Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Geocaching - Wikipedia

Geocaching

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geocaching (gr. γη, ge „Erde“, engl. cache: „geheimes Lager, Depot“ (gesprochen: ['ʒiːokɛʃɪŋ], in Deutschland zumeist ['geːokɛʃɪŋ])), auch GPS-Schnitzeljagd, ist eine Art elektronische Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Die Verstecke („Caches“) werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht.

Geocache
vergrößern
Geocache

Ein Cache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie verschiedene Tauschgegenstände befinden. Jeder Besucher eines Caches trägt sich in das Logbuch ein, um seinen Besuch zu dokumentieren. Anschließend wird der Cache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund wird auch im Internet auf der zum Cache gehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt. So können auch andere Personen – insbesondere der Verstecker (Owner) – die Geschehnisse rund um den Cache beobachten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

„offiziell“ gekennzeichneter Geocache
vergrößern
„offiziell“ gekennzeichneter Geocache

Das erste bekannte „Geocaching“ wurde von Nuuksion Metsäsissit seit den 1980ern in der Gegend um Helsinki in Finnland nur mit Hilfe einer Landkarte und einer Genauigkeit von 10 Metern praktiziert. Ab den 1990ern wurden dann für die Bestimmung der Koordinaten GPS-Empfänger eingesetzt.

Erst durch die Abschaltung der künstlichen Verschlechterung der Genauigkeit („Selective Availability“) des GPS-Signals durch die US-Regierung unter Präsident Clinton am 1. Mai 2000 wurde der Einsatz der GPS-Geräte praktikabel. Als Anerkennung dieser Abschaltung wurde der erste dokumentierte Cache kurz darauf am 3. Mai 2000 von Dave Ulmer in der Nähe der Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon, USA, versteckt. Drei Tage nach der Veröffentlichung der Koordinaten in einer Internet-Newsgroup wurde dieser Cache von Mike Teague gefunden. Dieser erstellte eine erste Webseite, um die Caches und deren Koordinaten zu dokumentieren, was zu einer schnellen Verbreitung der Idee führte.

Der erste Cache in Deutschland wurde am 2. Oktober 2000 gelegt und trägt den Namen „First Germany“.

Laut der Datenbank des größten Geocache-Verzeichnisses existieren weltweit insgesamt über 323.000 aktive Caches in 222 Ländern[1], davon über 24.300 in Deutschland[2], über 2.700 in der Schweiz[3] und über 2.200 in Österreich[4] (Stand: Mitte Oktober 2006).

[Bearbeiten] Cachebehälter

Einfacher Geocache-Behälter der Größe Small
vergrößern
Einfacher Geocache-Behälter der Größe Small

Der Cachebehälter enthält neben dem Logbuch zumeist Tauschgegenstände. Außerdem sollte jeder Cache eine Art von „Gebrauchsanweisung“ beinhalten, damit eventuelle Zufallsfinder wissen, worum es sich bei dem Behälter handelt und ihn somit nicht als Müll oder sogar als Bedrohung ansehen.

Der Cache selbst kann unterschiedliche Formen haben, von einer kleinen Filmdose, der einfachen Frischhaltedose aus Plastik, bis hin zur Munitionskiste aus Stahl, oder gar einem versteckten Tresor dessen Kombination erst herausgefunden werden muss. Oft wird die Größe des Caches durch den Ort der Versteckes bestimmt. Die verschiedenen Cachebehälter lassen sich in verschiedene Größen einteilen:

  • Nano-Micro oder Nano:
Winziger Cache-Behälter, Durchmesser meist unter 1 cm, der lediglich einen kleinen Zettel als Logbuch enthält. Oft magnetisch, damit er an Denkmälern o. ä. unauffällig versteckt werden kann.
  • Micro oder Mini: Filmdosen etc.
Sehr kleine Cache-Behälter, die in der Regel oft nur einen Zettel als Logbuch enthalten. Diese sind zumeist in urbanen Gegenden oder an Gebäuden zu finden, wo es keine Versteckmöglichkeiten für größere Behälter gibt. Diese Art von Behälter werden auch gerne als Zwischenstationen bei Multi-Caches eingesetzt.
  • Small: Kleine Plastikbehälter etc.
Kleine Behälter, die neben einem Logbuch noch Platz für kleinere Gegenstände bieten.
  • Regular: Wiederverschließbare Plastikbehälter, Munitionskisten etc.
Die eigentliche Standard-Größe eines Caches, der auch Platz für mehrere Travelbugs oder Gegenstände bietet.
  • Large: Kisten, Tresore etc.
Große Behälter, die ein Maximum an Platz bieten und somit auch außergewöhnliche Tauschobjekte fassen können.

[Bearbeiten] Kategorien

beispielhafter Geocache-Inhalt
vergrößern
beispielhafter Geocache-Inhalt

Caches werden üblicherweise jeweils mit einer Angabe zum Schwierigkeitsgrad der Wegstrecke und des Geländes (terrain), und zum Schwierigkeitgrad der mit dem Cache verbundenen Aufgaben (difficulty) bewertet. Hiermit lässt sich ungefähr andeuten, wie aufwendig die Suche ist. Besonders hervorzuheben sind Caches, die nur mit spezieller Ausrüstung erreichbar sind. Dies kann von einer einfachen Taschenlampe bis hin zur Bergsteiger- oder Tauchausrüstung) reichen. Die große Mehrheit an Caches erfordert aber nur einen GPS-Empfänger und Zeit.

Mögliche Elemente einer Cache-Suche können das das Lösen von Rätsel- oder Rechenaufgaben, das Erklettern von Bäumen oder das Erkunden von Grotten und Höhlen sein.

Caches lassen sich anhand ihrer Aufgabenstellung in verschiedene Kategorien unterteilen, die wichtigsten sind:

  • Der „einfache“ Cache (Traditional-Cache), bei dem direkt die Position des Verstecks angegeben ist.
  • Mehrstufige Caches (Multi-Cache oder Offset-Caches), bei denen man mehrere Orte mit Hinweisen auf den jeweils nächsten Ort bzw. das eigentliche Versteck aufsuchen muss.
  • Rätsel-Caches (Mystery-Caches), die schon im Vorfeld eine Recherche bzw. Knobelei erfordern.
  • Virtuelle Caches (Virtueller Cache), bei denen weder ein Cachbehälter noch ein Logbuch vorhanden sind.

[Bearbeiten] Traditional-Cache

Die erste und nächstliegende Kategorie eines Geocaches ist der Traditional-Cache. Die meisten Caches dieser Art sind an oder in der Nähe von besonderen Orten versteckt. Die im Internet veröffentlichten Koordinaten zeigen möglichst genau auf die Stelle, an welcher der Cachebehälter zu finden ist. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um markante Punkte, die der erfahrene Geocacher schon aus etwas größerer Entfernung ausmachen kann. Alleine die Bezeichnung eines „einfachen“ Caches bedeutet jedoch noch lange nicht, dass das letztendliche Auffinden genauso einfach ist. So kann der Behälter vielleicht in einer Baumwurzel, einem Loch in einer Wand oder einem Steinhaufen versteckt sein, aber es kann auch vorkommen, dass eben dieses Loch in einer Wand oder dieser Steinhaufen nur nach einer tagelangen Wüstenexpedition oder einem schweißtreibenden Bergaufstieg oder einem Tauchgang gefunden werden kann. Allerdings ist dies eher die Ausnahme. Wer also mit dem Geocachen beginnen möchte, sollte sich zunächst einen traditionellen Cache aussuchen, dessen Schwierigkeitsangaben für das Gelände (Terrain) und die Schwere der Aufgaben (Difficulty) eher niedrig sind. Mit der Zeit entwickelt der Geocacher dann ein Gefühl dafür, welche „natürlichen Vorkommen“ ein gutes Cacheversteck abgeben können und erkennt diese weit eher als ein Anfänger. Bei manchen kann man mit dem Auto bis auf wenige Meter heranfahren und muss nicht lange suchen (sog. drive-in oder park-n-grab).

Die ersten Caches waren solche einfachen Caches, weshalb sie auch als Traditionals bezeichnet werden. Andere wiederum können weit abseits von Straßen oder Wegen liegen und daher sehr anspruchsvoll zu finden sein, obwohl die Koordinaten direkt bekannt sind.

[Bearbeiten] Multi-Cache

Bei einem Multi-Cache sind mehr als eine Station zu absolvieren, bis das Cache-Versteck gefunden werden kann. Die Schwierigkeit wird hier in Abhängigkeit von den unterwegs zu lösenden Aufgaben bzw. von der Art der zu findenden Hinweise und natürlich in Abhängigkeit vom letztendlichen Cache-Versteck beurteilt. Die Länge und die Beschaffenheit der zu absolvierenden Wegstrecke bestimmt die Terrain-Bewertung.

[Bearbeiten] Nachtcache

Beim Nachtcache können die notwendigen Stationen und Hinweise nur bei teilweiser oder absoluter Dunkelheit wahrgenommen werden. Die Stationen haben Reflektoren, die mit einer einfachen Taschenlampe angeleuchtet werden, blinkende LEDs, akustische Signalgeber, Lichtschranken, Wecker oder andere technischen Spielereien. Hier übertrumpfen sich die Möglichkeiten und Ideen der sogenannten Owner gegenseitig, um dem Suchenden immer neue Herausforderungen zu stellen. Manchmal braucht man spezielle Geräte (Nachtsichtgerät, Metalldetektor, Funkgerät, UV-Licht und andere), um weitere Hinweise aufspüren zu können.

Faszinierend sind Nachtcaches, weil die menschliche Wahrnehmung nicht auf die Nacht abgestimmt ist und sich dadurch zusätzliche Herausforderungen an die Suchenden ergeben. Geräusche werden viel intensiver wahrgenommen, unerwartete plötzliche Bewegungen können erschreckend sein.

[Bearbeiten] Mystery-Cache

Bei einem Mystery-Cache (auch: Puzzle-Cache oder Rätsel-Cache) muss zunächst ein Rätsel gelöst werden, aus dem sich der Startpunkt des Caches ergibt. Die angegebene Koordinate ist nicht der Startpunkt. Sie soll aber in der Nähe des tatsächlichen Startpunktes liegen (in maximal 3 km Entfernung), um den Cache regional richtig zuordnen zu können.

Das Rätsel kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt mathematische Rätsel, trigonomische Aufgaben, Literaturaufgaben, Google-Recherchen, Sudokus, Bilderrätsel und vieles andere. Der eigentliche Cache beginnt mit der Koordinate, die sich aus der Lösung des Rätsels ergeben hat. Diese Koordinate kann schon der Cache selbst sein, wie beim Traditional-Cache. Es kann sich aber auch um den Beginn eines Multi-Caches oder eines Nachtcaches handeln.

[Bearbeiten] Virtueller Cache

[Bearbeiten] Allgemeines

Es gibt auch Caches, bei denen weder Cachebehälter noch Logbuch vorhanden sind, so z. B. virtuelle Caches, Locationless Caches, Earthcaches und Webcam Caches. Während für viele auch die Suche nach einem virtuellen Cache „echtes“ Geocaching ist, bevorzugen andere die physisch vorhandenen Schatzkisten. Wie unterschiedlich in der Hinsicht die Meinungen sind, zeigt die kontroverse Diskussion, welche vor kurzem aufkam, nachdem bei geocaching.com keine neuen virtuellen Caches mehr eingetragen werden konnten. Bestehende virtuelle Caches bleiben jedoch vorerst in der Datenbasis und sind weiterhin loggbar.

[Bearbeiten] Earthcache

Bei Earthcaches handelt es sich ausschließlich um virtuelle Geocaches, d. h. an den angegebenen Koordinaten ist weder ein Behälter noch ein Logbuch zu finden. Statt dessen führt ein Earthcache die Suchenden an eine geologisch interessante Stelle, die Einblicke in die Erdgeschichte geben. (Beispiele hierfür sind: Moränen oder Findlinge.) Um den Fund eines Earthcache zu dokumentieren, ist es notwendig, sich selbst mit seinem GPS-Empfänger an der angegebenen Stelle zu fotografieren und dieses Bild dann quasi als Beweis im Internet zur Ansicht zu stellen.

[Bearbeiten] Event-Cache

[Bearbeiten] Allgemeines

Der Event-Cache ist eine spezielle Form des Geocaches. Hierbei handelt es sich um ein Ereignis, welches an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit stattfindet oder beginnt. Die häufigste Form eines Event-Caches ist ein gemütliches Beisammensein mehrerer Geocacher mit einem Stammtischcharakter. Es ist aber genauso gut möglich, dass ein Event-Cache aus einem Multi-Cache mit ganz besonderen Anforderungen besteht, die nicht dauerhaft vor Ort sein können oder durch fachkundige Personen betreut werden. Event-Caches sind häufig die geistige Geburtsstätte neuer, anspruchsvoller Caches, da sich dort Geocacher aus der Region treffen und über neue und innovative Ideen diskutieren.

Auch für Einsteiger bieten Event-Caches die Möglichkeit, sich mit dem Thema vertraut zu machen, Fragen zu stellen und Anregungen zu finden. Weiterhin bieten sie die Gelegenheit, die Personen hinter den Log-Einträgen im Internet und in den Logbüchern einmal persönlich kennenzulernen. Oftmals werden Telefonnummern ausgetauscht, nicht zuletzt, um sich bei Problemen bei der Cache-Suche per Handy an einen der Cachefinder oder sogar den Cacheausleger mit der Bitte um einen diskreten Tipp wenden zu können. Inwiefern diese „Telefonjoker“-Hilfe im Sinne des Spiels ist, wird mitunter kontrovers diskutiert.

[Bearbeiten] Cache in - Trash out (CITO)

Bei einem CITO handelt es sich um eine besonde Art von Event-Caches. Bei diesen Events wird vom Owner ein bestimmtes Gebiet ausgesucht, in dem dann Schrott und Müll gesammelt wird. Oft stellt die jeweilige Stadt Müllsäcke, Handschuhe und Greifzangen zur Verfügung. Wie der ausführliche Name (Cache in - Trash out) schon sagt, wird nach dem Säubern der Gegend meist ein Erinnerungs-Cache ausgelegt.

[Bearbeiten] Letterboxing

Das schon ältere Letterboxing könnte man als Geocaching ohne GPS auffassen. Auch hier geht es um die Suche von Schätzen anhand von Hinweisen, die hier jedoch ohne Zuhilfenahme von genauen Koordinaten, sondern nur anhand der Beschreibungen und einemKompass lokalisiert werden müssen. Eine Besonderheit des Letterboxing besteht darin, dass im Schatz ein spezieller Stempel enthalten ist, der das persönliche Logbuch eines Finders zieren darf, so wie umgekehrt der persönliche Stempelabdruck eines jeden Finders im Logbuch des Schatzes hinterlassen wird. Eine besonders lange und vielfältige Tradition hat das Letterboxing in Dartmoor. Dort existieren etwa 3000 Letterboxes. In der französisch sprechenden Welt nennt sich das "cistes" siehe auch www.cistes.net.

[Bearbeiten] Trading (Tauschen)

Hat ein Cacher einen Cache gefunden, kann dieser einen oder mehrere der enthaltenen Gegenstände entnehmen und zum Tausch etwas anderes dafür einlegen. Dieser Tauschhandel (Trading) wird dann im Logbuch und auf der Internetseite des Caches vermerkt. Es besteht kein Zwang zum Tauschen; bei manchen Caches (z. B. Micro-Caches) besteht aus Platzgründen auch gar keine Möglichkeit. Allerdings gilt beim Tauschen immer der Grundsatz „Trade up, trade equal or don't trade“, d. h. die entnommenen und eingebrachten Gegenstände sollten in einem gesunden Wertverhältnis stehen. Es wäre z. B. unfair, eine CD mitzunehmen und dafür nur ein Überraschungsei dazulassen. Dieses wird oft als Downtrade bzw. Downtrading bezeichnet und ist weitgehend verpönt - im Gegensatz zu Uptrade bzw. Uptrading, d. h. dem Hinterlassen eines höherwertigen Tauschobjekts. Hat man nichts Geeignetes zum Tauschen, sollte man lieber darauf verzichten. Ebenso ist es nicht sinnvoll, Lebensmittel oder beispielsweise zeitlich beschränkte Gutscheine zu hinterlassen, da manche Caches nur selten gefunden werden und Lebensmittel Tiere anziehen.

[Bearbeiten] Travel Bugs

Travel Bug
vergrößern
Travel Bug

Darüber hinaus gibt es so genannte Travel Bugs. Dies sind Gegenstände, die von Geocachern von einem Cache zu einem anderen transportiert werden und deren Weg auf speziellen Internetseiten protokolliert wird. Zu diesem Zweck ist jeder Travel Bug über eine eindeutige Nummern- bzw. Zahlenkombination identifizierbar. Diese Nummer ist (bei den Exemplaren von geocaching.com) auf zwei Alu-Marken geprägt, wie sie in ähnlicher Form vom Militär verwendet werden („Dog Tag - Hundemarken”). Eine dieser Marken bleibt immer bei demjenigen, der den Travel Bug initiiert hat. Die andere wird an dem Gegenstand befestigt, der von Cache zu Cache wandern soll. Der Initiator eines Travel Bugs kann zusätzlich zum einfachen Reisen spezielle Aufgaben für den Travel Bug definieren. So soll sich ein Travel Bug beispielsweise nur in einem bestimmten Land aufhalten, ein bestimmtes Ziel erreichen oder bevorzugt nur an bestimmten Orten abgelegt werden. Anhand der Caches, in denen der Travel Bug landet, wird die Distanz berechnet, die der Travel Bug zurückgelegt hat (Luftlinie). Gelegentlich schließen sich auch Cacher zusammen, um ein Travel-Bug-Rennen zu veranstalten. Hier werden eigene Regeln definiert und dann beobachtet was passiert. Z. B. läuft seit 2004 ein Travel-Bug-Rennen rund um Deutschland, in dem alle Travel Bugs das Ziel haben, eine Anzahl von Bundesländern und Nachbarländern in einer gewissen Reihenfolge zu besuchen.

Geocoin
vergrößern
Geocoin

Eine spezielle Variante von Travel Bugs sind sogenannte Geocoins. Diese meist aufwändig produzierten und zum Teil recht individuell gestalteten Medaillen sind sehr viel seltener und daher begehrter als die herkömmlichen TBs. Geocoins gelten folglich als besondere Sammel- und Tausch-Objekte.

[Bearbeiten] Ausrüstung

verschiedene tragbare GPS-Empfänger
vergrößern
verschiedene tragbare GPS-Empfänger

Die zum Auffinden der Caches nötigen GPS-Empfänger gibt es in einfacher Ausführung bereits ab ca. 50 Euro (gebraucht). Es kann aber vorteilhaft sein, wenn das Gerät zusätzlich über Straßenkarten und entsprechende Navigationsfunktionen verfügt. Damit kann man leichter zum Zielgebiet finden, besonders wenn man nicht ortskundig ist. Neben den teureren, dedizierten GPS-Handgeräten bieten diese Funktionalität u.a. mobile Computer, PDA-Geräte sowie Mobiltelefone (letztere nur unter bestimmten Voraussetzungen), jeweils entweder mit eingebautem oder mit externem GPS-Empfänger. Gerade PDAs oder Smartphones in Verbindung mit einem GPS-Empfänger bieten sich wegen der Kompaktheit, der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und des großen Software-Angebots an, um das Geocaching mit größtmöglicher technischer Unterstützung zu betreiben. Ohne Versorgung durch die Autobatterie führt gerade bei PDA-Geräten der hohe Energiebedarf jedoch meist zu einer Laufzeit, die auf wenige Stunden begrenzt ist. Bei längeren Cachetouren kann das oft zu wenig sein und sollte entsprechend berücksichtigt werden. Bei anspruchsvolleren Geocaches stellt das zu bewältigende Gelände zudem häufig erhebliche Anforderungen an die Robustheit der Geräte gegenüber Wasser und Stößen, welche PDAs und andere Kleincomputer nicht immer erfüllen können. Dedizierte Outdoor-GPS-Geräte hingegen sind für solche Belastungen ausgelegt.

Die verschiedenen GPS-Geräte bieten z.T. sehr unterschiedliche Empfangseigenschaften. Während auf der Straße oder auf dem Wasser alle Geräte sehr präzise ihre Position bestimmen können, haben insbesondere ältere GPS-Geräte im dicht belaubten und nassen Wald z. T. erhebliche Probleme, eine für das Geocaching brauchbare Genauigkeit zu erreichen oder überhaupt eine Satellitenverbindung aufzubauen. Die Weiterentwicklung der Empfänger-Chips von GPS-Geräten führt jedoch zu immer besseren Empfangseigenschaften auch unter schwierigsten Verhältnissen.

[Bearbeiten] Software

[Bearbeiten] GSAK

GSAK – Geocaching Swiss Army Knife ist eine sehr hilfreiche Software (Shareware) zum Suchen und Verwalten von Cachebeschreibungen am PC und kann auch ohne Internetverbindung arbeiten, zum Beispiel im Urlaub oder auf Reisen. Das Programm ist in Englisch und genießt eine sehr hohe Verbreitung. Um GSAK zu bestücken, benötigt man die Cachebeschreibungen im GPX-Format, beispielsweise aus PocketQueries von Geocaching.com, die dort Premium-Mitgliedern (PM) zur Verfügung stehen.

[Bearbeiten] Google Earth

Mit Google Earth kann man sich die Caches von Geocaching.com vollautomatisch anzeigen lassen. Dazu benötigt man nur ein von Geocaching.com zur Verfügung gestelltes Google Earth KML. Alternativ geht es auch mit Dateien/Wegpunkten im GPX-Format, die man zuvor selbst erstellt hat. Bei größeren GPX-Dateien kann es sinnvoll sein, diese zuerst zu konvertieren, um aussagekräftigere Ikonen (z.B. grüne Haken für gefundene Caches) zu erhalten. Das geht z.B. mit der kostenlosen Software GoogleEarthTweaker.

[Bearbeiten] CacheMate

Cache Mate ist eine kostenpflichtige Software für PDAs mit dem Palm-Betriebssystem oder Microsoft Windows CE. Statt Papierausdrucke der Cachebeschreibungen anzufertigen, werden diese aus GPX-Dateien in CacheMate geladen. Auf der Suche nach dem Cache hat man so die Beschreibungen, Hinweise und auch die Logs der letzten Funde dabei. Sind Caches gefunden, markiert man diese in CacheMate und kann sie zu Hause in aller Ruhe elektronisch loggen - zum Beispiel halbautomatisch mit Geocaching Swiss Army Knife, das die CacheMate Daten (gefundene Caches) importiert oder mit Hilfe der Internetseite Boulter Express Logger, bei der mit Standardtexten die Geocaching.com Logs vorbereitet werden können. Um die sog. SpoilerPics (Hinweisfotos des Cache-Versteckers) anzuzeigen, ist andere Software wie beispielsweise Plucker auf dem Palm notwendig. Eine Integration der Fotos in die Cachebeschreibung ist mit CacheMate leider nicht möglich. Über ein Plugin können allerdings bei der Microsoft Windows CE-Version die mit SpoilerSync heruntergeladenen Bilder über den Internet Explorer angezeigt werden. CacheMate ist in englischer Sprache verfasst.

[Bearbeiten] GPXSonar

GPXSonar ist eine Software für PDA mit dem WindowsMobile Betriebssystem, auch Pocket PC genannt. Ähnlich wie bei Cache Mate werden die Cachebeschreibungen auf dem Pocket PC geladen (im Original GPX-Format) und angezeigt. Mit Hilfe sog. Field-Notes können gefundene Caches markiert werden und dann zu Hause am PC geloggt werden. Auch hier spart man sich den Ausdruck von Papier. Ein wesentlicher Vorteil von GPXSonar im Vergleich zu CacheMate ist die Integration der SpoilerPics, also der Hilfsfotos, welche der Cache-Verstecker auf der Cachebeschreibungsseite zur Verfügung stellt. GPXSonar kann auch diese verwalten und anzeigen, der Einsatz weiterer Programme hierfür ist auf dem Pocket PC dann nicht mehr nötig – ein großer Vorteil in der Handhabung beim cachen. GPXSonar ist kostenfrei, das Zusammenspiel mit Geocaching Swiss Army Knife oder Boulter Express Logger wie bei CacheMate ist problemlos auch hier möglich.

[Bearbeiten] Geomuggels

Als „Geomuggels“ oder einfach nur „Muggels“ werden alle „außenstehenden“ Menschen bezeichnet, die Geocaching nicht kennen. Der Begriff bezieht sich auf die nicht-magischen Personen der Harry-Potter-Bücher.

Es besteht immer die Gefahr, dass Caches von Unkundigen zufällig gefunden und versehentlich oder mutwillig zerstört oder geplündert werden. Daher ist es wichtig, den Cache wieder ordnungsgemäß zu verpacken, verstecken und zu tarnen. Außerdem soll dem nächsten Cacher nicht der Spaß am Suchen genommen werden, indem der Cache offen daliegt. Um die Gefahr des unbeabsichtigten Auffindens zu vermeiden, gilt unter Geocachern der Grundsatz, einen Cache möglichst nur dann zu heben, wenn keine Muggels in der Nähe sind.

Darüberhinaus kann das Auffinden eines Caches durch Unkundige die Gefahr bergen, dass der Cache fälschlicherweise für eine Bedrohung gehalten und beispielsweise ein terroristischer Hintergrund vermutet wird. Dies kann für den Aufsteller des Caches mitunter gravierende Kosten nach sich ziehen. Beispielsweise ist ein Fall dokumentiert, in dem wegen eines Geocaches aufgrund Bombenverdachts eine Schleuse für vier Stunden gesperrt wurde. [1]

[Bearbeiten] Listing-Konkurrenz

Das Internet beherbergt eine Reihe von verschiedenen Webseiten (siehe Weblinks), welche Cache-Beschreibungen katalogisieren. Die bekannteste und umfangreichste ist geocaching.com, die seit 2000 existiert. Deren Besitzer, die GroundSpeak Inc., gewährt jedem (kostenlos) registrierten Benutzer freien Zugang zu den Cachedaten mit einem recht komfortablen Benutzer-Interface. Allerdings stören sich einige Benutzer teilweise daran, dass Groundspeak auch kommerziellen Umsatz durch den Verkauf von Premiummitgliedschaften, Merchandiseartikeln und Trackingnummern für Geocoins und Travel Bugs erzielt.

Umstritten ist dabei der Versuch von Groundspeak Inc., Geocaching für sich exklusiv zu schützen. Das bekannteste Beispiel dafür ist der erfolglose Versuch, das Wort „Geocache“ als Warenzeichen zu registrieren. Auf dem amerikanischen Kontinent hat geocaching.com de facto eine sehr weite Verbreitung; die alternativen Seiten navicache.com und terracaching.com spielen wohl wegen des schlechteren Benutzer-Interface nur eine untergeordnete Rolle.

In den Vereinigten Staaten, wo die Mehrheit der Geocaching-Seiten gehostet werden, stehen Cache-Dateien unter Markenschutz, Koordinaten jedoch nicht.

Einige Personen, die frei erhältliche Daten von geocaching.com benutzt haben, wurden mit Gerichtsprozessen von GroundSpeak Inc. bedroht; Klageerhebungen sind aber keine bekannt. Ein solcher Fall war der von Ed Hall, der 2001 wegen Markenrechtsverletzung bedroht wurde, da er keine Angaben veröffentlicht habe, dass alle Informationen, die er für die Erzeugung seiner Geocaching-Karten verwendet hatte, unter Markenschutz standen. Anwälte berieten ihn, solche Angaben seien unnötig, er macht aber seitdem klar, woher seine Informationen stammen.

Um dem vermeintlichen Monopol von geocaching.com entgegenzuwirken, wurde von einer Gemeinschaft von deutschsprachigen Geocachern eine Datenbank opencaching.de entwickelt und im Herbst 2005 live geschaltet. Anfang März 2006 wurde in dieser Datenbank bereits der 6000. deutsche Cache eingetragen (wenn auch viele von geocaching.com kopiert), opencaching.de ist wie navicache und andere eine Alternative zu geocaching.com.

Das wohl größte Problem besteht nunmehr darin, selbst versteckte Geocaches in mehrere der genannten Verzeichnisse einzutragen und sie dort auch, z. B. bei Änderungen des Rätsels oder der Koordinaten, zu pflegen. Inzwischen gibt es aber Softwarelösungen (z.B. Geolog und OCProp), welche beim gleichzeitigen, automatisierten Verwalten von Geocaches und Fund-Einträgen auf mehreren Seiten helfen. Ist der Cache auf mehreren Seiten eingetragen, bleibt es zudem den Findern überlassen, ihre Log-Einträge auch auf allen dieser Seiten zu tätigen.

Auch ist noch zu überlegen, wie ausländischen Besuchern und nicht Deutsch-Sprechenden der Zugang zu den alternativen Datenquellen ermöglicht werden soll. Die Gewöhnung an ein neues Nutzerinterface sowie die fremde Sprache könnten schnell Barrieren für internationales Geocaching werden. Vorbildlich ist der Ansatz von Opencaching.de, welcher gezielt die Mehrsprachigkeit von Cache-Einträgen unterstützt.

So haben selbst die Franzosen, die für Anglophobie nicht unbekannt sind, auf ihrer nationalen Seite für ihre Geocaches inzwischen eine englische Version ergänzt. Weniger als 500 Caches sind für Frankreich bei geocaching.com gelistet, dagegen über 17.000 sogenannte Cistes im französischem System, wobei es sich dabei in der Mehrzahl eher um Letterboxes handelt. Kostenlos sind beide Systeme. Es bleibt nun denen überlassen, die ein Versteck anlegen, ob sie die Beschreibung auch in anderen Sprachen bereitstellen. Dieses Problem besteht auch auf geocaching.com. Längst nicht jedes Versteck in Deutschland weist eine englischsprachige Version auf.

Es bleibt also spannend, die Entwicklung und Popularität der verschiedenen Verzeichnisse zu verfolgen. Während viele auf Funktionalität und Datenqualität der Referenzseite geocaching.com schwören, hoffen andere, das Hobby Geocaching durch eine offene Datenbasis auch in Zukunft mit möglichst wenig Kommerzialisierung gestalten zu können.

[Bearbeiten] Verwandte Themen

Ähnliche Freizeitbeschäftigungen mit Schwerpunkt auf Wettbewerb sind Geodashing und das Besuchen von Konfluenzpunkten. Geocaching lässt sich auch mit Bookcrossing verbinden. Eine weitere Spielart ist Waymarking, hierbei geht es darum, interessante Punkte in der Natur (z.B. Berggipfel) oder spezielle Gebäude (z.B. Wassertürme) aufzufinden (zu fotografieren und die Koordinaten zu ermitteln), aber auch weniger spezielle Punkte können geloggt werden (z.B. McDonalds). Geofoxing ist eine weitere Variante, eine Mischung aus Geocaching und Amateurfunkpeilen (ARDF), die der Funkamateur Michael Link, DK7EO, entwickelt hat.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Geocaching.com: Anzahl Caches weltweit Juli 2006
  2. Geocaching.com: Liste der Caches in Deutschland Juli 2006
  3. Geocaching.com: Liste der Caches in der Schweiz Juli 2006
  4. Geocaching.com: Liste der Caches in Österreich Juli 2006

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Geocaching – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -