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Claus Schenk Graf von Stauffenberg

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Claus Schenk Graf von Stauffenberg
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Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 21. Juli 1944 in Berlin) war ein deutscher Oberst im Generalstab. Er war zusammen mit seinem Bruder Berthold Schenk Graf von Stauffenberg eine der Hauptpersonen des militärischen Widerstands gegen Adolf Hitler. Er verübte das Attentat vom 20. Juli 1944 und gehörte zu den führenden Kräften des anschließenden, gescheiterten Staatsstreichs. Stauffenberg war ein konservativer Patriot und sympathisierte zunächst mit den nationalistischen und militaristischen Aspekten des Nationalsozialismus, bevor er – im Angesicht der militärischen Niederlage Deutschlands – aus patriotischen und moralischen Erwägungen heraus zum aktiven Widerstand fand.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Stauffenberg wurde in Jettingen im bayerischen Schwaben bei Burgau zwischen Augsburg und Ulm als dritter Sohn in die süddeutsche, katholische Adelsfamilie Stauffenberg geboren. Seine Eltern waren der letzte Oberhofmarschall des Königs von Württemberg, Alfred Schenk Graf von Stauffenberg und Caroline geb. Gräfin von Üxküll-Gyllenband. Über seine Mutter hatte er auch protestantische, preußische Vorfahren. Dazu gehörte u. a. der preußische Heeresreformer August Graf Neidhardt von Gneisenau. Prägend für seine Beteiligung am Widerstand war unter anderem auch sein Onkel, Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband. Ebenfalls eine bemerkenswerte Persönlichkeit war seine Tante, Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband, Oberin des deutschen Roten Kreuzes.

Seine Kindheit verbrachte er vor allem in der Landeshauptstadt Stuttgart und am Sommersitz der Familie in Albstadt-Lautlingen (heute Museum) zusammen mit seinen zwei Jahre älteren Zwillingsbrüdern Berthold und Alexander. Auch Claus hatte einen Zwillingsbruder, Konrad Maria, der aber am Tag nach der Geburt verstarb.

Nach dem Besuch des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums in Stuttgart wurde er im Bund der Neupfadfinder vom Reichsmystizismus beeinflusst. Später gehörte er mit seinen Brüdern zum engeren Freundeskreis um Stefan George und seiner elitären Opposition conservatrice. Stauffenberg war sehr gebildet und begeisterte sich für Literatur. Trotz dieses Interesses und seiner schwachen Gesundheit entschied er sich für eine Karriere beim Militär.

Werdegang beim Militär

Stauffenberg trat, nachdem er am 5. März 1926 sein Abitur gemacht hatte, in die Reichswehr ein. Seinen Dienst begann er im traditionsreichen Reiterregiment 17 in Bamberg (Bamberger Reiter), in das er als Fahnenjunker aufgenommen wurde. Hier hatte er ein Jahr zu dienen, ehe er 1927 zur Infanterie-Schule nach Dresden kommandiert wurde. Alle Offizieranwärter mussten hier ein Jahr der Ausbildung verbringen. 1928 wurde er an die Kavallerieschule in Hannover versetzt. Danach ging er zu seinem Regiment nach Bamberg zurück, wo er, nachdem er im Jahre 1929 die Offiziersprüfung abgelegt hatte, am 1. Januar 1930 zum Leutnant befördert wurde. Die Offiziersprüfung schloss er als Jahrgangsbester ab.

Bei der Reichspräsidentenwahl im April 1932 sprach sich Stauffenberg gegen Paul von Hindenburg und für Adolf Hitler aus, dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 er ausdrücklich begrüßte. Stauffenberg war an der militärischen Ausbildung der Mitglieder der Sturmabteilung (SA) beteiligt und organisierte die Übergabe von Waffendepots an die Reichswehr.

Am 26. September 1933 heiratete er in Bamberg Nina Freiin von Lerchenfeld. Sie lebte zuletzt in der Nähe von Bamberg und hatte sich sehr für das alte Bamberg engagiert. Mit ihr hatte er fünf Kinder: Berthold, Heimeran, Franz-Ludwig, Valerie und Konstanze. Seine Frau verstarb am 2. April 2006 im Alter von 92 Jahren in Kirchlauter bei Bamberg.

1934 wurde Stauffenberg als Bereiter-Offizier an die Kavallerie-Schule Hannover versetzt. In Hannover qualifizierte er sich durch seine Studien über moderne Waffen (Panzer und Fallschirmjäger). Später wandte er sich allerdings der Rolle des Pferdes in der militärischen Verwendung zu. Am 1. Oktober 1936 wurde Stauffenberg zur Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie in Berlin-Moabit kommandiert. Am 1. Januar 1937 wurde er zum Rittmeister befördert. Im Juli 1938 wurde er als Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) zum Divisionsstab der 1. leichten Division nach Wuppertal unter Generalleutnant Erich Hoepner kommandiert, mit der er im selben Jahr an der Besetzung des Sudetenlandes teilnahm.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Stauffenberg in der zur 6. Panzerdivision umgegliederten 1. leichten Division im Polenfeldzug 1939 eingesetzt. Peter Graf Yorck von Wartenburg, ein weitläufig Verwandter, und Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld baten Stauffenberg, sich zum Adjutanten Walther von Brauchitschs, des Oberbefehlshabers des Heeres, ernennen zu lassen, um an einem Umsturzversuch teilnehmen zu können. Stauffenberg lehnte ab. 1940 nahm er als Generalstabsoffizier an der Westoffensive gegen Frankreich teil. Danach wurde er in die Organisationsabteilung des Oberkommandos des Heeres versetzt. Im Dezember 1941 hieß Stauffenberg die Vereinheitlichung der Befehlsgewalt des Oberbefehlshabers des Heeres und des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht in Hitlers Händen gut. Sein Dienstgrad war zuletzt Oberst i.G.

Abkehr vom Nationalsozialismus

Zitat:

„Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.“

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Stauffenbergs allmähliche Distanzierung von der nationalsozialistischen Staatsführung begann nach der Reichspogromnacht (9. November auf 10. November 1938). Nach dem deutschen Sieg über Frankreich im Frühjahr 1940 begeisterte er sich kurzzeitig erneut für Adolf Hitler, aber nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 überzeugte ihn die Kriegführung im Osten endgültig vom verbrecherischen Charakter des Hitler-Regimes. Insbesondere wegen der Deportation und systematischen Ermordung der Juden, der brutalen Besatzungspolitik, aber auch wegen der unsachgemäßen Führung, die seiner Ansicht nach zwangsläufig in einer militärischen Katastrophe enden musste, wurde er zum entschiedenen Gegner der Nazis und schloss sich, weit vor der Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad, dem militärischen Widerstand an. Der Zeitpunkt des Anschlags weist jedoch darauf hin, dass sich die Attentäter - die bereits seit Jahren von der Vernichtungspolitik wussten - erst zum Putsch entschlossen, als der drohende Verlust des Krieges und die damit verbundenen Folgen für Deutschland im Allgemeinen und für das deutsche Militär im Besonderen offensichtlich wurden.

Stauffenberg war sich dessen bewusst, dass nur die Wehrmacht als einzige von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und vom Sicherheitsdienst (SD) kaum infiltrierte Organisation über die nötigen Machtmittel zum Umsturz verfügte. Wie viele andere Militärs auch, fühlte er sich zunächst durch seinen Treueid an Hitler gebunden. Gemeinsam mit seinem Bruder Berthold und mit den Mitgliedern des Kreisauer Kreises war er an den Entwürfen zu Regierungserklärungen für die Zeit nach dem Umsturz beteiligt. Die Verschwörer legten ihre Ziele auf die Beendigung des Krieges und der Judenverfolgung und auf die Wiederherstellung des Rechtsstaats fest, wie er bis 1933 bestanden hatte. Auf eine angestrebte Staatsform konnten sie sich nicht einigen, da ein Großteil der aus den konservativen Kreisen von Bürgertum, Adel und Militär stammenden Verschwörer die parlamentarische Demokratie ablehnte, so auch Stauffenberg. Andererseits forderte er die Aufnahme von Sozialdemokraten wie Julius Leber in die neu zu bildende Regierung und vertrat schließlich die Ansicht, das Wichtigste sei die Beseitigung des Nazi-Regimes, alles andere werde sich dann finden.

Als Gruppenleiter der Gruppe II der Organisationsabteilung im Oberkommando des Heeres gehörte er zu den maßgebenden Offizieren, die bewusst auf einen Wandel der Politik in den besetzten Gebieten hinarbeiteten. Besonders im Zusammenhang mit der Kampfführung der in den Kaukasus vordringenden Heeresgruppe A hatte er sich den Fragen der Freiwilligen in den so genannten Ostlegionen zugewandt. Es ging um die Gewinnung von entlassenen Kriegsgefangenen und Überläufern für den Kampf auf deutscher Seite. Hierzu gab seine Abteilung am 2. Juni 1942 Richtlinien für die Behandlung turkestanischer und kaukasischer Soldaten heraus und steuerte im August 1942 die Organisation wie auch den Einsatz der Ostlegionen im Einsatz.

Bis Mitte November 1942 war die 10. Panzerdivision noch an der Besetzung der bis dahin unbesetzten Zone Frankreichs beteiligt. Unmittelbar danach wurde die Division nach Tunis verlegt. Stauffenberg war zwischenzeitlich im Generalstab des Heeres verwendet und war am 1. Januar 1943 zum Oberstleutnant i.G. (im Generalstab) befördert worden. Im März 1943 wurde er als Ia (Erster Generalstabsoffizier der Führungsgruppe) zur 10. Panzerdivision versetzt, die den Rückzug von Generalfeldmarschall Erwin Rommels Armee gegen die in Nordafrika gelandeten Alliierten decken sollte. Bei einem Tieffliegerangriff am 7. April 1943 wurde er schwer verwundet. Er verlor ein Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand. Zur Genesung kam er nach Lautlingen. Er war Patient des berühmten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch.

Operation Walküre

Planung

Sein Überleben nach der schweren Verwundung bestärkte ihn in der Überzeugung, dass er etwas tun müsse, um Deutschland vor der endgültigen Katastrophe zu bewahren. Obwohl eigentlich dienstuntauglich, betrieb er seine Weiterverwendung. Noch im Herbst 1943 meldete er sich nach Berlin und suchte dort bewusst Kontakt zu den Hitlergegnern um General der Infanterie Friedrich Olbricht, den Leiter des Allgemeinen Heeresamtes, und Generalmajor Henning von Tresckow.

Gemeinsam mit General Friedrich Olbricht, Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Henning von Tresckow arbeitete Stauffenberg den Operationsplan Walküre aus. Offiziell diente der Plan der Niederwerfung möglicher innerer Unruhen, etwa bei einem Aufstand der zahlreichen Fremdarbeiter. Stauffenberg und Tresckow fügten dem Plan einige weitere Befehle hinzu, und machten so aus Walküre einen Operationsplan für den Staatsstreich. Er sah vor, die Ermordung Hitlers zunächst einer Gruppe „frontfremder Parteifunktionäre” anzulasten, um damit einen Grund für die Verhaftung der Angehörigen von NSDAP, SS, Sicherheitsdienst und Gestapo zu haben. Die Befehlshaber der Wehrkreiskommandos in ganz Deutschland sollten gleich nach der Auslösung von Walküre entsprechende Befehle erhalten. Das Militär sollte die ausführende Gewalt übernehmen. Für Stauffenberg sahen die Umsturzpläne den Rang eines Staatssekretärs im Reichskriegsministerium vor.

Stauffenberg wurde zum Stabschef des Allgemeinen Heeresamts im Berliner Bendlerblock ernannt, wodurch er Zugang zu den Lagebesprechungen in den Führerhauptquartieren erhielt. Er unterstand Olbricht und baute mit dessen Förderung ein militärisch-oppositionelles Netz auf. Er koordinierte die Attentatspläne mit Carl Friedrich Goerdeler und Generaloberst Ludwig Beck und hielt Verbindung zum zivilen Widerstand um Julius Leber, Wilhelm Leuschner sowie zu den Mitgliedern des Kreisauer Kreises, zu dem auch sein Cousin Peter Graf Yorck von Wartenburg gehörte. Nach der Verhaftung Helmuth James Graf von Moltkes im Januar 1944 fanden keine Treffen des Kreisauer Kreises mehr statt. Die Mehrheit der Mitglieder stellte sich Stauffenberg trotz Moltkes Vorbehalte gegen eine Tötung Hitlers zur Verfügung.

Am 1. Juli 1944 wurde er Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres (BdE), Generaloberst Friedrich Fromm. Damit saß er nun gemeinsam mit Olbricht und Mertz von Quirnheim in der Schaltzentrale für die geplante Operation Walküre. Ein heikler Punkt des Plans war, dass Stauffenberg sowohl das Attentat ausführen, als auch von Berlin aus den Staatsstreichversuch leiten musste. Bereits am 11. auf dem Obersalzberg und am 15. Juli im Führerhauptquartier Wolfsschanze versuchte Stauffenberg Adolf Hitler zu töten. Beide Versuche brach er vorzeitig ab, weil entweder Heinrich Himmler und/oder Hermann Göring nicht anwesend waren. Ein drittes Mal sollte der Anschlag unter keinen Umständen verschoben werden.

Attentat und Staatsstreich

Die nächste Gelegenheit ergab sich rein zufällig am 18. Juli, als Stauffenberg für den übernächsten Tag ins Führerhauptquartier bestellt wurde, um dort über geplante Neuaufstellungen von Truppen zu berichten. Die Widerstandsgruppe hatte bereits die Mitglieder einer Nachfolgeregierung bestimmt. Es musste nur noch Hitler „beseitigt“ werden. Stauffenberg flog am 20. Juli um 7:00 Uhr mit seinem Adjutanten Oberleutnant Werner von Haeften von Rangsdorf bei Berlin zum Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen.

Da die Besprechung wegen eines geplanten Besuchs von Benito Mussolini unerwartet um eine halbe Stunde vorverlegt wurde, gelang es ihm nur noch, einen von zwei Sprengsätzen mit zwei britischen chemisch-mechanischen Zündern mit einer speziell für ihn angepassten Zange (er besaß nur noch drei Finger an seiner linken Hand) scharf zu machen. Dazu kam, dass die Besprechung wegen Fertigstellungsarbeiten nicht wie üblich im Führerbunker, sondern in einer leichter gebauten Baracke stattfand, und die Sprengladung nicht die erhoffte Wirkung entfaltete. Stauffenberg stellte sie etwa zwei Meter entfernt neben einem massiven Tischblock (das wohl die Wirkung weiter abschwächte) ab und verließ unter dem Vorwand, noch einmal telefonieren zu müssen, den Raum. Die Sprengladung detonierte um 12:42 Uhr in der mit 24 Personen gefüllten Lagebaracke. Aber Hitler und weitere 19 Anwesende überlebten die Detonation.

Stauffenberg und Haeften konnten in dem Tumult nach dem Anschlag die Wolfsschanze rechtzeitig verlassen, warfen die verbleibende Sprengladung auf der Fahrt zum Flugplatz aus dem offenen Wagen und flogen nach Berlin zurück, im festen Glauben, Hitler sei tot. Die Mitverschwörer in Berlin zögerten, den Putschplan umzusetzen, da sie keine eindeutige Nachricht über Hitlers Tod erhalten hatten. Um 15:00 Uhr informierte Stauffenberg vom Flugplatz Rangsdorf aus Olbricht davon, dass Hitler tot sei und begab sich zu Olbricht in den Bendlerblock. Erst jetzt, mehr als zwei Stunden nach dem Attentat, wurde Walküre ausgelöst. Stauffenberg, Olbricht, Mertz von Quirnheim und Haeften ließen Generaloberst Fromm verhaften, der sie bis dahin gedeckt hatte, aber angesichts der unsicheren Nachrichtenlage von einer Beteiligung an dem Umsturzversuch nichts mehr wissen wollte.

Gegen 18:00 Uhr schien es, als würde der Staatsstreich gelingen. In einigen Wehrkreisen liefen die Operationen an. Am späten Abend meldete sich Hitler selbst in einer Rundfunkansprache zu Wort. Die Fernschreiben mit den Walküre-Anweisungen der Verschwörer, die nun in den Wehrkreisen eingingen, wurden nicht mehr befolgt. Die meisten Offiziere verhielten sich wegen der widersprüchlichen Nachrichten abwartend.

Das Ende des Staatsstreichversuches

Gegen 22:30 Uhr verhaftete eine Gruppe regierungstreuer Offiziere, unter ihnen Otto Ernst Remer, Stauffenberg und die Mitverschwörer. Generaloberst Fromm gab noch in der Nacht den Befehl, Claus Graf Schenk von Stauffenberg gemeinsam mit Werner von Haeften, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Friedrich Olbricht standrechtlich zu erschießen. Die Exekution fand um 00:15 Uhr im Hof des Bendlerblocks statt. Stauffenberg letzte Worte sollen der Ausruf „Es lebe das heilige Deutschland” gewesen sein. Andere Quellen nennen auch: „Es lebe das geheime Deutschland!” oder „Heiliges Deutschland!”, und wieder andere „Es lebe Deutschland!” oder aber „Es lebe unser heiliges Deutschland!”. Am folgenden Tag wurden die Leichen der Erschossenen mit ihren Uniformen und Ehrenzeichen auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Berlin bestattet. Himmler ließ sie ausgraben und ordnete deren Verbrennung an. Ihre Asche wurde über die Rieselfelder von Berlin verstreut.

Die Rache der Nationalsozialisten

Stauffenberg-Gedächtniskapelle in Albstadt-Lautlingen
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Stauffenberg-Gedächtniskapelle in Albstadt-Lautlingen

Himmler plante, die Familienmitglieder aus dem Kreis der Verschwörer sowie deren Namen komplett auszulöschen. Die zunächst ins Auge gefasste Blutrache wurde wieder verworfen und stattdessen eine umfangreiche Sippenhaft durchgeführt. Die schwangere Ehefrau Stauffenbergs (Nina) in ein Konzentrationslager deportiert, wo 1945 das fünfte Kind der Familie, Constanze, zur Welt kam. Die Kinder wurden in ein Kinderheim bei Bad Sachsa verbracht, es gab Pläne, sie nationalsozialistischen Familien zur Adoption zu übergeben. Sie erhielten andere Nachnamen (die Stauffenberg-Kinder hießen ab sofort „Meister”) und verblieben dort bis zum Kriegsende.

Auszeichnungen, postume Ehrungen

Verfilmungen

  • 1955: Der 20. Juli (Spielfilm, D, 1955) Dieser Film in der IMDB
  • 1989: Stauffenberg. 13 Bilder über einen Täter von Hans Bentzien und Erich Thiede, Eine Dokumentation, DDR
  • 1990: Stauffenberg - Verschwörung gegen Hitler
  • 2004: Stauffenberg von Jo Baier
  • 2005: Stauffenberg (Fernsehdokumentation) Die Verschwörung - das Attentat vom 20. Juli

Siehe auch

Literatur

  • Christian Graf v. Krockow: Eine Frage der Ehre, Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli. Rowohlt, Berlin 2002, 2004. ISBN 3-499-61494-4
  • Peter Hoffmann: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder. Stuttgart 1992. ISBN 3-421-06533-0
  • Joachim Kramarz: Claus Graf von Stauffenberg. 15. November 1907 - 20. Juli 1944. Das Leben eines Offiziers. Bernhard & Graefe, Frankfurt am Main 1965.
  • Christian Müller: Oberst i.G. Stauffenberg. Eine Biographie. Düsseldorf 1970. ISBN 3-7700-0228-8
  • Bodo Scheurig: Claus Graf von Stauffenberg. Berlin 1964.
  • Harald Steffahn: Stauffenberg. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002. ISBN 3-499-50520-7
  • Gerd R. Ueberschär: Stauffenberg. Der 20. Juli 1944. S. Fischer, Frankfurt am Main 2004. ISBN 3-10-086003-9
  • Eberhard Zeller: Oberst Claus Graf Stauffenberg. Ein Lebensbild. Paderborn 1994. ISBN 3-506-79770-0
  • Ulrich Cartarius: Opposition gegen Hitler. Deutscher Widerstand 1933-1945. Berlin 1984. ISBN 3-88680-110-1 (Gesamtdarstellung des Widerstands)
  • Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994. ISBN 3-88680-539-5 (Gesamtdarstellung v.a. des militärischen Widerstands)
  • Wolfgang Venohr: Stauffenberg. Symbol des Widerstands. Herbig, München 2000. ISBN 3-7766-2156-7
  • Eberhard Zeller: Geist der Freiheit. Edition JF, Berlin 2004. ISBN 3-929886-20-0
  • Marion Gräfin Dönhof: Um der Ehre Willen. Erinnerungen an die Freunde vom 20. Juli. Siedler Verlag, Berlin 1994. ISBN 3-88680-532-8
  • Arnim Ramm: Kritische Analyse der Kaltenbrunner-Berichte über die Attentäter vom 20. Juli 1944. Ein Beitrag zur Geschichte des militärischen Widerstands. Tectum Verlag, Marburg 2003. ISBN 3-8288-8575-6

Weblinks

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