Emilia-Romagna
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Emilia-Romagna | |
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Basisdaten | |
Hauptstadt: | Bologna |
Gliederung: | 9 Provinzen |
Fläche: | 22.123 km² |
Einwohner: | 4.166.580 (31. Mai 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 188 Einwohner je km² |
Website: | www.regione.emilia-romagna.it |
ISO 3166-2: | IT-45 |
Präsident: | Vasco Errani |
Karte | |
Emilia-Romagna ist eine Region in Norditalien.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Emilia-Romagna grenzt im Norden an den Po, im Osten an die Adria und im Süden an den Apennin sowie an die Republik San Marino. Die Region hat eine Fläche von 22.123 km² und eine Bevölkerung von rund 4,17 Millionen. Die Region besteht aus den Provinzen Parma, Piacenza, Modena, Reggio nell' Emilia, Bologna, Ferrara, Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini. Emilia-Romagna ist eine der reichsten italienischen Regionen.
[Bearbeiten] Name
Der Ostteil des Gebietes am Adriatischen Meer, die Romagna gehörte jahrhundertelang zum Kirchenstaat; der Name rührt jedoch aus langobardischer Zeit, die dieses römische (genauer byzantinische) Gebiet mit dem Namen Romania von ihrem eigenem Gebiet, der Langobardia (Lombardei), abgrenzten.
Die Emilia gliederte sich in die Herzogtümer Parma und Modena, die ein beständiger Zankapfel zwischen Habsburgern und Bourbonen waren. Der Name Emilia stammt von der römischen Via Aemilia, die hier ihren Namen auf eine ganze Region übertrug.
[Bearbeiten] wichtige Städte
Hauptstadt ist Bologna, weitere Städte sind:
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Antike
Unter der Verwaltungseinteilung Augustus' war das Gebiet der Emilia die achte Region Italiens. Der Name leitet sich von der Via Aemilia ab, der römischen Straße, die das Gebiet zwischen Ariminium (Rimini) und Placentia (Piacenza) Richtung Nordwesten durchquert. Er kam schon zur Zeit Martials allgemein in Gebrauch.
Das Gebiet um Ravenna wurde im allgemeinen nicht als Teil der Aemilia betrachtet, deren wichtigste Stadt Placentia war. Im 4. Jahrhundert wurden Aemilia und Liguria zu einer Provinz zusammengefasst. Danach stand die Aemilia für sich, wobei Ravenna mehrmals zeitweise hinzugefügt wurde.
[Bearbeiten] Pippinsche Schenkung und Bildung von Kommunen
In der byzantinischen Zeit wurde Ravenna Sitz eines Exarchats. Die Langobarden bezeichneten dieses Gebiet als Romania, um es von dem von ihnen kontrollierten Gebiet, der Langobardia, zu unterscheiden. Nachdem die Langobarden zwei Jahrhunderte lang versucht hatten, das Gebiet von Ravenna, Bologna, Forlì, Faenza, Rimini zu unterwerfen, nahm Pippin diese Städte von Aistulf und gab sie zusammen mit der Mark Ancona 755 dem Papsttum. Unter dem Namen Romagna gehörte das Gebiet von da an zumindest nominell dem Kirchenstaat. Zunächst war jedoch der Erzbischof von Ravenna vorherrschend, und die Romagna war auch weiterhin mit den Kaisern umstritten.
Die anderen wichtigen Städte der Emilia – Ferrara, Modena, Reggio, Parma, Piacenza – waren dagegen unabhängig. In der Zeit der Unabhängigkeit der italienischen Stadtstaaten hatte jede der großen Städte der Emilia, ob in der Romagna oder nicht, ihre eigene Geschichte. Trotz der Fehden zwischen Guelfen und Ghibellinen erlebten sie eine Blüte. Der Einfluss des Kaisers bildete ein Gegengewicht zur päpstlichen Gewalt.
[Bearbeiten] Entwicklung der Romagna
Nikolaus III. bekam die Romagna 1278 mittels eines Konkordats mit Rudolf von Habsburg unter Kontrolle, aber der Kirchenstaat zerfiel während der Avignon-Päpste beinahe und wurde nur durch die Bemühungen von Kardinal Albornoz aufrechterhalten, einem Spanier, der 1353 von Innozenz VI. nach Italien geschickt wurde. Dennoch kann man die päpstliche Oberherrschaft kaum mehr als nominell nennen.
Dieser Status endete erst, als Cesare Borgia, der uneheliche Sohn von Alexander VI. die meisten der Fürsten der Romagna beseitigte, um eine eigene Dynastie zu begründen. Beim Tod Alexanders waren es seine Nachfolger im Papstamt, die Borgias Politik fortführten und von seinem Werk profitierten. Die Städte waren von da an dem Papsttum unterstellt und wurden von Legaten verwaltet.
[Bearbeiten] Entwicklung der verschiedenen Herzogtümer der Emilia
Ferrara und Comacchio verblieben unter dem Haus Este, bis sie nach dem Tod Alfonso II. 1597 als vakante Lehen von Papst Clemens VIII. beansprucht wurden. Modena und Reggio, die Teil des Herzogtums Ferrara gewesen waren, bildeten nun ein eigenes Herzogtum unter einem Nebenzweig des Hauses Este, das aus dem unehelichen Sohn Cesare von Alfonso I. hervorging.
Carpi und Mirandola waren kleine Fürstentümer. Carpi ging 1525 auf das Haus Este über, als Karl V. die Pio-Familie vertrieb. Mirandola wurde von der Pico-Familie regiert, bis sich Francesco Maria aus diesem Haus im Spanischen Erbfolgekrieg aus diesem Haus auf die französische Seite stellte und dem deshalb 1709 von Kaiser Joseph das Herzogtum weggenommen und 1710 an das Haus Este verkauft wurde.
Parma und Piacenza waren zunächst unter den Farnese, nachdem Papst Paul III. dort 1545 seinen unehelichen Sohn Pier Luigi installiert hatte. Nachdem die Familie 1731 ausstarb, regierte dort ein sekundärer Zweig der spanischen Bourbonen.
[Bearbeiten] Von der Französischen Revolution bis zur Gründung des Königreichs Italien
Von 1796 bis 1814 wurde die Emilia-Romagna erst in die Italienische Republik, dann in das napoleonische Italienische Königreich eingegliedert. Nach 1815 gab es eine Rückkehr zum Status quo ante. Die Romagna fiel an den Kirchenstaat und seine kirchliche Regierung. Das Herzogtum Parma ging an Marie Louise, die Gattin des abgesetzten Napoleon, und Modena an den Erzherzog Franz von Österreich, den Erben des letzten Este.
In Romagna und Modena war die Regierung repressiv, willkürlich, korrupt und rückschrittlich, während in Parma die Dinge besser standen. 1821 gab es einen erfolglosen Versuch einer Revolte in Emilia, der streng und brutal unterdrückt wurde. Die chronische Unzufriedenheit ging weiter, und die Revolution von 1848-49 wurde abermals von österreichischen Truppen unterdrückt. 1859 war der Unabhängigkeitskampf schließlich erfolgreich, und die Emilia ging fast widerstandslos im Königreich Italien auf.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Region ist nach der Lombardei und dem Aostatal die dritt wohlhabendste Italiens. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Region einen Index von 133.7 (EU-25:100) (2003). [1] Die Emilia-Romagna ist die Heimat der drei großen italienischen Sportwagen-Marken: Lamborghini, Ferrari und Maserati, sowie der Motorradmarken Ducati und Moto Morini.
Im Raum von Modena wird der echte Balsamicoessig nach jahrhundertealter Tradition produziert. Zwischen Reggio Emilia und Parma ist das Zuhause des markenrechtlich geschützten "Parmegiano Reggiano", dem Parmesan. Und in den Hügeln um Parma produziert man den Parmaschinken.
Sassuolo, südlich von Modena, ist eines der weltgrößten Fliesenproduktionszentren mit über 40 Betrieben, die in alle Welt exportieren.
Tourismus ist in der gesamten Region zu finden: Thermaltourismus in Salsomaggiore Terme im Westen der Region, Städte- und Kulturtourismus vor allem in Parma, Modena, Bologna, Ravenna und Ferrara, Naturtourismus im Po-Delta und den Naturreservaten im Apennin, Badetourismus an der Adriaküste (Rimini, Cesenatico).
[Bearbeiten] Sport
In Imola gibt es eine permanente Rennstrecke, auf der neben einem Motorrad-Grand Prix auch ein Formel-1-Lauf stattfindet. Bei Modena im kleinen Ort Maranello betreibt Ferrari eine Testrennstrecke.
[Bearbeiten] Kuriositäten
In Brescello, einem kleinen Dorf nahe des Po, nördlich von Parma, wurden nach dem 2. Weltkrieg die berühmten Filme von "Don Camillo und Peppone" gedreht (Außenaufnahmen, die Studioaufnahmen wurden in Rom in Cinecittà gedreht). Heute erinnert ein kleines, aber sehenswertes Museum an diese beiden Figuren (mit dem legendären Beiwagen und dem Panzer), auch das Kreuz, zu dem Don Camillo stets redet, kann man noch in der Kirche sehen.
In dem kleinen Bergdorf Predappio, südlich von Forlì, ist der "Duce", Mussolini, begraben. Comacchio, nahe des Po-Deltas, kann eine Brücke mit drei Treppenaufgängen vorweisen
[Bearbeiten] Quellen
Abruzzen | Aostatal | Apulien | Basilikata | Emilia-Romagna | Friaul-Julisch Venetien | Kalabrien | Kampanien | Latium | Ligurien | Lombardei | Marken | Molise | Piemont | Sardinien | Sizilien | Toskana | Trentino-Südtirol | Umbrien | Venetien
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