Glykämischer Index) bezeichnet die Blutzuckerreaktion nach dem Essen und damit indirekt auch die Insulin-Reaktion des Körpers. Er ist definiert als die relative Fläche unter der 2-Stunden-Blutzuckerkurve nach Einnahme von 50 Gramm Kohlenhydraten. Anders ausgedrückt: Der GI gibt an, wie schnell ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel verdaut und als Zucker in das Blut abgegeben wird. Der GI wurde ursprünglich von Medizinern eingeführt, die sich mit der Ernährung bei Diabetes beschäftigten.
Bei der Diät wird zwischen "guten" und "schlechten" Kohlenhydraten unterschieden. Kohlenhydrathaltige Lebensmittel mit hohem Glyx, z. B. Traubenzucker, führen zu einem schnellen Blutzuckeranstieg. Der Körper schüttet als Reaktion viel Insulin aus, um den Zucker abzubauen. Je steiler der Blutzuckeranstieg war, desto heftiger fällt die Insulin-Reaktion aus,und desto schneller fällt der Blutzuckerspiegel wieder ab, so dass man schneller wieder Hunger bekommt. Außerdem wirkt Insulin angeblich als Fettspeicher-Hormon: Bei hohen Insulinspiegeln werde zugeführtes Fett verstärkt gespeichert bzw. es kann kein Fett abgebaut werden. Das ist jedoch wissenschaftlich umstritten.
Lebensmittel mit niedrigem Glyx lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen und die Insulin-Spitzenwerte bleiben aus. Ein ständig hoher Insulinspiegel kann die Entstehung von Diabetes fördern sowie Arteriosklerose. Manche Studien zeigen positive Auswirkungen auf die Blutfettwerte und das Herzinfarktrisiko bei übergewichtigen Menschen, die bevorzugt Lebensmittel mit niedrigem Glyx verzehren - dies insbesondere auch dann, wenn die Menge der zugeführten Kohlenhydrate insgesamt reduziert wird.
[Bearbeiten] Zur Berechnung
Der Glyx von Traubenzucker wird auf einen Wert von 100 gesetzt. Einige Tabellenwerke beziehen den Glyx-Wert 100 auch auf die Zufuhr von 50 g Kohlenhydraten aus Weißbrot. Nach Glucose-(Traubenzucker-)Standard hat Weißbrot einen Glyx von 70, der Umrechnungsfaktor zwischen beiden Standards beträgt demnach 1,4.
100 ist der höchste GI-Wert. Als niedrig gilt ein Wert unter 55. Einen niedrigen Glyx haben zum Beispiel reine Milchprodukte, viele Obst- und Gemüsesorten, Nudeln (egal ob Vollkorn oder nicht). Der mittlere GI liegt bei 55 bis 70, dazu zählen Vollkornbrot, Apfelsaft oder normaler Zucker. Einen hohen Glyx haben zum Beispiel polierter Reis, Weißbrot und Kartoffelpüree.
Da der Glyx allein zu seltsamen Ernährungsempfehlungen führen kann - Speiseeis etwa hat einen niedrigeren GI als Kartoffeln - ziehen die Vertreter dieser und ähnlicher Diäten als Kriterium auch die so genannte Glykämische Last heran.
[Bearbeiten] Kritik
- Der GI allein ist beispielsweise nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kein sinnvolles Kriterium zur Beurteilung von Lebensmitteln.
Die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel hänge zudem von mehreren Faktoren ab wie Zubereitung, Temperatur-, Fett- und Ballaststoffgehalt.
- Die Diät ist tendenziell zu eiweiß- und fetthaltig. Empfehlenswerte Lebensmittel wie Kartoffeln würden zu Unrecht abgelehnt.
- Die aufgenommene Kalorienmenge wird vernachlässigt. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt als der Körper verbraucht, nimmt jedoch zu, unabhängig vom Glyx.
- Fett enthält keine Kohlenhydrate und hat daher einen niedrigen GI, enthält aber relativ viele Kalorien. So hat eine Scheibe Brot mit Butter und Käse einen niedrigeren GI als eine trockene Scheibe Brot.
- Die meisten Nahrungsmittel werden nicht isoliert gegessen, sondern mit anderen zusammen. Die einzelnen GI-Werte können aber nicht einfach addiert werden, das führt zu falschen Ergebnissen.
- Durch die ständig nötigen Berechnungen ist die Diät nicht praxistauglich, es sei denn, man greift nur auf vorgegebene Rezepte zurück.
- Die Empfehlung, täglich bis zu einem halben Liter Wein zu trinken, auch in der Schwangerschaft, wird von Medizinern als potenziell gesundheitsschädlich kritisiert.
- Der angeblich gute Sättigungseffekt der Glyx-Methode basiert möglicherweise auf dem erhöhten Eiweiß- und Fettgehalt vieler Mahlzeiten im Vergleich zu „normaler“ Mischkost.
[Bearbeiten] Literatur
- Marion Grillparzer: Glyx-Diät - Abnehmen mit Glücksgefühl Gräfe und Unzer, 2003, ISBN 3-7742-5785-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Glyx-Institut
- Artikel: Glyx-Diät: Umstrittener Nutzen
- Artikel: Mit der Glyx-Formel zur Traumfigur?
- Medizinische Uni Innsbruch: Zur Bedeutung des Glyx
- Einflussfaktoren auf den glykämischen Index sowie Relevanz für die Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen, Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 3 Teil 1 (PDF)
- Umsetzung des Konzeptes eines niedrigen GI bzw. GL in Ernährungsempfehlungen für die Bevölkerung, Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 4 Teil 2 (PDF)
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