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Filmbudget

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Unter einem Filmbudget versteht man die Höhe der Geldsumme, die eine Filmproduktionsgesellschaft zur Herstellung eines Films bewilligt. Je nach Höhe der Summe (und des meist daraus folgenden Erfolgs) des Films teilt man Filme in Blockbuster und B-Movies auf, wobei man mit "Blockbuster" einen durch gezielte Werbung und Vermarktung meist kommerziell erfolgreichen Film bezeichnet.

Soll ein Film gedreht werden, müssen im Vorfeld die voraussichtlichen Gesamtkosten überschlagen und bei einem Produzenten oder einer Filmproduktionsgesellschaft eingereicht werden. In der Hoffnung, mit seiner Idee überzeugen zu können, sind die Kosten möglichst niedrig gehalten. Ist die Produktionsgesellschaft bereit, die finanziellen Mittel zu stellen, wird mit der Vorproduktion begonnen. Dabei wird bis ins Detail berechnet, wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen werden. Die Gagen der Schauspieler sowie die Gehälter der Filmcrew werden ausgehandelt und zusammengerechnet. Außerdem müssen im Normalfall große technische Anschaffungen gemacht werden. Erst nachdem die genaue Summe feststeht, kommt es zur Vertragsunterzeichnung von Produktion und Filmmachern. Dieser Vertrag kann wegen seines großen inhaltlichen Umfangs aus bis zu 150 Seiten bestehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Elemente


  • Drehbuch: Ein etablierter bekannter Drehbuchautor kann bis zu einer Million Euro für die ersten drei Szenenentwürfe eines Films ausgezahlt bekommen. Dazu kommt ein privater Bonus, der noch einmal doppelt so hoch sein kann. Sind die Auftraggeber mit den Entwürfen zufrieden, wird ein sogenannter Script Doctor beauftragt, alles noch einmal zu überarbeiten und zu einem wirklich fertigen Drehbuch zusammenzustellen. Diese Arbeit wird mit bis zu 150.000 Euro wöchentlich bezahlt. Erst kürzlich haben Columbia Pictures den besten Drehbuchautoren Amerikas 2% des Filmbruttogewinns angeboten (nach Abzug der Produktions- und Werbekosten). Normalerweise werden 5% eines Filmbudgets für das Drehbuch verbraucht.


  • Produzenten: Ein Film hat normalerweise einen oder mehrere Produzenten, Executive Producers (dt. Ausführende Produzenten), Line Producers und Co-Producers (dt. Co-Produzenten), welche alle überdurchschnittlich gut bezahlt werden. Ein Top-Produzent verdient eine meist siebenstellige Gage im Voraus, bekommt mehrere Bonus und eine hohe Gewinnbeteiligung (bis zu 40% des Nettogewinns). Man schätzt, dass Laura Ziskin mit ihrer Produktion des Films Spider-Man 30 Millionen US-Dollar (fast 25 Millionen Euro) verdient hat.


  • Regisseur: Laut der Directors Guild of America (DGA) sollte der wöchentliche Mindestverdienst für einen Regisseur bei 11.000 Euro liegen, bei einer Drehzeit von wenigstens zehn Wochen. Das entspricht einem Mindestgesamtverdienst von 110.000 Euro pro Film. Ein sehr bekannter guter Regisseur kann aber insgesamt auch bis zu acht Millionen Euro verdienen. Schon immer macht das Regisseurgehalt etwa 7% des Filmbudgets aus.


  • Schauspieler: Ein hochkarätiger Hauptdarsteller kann für seine Leistung 16 bis 24 Millionen Euro verlangen, plus 2,4 Millionen Spesen und 20% des Bruttogewinns. Der Rest des Casts muss sich oftmals mit weitaus niedrigeren Gehältern begnügen, wobei die Bezahlung aber über der von der Screen Actors Guild (SAG) vorgeschriebenen Minimalgrenze liegt. Es kommt gelegentlich vor, dass ein Schauspieler ein verhältnismäßig "niedriges" Honorar akzeptiert, dafür aber erheblich an den Filmeinnahmen beteiligt wird, so z.B. Bruce Willis, der Schätzungen zufolge um die 80 Millionen Euro an The Sixth Sense verdiente.


  • Produktionskosten: Die eigentlichen Kosten für die Dreharbeiten enthalten Filmsets, Kostüme, Drehorte, Hotels und Transporte. Die angesehen Produktionen stellen gewöhnlich die talentiertesten (und damit auch teuersten) Spezialisten für diese Aufgabenbereiche ein, wobei der Kameramann mit 400.000 bis 800.000 Euro das normalerweise höchste Gehalt hat. Die Kosten für die Dreharbeiten können mit Leichtigkeit die Höhe von 400.000 Euro täglich erreichen, für im Höchstfall circa 100 Tage.


  • Visuelle Effekte: Beschäftigt die Produktion professionelle Mitarbeiter von Industrial Light and Magic (ILM) für länger als ein Jahr, können die Filmkosten enorme Höhen erreichen. Die Bearbeitung von abgedrehtem Filmmaterial mit Hilfe von Computer Generated Imagery (CGI) dürfte im Fall des Films Hulk beispielsweise 80 Millionen Euro gekostet haben.


  • Filmmusik: Hollywoods berühmteste Filmkomponisten erhalten für etwa eine Stunde komplett neu komponierter Musik siebenstellige Gagen. Ein zusätzlicher Titelsong, wie "Car Wash" von Christina Aguilera (Große Haie – Kleine Fische) kann eine weitere Million kosten und die Rechte, um einen Song von David Bowie oder den Beatles zu verwenden, liegen bei 240.000 Euro. (Zudem wünschen die meisten Interpreten, den Film im Vorfeld zu sehen, damit er auch ihre Befürwortung findet. David Bowie tat das beispielsweise bei dem Film Training Day.) 2005 wurde für Led Zeppelins Song "Whole Lotta Love" im Film Dogtown Boys 2,4 Millionen bezahlt. Bei manchen Filmen, bei denen abzusehen ist, dass sie nicht sehr erfolgreich werden, lassen sich Sänger kleine Geldbeträge auszahlen, um mit ihrem Namen zur Bekanntmachung dieser Filme beizutragen. Die Musikinvestition in bedeutende Filmproduktionen macht 8% des Filmbudgets aus; Spider-Mans Musibudget betrug 3,6 Millionen Euro, inklusive des brandneuen Songs "Hero" von Chad Kroeger.

[Bearbeiten] Wie man die Kosten senken kann...

  • Nachtszenen vermeiden! Um bei Nacht zu drehen, müssen sehr viele starke Lichtquellen und Scheinwerfer installiert werden. Desweiteren stehen den Mitgliedern der Filmcrew höhere Gehälter zu. Eine Alternative, angewandt z.B. bei Cast Away – Verschollen, kann sein, die Nachtszenen bei Tageslicht zu drehen und später digital zu verdunkeln.[1] Aber auch die Möglichkeit, alle Nachtszenen einfach zu streichen, kann teuer werden: Die Produzenten des 1996er Films Operation – Broken Arrow kostete schon dieses Verfahren Millionen.
  • Berühmte oder öffentliche Drehorte vermeiden! Soll an einem berühmten Ort wie der Golden Gate Bridge gedreht werden, muss ein Großteil des Verkehrs gestoppt oder umgeleitet werden, was einen wirtschaftlichen Nachteil für San Francisco bedeutete, da an diesem Tag ein Großteil der Touristen die Stadt nicht beträte. Eine solche Szene für Interview mit einem Vampir kostete Warner Bros. 400.000 Euro.'

[Bearbeiten] Beispiele (in Euro)

[Bearbeiten] Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens [2]

  • Rechte und Drehbuch: 3,2 Millionen
  • Produzenten: 3,2 Millionen
  • Regisseur (Jan de Bont): 4 Millionen
  • Schauspieler: 13,8 Millionen
    • Angelina Jolie: 9,6 Millionen
    • Extras: 200.000
    • Übrige (enthält Spesen für Angelina Jolie): 4 Millionen
  • Produktionskosten: 53,6 Millionen
    • Set Design und Ähnliches: 14,2 Millionen
  • Visuelle Effekte: 10,4 Millionen
  • Filmmusik: 2,6 Millionen
  • Schnitt: 2,4 Millionen
  • Nachbearbeitungskosten: 1,2 Millionen

Gesamtkosten: 94,4 Millionen ($118 Millionen)

[Bearbeiten] Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [3]

  • Rechte: 11,6 Millionen
  • Drehbuch: 4,2 Millionen
  • Produzenten: 8 Millionen
  • Regisseur (Jonathan Mostow): 4 Millionen
  • Schauspieler: 28 Millionen
  • Produktionskosten: 46,4 Millionen
  • Visuelle Effekte: 16 Millionen
  • Filmmusik: 1,6 Millionen
  • Nachbearbeitungskosten: 3,2 Millionen
  • Andere Kosten: 26,9 Millionen

Gesamtkosten: 149,9 Millionen ($187,3 Millionen)

[Bearbeiten] Spider-Man 2 [4]

  • Rechte: 16 Millionen
  • Drehbuch: 8 Millionen
  • Produzenten: 12 Millionen
  • Regisseur (Sam Raimi): 8 Millionen
  • Schauspieler: 24 Millionen
  • Produktionskosten: 36 Millionen
  • Visuelle Effekte: 52 Millionen
  • Filmmusik: 4 Millionen
    • Komponist (Danny Elfman): 1,6 Millionen
    • Übrige (u.a. Orchester): 2,4 Millionen
  • Gesamtkosten: 160 Millionen ($200 Millionen)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. de.wikipedia.org Filmseite, Deutschsprachige Wikipedia
  2. Auszug einer englischen Studie von Edward Jay Epstein
  3. Auszug einer englischen Studie von Edward Jay Epstein
  4. Auszug einer englischen Studie von Archie Thomas
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