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Burg Erfenstein

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Burgruine Erfenstein von der gegenüberliegenden Talseite aus
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Burgruine Erfenstein von der gegenüberliegenden Talseite aus

Die Burg Erfenstein ist eine Burg in Rheinland-Pfalz. Sie liegt im Pfälzer Wald über dem Elmsteiner Tal in der Nähe der zur Gemeinde Esthal (Verbandsgemeinde Lambrecht) gehörenden Siedlung Erfenstein. Mit der benachbarten Burg Spangenberg ist sie durch eine lokale Sage verbunden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Sage von der Ledernen Brücke

Einstmals soll es quer über das Elmsteiner Tal eine lederne Brücke zwischen zwei Burgen gegeben haben, nämlich der Burg Erfenstein hoch über dem linken Ufer des Speyerbachs und der direkt gegenüberliegenden Burg Spangenberg über dem rechten. Zwei Brüder seien es gewesen oder zumindest zwei enge Freunde, die sich zum Bau der Brücke entschlossen hätten, um bei ihren regelmäßigen Besuchen nicht den beschwerlichen Weg durchs Tal zwischen den beiden Burgen und über den damals ungezähmten Speyerbach nehmen zu müssen.

Viele Jahre hielt die Freundschaft. Doch eines Tages gerieten die beiden Burgherren, nachdem sie auf der Spangenberg wieder einmal miteinander gezecht hatten, in einen heftigen Streit. Hierzu leistete der im Übermaß genossene Wein sicherlich seinen Beitrag. Ein Wort gab das andere, und schließlich machte sich der Erfensteiner, außer sich vor Wut, auf den Rückweg über die Brücke. Er tat dies nicht, ohne vorher angekündigt zu haben: "Niemals werde ich zurückkommen!" Ebenso rasend brüllte ihm daraufhin der Spangenberger hinterher: "Das brauchst du auch nicht, dafür werde ich schon sorgen!" Und als der Erfensteiner die Mitte der Brücke erreicht hatte, kappte der Spangenberger mit seinem Schwert die ledernen Halteriemen. Die Brücke stürzte in die Tiefe und riss den Kontrahenten in den Tod.

Seit dieser Mordtat herrschte bittere Feindschaft zwischen den jeweiligen Burgbesitzern, und sie schadeten einander, wo sie nur konnten.

[Bearbeiten] Geschichte

Historischer Hintergrund der Sage ist, dass die beiden Burgen stets verschiedenen Herren gehörten - Spangenberg dem Speyerer Fürstbischof und Erfenstein den Leininger Grafen - und in entsprechender Konkurrenz zueinander standen. Später, 1470 im Rahmen der Weißenburger Fehde zwischen dem pfälzischen Kurfürsten Friedrich I. und dem Herzog von Zweibrücken, kam es auch zur gegenseitigen Zerstörung beider Burgen.

Technisch wäre übrigens eine Brücke aus einem weichen, durchhängenden Material wie Leder gar nicht möglich, allein schon weil die Höhe der Burgen über der Talsohle (Höhenunterschied ca. hundert Meter) im Hinblick auf die Entfernung von gut fünfhundert Metern zu gering ist.

Wann und durch wen Erfenstein gegründet wurde, ist nicht sicher bekannt; doch als Gründer gelten die Grafen von Leiningen, auf deren Land Erfenstein lag. Vermutlich diente die Burg zur Sicherung der ausgedehnten leiningischen Waldbestände in der Gegend.

1272 berichtet eine erste Urkunde über einen Ministerialen Bock von Erfenstein, der dem niederen Adel im Leiningerland entstammte und mit seiner Familie die Burg bewohnte. Einem offenkundigen Abkömmling, Siegfried Bock von Erfenstein, wurden 1439 in der Gemeinde Dirmstein durch Urkunde bestimmte Rechte verliehen.

Über Vererbungen und Teilungen gehörte die Burg abwechselnd zwei Linien der Leininger, Leiningen-Hardenburg und Leiningen-Rixingen. Bei Rixingen blieb die Burg samt dem Dorf Esthal bis 1345. Danach wurde sie in eine Ganerbenburg umgewandelt. Nach vielen Streitigkeiten unter den Miteigentümern gelangte die Burg 1415 an die Grafen von Sponheim. Als die Familie ausstarb, fiel das Eigentum an Leiningen-Hardenburg zurück. Seit die Burg 1470, wie oben erwähnt, durch Truppen der Kurpfalz zerstört wurde, ist sie Ruine.

[Bearbeiten] Burganlage

Erfenstein besteht aus zwei Teilen, Alt-Erfenstein und Neu-Erfenstein. Von der älteren Anlage, die oberhalb von Neu-Erfenstein liegt, ist so gut wie nichts erhalten außer dem nahezu vollständig mit Schutt verfüllten Halsgraben und - auf einem acht Meter hohen Felsen - einigen Buckelquadern eines einst quadratischen Bergfrieds.

Die tiefer gelegene jüngere Anlage wird beherrscht von einem sehr gut erhaltenen Bergfried, dessen Eingang hoch auf der Ostseite liegt. Daneben sind Reste einer Ringmauer vorhanden. Rechteckige Höhlungen, welche zur Aufnahme der Enden von Holzbalken bestimmt waren, weisen auf eine Stockwerkeinteilung hin. Alt- und Neu-Erfenstein sind durch einen weiteren Halsgraben voneinander getrennt. Am Fuße des Sandsteinfelsens mit Neu-Erfenstein lag früher eine Unterburg, von der noch weniger Überbleibsel zu entdecken sind.

[Bearbeiten] Literatur

  • Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt. Burgen in der Nordpfalz. 1. Aufl. Schnell + Steiner, Regensburg 2005, S. 44–47, ISBN 3-7954-1674-4.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 21′ 11" n. Br., 8° 0′ 49" ö. L.

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