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Düsseldorf-Gerresheim

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Karte
Lage des Stadtteils Gerresheim
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Stadt: Düsseldorf
Ortsteil: Gerresheim
Geographische Lage: Koordinaten: 51° 14' 22" N, 06° 51' 58" O 51° 14' 22" N, 06° 51' 58" O
Fläche: 2,69 km²
Einwohner: 27 881 (Stand 31. Dezember 2005)
Fläche: 6,74 km²

Der Ortsteil Düsseldorf-Gerresheim liegt im Osten der Stadt Düsseldorf an den Hängen des Niederbergischen Landes. Gerresheim hat 27881 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2005) und eine Fläche von 6,74 km² [1].

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Das erste überlieferte Ereignis ist die Gründung eines Frauenstifts im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts durch den Adeligen Gerricus. In einem Dokument des Pfarrarchivs wird bereits für das Jahr 670 eine Pfarrkirche erwähnt, sicher ist, dass vor der Gründung der Frauengemeinschaft eine adlige Eigenkirche in Gerresheim bestanden haben muss.

1368 wurde das Dorf Gerresheim, welches sich um das Stift angesiedelt hatte, durch die Grafen von Berg zur Stadt erhoben. Im 17./18. Jahrhundert verarmte jedoch die Stadt Gerresheim durch den Weggang einiger adliger Stiftsdamen und durch einige verheerende Stadtbrände. Auch einige Soldatenheere des Truchsessischen Krieges und des Dreißigjährigen Krieges überfielen die kleine Stadt. In der Folge wurde sie bedeutungslos. 1803 hob man im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses das Kanonissenstift auf.

Die endgültige Schließung erfolgte jedoch erst 1806. Die Stiftskirche wurde im Jahre 1810 der Gemeinde für die Abhaltung des Pfarrgottesdienstes geschenkt, da die südl. der Stiftskirche gelegene Pfarrkirche baufällig geworden war. Diesem Umstand und den Bemühungen der letzten Äbtissin Grafin von Schönau hat Gerresheim die Erhaltung seines Wahrzeichens zu verdanken.

Ab 1815 gehörte die Stadt Gerresheim zum Königreich Preußen. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Gerresheim vom kleinen Landstädtchen mit ca. 800 Einwohnern zur kleinen Industriestadt mit ca. 15000 Einwohnern. Eingemeindet nach Düsseldorf wurde Gerresheim erst 1909. Düsseldorf hatte v. a. Interesse an der wirtschaftlich erfolgreichen Glashütte, während die Stadt Gerresheim selbst finanziell zu schwach war, um weiterhin unabhängig von Düsseldorf zu existieren. So wurde Gerresheim bereits seit den 1880er Jahren aus Düsseldorf mit Wasser und Elektrizität versorgt. Auch die Anbindung im ÖPNV war erst durch Unterstützung Düsseldorfs möglich geworden.

Weltbekannt wurde Gerresheim durch die 1864 von dem Bremer Unternehmer Ferdinand Heye gegründete Gerresheimer Glashütte, die bereits 1890 mit 1.200 Beschäftigten die größte Glashütte der Welt war. 1960 hatte die Glashütte mit 10.000 Mitarbeitern und üppigen Dividenden ihren wirtschaftlichen Höhepunkt. Nach Fehlern im Management, Überproduktion und Preisverfall wurden im August 2005 nach dem Verkauf an den weltgrößten Glasverpackungs-Hersteller Owens-Illinois die letzten Öfen stillgelegt und die Glashütte geschlossen.

In der Weimarer Republik war Gerresheim, hier vor allem das Hüttenviertel, eine Hochburg der KPD, die hier z.T. Wahlresultate zwischen 64,5 und 77,5 % erreichte. Die Nazis rächten sich am 5. März 1933 mit der "Razzia von Gerresheim", als mehr als 3.000 Mann von SA, SS, Polizei, Stahlhelm, Feuerwehr und Baubehörde das sog. untere Gerresheim überfielen. NS-Gegner wurden misshandelt, zwischen 50 bis 280 Gefangene ins Polizeipräsidium Mühlenstraße verschleppt. Dennoch war Gerresheim noch lange ein Zentrum des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Kath. St. Margareta Basilika, früher St. Hippolytus. Die romanisch-gotische Stiftskirche des Kanonissenstifts, erhielt bei der Weihe 1236 den Hl. Hippolythus als Patron und trug den Namen "Monasterium Santi Hippolyti". Sie befindet sich an der Stelle eines staufischen Vorgängerbaus und besitzt eine reiche Innenausstattung. Der Bau ist farblich gefasst, wie es häufig in der Rheinischen Romanik anzutreffen ist. Seit 1598 findet alljährlich die Blutprozession zur Verehrung einer Blutsreliquie, die die mit Christi Blut vermischte Erde vom Berg Golgatha enthalten soll, statt.
  • Kirchenschatz der Stiftskirche; von besonderer Bedeutung ist ein ottonisches Evangeliar aus dem 11. Jahrhundert, aber auch weitere Exponate sakraler Kunst. Hier ist vor allem noch das Kruzifix aus dem 10. Jahrhundert zu nennen. Dieses wurde vermutlich im Jahre 970 der Gemeinde zur Einweihung der neuen Kirche vom Kölner Erzbischof geschenkt. Es ist damit neben dem Kölner Gero-Kreuz wohl das älteste erhaltene Hochkreuz Europas.
  • Stiftsgebäude aus dem 13. Jahrhundert
  • Quadenhof, burgartiges Steinhaus aus dem 15. Jahrhundert, Wohnsitz der adeligen Familie Quad von Raede
  • Evgl. Gustav-Adolf-Kirche, 1878 in neoromanischen Formen erbaut, spendiert wurde die Kirche von Ferdinand Heye, da in der Glashütte in deren Gründerjahren zunächst viele evangelische Arbeiter aus anderen Teilen Deutschlands beschäftigt waren.
  • Fachwerkhaus am Neusser Tor, Das 300 Jahre alte, original restaurierte Fachwerkhaus beherbergt heute ein Feinschmeckerlokal.
  • Hexenstein, an der Dreherstr. / Ecke Schönaustr. steht der Gedenkstein von Gabriele Tefke in Gedenken an Helene M. Curtens und Agnes Olmanns, die in Gerresheim am 19. August 1738 nach dem letzten Hexenprozess am Niederrhein verbrannt wurden.

[Bearbeiten] Vereine

In Gerresheim gibt es ein vielfältiges Vereinsleben.

Die DJK Sportfreunde Gerresheim 1923 e.V., der TuS Gerresheim, der Düsseldorfer Sport-Club 1899 e.V., der Gerresheimer Turnverien sowie der Tennisclub Gerresheim sorgen für ein breites Sportangebot. Zwischenzeitlich gab es auch noch den FC Gerresheim, der sich aber Mitte des Jahres 2006 auflöste.

Der Bürger- und Heimatverein Gerresheim 1950 erforscht die lokale Geschichte und Kultur und gestaltet die Entwicklung Gerresheims durch Bürgerforen mit.

Die Bürgerhilfe Gerresheim kümmert sich um Jugend- und Altenhilfe sowie soziale Probleme im Stadtteil.

Die Gerresheimer Mädchen sind ein 1973 gegründeter Heimatverein, der sich um Brauchtumspflege und soziales Engagement kümmert und für seinen jährlichen Tanz in den Mai über Gerresheim hinaus bekannt ist.

Die Schachfreunde Gerresheim wurden 1986 gegründet und entwickelten sich im Laufe der Zeit zum aktuell erfolgreichsten Schachverein der Landeshauptstadt. Mit ca. 150 Mitgliedern gehören die Schachfreunde zu den mitgliederstärksten Vereinen Deutschlands. Der sportlich größte Erfolg war bislang der Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahre 2005.

Die KG Gerresheimer Bürgerwehr 1956 e.V. ist eine große Karnevalsgesellschaft in Düsseldorf.

Die St.Sebastianus-Schützenbruderschaft Gerresheim 1427 e.V. eine Gemeinschaft Gerresheimer Schützengesellschaften mit vielen traditionellen Vereinen u. a. die Gesellschaft Kaiser Friedrich 1898

[Bearbeiten] Verkehr

Gerresheim besitzt seit 1838 einen Bahnhof an der historischen Strecke der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn. Dort verkehren S-Bahnzüge der Linie S8 (Mönchengladbach - Hagen) und S11 sowie die Regiobahn S28 (Mettmann Stadtwald - Kaarster See). Ferner ist Gerresheim durch die Straßenbahn 703 der Rheinbahn angebunden, die Straßenbahnlinie 709 und 713 binden den Teil Gerresheims rund um das Gerresheimer Krankenhaus an die Innenstadt an. Dadurch ist eine sehr schnelle öffentliche Anbindung zur Innenstadt gegeben. Des Weiteren fahren weitere Buslinien Gerresheim an bzw. durchqueren es auf ihrer Route (725, 737, 738, 781).

[Bearbeiten] Bildung

In Gerresheim befinden sich folgende Schulen:

  • Gymnasium Gerresheim (mit Französisch-Klasse)
  • Marie-Curie-Gymnasium (sprachlich-künstlerisch ausgerichtet)
  • Hanna-Zürndorfer-Grundschule (EGS Benderstraße / KGS Unter den Eichen)
  • Karl-Röttger-Tagesschule
  • Ferdinand-Heye-Schule
  • Kurt-Schwitters-Schule (Rheinische Schule für Sprachbehinderte)
  • Martin-Luther-King-Schule (Städt. Förderschule)
  • Fachschulen des Sozial- und Gesundheitswesens
  • Rudolf-Steiner-Schule (Waldorfschule)

[Bearbeiten] Bekannte Personen

  • Der Architekt Aloys Odenthal, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und Ehrenbürger von Düsseldorf, lebte in Gerresheim und hatte auf der Lakronstraße sein Architektenbüro.
  • Die Fußballspieler Klaus und Thomas Allofs starteten ihre Karriere in der Fußballmannschaft der Katholischen Volksschule Unter den Eichen und im TuS Gerresheim.
  • Der Musiker Marius Müller-Westernhagen ist in Gerresheim aufgewachsen. Seine Mutter starb im Jahre 1998 im Krankenhaus Gerresheim. Zu dieser Zeit war Westernhagen häufig in Gerresheim zu Besuch!

[Bearbeiten] Wanderwege

Folgende Wanderwege beginnen in oder führen durch Gerresheim

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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