Benutzer:G-Michel-Hürth /Baustelle
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Am Beispiel von Hürth, einer etwa 57.000 Einwohner zählenden Stadt, läßt sich die Problematik der Versorgung der Bevölkerung mit medizinischen Versorgung beispielhaft darstellen.
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[Bearbeiten] Medizinische Versorgung vor dem Ersten Weltkrieg
Im 19. Jahrhundert war es um die medizinische Versorgung der Menschen in ländlichen Gebieten, wie in der Bürgermeisterei Hürth, schlecht bestellt. Es gab es zur stationären Behandlung schwerer Krankheiten oder für Operationen nur die Hospitäler im benachbarten Brühl (erstes Krankenhaus 1866) oder in Köln. Wer nicht zu den Reichen zählte, wurde in Hürth vom Armenarzt Dr. Kürten (Anstellungsvertrag vom 28. Februar 1869, † 1912) in Hermülheim behandelt.[¹]
Nach und nach entstanden nach städtischem Vorbild, meist durch Initiativen verschiedener Ordensgemeinschaften, erste in der ambulanten Krankenpflege tätige Schwesternniederlassungen.
Diese gab es in Efferen seit 1902 (Klosterstraße), Hürth seit 1914 (im Kloster Alt St. Katharina), Kendenich (Salvadorianerinnen) seit 1928 und Knapsack seit 1929 (Schwestern der Hl. Elisabeth, Elisabethstraße) (und in Gleuel bis 1929).[¹]
[Bearbeiten] Kommunales Krankenhaus
1914/15 wurde das erste kommunale Krankenhaus in der Bürgermeisterei Hürth errichtet. Das Krankenhaus, am Sitz der Bürgermeisterei Hermülheim, entstand durch ein von Guts- und Fabrikbesitzern und einigen Privatleuten der damaligen Zeit gestiftetes Grundstück und einem Geldfonds für den Bau.
Das trotz der Kriegszeit gebaute Krankenhaus behandelte seitdem Patienten aus Hürth und allen Orten der Umgebung. Der Pflegedienst im neuen Haus wurde von den Schwestern des Ordens vom hl. Augustinus, den Cellitinnen, übernommen.
Schon 1951/53 wurde das Haus um 80 Betten auf 140 Betten vergrößert. Damals lagen schon neue Pläne vor, einen weiteren Ausbau des Hauses zu einem modernen Allgemein-Krankenhaus und eine nochmalige Aufstockung der Bettenkapazität um weitere 150 Betten vorzunehmen.
Das städtische Krankenhaus wurde 1984 an die SANA-Kliniken verkauft, da die Stadt den notwendigen Ausbau nicht finanzieren konnte.
[Bearbeiten] Private Trägerschaft für Krankenhäuser
Erste private, von Konzernen betriebene Krankenhäuser entstanden in Deutschland schon um 1975. Die hier beschriebene Privatisierung war jedoch ein Novum für ein in öffentlicher Hand befindliches Krankenhaus.
Der 1984 in Hürth eingeleitete Trend zur privaten Trägerschaft, viele private Krankenhäuser sind auch Teil von größeren Krankenhausketten, setzte sich überregional in vielen Kommunen fort und hält weiterhin an. Nach Schätzung der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) gibt es heute 15 private Krankenhausbetreiber.
[Bearbeiten] Sana Klinik, Krankenhaus für Hürth
Durch die Sana Kliniken GmbH wurde das Krankenhaus von der Stadt Hürth zum Nulltarif übernommen. In Aussicht gestellte Zuschüsse der Kommune von insgesamt 5,5 Millionen DM waren geknüpft an die Garantie des Konzerns, im Gegenzug den Klinikbetrieb für eine Dauer von mindestens 20 Jahren aufrecht zu erhalten. Bis in die jüngste Zeit entstanden moderne Erweiterungsbauten, die sich um das im Kern erhalten gebliebene alte Krankenhaus gruppieren.
Vertreten sind die Fachbereiche
- Innere Medizin mit 80 Betten,
- Allgemein- und Unfallchirurgie mit 60 Betten,
- Visceralchirurgie und
- Anästhesiologie.
Jährlich werden mehr als 4.900 Patienten behandelt. Für die Stadt Hürth wird die Notfallversorgung sichergestellt. Als Kooperationspartner steht das unmittelbar an das Krankenhaus angrenzende Zentrum für Ambulante Physikalische Therapie den Patienten zur Verfügung.[²] [³]
[Bearbeiten] Kombinierte Privatkliniken / Operationszentren
Weitere überörtlich orientierte Spezialkliniken befinden sich im oder in der Nähe des Einkaufszentrums und in der Nachbarschaft zum Schul- und Sportzentrum in Hürth-Mitte.
[Bearbeiten] Gynäkologische Praxisklinik
Seit 1982 befindet sich im OPZ-Hürth eine Gynäkologische Praxisklinik mit minimal-invasiver Chirurgie . Diese Klinik verfolgt konsequent das Konzept einer für den Patienten möglichst wenig schmerzhaften und belastenden ambulant durchführbaren Chirurgie, bietet aber auch einen Nachsorgebereich mit 9 Einzelbettplätzen für jeweils eine Patientin und 1-2 Begleitpersonen.[4]
[Bearbeiten] Therapiezentrum für Schilddrüsenerkrankungen
Ein Therapiezentrum für Schilddrüsenerkrankungen wurde im Jahr 1996 eröffnet. Dieses neue Zentrum für Schilddrüsenerkrankungen in Hürth ist die erste nuklearmedizinische Privatklinik in Deutschland.
Die Klinik verfügt über 18 konzessionierte Betten zur Durchführung der Radiojod-Therapie. [5]
[Bearbeiten] Somnia Klinik
1995 eröffnete die private Somnia Klinik Hürth. Sie wurde in neuerer Zeit ergänzt mit einer gerontopsychiatrischen Abteilung für Patienten im höheren Lebensalter.
Das Haus in Hürth verfügt über 70 Plätze für stationäre Behandlung von Demenzerkrankungen, Hirnleistungsstörungen, neurologischen Störungen wie Morbus Parkinson sowie anderen psychischen Auffälligkeiten, bedingt durch Alterserkrankungen. Dazu werden weiterhin Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen, Essstörungen und - daraus rührte der Klinikname her - Schlafstörungen behandelt. Ergänzend zur vollstationären Behandlung ist auch ein teilstationärer tagesklinischer Behandlungsbereich eingerichtet. Diese Tagesklinik bietet 10 Behandlungsplätze. Zusätzlich zum therapeutischen Angebot bietet die Klinik eine umfassende Physiotherapie.[6]
[Bearbeiten] Weitere Kliniken
Des weiteren gibt es in Hürth-Stotzheim eine Salus-Klinik. Es ist eine moderne Einrichtung zur Behandlung drogenabhängiger Menchen.
Neben dem Gebäude des Therapiezentrums für Schilddrüsenerkrankungen schreitet der Neubau einer Psychiatrischen Tagesklinik voran.
[Bearbeiten] Verbände / soziale Einrichtungen
Das betreute Wohnen ist eine Wohnform im Camille Claudel-Haus.
Hospiz Hürth e.V.: Als siebte Einrichtung der Erftkreis-Hospizvereine wurde am 28. Januar 1998 der Hospiz Hürth e.V. gegründet. Dort arbeiten inzwischen neunundzwanzig ehrenamtliche Mitarbeiter im ambulanten Hospizdienst.
[Bearbeiten] Altenheime
[Bearbeiten] Historisches
Erwähnt wird in Fischenich das St.-Josefs-Haus auf dem Areal der alten Burgruine. Es wurde seit 1907/1908 von den Augustinus-Cellitinnen betrieben, anfänglich als Mädchenpensionat. Zusätzlich stellte man ab 1915 auch Zimmer für eine Säuglings- und Waisenstation bereit. Bis 1922 existierte auch noch ein Kindergarten, ab 1924 jedoch diente das Haus ausschließlich als Altenheim. Die Einrichtung verfügte 1960 über 75 Heimplätze für Frauen und Männer einschließlich Pflegeplätze für Sieche. Das erste Altersheim wurde vom Caritasverband Köln in einem Herrenhaus des Weilerhofes mit 38 Plätzen eingerichtet. Es erhielt im November 1945 den Namen Dreikönigenheim Weilerhof.
Über "Altersheim", "Altenheim" zum noch besser klingenden "Seniorenzentrum" folgten die Bezeichnungen. Damals war durchaus der Ausdruck "Siechenheim" gebräuchlich.[1]
[Bearbeiten] Heutige Einrichtungen
Mitte der 1970er Jahre wurde das "Rudi Tonn-Altenzentrum" für etwa 150 Bewohner geschaffen. 20 Jahre später wurde ein neues Haus gebaut, in dem heute 118 ältere Menschen leben. Die Einrichtung verfügt über 116 Wohnpflegeplätze, 2 Kurzzeitpflegeplätze und 42 angegliederte Altenwohnungen. Träger des Altenzentrums ist die Arbeiterwohlfahrt Mittelrhein e.V [8]
Weitere Altenzentren der Caritas:
- Altenzentrum Sebastianusstift
- Seniorenzentrum St. Ursula
- Seniorenzentrum Anna-Haus
Dazu kommt noch ein Evangelisches Altenheim in Efferen, getragen von der Antoniter-Siedlungsgesellschaft mit ihrem Schwerpunkt "Wohnen im Alter".
[Bearbeiten] Häusliche Pflegedienste
Häusliche oder ambulante Pflegedienste, die als private Unternehmen oder als Organisationen von Trägern der Freien Wohlfahrtspflege tätig sind, sind in Hürth in einer Vielzahl vorhanden.
[Bearbeiten] Quellen / Links
- [¹] Clemens Klug, Hürth, wie es war, wie es wurde Köln 1962.-ISBN: B0000BK97R
- [²] Ulrike Meyer-Timpe - ZEIT online, 22.06.2006 - [1]
- [³] Sana-Krankenhaus Hürth GmbH - [2]
- [4] OPZ-Hürth Theresienhöhe - [3]
- [5] Therapiezentrum für Schilddruesenerkrankungen Fayzeh Hünermann GmbH Argelès-sur-Mer-Straße 3 - 50354 Hürth - [4]
- [6] Somnia Klinik Hürth - Friedrich-Ebert-Straße 11a, 50354 Hürth - [5]
- [7] "Rudi-Tonn-Altenzentrum" Bonnstr. 67 - 50354 Hürth - [6]
- [8] Stadt Hürth - [7]
