Joseph I. (HRR)
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Joseph I. (* 26. Juli 1678 in Wien; † 17. April 1711 in Wien) war ein deutscher Fürst aus dem Hause Habsburg und von 1705 bis 1711 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, König von Böhmen und Ungarn.
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Herkunft
Joseph I. war der älteste Sohn Leopolds I. aus der Ehe mit Eleonore von Pfalz-Neuburg. Er folgte seinem Vater ab 1687 als ungarischer und ab 1690 als römisch-deutscher König, ab 1705 als Kaiser. Mit diesem teilte er auch das große Interesse für Musik und war wie er auch kompositorisch tätig.
[Bearbeiten] Heirat und Nachkommen
Er war verheiratet (1699 in Wien) mit Amalia Wilhelmine von Braunschweig-Lüneburg (1673-1742), Tochter von Johann Friedrich und dessen Gemahlin Prinzessin Benedicta Henrica von Pfalz-Simmern. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor:
- Maria Josepha (1699-1757)
- ∞ 1719 in Wien Kurfürst und König Friedrich August III. (1696-1763), Sohn des August der Starke und dessen Gattin Prinzessin Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth
- Leopold Josef (1700-1701), Erzherzog
- Maria Amalia (1701-1756)
- ∞ 1722 in München Kurfürst Karl Albrecht von Bayern (1697-1745), Sohn des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel und dessen Gattin Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen
[Bearbeiten] Spanischer Erbfolgekrieg
Seine gesamte Regierungszeit war ausgefüllt mit dem Spanischen Erbfolgekrieg, bei dem die österreichischen Armeen mit Hilfe ihrer englischen und niederdeutschen Verbündeten nicht zuletzt unter der tatkräftigen Leitung des Prinzen Eugen durchaus beachtliche Erfolge erzielen konnten (Siege bei Oudenaarde 1708 und Malplaquet 1709). Persönliche Verantwortung trug Joseph I. an den Verbrechen der Sendlinger Mordweihnacht im habsburgisch besetzten Bayern.
[Bearbeiten] Tod und Nachfolge
Durch seinen plötzlichen Tod ohne männlichem Erben wurde sein jüngerer Bruder Karl, der in Spanien als Karl III. zum König designiert war, nun auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, was sowohl die spanischen als auch die österreichischen Länder unter seine Herrschaft gebracht hätte. Die Allianz mit Spanien zerfiel jedoch und führte zu einer Einigung der Seemächte mit Frankreich.
[Bearbeiten] Österreichischer Erbfolgekrieg
Seine Tochter Maria Josepha heiratete Friedrich August von Sachsen (Obersachsen) und Maria Amalia heiratete Karl Albert von Bayern. Daraus wurden 1740 die Ansprüche Obersachsens und Bayerns abgeleitet, die schließlich zum Österreichischen Erbfolgekrieg führten.
[Bearbeiten] Weblinks
- Joseph I. (HRR). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 14, S. 534.
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Joseph I.: „Regina coeli“
- Literatur von und über Joseph I. (HRR) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Liste der römisch-deutschen Herrscher | Nachfolger Karl VI. |
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Nachfolger Karl III. |
Personendaten | |
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NAME | Joseph I. |
KURZBESCHREIBUNG | Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, König von Böhmen und Ungarn |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1678 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 17. April 1711 |
STERBEORT | Wien |